Das Schweigen der Beiräte
Beiräte sind eine Zier. Bei «Netzcourage» eine Zierleiste.
Aufgrund zugespielter Chats und ungenierter Meinungsäusserungen hat «#hateleaks» die Abgründe der beiden Exponenten von «Netzcourage» ausgeleuchtet. Jolanda Spiess-Hegglin, Gründerin, Geschäftsführerin und Diktatorin, und «Hansi» Voigt, Strippenzieher, Einflüsterer und Vereinspräsident, wären als Duo infernal mit ihren Hetzkampagnen gegen eine missliebige Journalistin selber ein Fall für «Netzcourage». Wenn sie nicht der Fall «Netzcourage» wären.
Nun verfügt dieser famose Verein auch über einen illustren «Beirat». In ihm figurieren Sibylle Forrer. Christin, Pfarrerin, Sprecherin des «Wort zum Sonntag», gerne meldet sie sich zu diesem und jenem zu Worte. Cornelia Diethelm, Multitalent, Dozentin an der HWZ, Gründerin des «Centre for Digital Responsabilty», langjährige Verantwortliche für «Wirtschaftsethik» bei der Migros. Dann Claude Longchamp, der Mann mit der Fliege, Meinungsforscher und präsent auf allen Kanälen. Malte Polzin (ehem. CEO DeinDeal), und Martin Steiger, Anwalt und Spezialist für Internet-Rechtsfragen.
Alles ausgesprochen öffentlichkeitsaffine Gestalten, um es zurückhaltend zu formulieren. Sie alle wurden mit ausreichend Antwortfrist angefragt, ob sie angesichts der schweren Zweifel an der charakterlichen Eignung von JSH und Voigt für ihre Positionen an Rücktritt dächten, ob sie wenigstens interne Aufklärung und Aufarbeitung fordern.
Antworten: vier Mal verkniffenes Schweigen, kein Wort, nichts. Nur Steiger verstieg sich (Pardon) zu einer hübsch sophistischen Antwort: «Als Beiratsmitglied stehe ich dem Vorstand von #NetzCourage weiterhin mit meinem Fachwissen zur Verfügung: Der Vorstand fragt, ich gebe Rat. Meine Beiratstätigkeit erfolgt ausschliesslich gegenüber dem Vorstand und nicht gegenüber der Öffentlichkeit.»
ZACKBUM konstatiert wieder einmal: nicht nur JSH und Voigt sind gross im Austeilen, werden aber ganz klein, wenn man sie selbst etwas fragt. Auch diese Figuren im Beirat wollten sich einfach mit einem klingenden Titel (wir beraten etwas Gutes) schmücken, waren sich aber nicht über die Konsequenzen im Klaren, wenn sie sich mit der hasserfüllten Kämpferin gegen Hass im Internet und ihrem Adlatus Voigt einlassen.
Eigentlich müsste es jeden grausen, in einem solchen Beirat für Unrat zu sitzen. Aber offensichtlich sind diese Fünf unerschrocken genug, das einfach schweigend auszusitzen. Peinlich.