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Müllers Müll

Der Komiker ist auch im realen Leben eher unlustig.

Wer sich für einen Satiriker hält, zudem für eine prominente Persönlichkeit, neigt dazu, die Wichtigkeit der eigenen Meinung zu ziemlich allem schwer zu überschätzen.

Vor allem, wenn er wie Mike Müller die Weisheit mit grossen Löffeln gefressen hat. «Oh je, Sibylle», japste er, als sich die Autorin Sibylle Berg erfrechte, ihre Opposition gegen das verschärfte Covid-Gesetz publik zu machen.

Inzwischen wird der virulente Virologe Müller recht rabiat und unkomisch:

Da stellt er eine blöd-polemische Frage über einen angeblichen «Freiheitsverlust» an ein «ungeimpftes Arschloch». Zu solchen Unfällen kommt es immer wieder, wenn ein geskripteter Komiker, dem bei jedem Gag geholfen wird, einfach mal so frisch von der Leber weg poltert.

Von einem Profi wie Müller dürfte man erwarten, dass er in der Lage ist, den Gefahren der Hass- und Hetzeschleuder Twitter zu entgehen. Also muss Absicht dahinterstecken. Das bestätigt auch seine Antwort auf eine Anfrage des «Blick»:

«Ein Tweet braucht keine Erläuterung, ausser er ist grottenschlecht. Letzteres ist meiner Meinung nach nicht der Fall.»

Da hat er recht. Sein Rülpser ist nicht grottenschlecht, er ist unter jeder Sau. Primitiv, unanständig, beleidigend, ein Schlag in die Fresse für seine Fans und für die Sache, die Müller eigentlich unterstützen möchte.

Man sollte keine Scherze über Namen machen, aber hier muss das sein. Der Tweet ist das, was entsteht, wenn man bei seiner Namensnennung in TV oder Radio so schnell wie möglich abschaltet und dadurch die letzten beiden Buchstaben seines Nachnamens verlorengehen.