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Wumms: Daniel Binswanger

Neues Schmierenstück aus der «Republik».

Wie kann man nur so Journalismus betreiben? Dennis Bühler und Boas Ruh verschwenden 9000 A auf die Zustände im Hause Tamedia. Zur Beschreibung verwenden sie ausschliesslich anonyme Quellen. Behaupten dies und das. Was mutige anonyme Heckenschützen halt so erzählen, wenn der Tag lang ist. Zum Beispiel, dass Finn Canonica die Chefredaktion der «SonntagsZeitung» angeboten worden sei, der aber abgelehnt habe.

Dann verbreiten sie die Fake News, dass ein Lokaljournalist wegen eines kritischen Berichts über eine Stiftung auf Geheiss von Supino entlassen worden sei. Das ist anders gelaufen und hatte mit einem sehr verunglückten Porträt einer jüdischen Politikerin zu tun. Das weiss eigentlich jeder, ausser den beiden Recherchier-Genies.

Aber es ist noch schlimmer. Einleitend schreiben sie: «Zur Transparenz. Zwei Personen der Republik haben mehrere Jahre beim «Magazin» des «Tages-Anzeigers» gearbeitet: Daniel Binswanger – er ist derzeit Co-Chefredaktor ad interim – und Daniel Ryser, er ist Reporter.»

Damit hört dann die Transparenz auch schon auf. Was sagt denn Binswanger, der jahrelang im «Magazin» publizierte und mit Canonica eng war, was sagt denn diese namentlich bekannte Quelle? Was sagt denn die schreibende Schmachtlocke, die jede Woche mit erhobenem Zeigefinger und getränkt mit Moralinsäure, Arroganz und Rechthaberei, der Welt erklärt, wie sie zu sein hat?

Wäre doch die Chance für Binswanger gewesen, kostenfrei Zivilcourage zu beweisen. Was könnte ihm Tamedia schon anhaben, als Chefredaktor der «Republik» a.i.? Er kommt aber namentlich zitiert ihn den 9000 A kein einziges Mal vor. Stammen vielleicht anonyme Zitate von ihm? Man weiss es nicht …

Binswanger schweigt verbissen. Warum? Ganz einfach. Würde er sagen, dass ihm keinerlei verbale Übergriffigkeiten von Canonica aufgefallen wären, dann würde er die Anklägerin Anuschka Rushani desavouieren. Würde er aber einräumen, dass Canonica häufig Ferkeleien von sich gab, dann müsste sich Binswanger die Frage gefallen lassen, wieso er als Feminist und Gutmensch geschwiegen habe.

Blöde Lage, in der sich auch der Partner der «feministischen Aktivistin» Franziska Schutzbach befindet. Aber der ist noch angestellt beim «Magazin».

Beim feigen Heuchler Binswanger gibt es wohl noch einen weiteren Grund: Als Chefredaktor weiss er sehr genau, dass die Tage der «Republik» wohl gezählt sind. Und dann braucht er ja wieder ein warmes Plätzchen

NZZaS: schwacher Kafi Lutz

«Wir sind leider noch keine LeserInnen Ihres Portals»

Meinen ersten Liebesbrief habe ich von einem Kollegen kopiert. Abschreiben ist gar nicht schlimm. Man sollte aber die Quelle angeben; ausser bei Liebesbriefen.

Am 4. November verschickte ZACKBUM.ch eine Medienmitteilung an die wichtigsten Redaktionen der Schweiz: «20 Minuten verlässt Keystone-SDA». Für die Nachrichtenagentur ein herber Schlag. Die Meldung machte die Runde, unter anderem bei der Medienwoche.

Einen Monat später schrieb die «NZZ am Sonntag» ebenfalls einen längeren Artikel. Zum gleichen Thema. Zur gleichen News. Aber ohne uns zu zitieren.

Geweint haben wir deswegen nicht, aber geärgert schon. Zumal gleich zwei hochdekorierte Journalisten hinter dem Artikel standen: Boas Ruh und Anja Burri. Sie werden auch in Zukunft hoffentlich viele Preise, Pokale und Diplome einheimsen.

Der Schweizer Presserat übertreibt natürlich wie immer: «Wer ein Plagiat begeht, d.h. wer Informationen, Präzisierungen, Kommentare, Analysen und sämtliche anderen Informationsformen von einer Berufskollegin, einem Berufskollegen ohne Quellenangabe in identischer oder anlehnender Weise übernimmt, handelt unlauter gegenüber seinesgleichen.»

So weit wollen wir nicht gehen. Burri, die hoffentlich privat ganz anders ist, schreibt: «Leider sind wir noch keine LeserInnen Ihres Portals und haben deshalb auch Ihre Texte zur SDA nicht gesehen. Eine Medienmitteilung hat weder mich noch Kollege Boas Ruh erreicht.»

Und: «Vielleicht können Sie abklären, wann genau und wohin diese verschickt wurde?» Wir haben das intern nochmals genau abgeklärt: Genau am 4. November ging die Meldung an ihren Chef, Herrn Luzi Bernet. Der meldete sich dann auf Anfrage am Abend und will der «freundlichen und korrekten Antwort» seiner Mitarbeiterin nichts hinzufügen.

Wer noch nie etwas von Bernet gehört hat, lernt ihn im Filmchen der «NZZ am Sonntag» ein bisschen näher kennen. Im Begleittext wird vorsorglich gewarnt: «Begleiten Sie Chefredaktor Luzi Bernet eine Woche lang durch die Redaktion und erfahren Sie von ihm, wie die «NZZ am Sonntag» und NZZaS.ch entsteht.» Wir finden: Zum Glück muss Bernet keine Staubsauger verkaufen. Die Zuschauer erfahren vor allem, dass die NZZaS-Journalisten gerne und fleissig Gipfeli essen und Kaffee schlürfen. Dazwischen gibt es eine Sitzung, noch eine Sitzung und warum nicht nochmals eine Sitzung?

Wer so viele Gipfeli essen muss und ständig eine Sitzung hat, verliert manchmal den Überblick. Was ist aber schlimmer: Ein Chefredaktor, der eine Nachricht verpennt oder zwei Journalisten, die eine Woche lang hinter einer Geschichte her sind und ihren Text anscheinend auf der Schreibmaschine verfassen? Nun, wir sind nicht nachtragend. Gerne übernehmen wir den nächsten Espresso. Einen besonders starken.