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Der See ist getötet worden

Lukas Bärfuss leidet. Und lässt die Leser mitleiden. An ihm.

Dem grossen Büchner-Preisträger ist kein Anlass zu klein, Betroffenheit zu zeigen. Er leidet bekanntlich unter der Last der ganzen Welt, insbesondere der Schweiz, und weil ihn kein Qualitätsmedium mehr perseverieren lassen will, müssen die armen Leser des Blöd-«Blick» dran glauben.

Erschauert und vernehmt die schröckliche Kunde: ein See ist ausgetrocknet. Der Bodensee? Der Vierwaldstättersee? Der Genfersee? Nein, es handelt sich um den Lac des Brenets. Hä? Keine Bange, muss man nicht kennen. Die Pfütze ist in besseren Zeiten gerade mal 800’000 m2* gross:

Der liegt im Jura und wird normalerweise von der Doubs gefüttert. Ohne dem lokalen Tourismus zu nahe zu treten: kann man besuchen, muss man nicht besuchen.

Nun sieht der See auch dieses Jahr, was bei Trockenzeiten nicht ganz unüblich ist, halt so aus:

Das ist nicht besonders schön, für Bärfuss ist es aber Anlass, mal wieder richtig Guzzi zu geben:

Verschwörung, Schweigen? Jawohl, der Schriftsteller wirft sich extra aus diesem Anlass in eine neue Pose, denn der streng-tragisch-grimmige Blick reicht angesichts dieser Katastrophe natürlich nicht mehr aus:

Die Politik sei sprachlos, behauptet der Dichter, er selber ist’s leider nicht. Ganze 8257 Buchstaben mutet er dem «Blick»-Leser zu, der nun ehrlich gesagt eher ein Kurzstreckenläufer ist. Aber der Schriftsteller kann das Wasser, Pardon, die Tinte nicht halten.

Letzten Mittwoch hätten die Nachrichtenagenturen den Tod des Sees gemeldet. Und? Nichts und. Ging ein Aufschrei durch die Schweiz, eilten Politiker zur Leiche, wurden Sofortmassnahmen beschlossen, wurde wenigstens Wasser herbeigeschafft? Nein: «Er war kein politisches Traktandum, kein Menetekel, kein Zeichen an der Wand, kein Bild für die Falle, in die sich unsere Gesellschaft begeben hat. Wer vermisst hierzulande schon einen See

Der Tod fand in aller Stille statt. Das stimmt zwar nicht, aber ein Dichter ist nicht verpflichtet, mit der Wirklichkeit Kontakt zu halten. «Das minimale touristische und landwirtschaftliche Gewerbe hingegen, das von diesem See abhängig war, wird man mit vergleichsweise wenig Geld entschädigen können», weiss der Barde. Nur melden die Medien anderes:

«Auf Anfrage von Nau.ch bestätigt Urs Niederberger, der Besitzer des Campingplatzes «Lac les Brenets», dass wohl weniger Menschen die Region wegen See, Schifffahrt und Wasserfall besuchen. «Doch auch das Gegenteil ist der Fall», freut sich Niederberger. «Der Eine oder die Andere kommt gerade zu uns, um das Phänomen persönlich vor Ort zu sehen.» Jetzt kommen die Katastrophen-Touris!

Ausserdem werde der Campingplatz glücklicherweise nicht nur wegen dem See besucht. Niederberger zählt auf: «Die Gäste kommen in unsere Region und schätzen die Natur, die Ruhe, die Wanderwege, die Bikestrecken, und vieles mehr.»»

Also doch kein Weltuntergang, aber Bärfuss hat’s halt nie eine Nummer kleiner. Schnell wechselt er vom Ereignis auf die Metaebene der Sprache, denn da kennt er sich auch nicht so aus: «Die Verarmung der Sprache ist ein Zeichen für die Verarmung der Politik. Und wie der See, so trocknet auch die Sprache aus, sie verödet, flüchtet sich in Floskeln und Worthülsen.» Eigentlich spricht er hier nicht über die Politik, sondern über sein eigenes Schaffen, aber das fällt ihm nicht auf.

Denn Bärfuss will, muss schimpfen, auch wenn er die Anlässe an den Haaren herbeiziehen muss. Denn, wie schrecklich, zwei Tage «bevor der See verschwand», gab der Finanzminister eine Pressekonferenz, ohne auf dieses tragische Ereignis einzugehen. Stattdessen: «Die Pressekonferenz war reine Routine, ein totes Ritual ohne Bezug zur Wirklichkeit, die Sprache des Finanzministers hölzern, plump, angeödet von der Stumpfsinnigkeit und von der eigenen Entfremdung. Ausgestattet mit den Privilegien des Amtes, das jede persönliche Gefährdung ausschliesst, sprach der Bundesrat seinen ewigen, tödlich langweiligen Text.»

Geht’s noch schlimmer? Oh ja, auch Bundesrätin Sommaruga erregt das höchste Missfallen des Leidensmannes. Sie hielt eine Ansprache zum 1. August, was schon ein Weilchen her ist, aber dennoch ereilt sie sein Zorn: «Als wären die Anwesenden Kinder oder Schwachsinnige, so spricht die Bundesrätin. … Ausgerechnet eine sozialdemokratische Politikerin ergeht sich in einem nationalistischen Phantasma, das immer wieder zur Stilisierung dient und im Film «An heiligen Wassern», gedreht von einem alten Nazi, endgültig den Eingang in die lokale Mythologie gefunden hat. Die Walliser Weissweinseligkeit wird bei ihr zum Exempel für den sozialen Zusammenhalt in dieser Berggemeinde. Ihre Worte sind losgelöst von der Wirklichkeit und von den Menschen, an die sie sich wendet.»

Versteht hier einer das Dichterwort? Macht nichts, dunkles Geraune hat auch eine üble Tradition. Aber wer bis zum Schluss durchhält, und das sind sicher nicht viele, wird endlich aufgeklärt, worum es hier geht und was eigentlich die Ursachen für das Austrocknen des Sees sind. Hitze, mangelnde Wasserzufuhr? Ach was: «In dieser Wirklichkeit verschwindet nach vierzehntausend Jahren ein See. Niemand weiss, was das für die Gefühle, die Umwelt und unsere Kultur bedeutet, aber alle wissen, was die wesentlichen Ursachen dafür sind. Sie lauten «Steuersubstrat», «Wettbewerbsfähigkeit», «Arbeitsplätze» und «wirtschaftliche Rahmenbedingungen».»

Der See ist wegen diesen Begriffen ausgetrocknet? Da braucht es schon einen dichterischen Seher, um auf diesen Zusammenhang zu kommen. Aber leider widerspricht sich der Sprach- und Denkholperer dann noch am Schluss: «Totschweigen nennt man dieses Prinzip, es ist eines der Gewalt, denn tatsächlich tötet diese Methode. In der vergangenen Woche ist ihm unter anderem ein See zum Opfer gefallen.» Obwohl über die Auswirkungen des Austrocknens ausführlich berichtet wurde, soll das Schicksal des Sees totgeschwiegen worden sein. Das sei Gewalt, meint Bärfuss, diese Methode töte. Sogar ein unschuldiger See sei ihr zum Opfer gefallen.

Die einzig richtige Frage ist allerdings: was lösen 8257 Buchstaben von Bärfuss aus? Dagegen ist der Tod eines Sees ein Klacks …

*Nach Leserhinweis korrigiert.

Die «Republik» im freien Fall

Das Organ hat jeden Qualitätsanspruch verloren. Warum nur?

Von Stefan Millius*

Mit dem Zweiteiler über die angeblichen verschwörungstheoretischen «Infokrieger» innerhalb der Schweizer Medienlandschaft hat das Onlinemagazin «Republik» die Latte punkto journalistische Leistung kürzlich sehr tief gelegt. Mit einem Porträt über Jonas Projer, dem Chefredaktor der «NZZ am Sonntag», spazieren die Republikaner nun aber sogar noch bequem unter dieser Latte durch.

Das vorweg: Ich habe nie verstanden, warum der einstige «Arena»-Moderator Projer Chefredaktor der «NZZ am Sonntag» geworden ist. Nichts gegen interdisziplinäres Denken, aber eine Chefposition in einem der traditionsreichsten Zeitungsverlage, ohne je wirklich im Printbereich nennenswert tätig gewesen zu sein? Das ist im besten Fall mutig, im schlechtesten Fall einfach nur absurd.

Ich fand Projer nie speziell gut, und neben einigen durchschnittlichen Auftritten in der «Arena» sind mir auch einige besonders schlechte geblieben. Sprich: Ich bin weder befreundet noch verwandt noch verschwägert mit ihm und habe auch sonst keinen Grund, dem Mann die Stange zu halten.

Aber man soll jedem eine Chance geben, und nachdem ich nun kein besonders eifriger Leser dieses Sonntagsblatts bin, masse ich mir auch kein Urteil darüber an, wie gut oder schlecht Projer seinen Job erledigt. Abgesehen davon, dass es mir auch ein bisschen egal ist, er steht ja nicht auf meiner Lohnliste.

Bedeutungslose Begegnung

Die «Republik» hat dem Chefredaktor nun ein grosses Porträt gewidmet. Zugänglich nur für Abonnenten, aber wer eine kostenlose Proberunde machen will, bitte sehr, hier ist der Link.

Erstaunlicherweise versuchen es die Autoren für einmal mit einem völlig neuen Ansatz: Sie haben mit dem Mann sogar wirklich gesprochen. Die nationale Verschwörung rund um angebliche rechte Verschwörerjournalisten wurde dereinst ja weitgehend ohne Rücksprache mit den namentlich Aufgeführten bestritten. Es ist offen gesagt einigermassen frustrierend, wenn man wie ich offenbar eine der führenden Figuren der Verschwörungsbewegung ist und dann nicht einmal über die flache Erde, Reptiloide und Kinderquäl-Netzwerke im Innern von Bergen schwadronieren kann vor den Journalisten, die einen in diese Schublade stecken.

Die persönliche Begegnung nützte im Fall von Jonas Projer allerdings nichts. Denn noch bevor die Tür zur «NZZ am Sonntag» aufging, wussten die Leute von der «Republik» ganz offensichtlich bereits, dass der Gegenstand ihrer «Recherche» (selten habe ich so gerne Anführungszeichen gesetzt) total daneben ist und dass sie diesen Eindruck ihren Lesern unbedingt auch vermitteln wollen.

Noch einmal: Mich hat Projer bisher rein beruflich nie besonders beeindruckt. Was aber hier mit ihm geschieht, lässt einen staunend zurück. Und man freut sich als Aussenstehender, dass es wenigstens nur vor dem sehr überschaubaren Publikum der «Republik» passiert. Das ist in etwa, wie wenn ein Kegelclub in Bratislava schlecht über mich redet: Klar, schade, aber doch mit begrenzter Wirkung.

Anonymes Frustabladen

Jedenfalls: Projer wird regelrecht demontiert. Als unmöglicher Chef, als unmöglicher Mensch, als empathielos, als unfähig und so weiter. Offenbar hat der Mann in seinem bisherigen Berufsleben so gut wie nichts richtig gemacht. Deshalb wurde er wohl nach der SRF-Karriere auch zuerst von Ringier und dann von der NZZ abgeworben. Müssen alles Deppen sein dort, nicht?

Die Grundlage für diese Einschätzung für den Artikel? In erster Linie anonyme Beurteilungen einstiger Angestellten.

Was ist das wert? Ich habe als Medienkleinunternehmer in den letzten 20 Jahren alles in allem vermutlich etwa 30 Leute beschäftigt. Es wäre sicher kein Problem, darunter auch zwei oder drei zu finden, die ein vernichtendes Urteil über mich abgeben. Dabei geht immer vergessen, dass es erstens stets zwei Perspektiven gibt und zweitens in aller Regel eine Vorgeschichte, die man von aussen nicht kennt und die zu einem Zerrbild führen kann.

Wie genau sollen wir als Leser beurteilen, ob sich da nicht einfach ein frustrierter Ex-Angestellter mit eigenen Problemen völlig subjektiv den Ärger vom Leib geredet hat? Warum ist ein Max Mustermann, von dem wir nichts wissen, glaubwürdiger als der Protagonist des Stücks?

Er gendert nicht? Hilfe!

Das zweite Element der Demontage ist – ganz «Republik»-like – die eigene Einschätzung darüber, was richtig und was falsch ist. So sei Projer beispielsweise nicht besonders affin gegenüber Themen wie Woke und Gender, wie die Autoren sichtlich aufgebracht festhalten. Huch. Wie kann er nur!

Also, mal im Ernst: Nur weil aktuell die halbe Welt durchdreht und lieber heute als morgen die Biologie und die deutsche Sprache gleich auch noch abschaffen würde, muss ein Journalist das doch nicht mitmachen, um als edel und gut durchzugehen. Was bitte ist denn das für ein schräger Vorwurf? Ist es wirklich unzulässig, nicht auf jeden Zug aufzuspringen, der gerade durchfährt? Ich würde ja gerne bei dem ganzen Zirkus mitmachen, einfach um meine Ruhe zu haben, aber ich habe gar nicht genügend Fenster zuhause, um alle Fahnen aufzuhängen, die nötig wären für das politisch korrekte Bekenntnis – LGBTQ+, BLM, Greta-Starschnitt und so weiter.

Erstaunlich und ziemlich einzigartig ist es aber vor allem, auf wie viel Kritik das Porträt – das eigentlich einfach ein am Desk geplanter und dann in die gewünschte Richtung gedrehter Verriss ist – in der eigenen Community stösst. Die Kommentare der «Republik»-Leser zum Artikel sind grösstenteils negativ. Viele finden, Projer sei an sich doch gar kein nennenswertes Thema. Andere schreiben, sein Führungsstil sei das Problem des Unternehmens und nicht das der Öffentlichkeit. Eine dritte Gruppe hält das oben Beschriebene – die nicht mal ansatzweise verhüllte Voreingenommenheit – für problematisch.

Liebesentzug der Leserschaft

Jedenfalls sind viele der Abonnenten nicht glücklich mit der Leistung. Dazu muss man wissen: Bisher war die Beziehung zwischen Schreibern und Lesern der «Republik» eine unbefleckte Romanze, gegen die Bücher von Rosamunde Pilcher wie griechische Tragödien wirken. Alle haben sich gern, alle klopfen sich auf die Schultern, alle versichern sich gegenseitig, wie recht sie doch haben.

Und nun das: Ein Hauch von Kritik.

Und dieser unerwartete Liebesentzug kommt nicht gut an bei der Redaktion. Die «Republik» pflegt ihre Community im Kommentarbereich aktiv, was ich löblich finde. Im Regelfall. Einer der beiden Autoren des Projer-Artikels, und ich musste wirklich drei Mal hinschauen, ob ich das nun richtig gelesen habe, antwortete auf eine der Rückmeldungen so:

Also: Der Autor eines Porträts befindet öffentlich, der Gegenstand seines Artikels sei ein Mensch, den man meiden sollte. Na gut, immerhin ehrlich.

Ich bin nun wirklich kein Menschenfreund erster Güte und freue mich auch dann und wann, wenn ich bestimmten Gesellen aus dem Weg gehen kann. Aber öffentlich festhalten, jemand sei ganz allgemein zu meiden? Das ist harte Kost. Vor allem aus dem Mund beziehungsweise der Tastatur eines Journalisten, der gerade über diese Person geschrieben hat. Ich meine, ich müsste nun auch nicht unbedingt mit Karl Lauterbach in All-inclusive-Ferien verreisen, aber meinen Lesern empfehlen, den Mann grundsätzlich zu meiden? Das ist eine ganz andere Kategorie.

Journalisten als Antipathie-Vermittler

Oder sagen wir es frank und frei: Es ist widerlich. Aber gleichzeitig für uns Konsumenten überaus nützlich. Wenn man diese Zeilen des Herrn Albrecht gelesen hat, weiss man, wie ernst man sein Stück über Jonas Projer nehmen muss. Mit einem Rucksack voller Antipathie bei jemandem auftauchen, ihm vorgaukeln, man wolle mehr über ihn als Person erfahren, nur um ihn dann im Artikel so darzustellen, dass ihn möglichst auch jeder Leser nicht (mehr) leiden kann? Und dann noch im Dialog mit der Leserschaft schreiben, dass der Typ irgendwie total zum Speien ist?

Da scheint mir mein eigener Karma-Rucksack im Vergleich schon fast positiv gefüllt.

Ein bisschen Ursachenforschung. Wie verschiedene Quellen berichten, leidet die «Republik» derzeit unter einer Abwanderungswelle von bezahlenden Lesern. Wie gross und nachhaltig und existenzbedrohend diese ist, weiss ich nicht. Aber dass die Nerven allmählich etwas blank liegen, ist unübersehbar. Offensichtlich reagiert das Onlinemagazin auf die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung, indem es inzwischen völlig unübersehbar all das Lügen straft, was es einst über sich selbst versprochen hat.

Denn die jüngsten Artikel, die mir begegnet sind, lassen nur ein Urteil zu: Billiger und unjournalistischer geht es nun wirklich nicht. Dagegen ist das Hausfrauenblatt «Die Frau von heute» ein Investigativmedium.

Hilflose Provokationsversuche

Früher war das Schlimmste, was man über die «Republik» sagen konnte, dass sie uns gerne auch mal die pure Irrelevanz in 70’000 und mehr Anschlägen serviert. Man musste regelrecht unbezahlte Ferien nehmen, um sich da durchzulesen. Natürlich wurde das Ganze obendrauf als objektive Stimme verkauft, war aber gleichzeitig unschwer erkennbar mit massivem Linksdrall ausgestattet. Doch das wiederum ist inzwischen so gewöhnlich, dass man es nicht mal mehr erwähnen muss.

Nun versucht die Zürcher Truppe offenbar etwas anderes: polarisieren, provozieren, auf die Trommel schlagen. Das aber, und in diesen Disziplinen fühle ich mich nun doch halbwegs zu einer Meinungsabgabe berufen, muss man auch erst einmal können. Selbst wenn die Botschaft der Provokation unterm Strich platt ist: Die Art und Weise, wie man sie serviert, darf es nicht sein. Nie. Jedenfalls nicht, wenn man angetreten ist, um den Journalismus neu zu erfinden, wie es die «Republik» seinerzeit getan hat. Man straft sich damit ja selbst Lügen.

Denn offen gesagt: Würde man das Projer-Porträt auf eine für den Durchschnitt verträgliche Länge eindampfen, hätte das auch auf «Watson» oder nau.ch stehen können. Direkt neben den Kätzchenvideos.

Das Problem, und offenbar ist das den verakademisierten Intelligenzbesten der Redaktion im Zürcher «Rothaus» selbst nicht bewusst: Sie haben sich von Anfang an ein Publikum geschaffen, das sich wie die Macher der Zeitung als etwas Besseres fühlen will. Ich weiss nicht, wie viele der knapp 30’000 Abonnenten jemals wirklich eines dieser täglich erscheinenden Textmonster zu Ende gelesen haben, aber darum ging es ja gar nie. Man wollte einfach am Abend bei einigen veganen Häppchen und der organisch produzierten Alternative zu einem Apérol Spritz dem Tischnachbarn verkünden, dass man «Republik»-Leser ist. Das ist doch so schön urban und weltoffen und man schläft danach besser.

Proleten statt Intellektuelle ansprechen

Aber nun macht das Magazin plötzlich munter Ausflüge in eine unappetitlich proletenhafte Ecke, zwar natürlich immer noch linksbewegt und damit mit der «richtigen» Haltung, aber inhaltlich so dünn wie die «Tierwelt» (pardon, falls sich diese in der Zwischenzeit gemacht haben sollte). Auch wenn die Autoren versuchen, das mit immer noch viel zu vielen Zeichen und mühsam konstruierten szenischen Zwischenspielen zu verschleiern. Ich könnte den Inhalt des «Infokrieger»-Zweiteiler und des Projer-Porträts problemlos auf fünf Zeilen zusammenfassen, mehr Gehalt war da nicht drin.

Nebenbei bemerkt: Das ganze Zeug liest sich nicht mal besonders schön. Und was das angeht, bin ich unerbittlich. Man kann mir auch puren Unsinn servieren, ich habe dennoch eine gute Zeit, wenn man mich wenigstens sprachlich verwöhnt.

Also gilt neuerdings bei der «Republik» ganz offensichtlich: Weg mit den hohen Ansprüchen und gnadenlos an die niederen Instinkte appellieren. Nur ist das eben nicht das, was die Abonnenten wollen. Die möchten sich suhlen in abgehobenen Ergüssen mit ganz vielen Zahlen und Querverweisen und Studien und Stimmen von moralisch aufgeladenen Experten, die kein Mensch kennt. Von all dem bleibt zwar am Ende des Textes jeweils nicht mehr viel übrig an Substanz, aber immerhin klingt es schlau.

Was die Abonnenten hingegen nicht wollen: mitverfolgen, wie Autoren ihre persönliche Antipathie gegenüber einer Person auf der Grundlage möglicherweise nicht mal existierender, aber sicher nicht qualifizierbarer Beurteilungen von Dritten bestätigen lassen und das als «Porträt» verkaufen.

Ungeliebte Führungsperson? Gähn.

Ich muss sagen: Nach dieser Lektüre ist mir Jonas Projer schon fast sympathisch. Der Mann hat sehr schnell Karriere gemacht, was ihm die sichtlich über den eigenen Werdegang frustrierten Autoren mehrfach im Text zum Vorwurf machen. Auf dieser Strecke hat er vermutlich nicht alles richtig gemacht, aber wer bitte tut das denn schon? Welche Führungsfigur wird von allen Untergebenen nur abgöttisch geliebt? Wer schafft sich keine Feinde auf dem Weg nach oben? Wer muss nicht mit Missgunst rechnen? Was ist neu daran?

Was diesen Artikel auszeichnet, ist lediglich, dass diese persönliche Missgunst Dritter, die man immer findet, endlich auf Journalisten trifft, die geradezu gieren nach negativen Feedbacks und sie noch so gerne kolportieren, weil sie der eigenen Einschätzung entsprechen. Das hat die «Republik» gemacht: Solange gesucht, bis jemand das sagte, was sie hören wollte. Und hat sich damit definitiv verabschiedet von den eigenen Ansprüchen.

Das passiert, wenn man nervös wird. Wenn man auf dem eingeschlagenen Weg ein paar Kratzer abkriegt und dann hektisch versucht, sich neu zu erfinden. In einer Disziplin, von der man keine Ahnung hat. Denn auch Demontage will gelernt sein.

PS: Dieser Text hat über 13’000 Zeichen und ist damit ein wahres Monstrum verglichen mit meinen sonstigen Beiträgen.. Das reicht aber bei Weitem noch nicht, um die Leute bei der «Republik» zu beeindrucken.

*Stefan Millius ist Chefredaktor «Die Ostschweiz». Dieser Text erscheint auf www.stefanmillius.ch. Zur stetigen Lektüre empfohlen.

Demagogie vom Feinsten

Die «Republik» feuert 76’850 Buchstaben ab. Gegen die «Info-Krieger».

«Trump und Pandemie haben einen Nährboden für ein Medien-Ökosystem geschaffen, in dem Fakten keine Rolle mehr spielen.» Aus diesem System melden sich Basil Schöni und der einstmals ernstzunehmende Daniel Ryser von der «Republik» – weitgehend faktenfrei.

Der Feind, die «Info-Krieger», sind klar definiert: «Das Ökosystem dieser Gegen­erzähler besteht aus Einzel­akteuren. Bloggerinnen, Kolumnisten, Telegram-Influencerinnen, Buchautoren, Journalistinnen, Klein­verlegern und auch ganzen Medien­unternehmen.»

Natürlich müssen Namen genannt werden: «Medien wie «Weltwoche», «Nebelspalter» oder «Die Ostschweiz», wo sich teilweise offene Verschwörungs­ideologinnen als Autoren tummeln, sehen sich als Opfer des Kultur­kampfs, der Pandemie­massnahmen und ganz allgemein des Staates. Videostreamer Daniel Stricker sieht sich als Opfer von fast allem. In der «SonntagsZeitung» und der «Neuen Zürcher Zeitung» finden sich zwar keine Verschwörungs­erzählungen, aber die Erzählung ist oft identisch: Man sieht sich als Opfer des Kultur­kampfs, der «Cancel-Culture», der SRG.»

Etwas überraschend, dass auch die NZZ und die SoZ in den Topf geworfen werden. Das mag aber seinen Grund darin haben, dass beide Organe Fake-Skandal-Storys der «Republik» in der Luft zerrissen haben. Denn man ist nachtragend.

Die Liste der namentlich erwähnten Info-Krieger oder Infokriegsstätten ist beeindruckend lang (in der Reihenfolge des Erstauftritts): Daniel Stricker, Tito Tettamanti, Konrad Hummler, «Weltwoche», «Nebelspalter», «Schweizer Monat», «Die Ostschweiz», Donald Trump, Peter Thiel, Ronnie Grob, Markus Somm, Reto Brennwald, David Rubin, Joe Rogan, Alex Baur, Dominik Feusi, Philipp Gut, Stefan Millius, Alex Jones, Milosz Matuschek, «Uncut News», «Politically Incorrect», Steve Bannon, Thomas Matter, Joyce Küng, Neal David Sutz, «Rebel News», Daniel Regli, Nicolas A. Rimoldi, Andreas Thiel, Boris Reitschuster, Prisca Würgler, Michael Bubendorf, Daniele Ganser, Stefan Molyneux, David Duke, Richard Spencer, Milo Yiannopoulos.

Logisch, dass die tapferen Demagogen von der «Republik» nur mit ganz wenigen dieser Mitglieder einer rechten Medienverschwörung gesprochen haben. Ist halt «Republik»-Stil: in die Pfanne hauen funktioniert am besten, wenn dem Opfer keine Gelegenheit zur Gegenwehr gegeben wird.

Ein Spinnennetz aus «Info-Kriegern», fein animiert.

Nachzutragen sind noch zwei bedeutende Abwesende: Christoph Blocher – und René Zeyer.

Wie oberflächlich und nachlässig hier recherchiert wird, sei an einem einzigen Beispiel erklärt. «Diese Leute, die selber entweder sehr mächtig oder zumindest wort­mächtig sind und gleichzeitig erzählen, dass wir von «den Mächtigen» nur angelogen oder zensiert werden, eint die Faszination für einen mächtigen Meister der Lügen: den Ex-US-Präsidenten Donald Trump, der in seiner vier­jährigen Amtszeit nachweislich mindestens 30’573-mal gelogen oder falsche Behauptungen aufgestellt hat.»

Dabei bezieht sich die «Republik» auf eine Liste, die die «Washington Post» führt. Schon 2017 ergab ein genauer Blick auf die Kriterien, was hier als «Lüge» gebrandmarkt wird, dass es sich um reine Demagogie der WaPo handelt. Der Artikel «Jetzt wäre erst recht Präzision gefragt», erschien in der «Medienwoche» und ist abrufbar. Aber der Autor bietet Anlass zum Verdacht, dass es sich um einen Info-Krieger handeln könnte.

Irr an diesem Irrflug der «Republik» ist, dass es den Autoren nicht auffällt, dass sie im Kampf gegen angebliche Verschwörungstheoretiker und Info-Krieger selbst genau das Gleiche machen, was sie ihnen vorwerfen. Faktenfreie Demagogie:

«Willkommen zu einer Reise ans Ende der Demokratie.»

Zum Lieblingsfeind haben sie sich Daniel Stricker erkoren. Aus einem einfachen Grund; mit ihm haben sie ausnahmsweise geredet, und sein Videoblog eignet sich bestens, um ihn als Kristallisationspunkt von allem Üblen in der Schweiz zu denunzieren:

«Stricker-TV, das ist der Lebens­inhalt eines Mannes in seinen Fünfzigern, der Tesla-Aktien besitzt und glaubt, das geheime Muster hinter dem Welt­geschehen gefunden zu haben. Stricker-TV ist auch der Ort, wo sich in den letzten zwei Jahren die verloren gegangene Abgrenzung rechter Medien gegenüber Verschwörungs­erzählungen manifestierte – von «Weltwoche», «Schweizer Monat» und «Nebelspalter». Wo die Allianz von seriösem Journalismus und wirren Lügen offenbar wurde, wo ein Durch­einander von Verschwörungs­freaks und Leuten aufeinander­treffen, die im Schweizer Journalismus teilweise einfluss­reiche Positionen besetzen.»

In diesem Absatz ist alles drin, was eine haltlose Verschwörungstheorie ausmacht.

Immer, wenn man denkt, dass die «Republik» einen absoluten Tiefpunkt erreicht hat, von wo es nicht mehr weiter nach unten gehen kann, beweist sie das Gegenteil. Hinzu kommt noch eine sozusagen systembedingte Unfähigkeit. Denn wer, ausser der zu bedauernden Plattform ZACKBUM, liest denn fast 80’000 Anschläge Gequirltes, Verwirrtes, demagogisch Aufgepumptes, Faktenfreies und bösartig-einseitiges Rüpeln, bei dem fast alle ans Kreuz genagelten Personen oder Institutionen nicht mal um Stellungnahme angefragt wurden.

Wohlgemerkt: für diesen Riesenriemen mit einer ganzen Schar von namentlich Denunzierten haben die beiden Recherchier-Genies der «Republik» aktuell mit haargenau einer einzigen Person gesprochen. Mit Stricker, der dann auch ausführlich vorgeführt wird. Alle anderen (mehr als 30!), alle angerempelten Medien werden ungefragt in den Verschwörungstopf geworfen.

Fragt da einer, wieso denn ZACKBUM den Autoren keine Gelegenheit zur Stellungnahme gab? Aus zwei Gründen. Das hier ist ein Kommentar. Und wer zweimal nicht auf Anfragen reagiert, bekommt keine dritte Chance.

Die «Republik» betreibt übelsten Verschwörungstheorie-Journalismus, der Verschwörungs-Journalismus denunzieren, entlarven will. Dabei entlarvt er sich nur selbst.

Gurkentruppe «Fairmedia»

Theorie und Praxis. Die neue Präsidentin spuckt grosse Töne. Die Praxis ist viel kleinkarierter.

«Fairmedia» legt die Latte für sich und andere ziemlich hoch: «Wir helfen auch Journalisten dabei, sich medienrechtlich und -ethisch korrekt zu verhalten. Der unabhängige Verein versteht sich als Kompetenzzentrum in Medienrecht und Medienethik und gibt zu diesen Themen auch Kurse und Trainings an Institutionen und Schulen.»

Catherine Thommen doppelt zum Amtsantritt nach:

«Fairmedia mischt sich aktiv in die Debatte ein und setzt sich für die Einhaltung der journalistischen Grundregeln ein.»

Das ist ja alles wunderbar, volltönend, genau das, was Journalismus heutzutage braucht. In den Kursen verwendet «Fairmedia» sicherlich auch abschreckende Beispiele. Warum nicht aus eigenem Schaffen?

Auf Twitter spielten sich Jagdszenen gegen eine Flugbegleiterin ab, die von Michèle Binswanger porträtiert worden war. Durch häufige Corona-Tests ist sie erkrankt, was gravierende Auswirkungen auf ihre psychische und physische Gesundheit hat.

Zudem engagiert sie sich gegen Kinderhandel und -ausbeutung. Zweiteres hat mit dem Thema der Reportage nichts zu tun. Die Reportage selbst ist fehlerfrei, was den Sympathisantensumpf um Jolanda Spiess-Hegglin sehr frustriert hat. Denn Spiess-Hegglin ist auf Binswanger nicht gut zu sprechen, weil die es gewagt hat, die Darstellung von JSH der Zuger Affäre zu bezweifeln.

Muckrakers nennt man diese Gattung auf Englisch

Wunderbar, dass ein Anonymus eine Wortmeldung der Flugbegleiterin in den Social Media ausgrub. Hansi Voigt, der schon lange jeden Anspruch aufgegeben hat, als seriöser Journalist zu gelten, kräht sofort los, macht sich über die Flugbegleiterin und über Kinderhandel lustig und empfiehlt, solche Artikel zu canceln.

Das lässt dann einen weiteren anonymen Dreckspatz nicht ruhen, der verbreitet, die Flugbegleiterin sei Anhängerin der Verschwörungstheorien von QAnon. Wir bewegen uns hier wohlgemerkt im belegfreien Raum, in einer Jauchegruppe von Twitter, wo sich Verschwörungstheoretiker und Fanatiker gegenseitig hochschaukeln. Unter völligem Realitäts- und Luftabschluss, was einen sehr unangenehmen, fauligen Geruch auslöst, wenn man in diese Blase hineinsticht.

Die Erkrankung der Frau ist ärztlich attestiert, sie ist kein Einzelfall, auch ihr Problem, angepöbelt zu werden, weil sie durch ihre Erkrankung keine Maske tragen sollte (ärztlich attestiert). Das sind die Fakten, die absurden Verdrehungen haben wir bereits beschrieben.

So, und nun kommt «Fairmedia» und zeigt es allen, wie ethisch hochstehender, fairer, korrekter Journalismus geht, der ja scheint’s nötiger denn je sei. Wie das «Fairmedia» macht? So:

In seinem Tweet nimmt es den Schwachsinn der Berner Reitschule für bare Münze. In der ausführlicheren Beschreibung auf seiner Webseite geht «Fairmedia» noch ein paar Schritte weiter. «SonntagsZeitung» porträtiert QAnon-Sympathisantin – ohne das im Text zu erwähnen.»

Der Schmierfink von «Fairmedia» geht gleich in die Vollen. Die Frau behaupte, gravierende Folgen erlitten zu haben. Das habe ihr ein Arzt bestätigt, räumt Jeremias Schulthess ein. Aber: «Ist das medizinisch plausibel? Gibt es eine zweite Meinung dazu von anderen Ärzten? Darauf geht der Text nicht ein. Dabei gäbe es Gründe anzunehmen, dass nicht alles stimmt, was die Frau erzählt.»

Ein selbst gemachtes abschreckendes Beispiel

Die da wären? Dass sie Verschwörungstheorien der US-Sekte QAnon verbreite, zitiert Schulthess einen Text, der von einem anonymen Dreckspatz namens «Megaphon Reitschule Bern» verbreitet wird. Und folgert daraus: «Dass eine QAnon-Sympathisantin über Verletzungen bei Corona-Tests spricht, mag für eine Redaktion vielleicht sogar vertretbar sein. Es kann ja sein, dass die Kritik in der Sache stimmt. Es sollte aber in jedem Fall möglichst transparent gemacht werden, wer die Quelle ist – die Verbreitung von Verschwörungstheorien gehört da dazu.»

Die geschäftsführende Gurke Jeremias Schulthess.

ZACKBUM ist sich sicher: Dieser Text kann als abschreckendes Beispiel, wie man es ja nicht machen sollte, bei jedem Kurs oder Training von «Fairmedia» verwendet werden. Damit der Verein, der damit offenbar Mühe hat, nicht zu viel selber erarbeiten muss, eine kleine Amtshilfe:

  1. Ob diese Flugbegleiterin Anhängerin von Verschwörungstheorien ist – oder nicht, hat niemand eruiert. Also ist die Unterstellung absolut unstatthaft, widerspricht den primitivsten Regeln des Journalismus und Anstands.
  2. Wenn das anonyme Schmierfinken oder der Amok Hansi Voigt tun, ist das deren Sache. Wenn das «Fairmedia» unbesehen übernimmt, entzieht sich der Verein damit die Existenzgrundlage und sollte sich auflösen.
  3. Eine Frau ist erkrankt, belegt das mit dem Zeugnis des sie behandelnden Arztes. Das soll nicht glaubhaft sein, weil sie vielleicht merkwürdige Tweets oder Posts absetzt? Was soll diese Gesinnungsschnüffelei? Wenn der Autor des «Fairmedia»-Textes mit dem Schwarzen Block sympathisieren würde, würde das die Glaubhaftigkeit seiner belegten Aussagen über Briefmarkensammeln relativieren?
  4. Wer die Quelle ist, solle transparent gemacht werden, fordert Schulthess. Dass sie mit Foto und Name zu ihrer Geschichte steht, genügt ihm nicht. Er hätte gerne bei einem Thema, das absolut und null mit Verschwörungstheorien oder (real existierendem) Kinderhandel zu tun hat, gerne eine ideologische Unbedenklichkeitserklärung für die Quelle. Spinnt der Mann eigentlich?
  5. Braucht es von jetzt an wieder Gesinnungsprüfungen, bevor ein Opfer porträtiert werden darf? Wäre die Flugbegleiterin Mitglied von Amnesty International, der Freundschaftsgesellschaft Schweiz – Palästina oder Sympathisantin einer linksterroristischen Vereinigung, hätte das auch gestört? Im Artikel, der auch damit nichts zu tun, «transparent» gemacht werden müssen?
  6. Am schlimmsten ist aber: Warum hat wenigstens Schulthess nicht das gemacht, was der primitivste Anstand und Grundregeln des Journalismus verlangen, die jeder Anfänger beherrschen sollte? Nämlich der Flugbegleiterin Gelegenheit gegeben, zu all diesem Schlammbad Stellung zu nehmen? Dass Schlammschmeisser auf Twitter das nicht tun, okay. Aber ein Vertreter von «Fairmedia»?
  7. Im Gegensatz zu seinem haltlosen Kopieren unbelegter Behauptungen, ohne der kritisierten Person Gelegenheit für eine Reaktion einzuräumen: Natürlich hat ZACKBUM Schulhess mit ein paar Fragen konfrontiert. Darunter die nach Grundlagen von Ethik, Anstand, Gehör geben, nicht ungeprüft Behauptungen aus trüben und anonymen Quellen übernehmen.
  8. Das bewirkte einen Anruf von Schulthess, aus dem er aber nicht zitiert werden möchte. Sondern nur mit seiner schriftlichen Stellungnahme: «Den Vorwurf, wir würden Falschmeldungen verbreiten, kann ich leider nicht nachvollziehen. Alle Aussagen in unserem Beitrag werden sehr klar und transparent belegt.»
  9. Wenn «Fairmedia» zu beurteilen hätte, wie man eine solche Antwort qualifizieren sollte, zu welchem Ergebnis käme dieser Trümmelverein? Super Antwort, lässt nichts offen, macht eine Korrektur überflüssig?

Dass der Geschäftsführer «Fairmedia» Schulthess so einen Stuss zusammenwürgt, das mag ja noch angehen. Dass er aber auf keine einzige sich daraus ergebende Frage konkret antworten mag; sich zwar mündlich ausführlicher zu Wort meldet, aber die Verwendung untersagt: will sich «Fairmedia» wirklich mit aller Macht lächerlich machen?

Hat Schulthess hier, nach seiner Bruchlandung mit der «TagesWoche», wirklich eine Stelle gefunden, der er gewachsen ist?

Frau Thommen, übernehmen Sie! Handlungsbedarf! Lassen Sie Ihren gesalbten Worten Taten folgen. Nicht bei anderen, im eigenen Laden. Wir werden an der Sache dranbleiben …