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Im Maschinenraum des BAG

Nachhilfe für die Rechercheteams der Mainstream-Medien.

Offiziell bekommt man keine Antwort auf die einfache Frage, wie es denn mit der Verteilung nach Altersklassen auf den Intensivstationen aussehe. Aber es gibt wenigstens die Rohdaten hinter den im Dashboard ausgewiesen Statistiken.

Hätten Sie’s gewusst? Die wöchentlichen Hospitalisierungen wegen COVID-19 in der Altersklasse 80+ haben von 2 in der Kalenderwoche (KW) 25 auf 211 in der KW 48 zugenommen. Also von Ende Juni bis Anfang Dezember dieses Jahres. Natürlich gilt auch: je jünger, desto weniger Steigerung. Zum Beispiel Altersklasse 20 bis 40: 6 Hospitalisierungen in KW 25,  54 in KW 48.

Unterschieden nach Impfzustand sieht so aus: von KW 40 bis 48 gab es bei 80+ insgesamt  515 Hospitalisierungen wegen Corona von Patienten mit «vollem Impfschutz». Dagegen lediglich  364 ungeimpfte. Bei immerhin 166 Patienten war der Impfstatus «unbekannt».

Nehmen wir als Sample nun die KW 44 bis 48. Da betrug die Anzahl der Todesfälle von COVID-19-Patienten 80+ insgesamt 400. In der Altersklasse 60 – 69 waren es lediglich 47. Von 30 – 49 nur 5, kein einziger Toter war zwischen 20 – 29 Jahre alt.

Als letzte Zahlenreihe die Todesfälle von 80+ unter Berücksichtigung des Impfstatus. Da waren in der KW 40 – 48 insgesamt 177 an COVID-19 Verstorbene völlig geimpft. Dagegen nur 147 nicht geimpft. Bemerkenswert ist der relativ hohe Anteil von 71 Toten mit Impfstatus unbekannt.

Diese Zahlen reflektieren alle Hospitalisierten, da es bislang nicht möglich ist, einem Amt eine Aufstellung nach Alter und Impfstatus auf den IPS zu entlocken.

Zahlen vorhanden, nur schaut sie keiner an

Was kann man aber schon aus diesen Zahlen schliessen? In diesem Zeitraum sind mehr Geimpfte der Altersklasse 80+ an der Pandemie verstorben als ungeimpfte Patienten. Wobei es völlig unverständlich ist, wieso bei 70 Verstorbenen der Impfstatus unbekannt blieb.

 

Ganz allgemein kann man die Binsenwahrheiten wiederholen:

  • Auch wenn uns immer wieder jüngere schwer Erkrankte in der Presse und im TV gezeigt werden: das Virus ist vor allem für alte Menschen eine Gefahr
  • Die Impfung reduziert die Gefahr einer schweren Erkrankung in allen Altersgruppen, aber bei weitem nicht so gut, wie uns das immer wieder gesagt wird
  • In den IPS werden wir ein ähnliches Bild antreffen, also vor allem über 70 Jahre alte Personen

Es handelt sich also um gleich drei Ungereimtheiten, auch hier.

  • Wieso wird behauptet, dass Ungeimpfte die grösste Gefahr für eine Überlastung des Gesundheitssystems darstellen?
  • Wieso wird behauptet, dass immer mehr jüngere Menschen mit schweren Symptomen im Spital landen, wenn sie nicht geimpft sind?
  • Wieso wird kontinuierlich an der Tatsache vorbeigeredet, dass logischerweise Menschen in der Altersklasse 80+ die mit Abstand höchste Todesrate aufweisen?

Dabei wurde hier sogar auf die Unterscheidung nach Anzahl und Schwere von Vorerkrankungen verzichtet. Es ist eine Binsenwahrheit, dass Menschen in dieser Altersklasse mit ganz wenigen Ausnahmen unter mindestens einer schwere Vorerkrankung leiden. Sei das Altersdiabetes, Bluthochdruck, Arthritis, beeinträchtigtes Immunsystem oder die Folgen schwerer Operationen.

Die Hochrisikogruppe ist längst bekannt

Also spricht alles dafür, dass vor allem ältere und damit vulnerable Personen besonders geschützt werden. Was seit zwei Jahren kaum geschieht, obwohl alle Statistiken einen überproportional ansteigenden Anteil an den Todeszahlen ausweisen, wenn man als Kriterium +70 oder gar +80 anwendet.

Hingegen bringt es wenig, die gesamte Bevölkerung mit den gleichen Massnahmen zu traktieren und sogar bei Kindern einen Impfwahn durchzusetzen, obwohl die an der Spitalmisere keinen wesentlichen Anteil haben. Das sind, genau wie die ewig im Raum stehenden Schliessungen von Lokalen oder Fitnesscentern, bloss energisches Handeln simulierende Placebos.

Wohlgemerkt soll hier niemandem böse Absicht unterstellt werden. Aber ein gerüttelt Mass an Inkompetenz schon.

Es ist auch durchaus denkbar, dass Fachpersonen aus diesen Zahlen ganz andere Schlüsse ziehen könnten. Denn im Gegensatz zu den meisten Rechthabern in den Medien habe ich überhaupt nicht die Sicherheit, die einzig richtige Wahrheit zu verkünden. Aber falls es Korrekturbedarf gibt, wäre es doch toll, ihn argumentativ überzeugend dargestellt zu bekommen. Dann hätten wir nämlich alle etwas dazugelernt.

Besorgniserregend ist allerdings, dass trotz einem unablässigen Strom von Artikeln, Meinungen und Forderungen in den sogenannten Qualitätsmedien sich dort niemand die Mühe macht, diese Zusammenhänge zu recherchieren und aufzubereiten.

ZACKBUM dankt Christoph Stucky dafür, sich die Mühe gemacht zu haben, die Rohdaten auf der BAG-Webseite durchzugehen.