Neues vom Regenrohr
Unsere nette, freundliche, von einem Schwiegermuttertraum geleitete Boulevard-Familie ist in die Hände eines Scharlatans geraten. Der fasste die Aufgabe, das Allerheiligste eines Medientitels, sein Logo, neu zu gestalten. Nun, sagen wir lieber: zu verunstalten.
Abgesehen von der Frage, ob das wirklich das dringlichste Problem vom «Blick» sei, auf jeden Fall hat der Geldberg, mit dem der Designer überschüttet wurde, einen Strich, zwei Klötzchen und ein Regenrohr geboren.
Dabei war das alte Logo doch völlig okay:
Aber neu schlägt alt. Wenn das Alte eckig war, muss nun das Runde in das Eckige. Ausser beim k, aber man kann ja nicht alles auf einmal verbessern, sonst bleibt kein Spielraum für den nächsten Geldberg.
Soweit, so schlimm. Nun finden aber gerade die Turn-Europameisterschaften in Basel statt. So ein Ereignis ist ja immer eine Logo-Schlacht; jeder Sponsor, jeder, der Kohle reinsteckt, will dafür gewürdigt werden. Dazu gehört natürlich auch der «Blick», auf der offiziellen Homepage so dargeboten:
Regenrohr da, sinnloser Strich ebenfalls, alles bestens. Aber:
Was müssen wir hier sehen? Oben rechts? Was ist das? Das ist doch das Logo ohne Regenrohr und Strich. Das alte «Blick»-Logo. Sabotage? Einsicht? Unfähigkeit? Wir wissen es nicht. Wir können nur sagen: uns gefällt das hier besser. Also ein Schritt in die richtige Richtung, ein Schritt zurück. Ob am Barren, am Hochreck oder wo auch immer: Man muss Verluste tapfer tragen, denn Einsicht ist doch besser als Halsstarrigkeit. Weg mit Regenrohr und Strich, her mit dem bewährten Logo.
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