Lachen mit «Blick»

Weiter in der Serie «lesen, lachen, lassen».

ZACKBUM dankt. In diesen düsteren, trüben, ernsten Zeiten, wo auch in der Schweiz der Rechtsradikalismus sein hässliches Haupt erhebt, zwei Greise um die US-Präsidentschaft kämpfen, ein Autokrat im Kreml herrscht, da sorgt das einzige Boulevardblatt der Welt mit Regenrohr im Logo, aber ohne Boulevard im Inhalt, für einen unablässigen Quell der Erheiterung.

Wir wollen das Zwerchfell des Lesers nicht schonen:

Der mag hier nun einwenden, dass das doch nicht lustig, sondern erschreckend sei. Falsch.Wenn Mauro Gilli, «Sicherheitsexperte an der ETH», genauer «Senior Researcher im Bereich Militärtechnologie und internationale Sicherheit», seine Einschätzung zum Besten gibt, darf gelacht werden. Er möchte sich sicherlich als neuer Marcel Salathé ins Spiel bringen. Nur: wer erinnert sich noch an Salathé?

Und überhaupt, Angst vor gezogenen Steckern müssen nur die unhappy few haben, die für «Blick+» blechen.

Manchmal liegt schon in der nötigen Kürze der Titelei feiner Spass verborgen:

Man stelle sich das Knacken nur mal vor.

Diese Anpreisung ist natürlich bezahlte Werbung. Ob der Kunde allerdings fröhlich zahlt, wenn er den lobpreisenden Text liest, wieso man sich dieses Gerät anschaffen sollte?

«Ausserdem zeigt eine Studie der deutschen Universität Furtwangen aus dem Jahr 2007, dass sich auf einem Kubikzentimeter eines Küchenschwamms bis zu 54 Milliarden Bakterien tummeln. Harsche Reinigungsmittel können ausserdem die Haut und Nägel deiner Hände angreifen und für Menschen mit Osteoarthritis ist der Abwasch mitunter äusserst schmerzhaft.»

Doch, das ist so bescheuert, darüber darf man lachen.

Jetzt aber zu unserer Lieblingsrubrik, Service und Ratgeber. Hätten Sie das geahnt?

Aber, liebe horizontal Geforderte unter den Lesern, also liebe Dickerchen: auch dieses Geheimnis erzählt «Blick+» nur denjenigen, deren Portemonnaie zuvor abgenommen hat.

Das sieht ZACKBUM genauso. Flaschen, Flachpfeifen, Journalisten, da sollte man von einem Date Abstand nehmen.

So, nun eine Meldung für Liebhaber des Weltuntergangs:

Im Begleittext sieht man schon die ersten Auswirkungen, sein Anfang wiederholt einfach den Titel: «Die Folgen einer starken Sonneneruption könnten in den kommenden Tagen auch die Erde treffen.» Merke: sind es nicht die Russen, oder die Chinesen, oder ein Virus, dann ist’s die Sonne, die für Trouble sorgt. Ah, oder die Erderwärmung natürlich.

Das ist zwar komisch, muss aber moralisch als Schadenfreude verurteilt werden.

Gut, da ist die Versuchung halt übermächtig: «Blick» lesen ist eine solche Angewohnheit.

Natürlich ist Prinz, Pardon, alte Gewohnheit, König Charles immer eine Schlagzeile wert. Aber gleich zehn?

Und jetzt noch absurder Humor im Dreierschlag:

Immerhin, ZACKBUM nimmt belustigt zur Kenntnis, dass Reichsein und Geschmack nichts miteinander zu tun haben müssen.

Und noch eine Reise-Promotion, die so schräg ist, dass man es mit Humor nehmen muss:

Nichts wie hin, sagen die Rattenliebhaber unter den Lesern.

Als Absackerchen, leider wieder hinter der Bezahlschranke, eine weitere Service-Geschichte, die eine ewige Frage aller Eltern beantwortet:

Ach, wenn wir schon dabei sind, werfen wir gleich noch drei weitere Lebenstips in die Runde:

So, jetzt aber fertig lustig, zurück zum Ernst des Lebens.

3 Kommentare
  1. Niklaus Fehr
    Niklaus Fehr sagte:

    Das ist nicht mehr lustig. Bezahlt von KIA: «Das Auto ist der perfekte Ort für das erste Date!» Man soll also beim ersten Date zu jemandem ins Auto steigen. Ich weiss nicht unter was das laufen könnte. Vielleicht, für Geld tun wir alles?

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  2. Niklaus Fehr
    Niklaus Fehr sagte:

    Au nei! Jetzt ist der Bad-Umbau mit der tödlichen Gefahr wieder aufgetaucht. Es war vor etwa zwei Wochen, und ich weiss bis heute nicht um was es geht. Es scheint weit weg zu sein in fernen Landen. Die Meldung fand ich in der Zwischenzeit bei niemandem dem ich meinen Klick gegönnt hätte. Da bin ich knallhart. Ich weiss nicht, ob man solche Meldungen aufwärmen darf ohne die Gesundheit zu gefährden.

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  3. Niklaus Fehr
    Niklaus Fehr sagte:

    Einer geht noch: «Bis heute weiss niemand, was ein Dodekaeder ist». Aber wenigstens hat man einen Namen dafür. Solche Formulierungen zeigen deutlicher als jede Pisa-Studie was auf uns zukommt. Her mit den Nuggis!

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