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Wumms: Marc Brupbacher

Der Meister der Unlogik und der Kreische.

ZACKBUM will seine Wasserstandsmeldungen zu Covid & Co. mal aussen vor lassen. Das langweilt inzwischen ausser ihm alle. Wir wundern uns allerdings nachhaltig, woher der «Co-Leiter des Ressorts Daten & Interaktiv» die Zeit nimmt, so ausführlich, umfangreich und jederzeit zu twittern. Oder zu xen.

Launig ist schon mal seine Selbstvorstellung nach dem ellenlangen Titel: «Lieber Dr. Strange als Mr. Long Covid». Das soll wohl ein ziemlich verunglückter Versuch sein, witzig auf einen berühmten Filmtitel zu verweisen. Nun, jeder, wie er kann.

Aber neben Covid findet Brupbacher noch Zeit, sich um den Leerwohnungsbestand oder Wahlprognosen zu kümmern. Aber auch da lässt er es bei der blossen Erwähnung von Zahlen nicht bewenden:

«Die Grünen und GLP kommen zusammen auf weniger als 20% Wähleranteil gemäss Umfragen, obwohl der Klimawandel bei den Leuten beim Sorgenbarometer weit vorne liegt und wir einen beispiellosen Sommer mit extremsten Wetterereignissen erlebten. Erklärungen

Daraufhin entflammt ein hübsches Gezwitscher, unter Beteiligung Brupbachers. Aber zuvor zeigte er wieder ein Husarenstück an Unlogik, aus dem Bereich Kannitverstan, ungefähr so, wie als er die Kosten des Zwangsgebührensenders SRG mit dem freiwilligen Abo der NZZ korrelieren wollte.

Nachdem er mit seinem Fanclub seinen Ausflug in den «Wildpark Bruderhaus» inkl. Wolfwatching geteilt hat, kommt er mal wieder voll zur Sache:

«Viele feiern Lindemann nun als unschuldig. Dabei hat keine einzige Frau Anklage erhoben. Warum nicht? Weil sie wissen, was sie erwartet hätte. Die Frauen haben ihre Geschichten erzählt, um andere Frauen zu warnen. Und damit waren sie erfolgreich

Das ist ein Kopfzerbrecher, den man ganz langsam angehen muss, will man kein Kopfweh kriegen. Also der Sänger von Rammstein werde als «unschuldig gefeiert». Nicht wirklich; jemand, der keiner Straftat überführt wurde, ist einfach unschuldig. Das dürfte auch auf Brupbacher zutreffen, da Verbrechen gegen die Logik oder Schrecken der Bevölkerung nicht oder nur auf Antrag strafbar sind.

Lindemann wird als unschuldig gefeiert, «dabei hat keine einzige Frau Anklage erhoben». Das ist richtig und falsch, es haben aber Frauen Anzeige erstattet, was Brupbacher wohl entgangen sein dürfte. Aber laut ihm hätten sie das eben nicht getan, im Wissen darum, «was sie erwartet hätte». Wieso, sie haben doch Anzeige erstattet, und erwartet hat sie, dass man ihre Angaben genauer unter die Lupe nahm, was bei Falschbeschuldigungen nicht unüblich ist.

Nun wird es selbst für brupbachersche Verhältnisse sehr wirr: die nicht strafanzeigenden Frauen hätten einfach «ihre Geschichten erzählt». Das ist wahr, sie haben offenbar frei erfundene Geschichten erzählt oder Geschichten vom Hörensagen wiedergegeben. Dafür wurden sie teilweise ins Recht gefasst und mussten ihre Geschichtenerzählereien wieder löschen.

Damit hätten sie erfolgreich andere Frauen «warnen» wollen. Nein, damit wollten sie sich erfolgreich ihre 15 Minuten Ruhm abholen. Und wovor wollten sie denn Frauen warnen? Sich nicht in die Row Zero einladen lassen, dort nicht als Fans kreischen, nicht willig zur After Party gehen? Dort sich nicht wundern, dass nicht Mikado gespielt wird?

Was soll man diesem Irrwisch Brupbacher nur raten? Immerhin beschimpft er zur Zeit keine Bundesräte und auch keine Wähler. Aber auch das kann sich wieder ändern.

Wumms: Denis von Burg

Tamedia hat einen Irrwisch als Bundeshaus-Chef.

Von Burg fiel schon mehrfach durch erratische Kommentare und Positionen auf. So forderte er die Landesregierung zum Gesetzesbruch auf und wollte ein Impfobligatorium, wobei er Kritiker und Skeptiker übel beschimpfte.

Dann hielt er die Aufregung um die Kungelei zwischen Alain Berset und Ringier-CEO Marc Walder für heuchlerisch. Inzwischen ist er überzeugt: «Die Verschwörungstheorie … ist schon längst vom Tisch.» Wohl von seinem.

Genauso locker wie mit Impfgegnern und den Gesetzen geht er inzwischen mit so Kleinigkeiten wie dem Amtsgeheimnis und seiner Verletzung um: «Berset wird so klug gewesen sein, keine Belege für sein offensichtlich stillschweigendes und eigentlich kluges Dulden der Leaks zu hinterlassen.»

Von Burg ist nicht so klug, keine schriftlichen Belege seiner antidemokratischen Haltung zu hinterlassen. Konsequent unterwegs auf seinem Irrweg, fordert er nun mehr Öffentlichkeit bei Bundesratssitzungen.

Immerhin räumt er ein: «Natürlich können wichtige strategische aussen- oder sicherheitspolitische Entscheide … nicht öffentlich gemacht werden.» Da sind wir aber froh.

Hingegen wäre es doch naheliegend, dass von Burg das Gleiche vor seiner Haustüre fordern würde. Wieso werden Themensitzungen der SoZ nicht öffentlich? Oder Treffen der Geschäftsleitung von Tamedia? Der Tx Group? Wie laufen denn so die Gespräche über den Canonica-Skandal beim «Magazin»? Wieso müssen wir das alles durch Leaks und Einzelinformationen erfahren?

Wandeln wir doch einen der Gaga-Sätze von Burgs entsprechend ab: «Mehr Transparenz und mehr Öffentlichkeit bei den Supino-Entscheiden stärken die Geschäftsleitung, korrigieren Falschinformationen, zwingen das Gremium zu sachlichen, statt profitorientierten Entscheidungen und geben ihm am Ende mehr Legitimation

Das wäre doch mal was …