Märchentante «Watson»
Es war einmal…
Wer dieser Tage ohne Burka-Verschleierung durch die Strassen läuft, kann ihnen nicht entgehen: die neue «Watson»-Werbekampagne. Michael Wanner, Sohnemann von Peter Wanner und Chef von «Watson», versucht es wieder mit der Brechstange. Angeblich soll sein Portal gewinnbringend sein. Die uns bislang bekannten Personen, die das wirklich glauben, sind ein NZZaS-Journalist und natürlich Matthias Ackeret.
An den Werbeplakaten stört uns eigentlich nur diese typisch schweizerische Tiefstapelei: «Haltung zeigen. Watson lesen.» Warum immer so bescheiden? Warum nicht: «Nahostkonflikt lösen. Watson lesen.», «Welt retten. Watson lesen.» oder «Im Sitzen pinkeln. Watson lesen.»?
Also, Haltung zeigen und Farbe bekennen: «Alphabet beherrschen. Watson lesen.»
Waaas? Watson kann man jetzt auch lesen? Moment, bin gleich zurück. – ähm, nein.
Richtiger wäre: «Watson lesen, sicher verblöden!».
Huch, der Brunner hat für einmal recht.
Einen derart schmissigen Werbeleitsatz „Haltung zeigen“, sollte man halt auch wirklich ECHT verinnerlichen. Die Moral würde schon einmal dort anfangen, eine ganz deutliche Trennung von Content und bezahlter Werbung vorzusehen.
Man schaue sich einmal ihr Marketing-Vehikel „Content-Bridge“ an. Für CHF 8500.- soll man bei Watson das Gesamtpaket für Narrenfreiheit erlangen. So lässt sich ein vielfältiges Brotangebot (Migros) und Lippenstift bestens redaktionell verpacken. Arme (naive) Jugend, die all diese üblen Mechanismen nicht checken. „Haltung“ sieht definitv ziemlich anders aus Herr Michael Wanner.
https://ads.watson.ch/content-bridge/
Der Link „Content Bridge“ ist sehr aussagekräftig. Man erfährt auf diese Weise, was Watson wirklich unter „Journalismus“ versteht.
Es ärgert mich sehr, dass die „Stiftung für Medienvielfalt“ einen derartigen ausgekochten Bluff mit einem Darlehen belohnt.
Vielfalt unterstützt Einfalt……….Amen.