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Wie man es nicht machen sollte

Patrizia Laeri ist reif für die goldene Himbeere. Aber sie kann kein Englisch …

Wenn diese Schmäh-Auszeichnung für die schlechteste Kommunikation ever vergeben würde. Denn ihre Bude Ellexx, die von woken Medien wohlwollend begleitet angeblich feministische Investments anbietet, kam medial ziemlich unter die Räder. Denn sie öffnet gaps, statt «gapps» zu schliessen (das ist ein verunglückter Wortscherz, so wie Ellexx).

Businessplan weit verfehlt, popeliger Umsatz, turmhohe Kosten der Payroll, miese Performance der Produkte, astronomische Gebühren, dazu eine Abo-App, die teuer vieles anbietet, was anderswo gratis zu haben ist. Das gerade erst eingeworbene Kapital ist demnächst verröstet.

Dass der Umsatz im Jahr bei nur 300’000 Franken lag und nicht bei der prognostizierten Million, wird feministisch damit erklärt, dass beim Crowdfinancing halt auch nur die Hälfte der angepeilten 3 Millionen reingekommen wäre. Logische Folge: halber Umsatz. Dass zwischen einer halben Million und 300’000 ein Gap von 40 Prozent klafft – das ist halt übellaunige männliche Mathematik, echt frauendiskriminierend.

Zudem machte Patrizia Laeri in letzter Zeit eher durchwachsene Schlagzeilen, indem sie sich an einen angeblichen sexuellen Übergriff beim SRF erinnerte – der vor weit über 20 Jahren stattgefunden haben soll. Untersuchungsresultat: nix dran. Dazu ging sie mit dem Tod ihres Ehemanns hausieren und kitzelte Schlagzeilen heraus, indem sie als «Feministin» dafür wirbt, dass frau unbedingt heiraten soll.

Also alles in allem ein klassischer Fall für Krisenkommunikation. Mögliche Fehler eingestehen, mit Zahlen Kritik zurechtrücken, Besserung geloben, auch eine Spur Mitleid erheischen.

Aber doch nicht Laeri. Die versucht es mit einer Mischung aus Arroganz und Weinerlichkeit und geht gegenüber Kritik unter die Gürtellinie.

Die «Financialfeminist» (what the heck is that?) führt nicht nur einen selbstverliebten Instagram-Account (einziges Fotosubjekt Laeri, Laeri und Laeri, ad nauseam), sondern keilt auf LinkedIn in einer Art zurück, mit der sie sich viele Freunde macht.

Zunächst mit Fake News. Ellexx werde durch eine «grosse Wirtschaftszeitung» kritisiert, «just in dem Moment, in dem unsere Female App gerade Rekorde bricht, tagelang die Schweizer Download Charts der Finanz-Apps anführt». Das behauptet sie belegfrei, wohl deswegen, weil es nicht stimmt.

Dann kommt ein Beitrag zu «Hochmut kommt vor dem Fall»: «ellexx ist auf den sozialen Medien grösser als die UBS Schweiz oder das grösste Fintech der Landes.» What a bullshit, wie da der Banker (und die Bankerin) sagen würde.

Dann stilisiert sie sich zu dem, was Frauen ja per Definition sein wollen, zum Opfer der Männer: «Und es ist nicht so, dass ich viele Sympathiepunkte geniessen würde bei meinen ehemaligen Kollegen. Oft genug habe ich die Ausrichtung des Wirtschaftsjournalismus auf männliche Protagonisten kritisiert. Auch die abgehobene, lösungsferne und nörgelnde Berichterstattung.»

Nun hat sie noch ein letztes Problem in ihrem Rachefeldzug. Der wohlfundierte, mit Zahlen untermauerte und kritische Artikel in der «Handelszeitung» stammt – von einer Frau. Da wird Laeri dann wirklich ranzig und greift weit unter die Gürtellinie:

«Die männlichen Chefredaktoren delegieren solche Aufträge gerne an jüngere Kolleginnen à la: “Schreib mal eine richtig harte, kritische Geschichte über eines der wenigen von Frauen gegründeten Start-ups.” Im Fintech-Bereich sind dies übrigens gerade mal 7 Prozent. Je erbarmungsloser der Artikel, desto mehr gehören die Journalistinnen danach dazu. Vernichtendes von Frauen über Frauen: Das ist besonders “juicy” und hat richtig Gewicht.»

Ihr bitteres Fazit: «Die Spaltung der Frauen ist die Macht der Männer.» So einen Blattschuss lässt dann Holger Alich (Mann, leitende Funktion bei der HZ) nicht auf sich sitzen: «Ich finde es gelinde gesagt irritierend, dass gerade ihr euch auf so herabsetzende Weise über meine Kollegin auslasst. Der Text in der HZ ist dagegen sachlich, er vergleicht die abgegebene Prognose mit dem Ist-Zustand des Unternehmens ElleXX

Laeri hingegen lebt offenbar in einem Wolkenkuckucksheim: «Aber eigentlich wollte ich nur sagen: Läuft bei uns. Besser, als wir uns das je erträumt hätten

In Wirklichkeit ist es so: Die Macht liegt hier nicht bei den Männern, sondern beim Faktischen. Keine einzige der desaströsen Zahlen zum Zustand von Ellexx wird von Laeri bestritten oder gar widerlegt. Sie selbst führt keine einzige Zahl auf und arbeitet nur mit leeren (und unrichtigen) Behauptungen.

In letzter Verzweiflung zieht sie wieder die Sexismus-Karte, mit der sie schon früher gegen kritische Berichterstattung vorging (weil sie auch dort das Faktische nicht bestreiten konnte). Die bittere Wahrheit ist: Laeri fühlt sich in ihrem narzisstischen Selbstdarstellungsdrang gestört, wenn es keine Hofberichterstattung gibt.

Wenn es bei Ellexx sogar «besser, als wir uns das je erträumt haben» läuft, dann wäre es doch ein Leichtes, das mit Zahlen zu belegen und die Tatsachenbehauptungen der Handelszeitung zu widerlegen.

So bleibt leider nur übrig: Spaltung, Macht der Männer, das ist Quatsch. Tieffliegerinnen wie Laeri, die einen Wackelkontakt zur Realität haben und viele (nicht nur männliche) Vorurteile gegenüber Frauen und Finanzen bestätigen, die sind wirklich frauenfeindlich. Durch sie verlieren Frauen Ansehen und auch Geld. Das ist tragisch.

Kim kann’s nicht

Er ist stärker als ZACKBUM.

Eigentlich wollten wir die Schande der Literatur nach dem schrecklichen Eierattentat auf ihn in Ruhe lassen. Aber was muss, das muss. Der Tagi unterbietet sich mal wieder selbst, und das ist inzwischen keine kleine Leistung.

Denn wie beknackter Stuss durch alle Qualitätskontrollen rutschen kann, ungefiltert auf den unschuldigen Leser losgelassen wird, das ist schon ungeheuerlich. Vielleicht hat Tamedia deswegen am Dienstagmorgen einen Wackelkontakt zum Internet gehabt.

Gleichzeitig hat es auch etwas Freches und Unverfrorenes, was der/die/das Kim schreibt, der sich eigentlich nur über Genderthemen definiert und sonst nichts: «Ab und an schmückt sich die Schweiz gern mit Menschen wie Nemo und mir. Dabei haben wir, streng genommen, bis heute keinen Schweizer Pass.»

Mit Verlaub: niemals würde sich ZACKBUM mit Nemo oder gar Kim schmücken, und da glauben wir mit gleichem Recht wie der/die/das auch für die Schweiz sprechen zu dürfen. Nun spricht Kim ständig über seine, nun ja, wie soll man das nennen, Geschlechtlichkeit. Beschwert sich aber: «Es wird zu wenig über unsere eigentliche, künstlerische Arbeit gesprochen.»

Das ist echt witzig. Ein Mann läuft nackt durch ein Restaurant und murmelt vor sich hin. Alle reden über meinen Körper, beschwert er sich dann, keiner spricht darüber, dass ich Gedichte rezitierte. What a joke.

Und auch Kim spricht kaum über seine «künstlerische Arbeit», was immer das sein mag: «Letzte Woche war ich mit unserem Theaterstück «Blutstück» am grössten europäischen Theaterfestival und wurde sowohl vom Intendanten als auch vom Chefdramaturgen misgendert

Misgendern, eine neue Form der verbalen Vergewaltigung, ein Fall für den Europäischen Menschenrechtsgerichthof, garantiert.

Dann wird’s auch noch undankbar:

«Ich erachte mich als staatenlos, solange die Schweiz keinen dritten Geschlechtseintrag hat. Ich lebe seit meiner Geburt hier, aber dieses Land bietet mir keine Möglichkeit, meine «Identität» so auszuweisen, wie ich bin. Ich komme nicht vor in diesem Land.»

Kaum einer hat (leider) so viele Plattformen und Lautsprecher zur Verfügung wie der/die/das Kim, beschwert sich aber vor einer Million gequälter Leser darüber, dass er nicht vorkomme. Und wenn er/sie/es sich als staatenlos bezeichnet, dann hoffen wir doch schwer, dass er von Auslandreisen Abstand nimmt, bei denen er/sie/es seine/ihre/seine ID oder seinen/ihren/seinen Pass zeigen müsste. Wenn schon, denn schon. Aber sicherlich ist’s bei ihm/ihr/ihm so, dass er keinesfalls als Staatenloser*in reist.

Wenn er/sie/es (aber lassen wir das) dann noch von «struktureller Gewalt» schwafelt, die Menschen wie er/sie/es erfahren, wenn er palavert «ich werde ständig in einen zu kleinen Sarg gepresst. Ich fände es schön, wenn du mir «they/them» sagst», wenn er keine Rücksichten auf wirklich Diskriminierte nimmt und behauptet «Sie müssen uns ausschaffen und abschaffen, mit Gewalt aus ihrer Reinheit von Geschlecht, Race und Gesundheit halten. Das ist sehr anstrengend für uns. Ich fühle mich oft unsicher und unerwünscht im öffentlichen Raum», dann überschreitet er so ziemlich alle Grenzen vom guten Geschmack, von Anstand und Benehmen.

Es gibt so viel wirkliche Diskriminierung, wahres Leid und echte Opfer. Wie es sich da einer erlaubt, über Phantomschmerzen, über geliehenes Leid, über eingebildete Diskriminierung zu jammern, das ist unerträglich.

ZACKBUM bedauert seinen Rückfall und schwört: wir werden’s nie mehr tun.