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Neuer Nasenstüber für Rima

Man wird nicht ungestraft ein sogenannter «Corona-Kritiker».

Der Komiker Marco Rima fand die Corona-Massnahmen zunehmend unkomisch. Also benützte er seine Bekanntheit, um öffentlich auf seine Vorbehalte, Kritiken und Analysen der offiziellen Corona-Politik hinzuweisen.

Zeit genug dafür hatte er, denn natürlich trafen ihn einige Massnahmen ins Mark. Keine Bühnenauftritte mehr, verschobenen Auftritte, verkaufte Tickets, zurückzuzahlende Tickets. Da Rima keine One-Man-Show ist, sondern Aushängeschild eines kleinen Unternehmens, gingen die Verluste in die Hunderttausende.

Nun hat die «Luzerner Zeitung» herausgefunden, dass Rimas Unternehmen im Rahmen von Entschädigungen für Künstler vom Lotteriefonds Zug insgesamt rund 150’000 Franken  Entschädigung bezog.

Dazu zitiert die «Luzerner Zeitung» den Leiter des Zuger Amts für Kultur:

«Anzumerken gibt es noch, dass der Schaden über die vergangenen zwei Jahre in diesem Fall um ein Vielfaches dieser Summe grösser war. Diese Unterstützung war also ein Tropfen auf dem heissen Stein für so ein erfolgreiches Comedyunternehmen.»

Damit ist ein Feigenblatt über diesen Anwurf gelegt: «Obwohl Rima die Massnahmen des Bundes, zu denen auch die Ausfallentschädigungen zählen, kritisierte, bezog er also Corona-Hilfsgelder.»

Dann spürt man richtiggehend, wie schwer der LuZ folgendes Eingeständnis fällt: «Rima stellte in jener Zeit, als er bewusst auf Auftritte verzichtete, obwohl er diese hätte durchführen dürfen, kein Gesuch um Ausfallentschädigung

Versuchen wir, der Logik des CH-Media-Schreiberlings Tijana Nikolic zu folgen. Rima hat diverse Massnahmen des Bundes während der Pandemie kritisiert und diese Kritik mit Argumenten untermauert. Zeitweise musste er seine Bühnentournee absagen, zeitweise verzichtete er freiwillig auf Auftritte, weil er nicht wollte, dass sich sein Publikum an die Corona-Vorschriften hätte halten müssen, um ihn zu sehen.

Für diese Zeit stellte er keinen Antrag auf Erwerbsausfall. Für die übrige Zeit tat er das, was sein gutes Recht ist, wobei sogar das zuständige Amt festhält, dass die ausbezahlte Summe nur einen Bruchteil des finanziellen Schadens abdeckt.

Gibt es also am Verhalten Rimas in irgend einer Form oder mit irgend einem Argument etwas zu meckern? Sollte ein Kritiker von Krankenkassenprämien deswegen darauf verzichten, seinen Spitalaufenthalt von der Kasse zahlen zu lassen? Wer findet, die AHV benachteilige die Jugendlichen von heute für die Alten von heute, muss der dann auf seine Rente verzichten?

Darf nur der, der die Corona-Massnahmen nicht kritisiert, Entschädigung beziehen? Eine solche Zurschaustellung ist unterste Schublade. Lohnschreiberei, um einem im Volk durchaus beliebten Coronamassnahmen-Kritiker eine reinzubremsen. Kritisiert Corona-Entschädigungen und kassiert selbst welche, das soll hier insinuiert werden.

Wer staatliche Unterstützung erhält, sollte staatliche Massnahmen nicht kritisieren. Oder auf die Unterstützung verzichten. Das will uns die Autorin wohl sagen. Die «Luzerner Zeitung» kassiert ebenfalls staatliche Unterstützung. Wir sind nun gespannt, welchen Ratschlag Nikolic in eigener Sache hat. Entweder, der Staat wird nicht mehr kritisiert. Oder aber, vor der nächsten Kritik an einer staatlichen Massnahme verzichtet das Blatt auf die Verbilligung der Zustellung. Wir regen an, dass Nikolic den Fehlbetrag aus dem eigenen Sack auffüllt.