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Pflichtlektüre: kennen Sie diesen Mann?

Selten bringt’s ein aktiver Journalist so pfeilgerade auf den Punkt. Was? Eigentlich alles. Sein Name: Matt Taibbi.

In der Schweiz herrscht Verlautbarungs-, Gesinnungs- und Nabelschau-Journalismus. Über ein Gendersternchen, über den feinen Hauch einer möglichen Diskriminierung, über Sklavenhandel wird viel mehr Energie, Buchstaben und Hirnschmalz verschwendet, als auf die wirklich wichtigen Dinge des Journalismus.

Wie das gehen könnte, wie das geht, erklärt Matt Taibbi. Natürlich kein Schweizer, sondern US-Reporter. Er verdient inzwischen bei Substack eine Viertelmillion Dollar im Jahr. Was er als Fehler bezeichnet, weil er sich auf eine Fixzahlung einliess. Sonst wären es noch viel mehr.

Seine Helden waren Henry Louis Mencken, Hunter S. Thompson oder Tom Wolfe. Wer ab Substack «hä?» sagt, sollte dringend an der Infofront aufrüsten. Wer intelligente Antworten auf intelligente Fragen zu den aktuellen Themen des Journalismus lesen will, sollte unbedingt «Aktivistischer Journalismus ist langweilig – aber er macht süchtig» lesen.

Zugegeben, da steht eine Bezahlschranke der NZZ davor. Aber da wir bei ZACKBUM bekanntlich nicht so schnell begeistert sind, hier aber Jubelschreie ausstossen, haben wir die NZZ angebettelt, dieses Interview übernehmen zu dürfen.

Wir sind so weit gegangen notfalls auf Wunsch auch kurz vor dem Eingang an der Falkenstrasse auf die Knie zu gehen. Wir hoffen auf huldvolle Gewährung, ohne Kniefall.

Damit wir hier mehr servieren können als dieses Appetithäppchen, die als Zitate durchgehen sollten:

 

«Doktrinärer Aktivismus ist ein Problem. Wenn ich die Storys eines bestimmten Mediums vorhersagen kann, weil ich seine politische Stossrichtung kenne, dann betreibt es für mich Propaganda.»

 

NZZ: Wahrheit ist eine Eigenschaft von Sätzen oder Propositionen – ist das nicht das Kerngeschäft von Journalisten?

 

  • «Das ist Richtigkeit, Fehlerfreiheit, aber die Wahrheit ist etwas Grösseres.»
  • «Die Wahrheit begreift womöglich nur ein grossartiger Künstler, wenn er etwas Schönes und Zeitloses schafft. Aber die journalistische Wahrheit entwickelt sich ständig weiter. Es ist beinahe unmöglich, sie genau zu fassen.»

Fortsetzung folgt – hoffentlich.