Vahavalentinstag

Tagi-Leser sind blöd. Hier wird ihnen geholfen.

Nicht nur der «Blick» berät seine Leser. Richtig selber atmen, wie laufe ich geradeaus, was mache ich mit der WC-Schüssel, kein Thema zu klein oder abseitig, um nicht behandelt zu werden.

Da will Tamedia natürlich nicht hintanstehen, denn wenn es darum geht, das Niveau ins Bodenlose zu senken, ist das Qualitätsmedium immer dabei.

Also hat das Organ rechtzeitig zum Valentinstag «Date-Tipps» auf die Leser herabregnen lassen. Der «Redaktor und Content Manager» Martin Fischer hat zu diesem Behufe zwei Koryphäen befragt. Koryphäinnen, um genau zu sein, obwohl es diese Form nicht gibt. Aber wir wollen korrekt sein.

Zu Wort kommen Martina Rissi (Webseite «Liebesagentur», mit Abschluss als «Körperzentrierte Psychologische Beraterin am Institut für Körperzentrierte Psycho») und Dania Schiftan (Webseite «daniaschiftan», «Klinische Sexologin» und Autorin des Buchs «COMING SOON – Orgasmus ist Übungssache»). ZACKBUM legt Wert auf die Feststellung, dass wir nichts erfunden haben.

Wir sind überzeugt: wer einige, gar alle dieser 11 Tipps befolgt, hat dann mindestens ein ernsthaftes Beziehungsproblem, bzw. steht als Single auf der Strasse.

ZACKBUM greift einige Höhepunkte (Pardon) heraus. Zur richtigen Tageszeit für ein Date: ««Man geht brunchen und danach heim für Sex, oder umgekehrt.» Am Abend sei man oft schlicht zu müde oder gestresst vom Tag.»

Was ist wertvolle «Paarzeit», also Paarungszeit? «Es ist das Gegenteil von: Nehmen wir uns je ein Bier und glotzen unsere Lieblingsserie.»

Gehört eigentlich, ähem, der Austausch von Körperflüssigkeiten zu einem Date? «Rissi sieht auch Frustpotenzial. «Für einige ist Sex das Sahnehäubchen bei einem perfekten Date.» Aber so könne auch Druck entstehen, der letztlich die Spontaneität hemmt. Und die Lust killt.»

Wie lange sollte ein Date (mit oder ohne Sex) dauern? «Zwei Stunden sind das absolute Minimum».

Was anziehen? Nun, sich pflegen sei schon mal gut, das zeige Wertschätzung. Aber: «Was hingegen keinen Sinn mache: Sich zu verkleiden und etwas darzustellen, das man nicht ist.»

Nun kommen wir zu einem fast alles entscheidenden Punkt, wichtiger als Zeit, Ort und Kleidung: «worüber reden?» Zunächst einmal ist es wichtig, worüber nicht geredet werden sollte: «nicht über Probleme, nicht über Terminplanung und Beziehungskonflikte». Wer hätte das gedacht. Aber worüber denn dann? «Für Paare, die schon lange zusammen sind, könne es auch inspirierend sein, über gemeinsame Erinnerungen zu reden oder Fotos anzuschauen.» Fotos anschauen, ZACKBUM schnallt ab.

Haben zwei Menschen es trotz diesen Ratschlägen geschafft, in eine Beziehung einzutreten, wie soll es dann mit der «Dating-Kadenz» weitergehen? «Es gibt gemäss Dania Schiftan eine Faustregel für Paare, die sagt: Einmal pro Woche ein Date, einmal im Monat ein gemeinsames Wochenende, einmal im Jahr Ferien.»

Sollte die Beziehung auch das überleben; «neben Arbeit, Kindern und sonstigen Stressoren: Wie schaufelt man sich Zeit zu zweit frei?» Zunächst: Arbeit und Kinder sind Stressfaktoren? Aber gut, so macht man das: «Beziehungszeit müsse genauso eingerechnet werden wie alles andere auch, sagt Dania Schiftan. Genauso, wie man sich Zeit für Sport, Freundschaften und Kinder einplane, müsse man auch Paarzeit organisieren.» Und Rissi ergänzt: «Es muss einfach umgesetzt werden. Und das geht, wenn man es wirklich will

Nur: will man das wirklich? ZACKBUM hat einen üblen Verdacht: Mit dem Tamedia-Content Manager als Komplizen wollen sich die beiden Damen doch nur neue Kunden zuhalten, die nach dem Befolgen all dieser Tipps dermassen in einer Krise stecken, dass sie unbedingt Beratung und Therapie brauchen. So à la «coming soon».

Oder aber, das wagen wir kaum zu hoffen, es ist eine abgründige Realsatire.

8 Kommentare
  1. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Der Schrott vom «Soziologen» Fischer und den selbsternannten «Expertinnen» Schiftan und Rissi wurde auch in den Regionalzeitungen publiziert. Nach TA sind LeserInnen blöd, lebensunfähig, wissen nicht wie Kontakte zu knüpfen sind. Der Artikel zeigt eher was für beschränkte Leute beim Tages-Anzeiger dem «nationalen Leidmedium» Texte basteln und wie sie ihre Kunden einschätzen.

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    • Die Victor Brunner
      Die Victor Brunner sagte:

      Die Annabelle ist zu entschuldigen, Frauenredaktion mit Bauchnabelperspektive und Gefälligkeitsartikel: «Wishlist: Diese Dinge wollen wir jetzt». Wie bei anderen Redaktionen können JournalistenInnen ein Zubrot verdienen indem sie mit dem Bauchladen rumgehen und Produkte anpreisen die niemand braucht oder unbezahlbar sind.

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  2. Schorschli
    Schorschli sagte:

    Und mit dem Schrott kann man Geld verdienen? Wer zahlt für so etwas. Wenn Frau den Mann da mit einbeziehen will, sind Probleme vorhersehbar. Dann brauchts wieder Psychologinnen oder sonstige Betreuerinnen. Annabellisierung bei den Qualitätsmedien.

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