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Der Politchef, der eine Spritze braucht

Denis von Burg fiel schon durch diverse Ausraster auf. Jetzt wird’s pathologisch.

Wir sind doch alle für verbale Abrüstung und einen pfleglichen Umgang in der politischen Debatte. Alle? Einer sicher nicht:

«Regelmässig ziehen ein paar Tausend durch die Städte, sind laut und manchmal auch gewaltbereit», «inhaltlich auf sehr bescheidenem Niveau», «abstrus und entblösst die Wortführer der Bewegung als libertäre Wirrköpfe».

Dabei könnte von Burg doch durchatmen: «sicher ist: Mehrheitsfähig ist diese Bewegung nicht.» Aber er mahnt und warnt: «Und doch ist deren Kraft, die Politik einzuschüchtern, gross – gefährlich gross.»

Ganz schlimm treibt es, wer sonst, die SVP, sie «wechselte instinktiv die Seite, kaum ertönten die ersten Kuhglocken. Sie bekämpft das Covid-Gesetz und lässt ihre Tenöre demonstrativ im Trychlerhemd auftreten».

Aber oh Schreck, was tun denn die Regierenden? «Nur weil eine radikale Minderheit den Parteien und Behörden Angst macht, riskiert man jetzt eine fünfte Welle. Das ist verantwortungslos. Statt sich mundtot machen zu lassen …»

Er kann’s nicht fassen: niemand hört auf von Burg

Nun folgen die Ratschläge eines Verzweifelten, der es doch besser wüsste, aber auf den niemand hört:  «Es braucht jetzt deutliche Zeichen.» Nämlich was für eins? Da hat von Burg eine Idee:

«Besser wäre es, die eingeschüchterten sieben würden sich nochmals aufraffen und selbst in Impfbussen durchs Land reisen. Ueli Maurer ist es dem Land schuldig, jetzt in den SVP-Hochburgen auf Impftour zu gehen.»

Sonst noch was? Klar: «Die St. Galler Ikone Karin Keller-Sutter hat genug Strahlkraft, um derweil in der Ostschweiz die Abwehr gegen die von Bern diktierte Impfung zu brechen.»

Denn, merke auf, du Schweizer Stimmvolk:

Ein braunes Stück gezeichnete Demagogie, das nie hätte veröffentlicht werden dürfen.

Von Burg liebt martialische Worte. «Abwehr brechen, gefährlich, einschüchtern, Angst machen». Das gehört in eine Linie von verbalen Entgleisungen: «Zwingen, jeden erdenktlichen Druck machen, rücksichtslose Trödler, Bürgerpflicht». Das Vokabular des Totalitarismus, das von Burg gern verwendet.

Dabei hatte sein Westentaschen-Co-Chefredaktor Mario Stäuble gefordert: «Die Hetze muss aufhören.» Seinen Politchef hat er damit aber wohl nicht gemeint, der darf poltern: «Jetzt muss Berset die Gegner endlich zur Impfung zwingen»

Vollpfosten hüben wie drüben – nur haben die einen Treicheln, die anderen eine grosse Plattform

Es ist unbestreitbar, dass es unter den Coronamassnahmen-Skeptikern auch Verirrte und Verwirrte gibt. Wer Vergleiche zum Faschismus zieht, beleidigt Opfer und Täter des wahren Faschismus.

Aber im grössten Medienkonzern der Schweiz gibt es unkontrollierte Kadermitglieder wie die Corona-Kreische Marc Brupbacher, der den gesamten Bundesrat für «total übergeschnappt» erklärt, die Uni Luzern dazu auffordert, «diesen Dreck» sofort aus dem Netz zu nehmen, nur weil dem Laien die Meinung zweier Fachkoryphäen nicht passt.

Und dann haben wir von Burg, der in jedem verantwortungsbewussten Medienhaus, das um seine Macht und Quasi-Monopolstellung weiss, schon längst untragbar geworden wäre. Wer in einer Schweiz ohne Impfzwang den zuständigen Bundesrat zu Zwang auffordert, hat tatsächlich totalitäre Anwandlungen, hat die Grundlagen von Demokratie und Rechtsstaat nicht verstanden und kann daher nicht länger Politchef sein.

So wäre das, wäre Tamedia ein Unternehmen mit Prinzipien und Anstand. So aber darf von Burg ungehemmt nachlegen, poltern, rempeln, keilen und mit seinen Hasskommentaren die Stimmung vergiften. Das ist wahrlich verantwortungslos – und niemand stoppt ihn. Dabei gibt es auch Spritzen gegen zu starke Exaltiertheit, Erregtheit und alle typischen Symptome eines Burn-out. Beruhigungsspritzen nennt man die.

Aber niemals würden wir fordern, die zwangsweise bei Brupbacher, von Burg und Co. anzuwenden. Denn es gibt wirklich keinen Impfzwang in der Schweiz.