Entries by René Zeyer

Ex-Press XLVIII: Titel

Blasen aus dem Mediensumpf. Heute das, was oben drüber steht. Früher, ja früher war Titelsetzung eine Kunst für sich. Da wurde geschwitzt, geschraubt, gekünstelt, gescherzt und geliefert. Heute muss der Autor alles selber machen. Das merkt man. Ein Marsch durchs Titeltal der Qual. Wir beginnen mit einem dunklen Titel, dessen Aussage sich dem Leser nur […]

Darf man das?

Korrekt ist, wenn’s gegen die Unkorrekten geht. Auch unkorrekt. Darf man Andrea Stauffacher (71), lebenslängliche Revolutionärin, «Krawall-Grosi» nennen? Das Blatt mit dem Regenrohr im Titel meint: ja. «Es ist zwar überzogen, wenn die FPÖ zetert: «Österreich ist ab heute eine Diktatur!», aber immerhin weniger absurd, als wenn die SVP in der Schweiz davon schwafelt.» Patrik […]

Hilfe, mein Papagei onaniert

Heute zum Thema: Prioritäten setzen, aber richtig. Bilder sagen doch mehr als tausend Worte. Also mal wieder die beliebte Fotoromanza. Denn die Tageszeitungen müssen täglich das Wunder vollbringen, die ganze Welt auf immer weniger Seiten abzubilden. Das geht nur unter Anspannung der letzten verbliebenen Kräfte – und mit rigidem Setzen von Prioritäten, dem Trennen von […]

Medienbern boomt – oder so

Auch kleine Erfolge soll man gross feiern. Gratuliere, «Hauptstadt». In der Hauptstadt, also in der Bundesstadt, also dort, wo der Bundesrat und das Parlament sitzen, gibt es Medien. Jedes Organ, das etwas auf sich hält, hat oder teilt sich einen Bundeshauskorrespondenten. Alleine SRG hat 35 Mann vor Ort (natürlich, auch Frauen), die in den verschiedenen […]

Habermas im SoBli

Manchmal fehlen auch ZACKBUM die Worte. Man muss es sehen, um es zu glauben: Kennt Corine Mauch Habermas? Reza Rafi, der Mann fürs Grobe beim SoBli, zitiert wirklich einen Buchtitel von Jürgen Habermas? Darf man demnächst eine Einführungskurs in den herrschaftsfreien Diskurs und eine Zusammenfassung der beiden Bände der «Theorie des kommunikativen Handelns» des deutschen […]

Wie tief kann die «Republik» noch sinken?

Waffenhändler. Juden. Raubkunst. Emotionen pur, Einordnung null. Hier ein Schweizer Waffenfabrikant, der sich im Zweiten Weltkrieg ein Vermögen verdiente. Indem er seine Produkte an die Alliierten und an Nazi-Deutschland verkaufte. Emil Georg Bührle vor seinen Produkten. Dort eine Kunstsammlung erlesener und erstklassiger Werke, die sich zum Teil vorher im Besitz von Juden befanden. Klare Schlussfolgerung: […]

Autopsie: Problem – Lösung

Die Medienmethode: ignorieren und umfahren. Problem: die bisherigen Massnahmen zur Pandemiebekämpfung haben – höflich ausgedrückt – durchwachsene Resultate gezeitigt. Lösung: ignorieren. Problem: Sämtliche Prognosen und Rechthabereien von Journalisten und sogenannten Fachleuten in den Medien haben sich als Flop erwiesen. Lösung: einfach ignorieren. Problem: In einer Woche wird über die Verschärfung des Covid-Gesetzes abgestimmt, wobei es […]

Früher – heute

Früher war nicht alles besser. Aber «Das Magazin» schon. «Milde ausgedrückt, würde ich Impfgegner am liebsten auf den Mond schiessen. Sie müssen kolossale Egoisten sein.» Früher hätte ein Chefredaktor, der sein Editorial im «Magazin» für solch unanständiges Gerempel missbraucht, kräftig die Kappe gewaschen gekriegt und sich in der nächsten Ausgabe entschuldigen müssen. Heute wird das […]

Erregungsmaschinen

These: die Menschen waren schon immer so dumm. Man hat’s nur weniger gemerkt. Schon der grosse Egoshooter Immanuel Kant wusste: Damit meinte er, dass auch Zwang, Erziehung, Beratung, gutes Zureden nicht wirklich nützen. Aber er konnte wenigstens eine Richtschnur definieren, die das menschliche Handeln bestimmen soll. Davon gibt es verschiedene Versionen, die wohl universellste lautet: […]

136’053 Einschläge gegen Bührle

Das Zürcher Kunsthaus hat die beste Impressionisten-Sammlung der Welt. Noch. Es gibt wohl kaum eine Gemäldesammlung auf der Welt, die dermassen gründlich, mehrfach, umfangreich durchleuchtet worden ist wie diejenige der Familie Bührle. Es sind keinerlei Fragen offen, keine Rückforderung im Raum, keine Zweifel an der Rechtmässigkeit des Erwerbs möglich. Vergeblich bis verzweifelt weist die Stiftung […]