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Zündeln, zeuseln: Jacqueline Büchi

Blattübergreifende Kampagne: gebt BR Ueli Maurer Saures.

Normalerweise gibt es nicht viel Verbindendes zwischen der «Blick»-Gruppe und Tamedia. Bei der Kopfblatt-Sammlung unter der Ägide des «Tages-Anzeigers», der mit seiner Rumpfredaktion in Zürich den gesamten Inhalt der Blätter von Basel bis Bern bespielt, ergiesst sich eine dünne Einheitssauce in die Spalten allerorten.

Vieles davon ist nicht mal selber zusammengerührt, sondern wird tel quel von der «Süddeutschen Zeitung» in München übernommen. Einfach minus ß und so. Das sollte man aber zu schätzen wissen, denn es ist meistens verdaulicher als Selbstgebrautes.

Gerade hat sich die «Blick»-Gruppe auf Bundesrat Ueli Maurer eingeschossen. Auf «totalitäre Tendenzen» bei den Massnahme-Kritikern im Allgemeinen, so in der Tradition von Hitler und Stalin, schrieb ein völliger ausgerasteter Chefredaktor Gieri Cavelty.

Und liess es sich nicht nehmen, Ueli Maurer mit erfundenen Zitaten in die Pfanne zu hauen. Da kann nun der Tagi nicht abseits stehen, denn er verfügt über die Allzweckwaffe Jacqueline Büchi.

Nach Dialogverweigerung nun der Frontalangriff

Sie fiel schon in der Vergangenheit unangenehm auf, indem sie Dialogverweigerung mit Kritikern der offiziellen Corona-Politik forderte. Streng brach sie den Stab über der «Arena», die es doch sehr zu ihrem Missfallen gewagt hatte, ein einziges Mal auch abweichenden Meinungen Platz zu geben: «Doch was, wenn Aussagen verbreitet werden, die menschenverachtende Züge annehmen?»

Ja was wohl. Bereuen, Selbstkritik üben, nie mehr tun, meinte Büchi. Als hätte das nicht genügt, ihre antidemokratische Meinung, ihre Absage an Pluralismus unter Beweis zu stellen, darf sie nun in einer ebenfalls ausrastenden Tamedia nachtreten.

«Maurer zündeln zu lassen, ist gefährlich»,

warnt sie am Dienstag. Dabei wurde schon ausführlich gegen das angebliche Zündeln gefäustelt und polemisiert und getobt. Aber halt noch nicht von Büchi, und wer würde sich bei Tamedia schon trauen, einer Frau den Mund zu verbieten? Wer würde sich schon trauen, zu Büchi zu sagen: das ist eine antidemokratische Meinung, die zudem nichts Neues, dafür jede Menge Falsches enthält. Also bringen wir das nicht.

Das traut sich niemand, also muss der Leser leiden. Eigentlich sollten Tagi-Abonnenten einen Club der Masochisten gründen. Denn wer dafür bezahlt, sich quälen zu lassen, ist Masochist.

Büchi quält die Wahrheit und den Leser

Büchi arbeitet mit dem ganzen Instrumentarium einer begabten Quälerin. Maurer habe «das Kollegialitätsprinzip nicht nur geritzt, sondern es verletzt», «populistische Rhetorik wie aus dem Lehrbuch», «raunend berichtete er …»,

«in trumpesker Manier flirtete er zudem mit Verschwörungstheorien».

Kurzum: «was Maurer macht, ist brandgefährlich. Er sabotiert die Arbeit seiner eigenen Regierung.» Ist das alles? Aber nein, was dem Demagogen Daniel Ryser von der «Republik» recht ist, kann Büchi doch nicht zu billig sein:

«Was passiert, wenn der Kampf gegen die Corona-Massnahmen den verbalen Rahmen verlässt, liess sich in Deutschland beobachten: Dort erschoss ein 49-Jähriger einen Verkäufer, mutmasslich wegen der Maskenpflicht.»

Lesen wir hier richtig? Büchi setzt die Amoktat eines Irren in Deutschland mit den Auswirkungen einer Rede eines Schweizer Bundesrats in Beziehung? Nicht nur das, sie fordert mit der Strenge einer Domina Konsequenzen:

«Die Gesamtregierung muss Haltung zeigen und den Brandstifter in die Schranken weisen. Sonst riskiert sie ihre eigene Glaubwürdigkeit – und den Frieden im Land.»

Bevor in der Schweiz dann mal der Bürgerkrieg ausbricht, angeführt von den «Friedenstrychlern» und Ueli Maurer: Gibt es denn auch bei Tamedia kein Schamgefühl mehr? Kein Gespür, wo die Grenzen des für ein Qualitätsmedium Erlaubten liegen?

Qualitätsmanagement, Schranken des Erlaubten?

Wo bleibt das vielgerühmte Qualitätsmanagement, wo sind die Kontrollinstanzen, die Filter, die solches verantwortungsloses, despektierliches und inhaltlich zudem falsches Schreiben kontrollieren, korrigieren, verhindern?

Ist es nun wirklich überall erlaubt, Aussagen zu verfälschen, demagogisch umzudrehen, um daraus eine Meinungssuppe zu kochen, die der Leser auslöffeln muss, auch wenn es ihm dabei hochkommt?

Offenbar ist das allgemeine Bemühen der grossen Medienclans der Schweiz und ihrer ausführenden Organe: tieferlegen. Niveau runternehmen. Den Bereich einer ernstzunehmenden Debatte verlassen. Alle Meinungen zulassen, so dumm, falsch und unqualifiziert demagogisch sie auch sein mögen. Hauptsache, sie passen ins Weltbild.

Folgen einer Bundesratsrede?