Wumms: Aleksandra Hiltmann

Wie tief kann der Tagi noch sinken?

Aleksandra Hiltmann, seit dem von ihr mitinitiierten Frauenprotest bei Tamedia unkündbar, ist schockiert. Sie würdigt auf ihre verquere Weise einen Abgang: «Auf die Frage, ob sich Noch-Bundesrat Ueli Maurer eine Frau als Nachfolgerin wünscht, antwortete er an der Medienkonferenz zu seinem Rücktritt: Es sei ihm egal, ob Mann oder Frau, «solange es kein ‹es› ist, geht es ja noch»

Diesen kleinen Scherz findet Hiltmann – wie alle Fundamentalisten und Fanatiker völlig humorlos – überhaupt nicht lustig. Sie belehrt den «Noch-Bundesrat»: «Nonbinäre Personen sind stimmberechtigt – auch wenn sie sich auf offiziellen Dokumenten als weiblich oder männlich ausweisen müssen. Warum also äussert sich Ueli Maurer derart respektlos über queere Menschen?» Damit handelt sich Maurer einen scharfen Verweis ein: «es geht schlicht nicht an, sich so über queere Menschen zu äussern.»

Aber leider beschränkt sich diese Beschränktheit nicht auf den Bundesrat: «In der Schweiz ist das Verständnis von Diversität vielerorts beschränkt. Oft reicht es gerade mal bis zu den Frauen. Aber: Eine Person of Color im Bundesrat? Oder jemand, der in der Türkei geboren wurde? Heute für viele noch undenkbar. Genauso, wenn es um lesbische, schwule, trans oder nonbinäre Menschen im Bundesrat geht.»

Schliesslich reitet Hiltmann ihre Attacke zum bitteren Ende. Die Schweiz sei dann überhaupt noch nicht so weit «mit Diversity, wie wir das als wirklich demokratische Gesellschaft sein sollten».

Quod erat demonstrandum, würde Hiltmann sagen, wenn sie Latein könnte: «Das hat die Aussage von Noch-Bundesrat Ueli Maurer auf eine äusserst direkte, verletzende und respektlose Art bewiesen.»

Was beweist Hiltmann? Dass ihr die Repräsentanz sexueller Orientierungen, von Hautfarben oder ethnischen Zugehörigkeiten wichtiger ist als Kompetenz oder Qualifikation für das höchste Regierungsamt. Absurd, verquer und unsinnig. Sie beweist zudem, dass sie voller Rechthaberei nicht davor zurückschreckt, einen Regierenden in den Senkel zu stellen und ihm den Mund zu verbieten. Seine kleiner Scherz sei «schockierend», das gehe nicht an, der Bundesrat sei äusserst verletzend und respektlos.

Um die Dame vorsichtig in die Realität zurückzuführen: So ein Gewäffel gehört sich nicht, ist überheblich, respektlos, dumm, aber nicht verletzend. Hingegen sollte die Qualitätskontrolle bei Tamedia endlich mal aus den Zwangsferien zurückkehren, bevor sich der Medienkonzern noch weiter lächerlich macht.

9 Kommentare
  1. Tim Meier
    Tim Meier sagte:

    ‹es›? Gab’s schon lange vor Hiltmann. Die hat was verpasst. Ältere Leute nannten Mädchen schon immer ‹es›. «Was hett s’Anneli gseit? Was dr Tim?» Das «nonbinäre» Gedöns geht nur, wenn man Biologie ignoriert. Das war in den 70ern noch ein Schulfach. Genau wie Physik. Da war die sogenannt «erneuerbare» Energie noch nicht entdeckt.

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  2. Ernst Bächler
    Ernst Bächler sagte:

    Genau dieser Artikel war mir genau so negativ aufgefallen. Super, Zackbumm!
    Der Seitenhieb von Ueli Maurer war irgendwo unnötig, klar. Exakt wegen solcher Tragi-Artikel, der Plattform und dem Thema, zu dem es dann wird… Allerdings war es super, dass mit Ueli Maurer noch ein Typ im Bundesrat war, der diesem Wahnsinn klar ablehnend gegenüber zu stehen vermochte.
    Was Hiltmann schreibt, ist jenseits. Bundesräte sollten, klar, nach ihrer Qualifikation gewählt werden. Und doch auch um Sprachregionen, von mir aus auch Geschlechter abbilden. Von diesen ‚Es‘ gibt es nicht ein einziges Prozent in der Bevölkerung. Die ganze Debatte ist komplett unberechtigt, nimmt unverhältnismässig viel Raum ein, stellt sich gar nicht im Alltag und nützt vor allem noch nicht einmal den Betroffenen, sondern schadet ihnen tendenziell, weil Frinten verhärtet werden. Super. Wem genau will diese Aleksandra Hiltmann einen Gefallen tun, ausser sich selbst, um einfach plump virtue signaling zu betreiben!? Als ganz normaler Ueli würde ich mich wahrscheinlich zum Schluss auch noch einmal dazu hinreissen lassen, diese Leute zu triggern… Es wirkt auf mich beinahe so :).

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  3. Robert Holzer
    Robert Holzer sagte:

    Ueli Maurer ist ein Profi, auch im «Abfüttern» von Journalistierenden.
    Er hält ein Stöckchen hin, Aleksandra Hiltmann springt drüber.
    Das ergibt Klicks, Empörung (by the way nix anderes als negativer Narzismus) und damit Kohle in die Kasse der Verleger. Von irgendwas muss das Schloss oder/und die Villa ja finanziert, bzw. geheizt werden.
    Frau Hilmann bestätigt mit ihrem Artikel einmal mehr mein Frauenbild. Ich hatte den Eindruck es hätte sich wenigstens bezüglich «Stöckchenspringen» etwas geändert. Dann eben nicht.

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  4. Victor Brunner
    Victor Brunner sagte:

    Frau Hiltmann sollte sich bei BR Maurer bedanken. Dank ihm konnte sie sich wieder einmal auf Gutmenschnart heftigst erregen. Die Voraussetzungen dazu sind tief wie sie selber in einem Kommentar vermerkt: «Als Journalistin sehe ich es als meine Aufgabe, kritisch zu hinterfragen, was gewählte Politiker:innen sagen und tun». Hiltmann vergisst dass Journalismus Kompetenz und Augenmass voraussetzen würde, was bei ihr definitiv nicht der Fall ist. Vor Monaten schrieb sie einen Artikel über RollkofferbenützerInnen die sie als bieder bezeichnete. Millionen benützen Rollkoffer und sind nach der Fau bieder. Den Artikel will sie mit einem «Augenzwickern» geschrieben haben. Die Beleidigung bleibt und die Entschuldigung aus. Dass Maurer das «es» auch mit einem Augenzwinkern verstanden haben will kommt bei ihr nicht in Betracht. So ist die Frau, Massstäbe anlegen die sie selber nicht halten kann. Typisch für die Frau aus der Wellnessblase deren Leistungsausweis gering ist, aber die gesuchte Erregung gross. Peinlich für den Tages-Anzeiger dass er einige solcher Frauen auf der PayRoll hat. Grosse Klappe, wenig Substanz, nichts verstanden!

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  5. Oskar
    Oskar sagte:

    Der Artikel scheint im inklusiven Vorzeigeblatt allerdings ein Erfolg zu sein. Der Empörungsartikel hat die links-grüne Hafermilchfraktion kollektiv aufgescheucht und die Kommentarspalte ist voll von entrüsteten Tugendwächtern, die ihre eigene Selbstüberhöhung abfeiern. Dass «Diversity» in Tat und Wahrheit zu Einfalt und Gleichmacherei statt Vielfalt und Buntheit führt, spielt in der Debatte keine Rolle. Hauptsache gegen räächts.

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    • John Falstaff
      John Falstaff sagte:

      Ich habe kürzlich ‹mal einen unpolemischen Kommentar über den Ukrainekrieg in der TA-Kommentarspalte verfasst – es ging mir im Hinblick auf den Versailler Vertrag darum, dass eine Erniedrigung Russlands langfristig nur katastrophal enden kann.
      Natürlich ist mir die politisch-korrekte WWIII-Kriegsfraktion gleich an den Karren gefahren – den Begriff «Versailler Diktatfrieden» und die Konsequenzen daraus kennt die Hafermilchfraktion nicht – und ich habe darauf zu antworten versucht.
      Drei Versuche – drei Sperrungen. Man fand nicht einmal einen Hinweis darauf, dass ein Antwortkommentar vorlag. Nada – nix – null.
      Ich weiss nicht, ob TA-Leser wirklich so einfältig wie die Kommentatoren sind. Aber ich weiss nun, dass Kommentare gesiebt werden, wenn sie
      a) gegen die Redaktionslinie gehen und
      b) stichhaltig sind.
      Es ist witzig, dass die grössten «Putinisten» im TA zu finden sind. Diese Leute sind die Totengräber jeder Demokratie. …aber das ist ja auch ein Grund, dass Blogs immer beliebter werden und die Zeitungen bald am Ende sind.
      Um meine Ignoranz zu kultivieren, muss ich nicht 500.- Fr. im Jahr zahlen.

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  6. Niklaus Fehr
    Niklaus Fehr sagte:

    Ich verstehe nicht wie man ein zufriedenes Leben führen kann, wenn man hinter jedem Scherz eine Beleidigung vermutet. Das ist auch bei den radikalen Islamisten ein Problem. «Es» kann alles sein. Das ist weder beleidigend noch speziell lustig. Es sind immer die Aussenstehenden die sich einmischen. Und das tun sie auf Kosten von anderen. Sich selbst disqualifizierend und billig. Das sonst schon angespannte Klima zusätzlich vergiftend. Eine gesellschaftliche Entwicklung die schon vor zweihundert Jahren (1800-1820) vorhergesehen wurde. Als da Sätze gesprochen wurden über die heutige Zeit: «Wenn man Männlein und Weiblein nicht mehr auseinander kennt. Die Nächstenliebe wird ganz ausgerottet werden. Dass der Vater dem Sohn und der Sohn dem Vater nicht mehr trauen darf.» Und warum sagten sie solche Dinge? Weil sie die Zeit beschreiben wollten vor dem Dritten Weltkrieg.

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    • René Küng
      René Küng sagte:

      Sehr geehrter Herr Fehr
      der dritte Weltkrieg läuft schon, auch wenn wir es noch nicht merken wollen.
      Weil die neuen Waffen immer noch als ‹gesund› propagiert werden, die psychologische Kriegsführung keine Toten (Selbstmorde, oder Pharma-tote in Psychiatrien und draussen) mehr zählt und der wirtschaftliche Inflationsstrick erst grad fertig geknüppelt wird.
      Ob dann Chips&Apps oder Atombomben der Menschlichkeit noch den Rest gibt, who knows.

      Von wem / wo ist das sehende Zitat? Merci dafür.

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