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Benehmt euch!

ZACKBUM erklärt ein letztes Mal mit Engelsgeduld.

Dieser Blog wird von einer Ein-Mann-Show betrieben. Er kann kostenfrei von jedem gelesen werden, der darauf lustig ist. Der Blog hat (noch) eine moderierte Kommentarfunktion.

Dort kann jeder, der darauf lustig ist, den Inhalt der Artikel kommentieren. Er (generisches Maskulin) kann loben, kritisieren, Ergänzungen anbringen, zusätzliche Informationen liefern, Argumente, widersprechen, sich an Einzelheiten aufhalten, Fehler monieren, Hinweise geben.

Alles erlaubt.

Wie überall auf der Welt ist auch hier die Meinungsfreiheit nicht unbegrenzt. Da der Blogbetreiber für alles haftet, was hier erscheint, setzt die leidige Juristerei schon mal Grenzen. Diskussionslos.

Dann setzt der Betreiber des Blogs weitere Grenzen. Das muss er nicht begründen, es ist sein Spielfeld, sein Spielplatz. Da gibt es auch nichts zu diskutieren, der einzige Rechthaber ist der Besitzer und Betreiber. Daran haben sich alle zu halten, die mitspielen wollen.

Da der Blog lediglich Ausdruck eines gewissen Schreibzwangs ist und keinerlei kommerzielle Interessen verfolgt, ist es völlig egal, wenn er einige beleidigte Leberwürste als Leser verliert. Wenn’s ihnen grundsätzlich nicht passt, sollen sie doch ihren eigen Spielplatz aufmachen. Dazu sind sie aber nicht in der Lage, aber diesen Frust dürfen sie nicht hier ablassen.

Wenn jemand wie Felix Abt schreibt, dann gehen jeweils die Emotionen hoch. Natürlich ist auch ZACKBUM nicht mit all seinen Positionen einverstanden, das muss auch nicht sein. Wäre doch so furchtbar langweilig, wie es sich einige Kommentarschreiber offenbar erhoffen, die sich nur wohlfühlen, wenn sie in ihrer Rechthaberei nicht gestört werden.

Über das Regime Putins sind alle Gazetten voll. Dass das Regime Selensky (lustiger Unterschied: Putin ist immerhin pseudogewählt, Selensky hat die Wahlen ausgesetzt) braungefleckt ist, dass ein Kriegsverbrecher und Antisemit wie Stepan Bandera im Westen des Landes in hohen Ehren gehalten und mit Denkmälern gehuldigt wird, ist ein Fakt, der nicht verschwindet, wenn man den Boten beschimpft.

ZACKBUM hat nun einige Male und bislang noch nicht mit durchschlagendem Erfolg auf ein paar Punkte hingewiesen:

  1. Unter Pseudonym vom Leder zu ziehen, ist angesichts der Arbeitsplatzangst in der Branche bis zu einem gewissen Grad erlaubt. Wer aber richtig draufhauen will, sollte mutig genug sein, dass unter dem eigenen Namen zu tun.

  2. Flachheiten wie «bezahlt von, im Solde von, Propagandist» und Ähnliches sind dermassen lähmend langweilig, tragen inhaltlich nichts zur Debatte bei, haben null Erkenntnisgewinn und werden von nun an kommentarlos gelöscht.

  3. Wenn jemand wie Abt eine vom Mainstream deutlich abweichende Meinung vertritt, ist das erlaubt, da er sie jeweils mit Argumenten und Beispielen untermauert. Dagegen ist es erlaubt, Gegenbeispiele und Gegenargumente anzuführen, am besten konkret an der Sache und nicht am Mann.

  4. Natürlich ist auch Polemik erlaubt, hier sollte niemand ein Glaskinn haben. Aber wo deren Grenzen liegen, das bestimmt der Spielleiter, und der ist niemandem Rechenschaft schuldig.

  5. Was den manchmal polemischen Inhalt der Artikel selbst auf ZACKBUM betrifft, so sei an ein gutes, altes Sprichwort erinnert: Quod licet Jovi, non licet  bovi.

Oder ganz einfach: wer hier Anregung und Aufregung sucht und sich davon zu Kommentaren animieren lässt, wohlan. Wer nur auf den Mann spielt, argumentativ oder inhaltlich nichts beizutragen hat, in gewählteren Worten eigentlich nur ausdrücken will «ich finde das einen Riesenscheiss», mit persönlichen Beleidigungen mangels Argumenten um sich wirft, der soll sich – um es nicht gewählt auszudrücken – verpissen.

Das steigert nämlich den Spass aller anderen Beteiligten ungemein.

Wumms: ZACKBUM

Wer schreibt, befiehlt. Wer das Spielfeld zur Verfügung stellt, bestimmt die Spielregeln.

Es ist erlaubt, den Inhalt eines hier veröffentlichten Artikels zu kritisieren. Für falsch zu halten. Für kreuzfalsch. Für dumm, uninformiert, einseitig, oberflächlich, was auch immer.

Es ist erlaubt, auch Kommentare auf die gleiche Streckbank zu legen.

Es ist nicht erlaubt, statt Meinungen Haltungen zu kritisieren. Der Unterschied: Der sagt A, dabei ist B richtig. Erlaubt. Der sagt A, dahinter steht die Haltung B, und die ist falsch: verboten.

Noch verbotener, wenn sich das steigern liesse, sind Zweifel an der geistigen Verfassung des anderen. Wer meint: wer nicht meiner Meinung ist, spinnt, sollte selber Hilfe suchen.

Nur in Grenzen erlaubt ist der «Whataboutism». Damit ist gemeint, dass «die, aber die anderen auch», «Sauerei, aber die anderen machen auch Sauereien», «das ist eine Sauerei, aber was ist mit jener Sauerei» nicht sehr zielführend ist.

ZACKBUM ist der möglicherweise illusorischen Auffassung, dass es nicht nur dem Autor der Texte, sondern auch den Lesern um Erkenntnisgewinn geht. Um gegenseitiges Lernen. Um Horizonterweiterung. Vielleicht gar um die Haltung: diese Ansicht halte ich für absolut falsch. Aber vielleicht äussert sie der andere nicht aus Dummheit, Bösartigkeit, Unfähigkeit, Voreingenommenheit. Vielleicht könnten wir drüber diskutieren.

Dabei hilft der Ansatz null: jetzt stosse ich dir mal meine Meinung zurecht, erkläre dir, was für ein Trottel du bist und wie recht ich habe. Dann lernst du vielleicht was. Aber wohl eher nicht.

ZACKBUM ist nicht der Auffassung, dass völlige Freiheit der Debatte sinnvoll ist. Völlige Freiheit führt immer in die üblen Gefilde von Faustrecht, Rechthaberei, Rüpeleien, beleidigten Leberwürsten. Willkürlichem Gefuchtel, verzerrten Gesichtern, rhabarberndem Polemikgepolter.

Daher werden wir ab heute die Grenzen des Erlaubten enger ziehen. Vor allem bilaterale Keifereien haben nach Replik und Duplik ein Ende. Kommentiert werden hier in erster Linie die Artikel, nicht die Kommentare.

Zensur, furchtbar, Zeyer als kleiner Putin? Kann man alles schreiben, wird auch veröffentlicht.

Aber der Spielleiter bestimmt die Spielregeln. Wer schreibt, befiehlt. Wer zahlt, sowieso.

ZACKBUM sitzt am längeren Hebel, was die Publikation von Buchstaben auf zackbum.ch betrifft. Wem das nicht passt: alles ist freiwillig, nichts ist Verpflichtung.

ZACKBUM erwartet keine Verbeugungen, Elogen, Lobesarien, Schleimereien. Aber wir stellen sicher nicht die Plattform zur Verfügung, auf der sich verletzte Rechthaber austoben können, wo gerüpelt, gerempelt, gefuchtelt wird. Es muss schlichtweg, tödliches Kriterium, Niveau haben, Stil, mit Anstand unterfüttert sein.

Aber der Autor schmeisst doch auch nicht mit Watte? Richtig. Aber der darf das. Sein Spielzeug. Wie nannte John Le Carré, einer der Grössten überhaupt, mal einen Roman: «Our Game». Übrigens sehr, sehr aktuell. Darin ist kein Vergleich impliziert. Ausserdem macht ZACKBUM es nie als l’art pour l’art, sondern immer mit Argumenten, Beispielen, Zitaten unterlegt.

Am lustigsten sind die Kritiken, dass es auf ZACKBUM doch langweilig, repetitiv, einseitig, oberflächlich zugehe und die Lektüre überhaupt eine Zeitverschwendung sei. Das ist etwa so intelligent, wie wenn man vor dem TV sitzt, sich über das Programm aufregt und dabei vergisst, dass man die Fernbedienung in der Hand hat.

Alles klar, liebe Leser und Kommentatoren? Super.