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Strafaufgabe «Republik»

Ein Angebot zur Selbstquälung aus dem Rothaus.

Meistens sind Newsletter der «Republik» erheiternd. Sie schreiben um, schwafeln schön und haben ellenlange PS-Orgien am Schluss. Mit dieser Tradition bricht nun die Co-Chefredaktorin Bettina Hamilton-Irvine. Ihre Endjahr-Bilanz ist kurz (weniger als 3000 A), hat kein PS und fängt auch ganz ungewohnt an: «Guten Tag». Eigentlich hätte man vom zweiten Co-Chefredaktor auch ein Wort erwarten können, aber die schreibende Schmachtlocke ist offenbar indisponiert oder beyond.

Ein guter Tag wird es dennoch nicht, wenn man den Ratschlägen von Hamilton-Irvine folgt. Zunächst übt sie sich im Schönsprech «… auch intern bei der Republik hatten wir ein paar grössere Hürden zu überwinden». Das bietet noch Anlass für einen kurzer Lacher, aber anschliessend wird es knüppelhart. Eingeleitet mit Eigenlob: «Wir machen keinen Newsticker-Journalismus, sondern konzentrieren uns auf die grossen Bögen: Wir legen Zusammenhänge offen und leuchten Hintergründe aus.»

Dafür führt die Co-Chefredaktorin drei Beispiele an. Zunächst ein Stück von Constantin Seibt. Es ist 41’663 A lang. Und wird gekrönt von einer demagogisch-üblen Karikatur in faschistoider Tradition des längst vergessenen Präsidentschaftskandidaten Ron DeSantis. Dessen Gesicht verzerrt sich zu einer Teufelsfratze:

Man kann nicht einmal vom abgehärteten ZACKBUM-Redaktor erwarten, dieses Geschwafel eines nach eigenem Bekunden unter ADHS leidenden Menschen mit Sprachdurchfall zu lesen. Allerdings meldete sich der Starschreiber zum letzten Mal am 22. Juli mit der Folge 2 seiner unendlichen Geschichte über «Die Zukunft des Faschismus» zu Wort. Muss man sich Sorgen um Seibts Gegenwart machen?

Dann halt das angeblich «lesenswerte» Stück «Wie die Schweizer Medien auf SVP-Kurs» geraten seien. Es stammt vom gerade vom Presserat gerügten Mitglied des Presserats und «Medienredaktor Dennis Bühler». Die «Republik» hat schon Schlimmeres auf diesem Gebiet verbrochen, erinnert sei nur an die Serie über eine angebliche «Reise ans Ende der Demokratie», in der Daniel Ryser zusammen mit Basil Schöni ein ganzes «Netzwerk aus rechten etablierten Journalistinnen und verschwörungsideologischen Akteuren» enttarnt haben wollte. Kleiner Schönheitsfehler: um sich diese absurde These nicht kaputtmachen zu lassen, sprachen die Recherchierenden mit einem einzigen der vielen denunzierten Netzwerker.

Ähnlich geht auch Recherchiergenie Bühler vor. Er schmiert über 33’000 Anschläge zusammen, um seine steile These zu illustrieren: «Die «SonntagsZeitung» bedient eine rechts­populistische Agenda, auch der «Tages-Anzeiger» zieht zunehmend mit.» Ist die «Republik» oder Bühler immer noch sauer, dass ihnen die SoZ ihrer aufgeplusterten Skandalstory über angebliches Mobbing an der ETH die Luft rausliess?  Die SoZ rechtspopulistisch zu nennen, traut sich Bühler nicht. Aber sie habe eine solche «Agenda». Das Blatt der  Überkorrektheit, das seitenweise Anleitungen über die korrekte Verwendung des Gendersterns und der politisch korrekten Schreibe gibt, soll rechtspopulistisch geworden sein? Das mag in einem Paralleluniversum so sein, in dem böse Mächte, Hexer und gar ein Teufel wie DeSantis regieren. Aber in der Schweizer Wirklichkeit?

Stattdessen klaubt Bühler Beispiele wie die Berichterstattung über eine wissenschaftliche Untersuchung über das Karrieredenken von Studentinnen oder über die Intoleranz der städtischen Linken zusammen. Dass die SoZ dabei einfach Ergebnisse referierte, die auch nicht ins Weltbild des intoleranten Linken Bühler passen, was soll’s. Ein weiterer «Beweis» in seiner verqueren Logik besteht darin, dass der Gottseibeiuns Christoph Blocher die Berichterstattung der SoZ gelobt haben soll.

Man stelle sich vor: käme das Herrgöttli vom Herrliberg auf die Idee, die «Republik» zu loben, wäre die dann auch rechtspopulistisch unterwegs und müsste sich sofort entleiben? Aber bei Artikeln auf diesem bescheidenen Niveau ist diese Gefahr eher gering. Und am Entleiben arbeitet sie sowieso schon.

Auch hier ist für Gelächter gesorgt. Denn Bühler zitiert den SoZ-Chefredaktor: «Linken sei die Ideologie nun mal oft wichtiger als die Fakten, behauptete Chefredaktor Arthur Rutishauser». Wie Bühler beweist, ist das keine Behauptung …

Bühler greift weit in die Vergangenheit zurück und zerrt Kurt Imhof aus dem Grab, der schon 2012 seherisch vor solchen Zuständen gewarnt haben soll. Richtig ein Dorn im Auge ist dem um Objektivität bemühten Bühler der USA-Korrespodent Martin Suter. Der langjährige Kenner der Sachlage scheut sich im Gegensatz zu Bühler nicht, ohne Scheuklappen zu berichten. Suter hat doch tatsächlich zur Kenntnis genommen, dass Donald Trump einmal die Präsidentschaftswahlen gewann, und neulich titelte Suter doch gar: «Amerika stöhnt auf: Joe Biden möchte es noch einmal wissen». Aus der sicheren Schreibstube in der Schweiz weiss Bühler natürlich, dass das nicht stimmt; Amerika jubiliert, dass es die Wahl zwischen einem senilen und einem Amok-Kandidaten hat.

Dann lobt Bühler als letzten Mohikaner einen Tamedia-Mitarbeiter, der dermassen unappetitlich ist, dass er hier eigentlich nicht mehr vorkommt: Philipp Loser. Der habe, schon wieder darf gelacht werden, «eine exzellente Schreibe». Exzellente Konzernjournalismus-Schmiere, die auch schon wegen Qualitätsmängeln gelöscht werden musste, das wäre eine realitätsnähere Beschreibung.

Das darf bei einem solchen reinen Behauptungs- und Vermutungsstück nicht fehlen, der Aufschwung ins Allgemeine am Schluss: «Die beiden Tamedia-Publikationen «Sonntags­Zeitung» und «Tages-Anzeiger» sind keine Einzelfälle». Auch dass das linke Forschungszentrum Öffentlichkeit und Gesellschaft (FÖG) in einer aktuellen Untersuchung «ein anderes Bild» zeichne, vulgo mit wissenschaftlicher Methode zeigt, dass Bühler Quatsch fantasiert, kann den nicht erschüttern; diese Studie beruhe «auf einem fragwürdigen Politik­verständnis». Besser kann man es nicht zum Ausdruck bringen: passt die Wirklichkeit nicht in Bühlers ideologische Vorstellung von ihr, wird sie halt passend gemacht.

Schliesslich wagt sich Bühler noch auf richtiges Glatteis. Ein ideologisch Verblendeter will in die Zukunft sehen und behauptet, Daniel Fritzsche oder Benedict Neff seien die heissesten Anwärter auf den Chefredaktorposten bei der NZZamSonntag. Aber wenn Bühler was sagt, stimmt das eigentlich nie.

Dass rechte Provokateure – genauso wie linke – Erregungsbewirtschaftung betreiben, um in die Medien zu kommen, welch umwerfend neue Erkenntnis. Dass Bühler die gleiche Art von Gossenjournalismus betreibt wie sein Bruder im Geist Ryser, fällt ihm allerdings nicht mal auf: kein einziger der von ihm namentlich Angepinkelten bekam Gelegenheit zur Stellungnahme. Sollte bei dieser Platzverschwendung eigentlich drinliegen, oder nicht?

Natürlich wurde Bühler, denn wir sind hier nicht bei der «Republik», die Möglichkeit zur Stellungnahme geboten. Dass scheiterte aber daran, dass er ab Weihnachten bis zum 15. Januar (hoffentlich 2024) nicht arbeite und auch keine Mails beantworte, wie man seiner automatischen Antwort entnehmen kann. Auch die Bitte um Weiterleitung an die von ihm angegebenen Kontaktadressen «in dringenden Fällen» brachte keine Reaktion.

Man soll «Republik»-Mitarbeiter, nicht nur Constantin Seibt, keinesfalls in ihrer schöpferischen Pause stören. Denn geschähe das, passierte Fürchterliches: sie würden aus dem Tiefschlaf erwachen und schreiben. Und schreiben und schreiben und schreiben.

Objektive Tamedia

Schmierenjournalismus im «Landbote».

«Bässe wummerten aus den Boxen, ein Sprecher machte übers Megafon ein paar Ansagen. Sonst blieb es ruhig – bis ein überraschender Zaungast auftauchte, sich vor den Transparenten breitmachte und sich sogar einen Weg durch die Masse bahnen wollte: SVP-Nationalrat Thomas Matter. Die linken Aktivisten erkannten den Mann, der 260’000 Franken ins SVP-Wahlkampfkässeli gesteckt hat, natürlich sofort und drückten ihn bestimmt weg. Auch ein Getränk bekam Matter noch ab. «Verzieh dich!», schrie es aus der Masse.
Komischer Zufall?
Was bloss hatte Matter da gesucht, vor der Versammlung Linksautonomer? Eine gezielte Provokation

Eigentlich wäre das ein Fall für die Oberchefredaktorin Raphaela Birrer. Aber wetten wir, dass ihr das völlig schnurz ist? Was? Nun, diese Schmiere im «Landboten», Teil des Qualitätsmedienkonzerns Tamedia. Der beschäftigt Qualitätsjournalisten wie Leon Zimmermann, der nach einer solchen Entgleisung in jedem anständigen Medienhaus per sofort freigestellt und entsorgt würde. Allerdings bekam er beim Verfassen dieses Stücks Haltungsjournalismus Unterstützung von Till Hirsekorn, und der ist immerhin «Leiter der Stadtredaktion» beim «Landbote».

Selbst dem Jungredaktor Tim Wirth im «Ressort Zürich Leben» des «Tages-Anzeigers» gelingt eine objektivere Beschreibung des Vorfalls. Ausser, dass man dem SVP-Politiker natürlich «Verpiss dich jetzt, Alter» zurief:

Immerhin ist der Tagi in der Lage, die lange Liste von ähnlichen Attacken auf Exponenten der SVP oder auch den inzwischen parteilosen Regierungsrat Mario Fehr anzuführen. Die Urheber waren immer Linksradikale, deren unerschütterliche Sicherheit, für das Gute zu sein, problemlos auch böse Taten legitimiert.

Aber zurück zur «Landbote»-Schmiere. Denn das ist der Artikel von Anfang bis Ende. Schon der Lead ist an Häme und Parteilichkeit kaum zu überbieten: «Die Kundgebung zum zehnten Jahrestag der eskalierten Tanzdemo auf dem Archplatz blieb friedlich. Daran änderte auch der überraschende Auftritt eines bekannten Zürcher SVP-Nationalrats nichts.»

Es war eine unbewilligte Demo, nebenbei. Laut eigener Aussage machte sich nun der SVP-Nationalrat Matter nicht «breit», sondern wollte von einer SVP-Wahlveranstaltung ganz in der Nähe den direkten Weg zum Parkhaus nehmen, wo sein Auto abgestellt war. Er war dabei der offensichtlich falschen Auffassung, dass er keinen Umweg nehmen müsse, nur weil ein paar Linksautonome dem «System» mal wieder Saures geben wollen und «gegen die kapitalistische Stadtentwicklung», was immer das sein mag, demonstrieren.

So viel zu «sich sogar einen Weg durch die Massen bahnen wollte». Was hier dazutut, dass er ins SVP «Wahlkampfkässeli» gespendet habe? Soll er damit als widerlicher und reicher Kapitalist gebrandmarkt werden? Er wurde beschimpft, drangsaliert und ausserdem wurde ihm ein gefüllter Trinkbecher an den Kopf geworfen, was filmisch dokumentiert ist. Oder aber, wenn man dem «Landboten» glauben will, aber das sollte man besser nicht tun, er wurde «bestimmt weggedrückt» und «bekam auch ein Getränk noch ab». Ausserdem wurde ihm zivilisiert «verzieh dich» gesagt, keinesfalls «verpiss dich, Alter» gegrölt.

Dann fragt der objektive Reporter anzüglich: «Was bloss hatte Matter da gesucht? Eine gezielte Provokation?» Das «verneint er auf Anfrage», hängen sich Zimmermann/Hirsekorn ein objektives Feigenblättchen um. Dabei ist die Botschaft doch klar: Natürlich wollte Matter sich «breitmachen», einen «Weg durch die Massen bahnen», natürlich wollte er provozieren.

Die Polizei hingegen liess sich nicht provozieren und bot sogar an, auf Antrag eine Notbewilligung zu erteilen. Das kam aber bei den linken Chaoten gar nicht gut an:

«Die Demonstranten reagierten meist mit Pfiffen auf die Ankündigungen der Polizei. Zudem skandierten sie ihre Parolen und brachten einen Leiterwagen mit Musikboxen mit. «Oisi Stadt, oises Quartier, weg mit de Yuppies, weg mit de Schmier», dröhnte es in Form eines Rap-Songs über den Platz. Ein Slogan, in den auch die Anwesenden immer wieder einstimmten.»

Könnte man hier vielleicht ein kritisches Wort erwarten? Aber doch nicht bei diesem Autorenduo. Es steht zu vermuten, dass die Mehrheit der Leserschaft des «Landboten» nicht unbedingt mit den Ansichten und dem Vorgehen von rund 200 Linksautonomen sympathisiert. Was sich auch in der Mehrheit der über 100 Leserkommentare niederschlägt.

Es ist möglich, dass einen Jungspund rote Wallungen überfallen und er einen solchen Text in den Computer haut. Es ist unverständlich, dass ein leitender Redaktor mitgeschrieben hat. Es ist unglaublich, dass ein solcher Text alle angeblichen Qualität- und Kontrollstellen passierte.

Er ist ein weiterer Beweis für die These von ZACKBUM: Tamedia geht nicht an einer allgemeinen Medienkrise zugrunde, sondern durch das Missmanagement der Chefetage – und die Verbohrtheit und Unfähigkeit zur klassischen Newsberichterstattung der Redaktion.

Wenn man wie beschrieben oben – und auch in diesem Mief von Blasenjournalisten in ihrer luftdicht abgeschossenen Gesinnungswelt – kräftig aufräumen würde, hätte Tamedia noch eine Chance. Aber das wird nicht passieren.

 

 

Wer stoppt «Fairmedia»?

Angetreten, um kleinen Opfern gegen grosse Medienhäuser zu helfen, ist «Fairmedia» inzwischen völlig von der Rolle.

Papier ist geduldig, aber knapp. Der Platz im Internet leider nicht. Also spuckt «Fairmedia» dort grosse Töne: «Der unabhängige Verein versteht sich als Kompetenzzentrum in Medienrecht und Medienethik und gibt zu diesen Themen auch Kurse und Trainings an Institutionen und Schulen

Was macht das Kompetenzzentrum noch? «​​​​​​​Wir helfen Ihnen dabei, eine Beschwerde beim Presserat einzureichen, eine Gegendarstellung einzufordern und bieten Unterstützung bei allen Fragen rund um Medienethik und Medienrecht.»

Noch gesalbter hat’s die neue Präsidentin Catherine Thommen: «Fairmedia mischt sich aktiv in die Debatte ein und setzt sich für die Einhaltung der journalistischen Grundregeln ein.»

Wunderbare Theorie, konträr dazu die Praxis

«Einhaltung journalistischer Grundregeln»? Wenn der Geschäftsführer der Gurkentruppe eine Behauptung einer anonymen Gurkentruppe namens «Megafon» für bare Münze nimmt, dass die «SonntagsZeitung» angeblich eine «Anhängerin der QAnon-Sekte» porträtiere, ohne das im Text zu erwähnen.

Einfach abgeschrieben und für bare Münze genommen.

Hat Jeremias Schulthess mit der angeblichen Sektiererin gesprochen? Hat er mit der Autorin des Artikels gesprochen? Hat er die banalsten handwerklichen Regeln eingehalten? Hätte er das getan, wie ZACKBUM, hätte er immerhin einräumen müssen, dass sich die so Geschmähte dagegen verwahrt. In anständigem Journalismus bekommt der Angepinkelte immer Gelegenheit zur Stellungnahme.

So wie Schulthess von ZACKBUM, dazu später. Aber hier?

Nichts, null, kein Anstand, keine Ehre, Schmierenjournalismus, copy/paste. Eigentlich ein Fall für «Fairmedia».

«Kompetenzzentrum in Medienrecht und Medienethik»? Was sagt das Kompetenzzentrum denn, wenn eine in der Öffentlichkeit stehende Netzaktivistin schon wieder einen Prozess verliert? Wenn im Urteil des vorangehenden deutsch und deutlich steht: «Alle Anträge abgelehnt?» Dann behauptet das Kompetenzzentrum, das sei anders.

«Helfen bei Beschwerden an den Presserat»? Am liebsten verfasst aber Schulhess, obwohl eingestandenermassen juristisch nicht vorbelastet, selber Beschwerden an den Presserat. Die sind entsprechend lachhaft.

Aktiv Spenden sammeln und Spenden sammeln und …

Schliesslich mische sich «Fairmedia» aktiv in die Debatte ein. Das stimmt immerhin, nur an der Seite der falschen Person. Denn bereits zum zweiten Mal, diesmal sogar mit eigener Webseite, sammelt «Fairmedia» Geld für eine konfliktlive Bewirtschafterin des eigenen Themas mit eigenem Fanclub, die es nun wahrlich nicht nötig hätte, dass dieser Verein sich in die Vollen wirft, um für sie Kohle einzutreiben.

Das sehen selbst ihre ehemaligen Co-Präsidentinnen inzwischen anders …

Zunächst einmal 60’000, damit angeblich Prozesse um Gewinnherausgabe weitergeführt werden könnten. Wie genau wurde das Geld denn verwendet? Da wird Schulthess ganz schmallippig:

«Gegenüber unseren Spender:innen kommunizieren wir transparent über die Verwendung der Spendengelder.»

Und was genau soll mit der Kohle passieren, die aktuell vom «Team Jolanda» aka «Fairmedia»,  gesammelt wird? «Wenn JSH in diesem Verfahren vor BGer erfolgreich ist, resp. etwas von dem Geld übrig bleibt, kann dieses Geld für andere juristische Auseinandersetzungen zugunsten von JSH und/oder anderen „Medienopfern“ verwendet werden.»

Das ist mal eine transparente Zweckbestimmung von Spendengeld, aber hallo.

Lernfähig, offen für Korrekturen? Niemals

Ist «Fairmedia» wenigstens einsichtsfähig, korrigiert man Fehler? Zum Beispiel die QAnon-Verleumdungs-Ente? «Den Vorwurf, wir würden Falschmeldungen verbreiten, kann ich leider nicht nachvollziehen. Alle Aussagen in unserem Beitrag werden sehr klar und transparent belegt.»

Korrektur der Fehlmeinung, die von «Fairmedia» unterstützte Person habe eine Prozess gewonnen, den sie in Wirklichkeit verloren hat? «Sie ist entgegen Ihrer Aussage beim «Blick»-Urteil nicht «gescheitert». Das Zuger Obergericht gab ihr in den wesentlichen Punkten recht.»

Oder wie das im Urteil steht:

«Die Berufung der Klägerin (eben der Schutzbefohlenen von «Fairmedia») wird abgewiesen.»

Man muss nicht einmal einen Hörsaal besucht haben, in dem vorher eine Jus-Vorlesung stattfand, um zu kapieren: abgewiesen heisst abgewiesen. Abgelehnt. Verloren. In allen wesentlichen und in allen unwesentlichen Punkten.

stop it, «stopittamedia.ch»

Auf einer anonymen Webseite namens «stopittamedia.ch» wurden Unterschriften gegen den Medienkonzern gesammelt – und fleissig auf allen Kanälen von interessierten Kreisen dafür getrommelt. Nur: Die Webseite verfügte über keinen Ansprechpartner, keine Adresse, keinen Verantwortlichen. Man konnte nur seine Unterschrift absondern – und auf einen Spenden-Button drücken, der zu «Team Jolanda» von «Fairmedia» führte. Der Verein bestreitet aber, damit zu tun zu haben: «Wir haben keinen Aufruf in diese Richtung lanciert und befinden uns auch nicht unter den Unterstützer:innen des Aufrufs.»

Da aber solche anonymen Dreckeleien im Internet nicht mehr gehen, wurde die Webseite inzwischen gesperrt. Der Betreiber hatte sich geweigert, sich auf Aufforderung zu erkennen zu geben. Offenbar hatte er geglaubt, sich über einen deutschen Registrar und dessen US-Mutterfirma genügend verstecken zu können. Ein weiteres typisches Beispiel, wie interessierte Kreise anonym losballern – obwohl sie sonst immer so für Transparenz sind, nichts mehr hassen als anonyme Heckenschützen im Internet.

Damit sind natürlich alle angeblich über 1000 Unterzeichner angeschmiert. Sollten sich halt das nächste Mal besser überlegen, wofür sie ihre Unterschrift hergeben.

Wir fassen «Fairmedia» zusammen:

  • Kompetenzzentrum? Im Gegenteil, bedenklich inkompetent.
  • Kurse und Trainings? Die armen Studenten, fehlinformiert, fehlgeleitet.
  • Beschwerde beim Presserat? Macht der Verein lieber selber in eigener Sache.
  • Einmischung in die Debatte? Oh ja, aber auf welcher Seite und mit wem.
  • Einforderung journalistischer Grundregeln? Sicher nicht bei sich selbst.

Das ist ein Bild des Jammers, den dieser Verein abgibt. Dabei sind namhafte Persönlichkeiten dabei. Die eigentlich einen Ruf zu verlieren haben. Wollen die das?

Kein Problem mit «Fairmedia»?