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Wie blöd darf eine Karikatur sein?

Grenzenlos blöd natürlich. Sonst hätten wir keine Meinungsfreiheit.

Das ist ein nötiges Bildzitat:

Damit erfreut die WoZ ihre Leserschaft. Allerdings hat sich im Titel ein kleiner Wortdreher eingeschlichen. Es müsste natürlich «links unten», besser «ganz unten» heissen.

Schauen wir doch genauer hin. Links sieht man, wohl als Vorwegnahme der Zukunft, einen schwarzen Block, der aus den USA, Kanada und Grönland besteht, dazu auch Mexiko und Zentralamerika umfasst. Gebrandmarkt ist er mit dem Buchstaben X, der wohl für die Plattform stehen soll. Rechts sieht man einen schwarzen Block, der Russland, Weissrussland und eine übergrosse Krim samt einem Teil der Ukraine umfasst. Offenbar auch ein Blick in die Zukunft.

Hier prangt ein grosses Z, was offenbar auch auf russischem Kriegsmaterial steht, wovon aber bis heute niemand so genau weiss, was das eigentlich bedeuten soll.

So weit, so unklar.

Mit den Füssen auf der Schweiz und Österreich steht in der Mitte ein weisses (!) Männchen (!), das entweder ein Flugzeug einwinkt oder die Arme hilflos in die Luft streckt. Seine Sprechblase sagt «Yell!». Für des Englischen nicht Mächtige: das heisst Schrei.

Europa ist hier so grün gemalt wie Lateinamerika, Afrika und der Nahe sowie der Ferne Osten. Soll das andeuten, dass hier zusammenwachsen sollte, was nicht zusammengehört?

Auf jeden Fall ist der Leser offensichtlich noch nicht genügend verunsichert, daher gibt es auch noch eine Schlagzeile: «Am Ende des Lateins». Nun würde schreien auf Latein tatsächlich clamore heissen, womit erwiesen wäre, dass der Schreier kein Latein kann. Dafür aber auch kein Deutsch.

Und wieso er denn am Ende seines Lateins sein soll: um das zu verstehen, braucht es offensichtlich den grossen Kopf eines Karikaturisten wie Ruedi Widmer. Der durchschnittlich-dumme Leser versteht hier überhaupt nichts.

Wie vertrottelt sind die Internet-Nutzer?

Das kann man messen.

Denn es gibt immer wieder neue Wellen solcher Inserate:

Die Bauart ist immer die gleiche. Ein Promi, eine knackige Schlagzeile, das Ganze kommt daher, als sei es eine Meldung des «Blick». In Wirklichkeit handelt es sich schlichtweg um den Versuch, am Ende diejenigen, die so blöd sind, draufzuklicken, zu einer Zahlung für einen angeblich todsicheren Anlagetipp zu bewegen.

Ein ähnliches Werbemittel ist Direct Mailing, im Internet eher kostengünstig. Daher ist auch die überwiegende Mehrzahl aller Mails, die weltweit versendet werden, Spam. Abfall, der untaugliche Versuch, den Empfänger zu überreden, den Inhalt zu lesen und im besten Fall sogar den Call to Action zu befolgen.

Je nachdem, wer misst, reden wir hier von Rücklaufquoten von 1 Promill oder bis zu vier Prozent.

Auch hier gilt: den nächsten Dummen findest du immer. Deshalb sind auch Ankündigungen, dass ein afrikanischer Prinz oder George Soros  beschlossen hätten, dich, ja, genau dich, mit ein paar Hunderttausend oder besser noch ein paar Millionen zu bedenken, immer noch im Umlauf. Wer darauf reinfällt, wird mit inzwischen dank KI ziemlich guten Antworten daran herangeführt, dass das Geld eigentlich schon auf dem Empfängerkonto gelandet sei, es gebe da leider nur noch ein klitzekleines Problem, das aber mit 2000 $ kinderleicht zu lösen sei. Fällt jemand darauf rein, wird der Betrag gesteigert, bis der Trottel dann endlich aufgibt.

Im Internet ist allerdings bei Spam Sex immer noch die unbestrittene Nummer eins. Auf Facebook und anderen asozialen Plattformen wollen ständig lüsterne Frauen deine Bekanntschaft machen, selbst auf LinkedIn greift das um sich. Und bei Spam-Mails sind ebenfalls unendlich viele scharfe Weiber ganz heiss auf dich. Damit du dem Ansturm auch gewachsen bist, gibt es jede Menge Angebote von potenzsteigernden Mittelchen, oder wieso nicht gleich eine garantiert wirksame Penisverlängerung?

Aber diese Schrottinserate wie oben spielen auf einer anderen Klaviatur.

Besonders peinlich ist, dass man ihnen in (fast) allen Medien begegnet. Das hat seinen einfachen Grund darin, dass die Medienhäuser immer noch so blöd sind, sich von Google die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Anstatt ihre Inserate selbst zu bewirtschaften (und selbst zu kassieren), lagern sie Werbeplätze ihrer Online-Auftritte an Google aus, die werden dann mit von Google geliefertem Werbeschrott bespielt. Woran Google am meisten verdient, das Medium im Vergleich Peanuts.

Während aber die Kommentarspalten übersorgfältig kontrolliert und moderiert werden, behaupten die Medienkonzerne, dass sie auch hier alles Mögliche täten, aber leider, leider, sei es nicht möglich, dem Leser diese Fake-Inserate zu ersparen.

Ach, vielleicht zur Sicherheit: nein Nemo wollte das Land nicht verlassen. Leider.

Wird der Leser dumm gemacht?

Zumindest verkauft ihn «watson» für dumm.

Gut, das riecht nun etwas nach Sommerloch. Aber he, ganze Redaktionsmannschaften kratzen Newsreste zusammen, da darf die One-Man-Show ZACKBUM doch auch mal.

Und wer gibt immer einen Lacher oder zwei oder drei her? Genau, die Karikatur einer journalistischen Plattform namens «watson». Sagen wir mal so: was Hansi Voigt zur Welt brachte, kann ja nur eine Missgeburt sein.

Besonders lustig wird es, wenn «watson» ernst werden will. dafür ist die Allzweckwaffe Philipp Löpfe zuständig.Der weiss alles über alles, oder nichts über nichts:

Sagen wir mal so: es steht zu vermuten,  dass sein Geheimdienst Putins kleinstes Problem ist. Dann folgen zwei Beiträge zum Thema «das wollten wir schon immer wissen»:

Noch dringlicher ist der Informationsbedarf hier:

Wer ist Cachita, was ist ein Fondue-Interview, wieso ist sie am Handy betrunken, und wieso braucht es gleich drei Schreibkräfte für ein bescheuertes Interview? Das alles wollen wir nicht wissen.

Dann gleich ein Dreierschlag:

Und nun überschreiten wir alle Schmerzgrenzen:

Diese Parallelisierung ist an Geschmacklosigkeit wohl nicht zu überbieten. Oder doch, «watson» wird’s sicherlich schaffen.

Gut, hiermit nicht, das ist einfach nur bezahlte Werbung und unbezahlter Blödsinn:

Wie sagen wir immer so richtig: ZACKBUM hat fertig. Und ist fertig.

 

Peinlich!

Eine Seite eins zum Aufbewahren.

Sollte es den «Blick» noch ein paar Jahre geben und sollte irgend wann auch in ferner Zukunft die Frage aufkommen, was wohl der peinlichste Moment in der Geschichte des Boulevardblatts war, dann hätte man bislang vielleicht die Entschuldigung an den Schweizer Ex-Botschafter Borer erwähnt.

Aber inzwischen kann man nur stumm auf dieses Titelblatt verweisen. Denn da fehlen einem wirklich die Worte. Fremdschämen wäre ein Euphemismus, in ein nasses Handtuch beissen eine Wohltat dagegen.

Welche Gedanken- und Sprachverluderung bei diesem Blatt herrscht, beweist alleine schon das erste Wort: «Statement». Statement? Gäbe es das auch auf Deutsch? So für den «Blick»-Leser? Wollen wir wissen, wie viele Teilnehmer an einer Strassenumfrage spontan und richtig sagen könnten, was «Statement» bedeutet? Wollen wir optimistisch weniger als die Hälfte schätzen? Wieso beginnt dann der «Blick» die Stellungnahme des Oberchefredaktors und Busfahrers Christian Dorer mit einem Fremdwort?

Aber die Schlagzeile ist ja nicht nur peinlich über jedes Mass. Sie ist auch von einer dermassen abgründigen Dummheit, leugnet das offenkundige und erwiesene Gegenteil, dass selbst der Begriff Leserverarschung zu mild wäre.

Fake News wäre geradezu ein Weichspüler dafür.

Leider sind alle angemessenen Bezeichnungen dermassen eklatant strafbewehrt, dass ZACKBUM hier schliessen muss.