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Höchststrafe

Die Bachelorette der Politik hat am Ende ihrer Karriere ihr Ziel erreicht.

Bumm. Seit sie ihre dümmliche Provokation ins Netz stellte, hat es 560 Erwähnungen in der Mediendatenbank SMD gegeben. Darauf sind Fabian Molina (23) und sogar Cédric Wermuth (145) eifersüchtig.

Zudem hat Sanija Ameti es geschafft, dass viele Medien hyperventilieren. Die «Weltwoche» hat sogar Schnappatmung und bringt den gleichen Artikel gleich zweimal:

Allerdings ist es die Höchststrafe für Sanija Ameti, dass sie ausgerechnet von Roger Köppel, den sie auch schon mit einer ihrer gezielten Provokationen anrempelte, verteidigt wird. Das wird nur noch getoppt dadurch, dass der Charakterlump Daniel Ryser ebenfalls zu ihrer Verteidigung antritt. Wenn mal das böse Wort vom Mietmaul zutraf, dann auf ihn. Damit hat die «Weltwoche» die Latte für «wie unappetitlich darf’s denn sein?» schwindel- und übelkeitserregend hoch gelegt.

Auch Trittbrettfahrer trägt es aus der Kurve. Amok Nicolas Rimoldi hat seinen Bundeshaus-Badge verloren, auf den er so stolz war. Nicht ohne feine Ironie sagte der EDU-Nationalrat Erich Vontobel, der ihn dem «Mass-voll»-Randalierer ausgehändigt hatte: «Das Mass ist voll.» Denn Rimoldi hatte versucht, in der Affäre Ameti sein eigenes Süppchen zu kochen und sie als «feindliche Agentin» beschimpft, will sie «deportieren» und hat mit Getöse eine Strafanzeige eingereicht. Der gleiche Rimoldi, der das verdeckte Tragen von Waffen in der Schweiz fordert. Ein Irrwisch und Schaumschläger. Also eigentlich ein Traumpaar.

Auf der anderen Seite melden sich B- und C-Promis mit «das geht zu weit». Zu den Unterzeichnern gehören Roger de Weck oder Jacqueline Fehr, natürlich die SP-Nationalrätinnen Anna Rosenwasser und Tamara Funiciello, die nie weit weg sind, wenn ein Fettnäpfchen rumsteht. Als ob Ameti diesen Shitstorm nicht mutwillig provoziert hätte.

«Amnesty International Schweiz» macht sich lächerlich: «Eine weibliche, migrantische und provokative Stimme in der Schweiz soll eingeschüchtert und zum Verstummen gebracht werden.» Ein Menschenrechtsfall? Dem sich AI annehmen muss, wie Fällen übelster politischer Unterdrückung? Haben die nichts Besseres zu tun? Und noch alle Tassen im Schrank?

In der WoZ sülzt Anna Jikhareva: «Der Umgang mit der Zürcher Gemeinderätin Sanija Ameti ist ein Lehrstück darüber, mit welch rasender Geschwindigkeit der digitale Mob eine unliebsame Person in existenzielle Not zu bringen vermag.» Nein, er ist wenn schon ein Lehrstück darüber, wie eine bewusste und primitive Provokation zum Rohrkrepierer werden kann. Es ist schwer, das Niveau von Ameti noch zu unterbieten, aber die WoZ schafft es:

«Der misogyn-rassistische Eifer, mit dem eine junge Frau mit muslimischer Migrationsgeschichte angegangen wird, die mit ihrer Meinung für gewöhnlich nicht hinterm Zaun hält, die laut ist und damit vielleicht auch nervt, sagt viel über hiesige Verhältnisse aus – nichts Gutes.»

Christliche Amtsträger üben sich in biblischer Nachsicht: «Es gehört zum christlichen Glauben, dass man jemandem nach einer ernst- und glaubhaften Entschuldigung verzeiht», sagt zum Beispiel Christoph Frei von der reformierten Kirche Weiningen. Hat der noch alle Engel im Schrank?

In absurden Übungen versucht sich auch der Zwangsgebührensender SRF. Er erwähnt kurz die dümmliche Provokation Ametis, um dann umzuschwenken: «Der Shitstorm um Sanija Ameti hat die Wirtschafts­wissen­schaftlerin Dina Pomeranz veranlasst, eine US-Vergleichsstudie auf der Plattform X zu posten. Diese zeigt: In einer gleichen Situation werden Frauen sowie unterrepräsentierte Gruppen harscher für einen Fehler beurteilt als Männer.» Hierbei geht es um einen Vergleich in den USA zwischen weiblichen und männlichen Chirurgen. Hat SRF noch alle Tassen im Schrank?

Aber auch sie kann nicht relativieren, dass in der Schweiz noch kein Mann einen dermassen idiotischen Post abgesetzt hat. Das wäre vielleicht Anlass zur Frage, ob Frauen doch dümmer sind als Männer, aber das traut sich ja heute keiner mehr.

Und als würde sie das irgendwie salvieren, geistert auch durch die Medien: «Der Ameti-Skandal ist ein gefundenes Fressen für die russische Propaganda», poltert das Intelligenzblatt «watson». Typisch, wie der Propagandasender RT die Wahrheit verfälscht: «Die Schweizer Presse sei links und die SRF-«Tagesschau» habe gar nicht erst über den Vorfall berichtet.» Eine dumme Propagandalüge, wobei: «Zwar wurde er in den «Tagesschau»-Sendungen tatsächlich nicht thematisiert …» Blöd auch, dann ist’s ja doch nicht gelogen.

Kann man also von einem erfolgreichen PR-Stunt reden? Inzwischen jammert Ameti, dass es ihr gar nicht gut gehe und sie Polizeischutz brauche. Wie es ihr geht, weiss man nicht, sie hat sich allerdings nur nach Polizeischutz erkundigt, weil das so schön in eine Opfermärchenstunde passt; ihr cleverer Versuch, doch noch Kapital aus ihrem kapitalen Bock zu schlagen. Und die Recherchiermedien plappern alle betroffen nach, dass sie nun «unter Polizeischutz» stehe.

«Haltet den Dieb», ruft der Dieb, ein beliebtes Ablenkungsmanöver. Täterin Ameti will sich zum Opfer einer «Hexenjagd» machen, und dümmliche Medien fallen auf diese billige Nummer herein.

Ein Journalist, der selbst wegen ungebührlichen Verhaltens gefeuert wurde, fordert die Wiedereinstellung Ametis, die wegen ungebührlichen Verhaltens gefeuert wurde.

Welches Niveau kann Heuchelei, Verwechslung von Ursache und Wirkung, wegschwatzen von banal-offenkudnigen Tatsachen eigentlich erreichen? Wieso muss eine brunzdumme Provokation plötzlich zum Fall einer Frauendiskriminierung durch rechte Hetzer umgelogen werden?

All diese Umdeuter, Wendehälse und Krakeeler, dass hier eine «Existenzvernichtung» betrieben werde, die aufzuhören habe, plappern völlig an der öffentlichen Meinung vorbei. Bei einer Umfrage auf «20 Minuten», an der fast 26’000 Leser teilnahmen, finden satte 82 Prozent, dass «Arbeitgeber und Partei richtig gehandelt und konsequent reagiert» hätten. Nur 4 Prozent halten die Massnahmen für übertrieben.

Was die Medien (wenig Ausnahmen bestätigen die Regel) aufführen, welches Gewicht sie einer gescheiterten Selbstdarstellerin geben, das ist dermassen vertrauensvernichtend, dass sich ZACKBUM fragt, ob es überhaupt noch Sinn macht, Medienkritik fortzusetzen. Schliesslich kann nur kritisiert werden, was noch einen Hauch von Geist, Inhalt, Substanz besitzt.

Aber dieses Schmierentheater, das ist doch nur noch etwas für Schmierfinken. Für hirnamputierte Schmierfinken.

 

 

 

#Netzambulanz als Notfall

Im Imperium von Jolanda Spiess-Hegglin brennt’s lichterloh.

Seit der feuchtfröhlichen Zuger Feier kämpft die Netzaktivistin darum, dass man sie und ihr Privatleben endlich in Ruhe lässt. Vergeblich, aber so erfolgreich, dass sie daraus ein Geschäftsmodell gemacht hat.

Als sie diesen Frühling freudig bekannt gab, dass das Eidgenössische Departement des Inneren ihrer Organisation «#Netzambulanz2021» eine Finanzhilfe von fast 200’000 Franken zugesprochen hatte, gab es ziemlich Aufregung in der Öffentlichkeit.

Nicht nur die SVP fragte, wie sich das erklären oder rechtfertigen liesse, wie eine solche Unterstützung mit dem Verhalten von Spiess-Hegglin vereinbar sei, die immer wieder durch grobe Ausfälligkeiten auffiel, obwohl sie sich eigentlich dem Kampf gegen Hass und Hetze im Internet verschrieben hatte.

In aller Eile musste der Vorstand ihres Vereins zwischen der Geschäftsführerin und der Privatperson Spiess-Hegglin unterscheiden, und zähneknirschend einräumen, dass man diverse Auflagen der Behörde erfüllen werde. Eher ranzig reagierte man auf einen klarer Rüffel an die Adresse der Geschäftsführung.

Links der Rücktritt, daneben der unterzeichnete Zwischenbericht.

Für sie in die Bresche geworfen hatten sich die beiden Nationalrätinnen Tamara Funiciello (SP) und Greta Gysin (Grüne). Sie amtieren seit November letzten Jahres als Co-Präsidentinnen des Vereins «Netzcourage».

Tschakata: Rücktritt per sofort

Amtierten. Am Freitag letzter Woche dann der Paukenschlag. In einer dürren Medienmitteilung gab der Verein bekannt, dass die beiden Co-Präsidentinnen «in Übereinkunft mit der Geschäftsführerin Jolanda Spiess-Hegglin ihr Amt per sofort» niederlegen. Gerade hatten sie ihre Geschäftsführerin noch öffentlich verteidigt, den geforderten Halbjahresbericht unterzeichnet, und nun das.

Warum bloss?

«Ihre Vorstellungen über die Ausrichtung des Vereins decken sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit den Vorstellungen der Geschäftsführerin.»

Echt jetzt? Das haben die beiden sozusagen von einem Tag auf den anderen entdeckt? Und wieso wird betont, dass das in «Übereinkunft» mit Spiess-Hegglin erfolgte? Die braucht es doch gar nicht, wenn ihre Vorgesetzten sich entschliessen, nicht mehr mitzumachen.

Mit Verlaub, sofortiger Rücktritt nach kräftiger Unterstützung und Abnicken eines Halbjahresberichts, wo doch alles laut den gleichen Co-Präsidentinnen super unterwegs ist, alle Zielsetzungen erreicht wurden, die Arbeit nötiger denn je sei?

Offensichtlich: es hat gekracht, aber gewaltig. Nur um die Fassade zu wahren, hat man sich auf ein solches, zudem sackschwaches Wording verständigt. Die Spiess-Hegglin wohlgesonnenen Medien (oder diejenigen, die die ewigen Zickenkriege leid sind) berichten neutral-wohlwollend über den Abtritt, zitieren einfach die Mitteilung und enthalten sich jeglicher kritischer Fragen.

Nur die «Republik» pfeift etwas im dunklen Wald: «Das kann natürlich passieren und wäre an sich nicht weiter schlimm.» Allerdings, bibbert das Organ der guten Lebensart, ob damit dann der Verein ein gutes Stück politischer Unterstützung verliere?

Das dürfte allem Anschein nach aber nicht sein grösstes Problem sein …

Braucht «Netzambulanz» selber eine Ambulanz?

Bezeichnend für das Elend aller tapferen Kämpfer gegen Hass und Hetze im Netz und für Fairness und Transparenz: Auf Fragenkataloge antworten, das gehört nicht zum Angebot. Vor allem, wenn sie präzise sind und eigentlich genügend Frist vorhanden wäre. Da verstummen die beiden Nationalrätinnen. Auch das Eidg. Büro für Gleichstellung  hat plötzlich Sendepause. Auch die Anwältin von Spiess-Hegglin; die wiederum antwortet ebenfalls nicht, stellt aber die Fragen auf ihre Social Media Kanäle, damit ihr Fanclub sich erregen kann.

«Fairmedia» rafft sich kurz nach Antwortfrist zu einem allgemeinen Geschwurbel statt der Beantwortung von 5 konkreten Fragen auf. Die Spitzenleistung kommt aber von der neuen Präsidentin des Vereins «Netzcourage»; ihre Antwort auf 5 nötige Fragen:

«Ich habe keinen Anlass, an den Verlautbarungen meiner Vorgängerinnen zu zweifeln.
Zu Ihren anderen Fragen:
Würden Sie diese auch einem Mann stellen?»

ZACKBUM hingegen beantwortet alle Fragen, die uns gestellt werden: Ja, würden wir.