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Wumms: Markus Somm

Er gehört zu den Unberührbaren. Aber …

Es sind Zeiten, in denen es nicht viel zu lachen gibt. Umso dankbarer muss man Somm sein, dass er sich kräftig bemüht, unser Zwerchfell zu massieren.

Aber erteilen wir ihm doch selbst das Wort:

«Schliessen Sie jetzt ein Nebelspalter-Abo ab und erhalten Sie als Dankeschön die Möglichkeit, kostenlos eines meiner beiden Bücher «Warum die Schweiz reich geworden ist» oder «Mariagno» (beide im Wert von CHF 45) dazu zu bestellen.»

Das ist mal ein Schenkelklopfer. Wieso nicht ein Abo des «Nebelspalter», den kein Mensch interessiert, mit der Abnahme eines Buchs verbinden, vom dem Somm offensichtlich noch jede Menge Exemplare vor dem Verramschen gerettet hat.

Aber Somm will einen wirklich unterhalten. Sicherlich mit Absicht hat er den Titel seines eigenen Buchs falsch geschrieben. Denn die Schlacht fand bekanntlich bei Marignano statt, und so heisst auch sein Werk.

Was ist eigentlich von einem Historiker und einem Autor zu halten, der nicht mal den Titel seines eigenen Buchs und ein historisch nicht unwichtiges Ereignis richtig buchstabieren kann? Sind wir froh, dass er (noch) keinen Schmöker über Tell geschrieben hat. Den würde er vielleicht als «Tüll» anpreisen …

Das war zunächst am 26. Juli ein «Sonderangebot passend zum 1. August». Der Nationalfeiertag kam und ging. Und Somm blieb offenbar auf seinen Bücherstapeln sitzen. Also legte er nach: «Noch gültig bis zum 4. August», barmte er letzten Feiertag. Dabei pries er nochmals sein Werk «Mariagno» an. Ist das mal wieder peinlich.

Was sein Sozialprestige betrifft, scheint Somm auch so seine Probleme zu haben. Sonst würde er nicht so unterzeichnen: «Dr. Markus Somm, Verleger und Chefredaktor». Ob man so einen Titel auch wegen Unwürdigkeit verspielen kann?

Da gibt ihm ZACKBUM nun, nachdem wir uns alle die Lachtränen abgewischt haben, richtig Saures. Wir haben zwar keine Bücher zu verschenken, aber hochgestochen unterzeichnen können wir auch:

Dr. René Zeyer, Verleger und Chefredaktor (mit mehr Lesern, im Fall).

«Republik»: billiger Jakob

Darf’s auch ein bisschen weniger sein?

Es ist klar: Die Rettung der Demokratie kostet etwas. Ziemlich genau 240 Franken im Jahr. Dafür ist man dann nicht einfach Abonnent, sondern gleich Verleger. Also ein kleiner Supino, sozusagen. Nun hat die «Republik» angekündigt, mal kurz 2,3 Millionen mehr auszugeben. Warum? Darum. Wofür? Na, für dies und das.

Immerhin ist sogar den Machern des Demokratierettungsorgans bewusst, dass Geld, das man ausgibt, auch irgendwie eingenommen werden sollte. Wobei beides nicht unbedingt gleichzeitig geschehen muss, meinen sie. Also hauen sie mal fröhlich die zusätzlichen Millionen raus, auf der Einnahmeseite hoffen Sie, dann mal 33’000 Abonnenten zählen zu dürfen. Bei aktuell knapp über 29’000.

Dieses etwas schräge Geschäftsmodell hat offenbar den Verwaltungsratspräsidenten Roger de Weck dazu bewogen, sein Amt fast genauso schnell aufzugeben, wie er es angetreten hatte. Auch seine beiden Kollegen in diesem Gremium haben kalte Füsse bekommen, womit die «Republik» eigentlich ziemlich führungslos ist, wenn man die schreibende Schmachtlocke Daniel Binswanger als Chefredaktor a.i. und Nachfolger eines Chefredaktors a.i. nicht für voll nimmt. Was völlig berechtigt ist.

Nun könnte der Laie meinen, das Akquirieren von 4000 zusätzlichen Abonnenten sähe so aus, dass das Organ der guten Gesinnung halt 4000 woke Grossstadtmenschen dazu bewegt, einmal weniger zum Italiener zu gehen und stattdessen 240 Franken in ein Fass ohne Boden zu werfen. Da täuscht sich der Laie aber wieder:

Denn die «Republik» gibt’s jetzt auch billig. Ganz billig. Statt für 240 für schlappe 5 Franken. Unschlagbar, das traut sich nicht mal der Marktschreier in Dauerwerbesendungen. Man kann die «Republik» auch für 120 Franken haben. Aber in beiden Fällen, ätsch, gibt’s keine «Jubiläumstasche» obendrauf.

Dann gibt es noch den Normal-Abo-Preis und schliesslich für Halbwahnsinnige 500, sowie für Vollwahnsinnige 1000 Franken.

Dafür gibt’s dann das volle Programm. Constantin Seibt liest aus eigenen Texten, Christof Moser winkt von der «Stabsstelle Chefredaktion» anerkennend mit dem Stab, der Abonnent darf wählen, welchen Flop die «Republik» als nächstes zum Skandal aufpumpen soll; und nicht vergessen, es gibt auch noch eine Jubiläumstasche obendrauf.

Deren Wert sollte man nicht unterschätzen; man erinnere sich an die SKA-Skimützen:

Inzwischen auch schon in der Version künstlerisch wertvoll:

Nur: wer wollte den die «Republik» kaufen? Vielleicht «bajour»? Oder «Das Lamm»? Die WoZ ist sicher nicht so bescheuert, «Saiten» oder «Die Hauptstadt» sollen auch schon abgewinkt haben, und auch ZACKBUM möchte nicht 55 Nasen schultern, die ein 10-Prozent-Gehalt von 8000 gewohnt sind und dafür pro Woche weniger Artikel rauspusten als unsere One-Man-Show.

ZACKBUM hat noch einen weiteren Vorteil: weil es ein Gratis-Angebot ist, machen wir keine Leser grantig, die 240 Franken für ein Abo bezahlt haben, das man nun auch für 5 Franken kriegt. Genau aus diesem Grund bemühen sich Qualitätsmarken darum, dass ihre Produkte nicht verramscht werden. Aber eben, «Republik» und Qualität, zwei Welten …