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Alte News, frisch serviert

Neben inneren Kämpfen und Untersuchungen kommt der «Tages-Anzeiger» zu nichts mehr.

Was guckst du? Hier wird nur nachgeplappert …

Die «Republik» hat einen schönen Scoop gelandet. Sie hatte das Ohr am richtigen Ort. Nämlich dort, wo Dr. André Zilch mit zwei Mitstreitern eine Sicherheitsanalyse über die Schweizer Plattform meineimpfungen.ch veröffentlichte. Am 22. März ging das online, am 23. berichtete die «Republik» gross über ein scheunentorgrosses Datenleck auf dieser Sammelseite, die daraufhin vom Netz genommen wurde.

Das nennt man einen sauberen Nachzug – per copy/paste.

Endlich hat’s die «Republik» geschafft: Chapeau; gut gemacht, schneller als alle anderen am Ball gewesen. Die nehmen ihn auf; so wie am 24. März der «Tages-Anzeiger» auf seiner Frontseite oben links: «Nach Datendebakel: Jetzt soll der Staat die Geimpften selber registrieren». Auf Seite zwei folgt der meinungsstarke Kommentar; «katastrophal schlecht geschützt», Skandal, «findige Computerfreaks» hätten sich Zugang verschafft, tobt Fabian Renz.

Die ganze Seite drei ist der Nacherzählung der Aufdeckung dieser Sicherheitslücke gewidmet. So ganz nebenbei wird unten in Spalte zwei erwähnt, dass das deutsche «Handelsblatt» und die «Republik» die «Sicherheitsmängel publik» gemacht hätten. Als hätte sich die Recherche der «Republik» auf Abschreiben und Nacherzählen beschränkt, wie es der Tagi hier tut, trotz drei Autoren.

Die IT-Lösung für meineimpfung.ch habe das gleiche Unternehmen unter Hannes Boesch entwickelt, der auch in der Stiftung sitze, die das elektronische Impfbüchlein herausgebe, ebenfalls kein durchschlagender Erfolg. Darauf hatte die «Republik» schon im Januar hingewiesen.

Konkurrenz war schneller? Melden wir wie Korrekturen ganz klein

Früher gehörte es zu Benimm und Anstand im Journalismus, zwar mit den Zähnen zu knirschen, wenn einem Mitbewerber ein Primeur gelang, der Chefredaktor war dann mindestens einen Tag lang sehr reizbar und löcherte seine Journalisten ständig mit der Frage: «Und, ihr Pfeifen, was haben wir als Nachzug?»

Aber niemand wäre auf die Idee gekommen, die Konkurrenz einfach so weit wie möglich totzuschweigen. Wir weisen warnend darauf hin: Die «Republik» ist offensichtlich weiblich. Liebe Tagi-Protestierfrauen, übernehmt diesen Fall, das ist noch schlimmer als bei Euch! Ich bitte Claudia Blumer ausdrücklich, ihre Untersuchungen auf diesen Fall auszuweiten.