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Eine gute Nachricht

Die Welt wird besser. Ein wenig. Vorübergehend.

Es mag nun ZACKBUM-Leser geben, die sagen: wer hört auf? Woran merkt man das? Was wäre, wenn die weitergemacht hätte?

Damit zeigen sie aber nur, dass ihnen wesentliche journalistische Spitzenleistungen an einem gewissen Körperteil vorbeigehen. Nein, nicht hinten, eher vorne. Denn «Nina Jolie» führte einen – wir nehmen die Hand vor den Mund und flüstern – einen Sex-Blog. Bei «watson». Richtig, tiefer kann das Niveau kaum sinken.

Es ist gar noch nicht so lange her, dass sich «Nina» forsch ankündigte: «Hoi! Ich bin die Neue! Nerv ich euch schon?» Ein vielstimmiges Ja schreckte sie aber nicht davor ab, die Nachfolge einer gewissen «Emma Amour» anzutreten. Denn im Qualitätsprodukt aus dem Hause Wanner ist man sich sicher: sex sells. Aber da meint man ja auch, «watson» habe eine Zukunft.

Also widmete sich «Nina» mutig Themen wie «Ich hab’s euch ja versprochen. So war mein erster Vierer», «Valentin und ich haben Bondage ausprobiert …», «Darum war mein ONS mit einem Banker der schlimmste #tbt». Muss man das verstehen? Nein, muss man nicht. Ausser, man liebt fremdschämen.

Aber nun ist schon Schluss mit «Nina». Warum denn das? Jetzt müssen wir alle ganz stark sein und Mitgefühl heucheln: die Verbalerotikerin will nicht mehr «ihr ganzes Liebesleben vor einem so grossen Publikum breittreten». Wobei höchstens der unterbelichtetste aller «watson»-Leser annahm, dass auch nur ein Wort der Storys nicht erfunden war. Deshalb war dann auch der Druck zu gross, «jede Woche eine Story abliefern zu müssen». Wenn man halt keine Fantasie hat …

Aber richtig ans Herz geht der dritte Grund: sie sei in den Kommentarspalten immer so ganz schlimm angefeindet worden. Fazit: «Der Blog hat ihr oft eine Menge Spass bereitet! Aber leider nicht genug, um weiterzumachen.» Immerhin, einer Person soll es oft Spass gemacht haben, ist doch was.

Versucht nun «watson», daraus etwas zu lernen, dass bereits der zweite Versuch gescheitert ist, mit schlecht erfundenen Sex-Storys die Leser zu animieren? Aber nein, dann wäre es doch nicht «watson»: «Wir haben entschieden, dass wir dem Liebes- und Sex-Blog eine Sommerpause gönnen und im August mit einem neuen Format wieder starten werden.»

Endlich kann man sich neben dem 1. August auf ein anderes tolles Ereignis in diesem Monat freuen. Obwohl wir bei solchen Themen überhaupt nicht sattelfest sind, wagt ZACKBUM doch einen kleinen Tip: wie wäre es mit einem gendergerechteren Autor*In? Vielleicht ein bipolarer Transvestit mit Selbstfindungsproblemen und einem Hang zum Fetisch? Oder ein Autor*In, der sich darum bemüht, alle circa 164 offiziell gezählten Gender durchzuprobieren? Mit lustigem Wettbewerb: wer errät, wie ich diesmal gendermässig drauf bin?