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Wir wollten es nie mehr tun

Aber es war stärker als ZACKBUM. Richtig, es handelt sich um Kim.

Es gibt viele Möglichkeiten, den erbärmlichen Niedergang von Tamedia, Pardon, von «Tages-Anzeiger», na ja, vom ungeliebten Medienteil des Coninx-Konzerns zu illustrieren.

Das hier ist die einfachste:

Jetzt müssen wir alle wieder ganz tapfer sein. Denn Kim, wenn wir ihn/sie/es so nennen dürfen, hat wieder eine Kolumne verbrochen. Und Tamedia (oder wie auch immer) hat sie veröffentlicht. Hier versucht er/sie/es sich als Dichter:

«So Brösmelt! Fallt auf uns darnieder!
Zermalmet unsre Egos und Legos
Würzt eure Füsse mit unserer Tobleronenseele
Wir können euch nicht länger bezwingen
Ihr würdet sowieso winnen.»

Nein, das kann man nicht erfinden. «Sowieso winnen»? «Egos und Legos»? «Tobleronenseele»? Das ist nicht einfach schlecht. Das ist grottenschlecht. Das ist nicht einfach grottenschlecht. Das ist sprachlos machender Schrott.

Geht noch einer? Leider:

«Vom Alpenvolk zu Körpern ganz voll Alpen 
Könnt ihr uns noch berglicher beherbergen?
Wir wolln euch werden.»

So dichtet der «Shootingstar der Literaturszene». Brr. Aber auch seine Prosa, nun ja, sein stammelndes Schreiben, ist nicht besser:

«Der helvetische Körper ist einer, der sich am Berg herstellt. Ob wandernd, skilend, aprèsskilend, seinen Käse fressend, oder auch nur den «Anderen» davon erzählend.»

Der «helvetische Körper» erzählt den «Anderen»? Geht immer noch einer? Alleweil:

«Dass WIR uns die Alpen als wichtigen Volksseelenanteil annähten, ist also not that long ago. Und nun bröckelt die ganze Chose, unser Matterhorn, der Mont Blanc. Nicht mehr Geister und Albe drohen UNS, sondern Mauergänge, Steinschläge; Folgen des auftauenden Permafrostes

«Mauergänge»? Meint der/die/das Shootingstar Murengänge, und auch das Korrektorat korrigiert nicht einmal mehr solche Patzer? Noch ein letztes Zitat, das richtig wehtut:

«Anfang März, Kotzwetter. Ich begebe meinen Körper in ein Innerschweizer Skigebiet. Schnee? Ne. Als stünde ich am Strand, und wer hat das Meer geklaut.» Ich begebe meinen Körper? Da übergibt sich der Leser, wenn er sich nicht in äusserster Selbstbeherrschung übt.

Als stünde ich an, und wer hat den Sinn der Worte geklaut.

Kolumnist beim – nun ja – «Tages-Anzeiger», das war mal was. Da musste man was können. Da sollte der Leser unterhalten, belehrt werden. Nicht abgehalten und gequält. Wieso traut sich kein Verantwortungsträger, diesen unsäglichen Schwachsinn abzustellen? Ist Raphaela Birrer dafür nicht Frau genug? Oder ist es gar so, dass der Leser diesen Schrott geniesst, wie es einige Kommentatoren behaupten?

Dann ist’s wohl endgültig vorbei mit Tamedia, verflixt, dem «Tages-Anzeiger», na ja, dem überflüssigen Teil des Tx Imperiums. Dann muss auch ZACKBUM sich geschlagen geben.

 

 

Rasta-Raserei

Sie halten Covid19 für gefährlich? Denken Sie nochmal nach.

Diese Story mit kurzem Sinn und brüllendem Wahnsinn kann man ganz kurz erzählen. Als Vorbereitung werfen wir die Stichworte Rasta, Dreadlocks, kulturelle Aneignung in die Runde. Sie sind auf das Schlimmste gefasst? Ach, «you dreamer, you», würde Martullo Blocher sagen. Es ist nicht nur schlimm. Es wird nicht nur immer schlimmer. Es ist offenbar ansteckend. Macht krank im Hirn. Und es gibt kein Gegenmittel.

Wir müssen uns natürlich selbst an der Nase nehmen und die Haare (echt, ungefärbt, in einem Haarschnitt präsentiert, der wohl für einen weissen, alten Mann okay ist) raufen. Darauf hätte man kommen können.

Hä? Das sind doch diese beiden Komiker, bei deren Scherzen es einem regelmässig die Fussnägel hochrollt. Schon, aber, Dummerchen, das ist doch nicht das Problem:

DAS ist das Problem, und was für eins. Die Perücke muss weg, völlig klar. Aber: Sie lächelt. Das ist kulturgeschichtlich fragwürdig, schon mal was vom Land des Lächelns gehört? Er stützt den Kopf mit der Hand, Denkerpose. Was wohl Rodin dazu sagen würde, dass man ihm einfach seinen «Denker» nachahmt? Dann die Kleidung, der Ausschnitt, der T-Shirt, und überhaupt: Zirkus. Zirkus geht gar nicht. Tiere und Zwergwüchsige quälen? Das ist ja noch schlimmer als kulturelle Aneignung.

Wir sagen nur: pfui. Pfui. Uns wird ganz unwohl. Wir müssen wohl kotzen gehen.