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Operation Libero-Gaga

Wer fragt, kriegt Antworten. Nur was für welche.

Die «Operation Libero» hat gravierende Probleme. Die haben wir bereits mehrfach beschrieben. Eines der Probleme ist die «Co-Präsidentin» Sanija Ameti. Die drängte sich mit der Behauptung in die Medien, sie erhalte bis zu 100 Hassmails am Tag. Daraufhin bekam sie ein Mail von ZACKBUM:

Sie lassen sich in den Medien damit zitieren, dass Sie bis zu «100 Hassmails» am Tag bekämen.
Das ist sehr bedauerlich. Sie sind sicherlich in der Lage, diese Behauptung zu dokumentieren.
Gerne erwarten wir eine Zusammenstellung von 100 Hassmails von einem Tag Ihrer Wahl.
Sie können die Absender schwärzen oder die Klarnamen stehenlassen, wir werden sie selbstverständlich nicht veröffentlichen.
Wir haben noch eine zweite Frage. Sie bezeichnen sich abwechslungsweise als Muslima oder als Atheistin. Welche der beiden Aussagen trifft mehr zu?
Es wäre wunderbar, wenn Sie uns diesen Beleg für Ihre Behauptung und die zweite Auskunft bis morgen, Donnerstag, 5. Januar 2023, 16.00 Uhr, zukommen lassen können; dafür bedanken wir uns im Voraus.
Eher überraschungsfrei traf keine Antwort von Frau Ameti ein. Darauf bekam sie ein zweites Mail von ZACKBUM:
Sie habe leider nicht geruht, zeitgerecht auf diese Anfrage zu antworten.
Daraus schliesse ich, dass Ihre Behauptung, bis zu 100 Hassmails pro Tag zu bekommen, substanzlos ist – um den Ausdruck «brandschwarz gelogen» zu vermeiden.
Wissen Sie, mit solchen Peinlichkeiten erweisen Sie sich selbst und Ihren Anliegen einen Bärendienst, vom Verhältnis von Schweizern zu Flüchtlingskindern ganz zu schweigen.
Das ist, dafür gibt es keine anderen Ausdrücke, erbärmlich, unanständig und niveaulos.
Darauf reagierte die «Operation Libero» mit Schnappatmung und Herzstillstand, also gar nicht. Bis zum 24. Januar, da griff die Geschäftsführerin in die Tasten:
Guten Abend Herr Zeyer 
Frau Ameti hat damit aufgehört, auf E-Mails wie die Ihre zu antworten – und das ist gut und richtig so. Aus verschiedenen Gründen: Die Mails sind nicht konstruktiv, leisten keinen Beitrag, sie sind höchst persönlich, obwohl man sich nicht persönlich kennt, sie sind unnötig angriffig und beleidigend, und zudem oftmals rassistisch geprägt und motiviert. 
Was nach meinem Guthalten erbärmlich, unanständig und niveaulos ist, sind Mails, wie die Ihre und dann gleichzeitig eine Antwort zu erwarten. 
Sie haben weder das Recht noch dürfen sie einen Anspruch darauf erheben, Frau Ameti Aufträge zu erteilen. Und wie so oft gilt auch im kritischen Miteinander: c’est le ton qui fait la musique. Sie sind an der Aussage von Frau Ameti interessiert? Warum nicht fragen anstatt zu unterstellen? Warum nicht um ein Gespräch bitten, anstatt Deadlines zu setzen, die Frau Ameti vielleicht, aus anderen Gründen nicht wahrnehmen kann und will, als die, die sie ihr unterstellen. 
Jemand einer Lüge zu bezichtigen ist dicke Post. Unterstellungen sind es ebenso. 
Und für das, dass sie Ihr gegenüber nicht kennen, sind die Anschuldigungen wie die ihre in meinem Verständnis unanständig. Von Mensch zu Mensch. 
Finden Sie nicht? 
Daraufhin erhielt die «Operation Libero» ein drittes und wohl letztes Mail von ZACKBUM:
Wie Sie – oder Frau Ameti – dazu kommen, eine höflich formulierte journalistische Anfrage, die wie allgemein im Journalismus üblich mit einer Antwortfrist versehen ist, dermassen arrogant, überheblich und geradezu dümmlich abzuqualifizieren, erschliesst sich mir nicht.
Ich habe Frau Ameti, welch merkwürdige Wortwahl von Ihnen, keinerlei Auftrag erteilt. Sie hat öffentlich eine Behauptung aufgestellt und ich habe ihr Gelegenheit bieten wollen, diese Behauptung zu belegen. Ein ganz normaler und üblicher Vorgang. Nichts Persönliches.
Wenn Sie – oder ich – öffentlich behaupten würden, bis zu 100 Hassmails am Tag zu bekommen, müssten wir auch darauf gefasst sein, dazu aufgefordert zu werden, eine solche Behauptung zu belegen.
Bleibt – zudem begründungslos – eine Antwort aus, ist es ebenfalls völlig normal, daraus zu schliessen, dass es sich um eine leere, unbelegte Behauptung handelt. Oder schlichtweg um eine Lüge. Dass das Ignorieren einer journalistischen Anfrage erbärmlich, niveaulos und unanständig ist, darüber sollte es wohl keine Meinungsverschiedenheit geben.
Statt all dieses Aufschäumen zu veranstalten, wäre es doch für Frau Ameti ein Leichtes gewesen, meine Anfrage direkt zu beantworten. Falls sich bei ihr die Hassmails dermassen stapeln, sollte das kein Problem darstellen.
Schauen Sie, es ist doch ganz einfach: würde ich öffentlich behaupten, ich würde von der Operation Libero unflätige Mails bekommen, dann wäre doch anzunehmen, dass Sie mich dazu auffordern würden, diese Behauptung entweder zu belegen oder zurückzunehmen.
Nun könnte ich das sogar belegen, denn mir zu unterstellen, mein Mail sei beleidigend oder gar noch rassistisch geprägt oder motiviert, ist schon ein starkes Stück. So mit der Rassismuskeule zu fuchteln, das ist eine Beleidigung für alle, die wirklich rassistischen Diskriminierungen ausgesetzt sind. Sie sollten sich eins schämen.
Es beweist sich hier mal wieder: wer dermassen austeilt, will damit etwas kaschieren. Denn mal Hand aufs Herz: haben Sie bis zu 100 Hassmails im Mailaccount von Frau Ameti gesehen?
Oder ist diese Frage etwa auch beleidigend und rassistisch motiviert?
Wenn ich Ihnen noch einen kleinen Ratschlag mit auf den Weg geben darf: das Beherrschen der deutschen Rechtschreibung hilft ungemein, sich verständlich zu machen. Da könnten Sie durchaus noch etwas üben, statt mit Verbalinjurien um sich zu werfen. Finden Sie nicht?
Ohne rassistisch, sexistisch oder beleidigend sein zu wollen: auf eine journalistische Anfrage nach einer Sendepause von 19 Tagen eine solche Antwort zu schicken, das ist schon ziemlich gaga. Finden Sie nicht?