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Die Welt verroht mit rohen Eiern

Dafür braucht es einen «Chef Recherche».

Es gilt Schreckliches zu vermelden. Nicht nur, dass im Iran Ehebrecherinnen gesteinigt werden. Nicht nur, dass in vielen Ländern der afrikanischen Welt Frauen zwangsbeschnitten werden. Nicht nur, dass in Israel Christen verfolgt werden. Nein, wir müssen ganz in unserer Nähe miterleben, wie Eier zweckentfremdet werden.

Oder um es mit den erschütternden Worten des «Chef Recherche» Fabian Eberhard zu sagen: «Die preisgekrönte Autorenperson Kim de l’Horizon wurde von zwei Buben mit Eiern beworfen. Das berichtet de l’Horizon auf seinem Instagram-Account. «Ich wurde gerade von zwei Kindern attackiert. Niemand hat eingegriffen.» Die beiden hätten gewusst, dass niemand eingreift – weil die Leute das selten tun würden

Zunächst: Eberhard ist ein Chef ohne Indianer. Und Recherche, nun ja, seit er todesmutig ein leeres Büro fotografierte und behauptete, das sei das Hauptquartier des Internetradios «Kontrafunk» (ohne sich jemals für diese Ente ernsthaft zu entschuldigen), zweifelt ZACKBUM etwas an seinen Fähigkeiten.

Doch eine Recherche am Pult in der Käfigtierhaltung Newsroom, das ist eher seine Kragenweite. Statt selbst zu recherchieren (stimmt die Story überhaupt, was war der Anlass, waren es Buben), gibt er ergriffen wieder, was die «Autorenperson» behauptet: so «habe die Gesellschaft den Buben beigebracht, dass sie nicht gleichzeitig Bart und Make-up tragen dürften. Nicht breitschultrig sein und zugleich Frauenhosen tragen können. So wie de l’Horizon zum Zeitpunkt der Attacke.»

Die Autorenperson, die man auch schlichtweg bei ihrem richtigen Namen nennen könnte, keilt nach und «appelliert an die Eltern: «Ich bin es leid, euren Job zu machen.» Die Erziehungsberechtigten sollten ihren Kindern beibringen, dass es okay ist, anders zu sein.»

Ähm. Die «Gesellschaft» habe den Buben das beigebracht? Was für ein Quatsch. Und die «Autorenperson» sei es leid, den Job der Eltern zu machen? Kinder zu erziehen? Seit wann tut er denn das? Und noch ein paar Fragen für den Rechercheur: Wer hat denn eigentlich die «Beweisfotos» aufgenommen? Eine der Personen, die nicht eingegriffen hätten? Nun sieht man aber niemanden weit und breit. Alle vom Tatort geflohen?

Offensichtlich ist das Foto beim Migros Wengihof aufgenommen, ob es da vielleicht Zeugen für die schreckliche Tat gab? Am Boden rechts von der «Autorenperson» sieht man weitere Eierüberreste, woher stammen die? Der/die/das behauptet weiter, die Attacke sei erfolgt, weil er breitschultrig Frauenhosen trage. Muss man aber auch extra erwähnen. Bart und Make-up trage. Auf dem Foto kann man aber ausser einer, Pardon, merkwürdigen Frisur nichts Aussergewöhnliches obenrum erkennen.

Ob da nicht die Frage an den «Chef Recherche» gestattet ist: haben Sie wirklich recherchiert, ob das nicht ein verzweifelter Versuch ist, mal wieder in den «Blick» zu kommen, schlichtweg Fake News?