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Die Null-Meldung

Vorhersehbar, dass «watson» schnell an die Reihe kommt.

Russische Staatsmedien haben einen Schnipsel aus diesem Treffen zwischen Präsident Putin und dem russischen Verteidigungsminister veröffentlicht. Über den wurde schon fleissig spekuliert, dass er verschwunden sei. Abgesetzt. In Ungnade gefallen. War nix. Aber auf ein Neues:

Nun ist es ein «bizarres», ja «skurriles» Treffen. Indizien? Putin klammere sich an den Beistelltisch. er lasse hier Nähe zu, wo er doch sonst an überlangen Konferenztischen für Distanz sorgt. Aber noch wichtiger: ist Putin krank? Also nicht nur im Kopf? Wieso klammert er sich an den Tisch? Leider gibt eine «Expertin für Körpersprache» Entwarnung: «Er sitzt da, wie wir ihn seit Jahren kennen. Zurückgelehnt, nicht wahnsinnig, sich selber präsentierend.»

Also alles in allem eine Null-Meldung. Überflüssig. Inhaltsleer. Dem Prinzip jeder Null-Meldung folgend: Man stellt eine bange Frage, beantwortet sie negativ – und spült nicht etwa den ganzen Artikel.

Die Null-Meldung

Neue Kategorie, neuer Spass. Alte Methode.

Man nennt es Rehash. Man nennt es Spaltenfüller. Früher nannte man es einen Spekulatius. Das Rezept ist einfach. Nimm einen berühmten Namen, nimm ein Geheimnis, zitiere fleissig Quellen, einmal umrühren, und fertig ist die Null-Meldung:

Das rauschte schon durch die Medien, nun hatte auch noch «20 Minuten» das Bedürfnis, diese Ente quaken zu lassen. Denn nur im Titel wagt man den Indikativ. Alle «Indizien», «Beweise» und Behauptungen sind aus zweiter Hand, Gerüchte, Werweiserei, heisse Luft.

Typischer Satz: laut dem und dem soll die und die dort und dort gelebt haben. Früher mal. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Oder so.