Doppelwumms: Denis von Burg

Wir ahnten es. Sonntag, Tiefflieger unterwegs.

«Die Empörung über die Corona-Leaks ist heuchlerisch», haut der Chef der Bundeshausredaktion von Tamedia seinen Kollegen vom Tagi eins in die Fresse. Aber natürlich meint von Burg nicht die, sondern vor allem Politiker von der SVP. Wir wollen ihn auf diesem argumentativen Tiefflug nicht begleiten.

Denn es gibt Dialektik und es gibt Dadaismus: «Solche Interna aus dem Bundesrat gehören zum System und tun diesem zuweilen gut.» Immerhin: von Burg bleibt sich treu. Gesetze, das Amtsgeheimnis, Vertraulichkeit, scheiss drauf, meint der Ignorant des Rechtsstaats.

Zur Schande des Journalismus wurde von Burg hiermit:

Eine weitere Duftmarke:

«Impfgegner und -trödler verlängern mutwillig oder fahrlässig die Pandemie und gefährden andere. … Mit der Rücksicht auf esoterische oder ideologische Impfverweigerer und rücksichtslose Trödler muss Schluss sein. … Das Tabu Impfzwang, sei er direkt oder auch nur indirekt, muss jetzt fallen

Diese Sprache hat etwas Martialisch-Totalitäres. Hier wird nicht argumentiert, hier wird dekretiert. Abgesehen davon, dass all diese Behauptungen von der angeblichen Gefährlichkeit Ungeimpfter und des Schutzes durch Impfung längst widerlegt sind: hier schrieb ein sich als Antidemokrat, als Verächter des Rechtsstaats outender Amok, der doch tatsächlich einen Bundesrat dazu aufforderte, sich über geltende Gesetze hinwegzusetzen.

Nun könnte man einen solchen hysterischen Anfall noch verzeihen, wenn sich der Autor bei Gelegenheit öffentlich dafür entschuldigt hätte. Tut er aber nicht. Stattdessen wirft er vom hohen Ross der arroganten Rechthaberei weiter mit Werturteilen um sich und bezeichnet es als «Heuchelei», wenn die Instrumentalisierung eines Medienkonzerns durch einen Bundesrat kritisiert wird.

Dass Tamedia ihn weiter schreiben lässt, ist hingegen keine Heuchelei. Es ist schlimmer: eine Dummheit.

 

1 Antwort
  1. Niklaus Fehr
    Niklaus Fehr sagte:

    Das Erstaunliche an Menschen wie Denis von Burg ist nicht dass es sie gibt, sondern in welche Positionen sie gelangen um ihr Naturell auszuleben. Durch seine Aussagen gibt er sich klar zu erkennen und kann von «vernünftigen» Leuten aussortiert werden. Gefährlich sind eigentlich die, die das gut finden was er sagt. Einerseits liegt es am System, dass die Falschen an die Macht kommen und andererseits an der breiten Masse. Die zivilisatorische Entwicklung weist einen bedenklichen Rückstand auf zur wirtschaftlichen und technologischen Entwicklung, was immer wieder durch einen grossen Krieg ausgeglichen wird. Das ist nicht optimal, aber anscheinend unvermeidlich. Denn gemäss alter Überlieferungen stehen uns noch zwei Weltkriege bevor. Na ja, wer will schon den ganzen Tag immer nur unter Palmen am Strand liegen, mit dem Risiko, dass einem eine Kokosnuss auf den Kopf fällt. Wir schaffen das (wird auch vorhergesagt).

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