Sparen, bis es quietscht
Tagi testet wieder die Leidensfähigkeit seiner Konsumenten.
Wenn ein sogenanntes Qualitätsorgan überall spart, vor allem an der Qualität, dann hilft das sicherlich, die Leser-Blattbindung zu erhöhen.
Zum Beispiel mit dieser Story:
Die gehört allerdings sowieso in den höheren Klatschbereich, wäre also eher etwas für die «GlücksPost» oder die SI. Aber in der Not und im Sommerloch …
Also hackt Andreas Frei («Online-Sitemanager und Nachrichtenjournalist») ein Rehash aus längst Bekanntem und Veröffentlichtem zusammen. Offensichtlich beharken sich Elon Musk und sein Trans-Sohn öffentlich. Wahnsinn, die wichtigste News aus dem Hause Musk (Tesla, Starlink, SpaceX, KI).
Aber es wäre ja nicht der Tagi, wenn damit schon der Boden des Niveaus erreicht worden wäre. So ein Artikel macht ja nur richtig Sinn, wenn er auch bebildert ist.
Dafür haben Qualitätsmedien normalerweise eine Bildredaktion. Die umfasst immerhin sieben Nasen: Jost Fetzer, Leitung. Monica Foresti, Joel Hanhart, Urs Jaudas, Jason Kleeb, Rebecca Pfisterer, Julian Rüthi. Dann gibt es noch eine muntere Schar von Fotografen, Zuständigen für Infografik und für «Daten & Interaktiv». Also geballte Sachkompetenz, hohe Kunst, Qualität, Niveau, der Leser dankt.
Theoretisch oder vielleicht in der Selbstwahrnehmung. In der Realität ist es so, dass dieser auch inhaltlich herausragende Artikel von herausragenden Fotos begleitet wird. Besser gesagt von Screenshots, denn die haben den Vorteil, dass normalerweise kein Copyright anfällt. Also sieht das dann so aus:
Nein, das wurde nicht mit dem Weichzeichner behandelt, das ist ein «Screenshot Threads/vivllainous». Und wenn der Tagi schon spart, dann richtig:
Von Musk mit Familie gibt es nun unzählige Fotos. Aber auch hier ist ein körniger Screenshot doch einfach billiger, weil gratis. Und bekanntlich ist es so: was nichts kostet, ist auch nichts wert (Ausnahme: ZACKBUM).
Aber der Tagi will nicht aufhören, den Leser zu quälen:
Das Foto ist offensichtlich so alt, dass es eigentlich vergilben müsste, könnte höchstens als Beleg dienen: so sah Musk vor vielen Jahren mal aus. Aber, auch dieses Bild hat einen unbestreitbaren Vorteil. Genau, gratis. Reicht’s? Aber nein, es gibt noch Beweissicherung:
Was das ist? Das ist ein Screenshot von Threads, wo sich Musks Sohn/Tochter abfällig über seinen/ihren Vater äussert.
Wer bislang dachte, man könne nur schreiberisch ganz tief gründeln und den Leser muff machen, wird hier eines Schlechteren belehrt. Es geht auch mit Schreiben und mit Fotos.
Die Frage bleibt: ist dort niemandem nichts mehr peinlich?