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Wumms: Marko Kovic

Der Mann weiss, wie man mit minderen Gaben wuchern kann.

Marko Kovic kommt eigentlich aus dem Nichts und seine wissenschaftliche Qualifikation ist mehr als mager. Aber er bedient die linken Narrative im Schlaf, und so hat er sich heraufgearbeitet zum Spezialisten für Verschwörungstheorien. Rechte Verschwörungstheorien, wohlgemerkt.

ZACKBUM musste sich schon mehrfach mit seinen haltlosen Behauptungen befassen. Kovic ist bekanntlich der Entdecker des «Intellectual Dark Web» auf Deutsch, das sich bis zur NZZ erstrecke. Dieser kleine Verschwörungstheorie-Schlingel.

Er musste schon mal eingestehen, dass er bei einer von ihm gross heraustrompeteten angeblich soziologischen Untersuchung nicht mal das Standardwerk zum Thema gelesen hatte, geschweige denn kannte.

Aber das alles macht ja nichts, wenn man immer zur Stelle ist, wenn es darum geht, aus angeblich wissenschaftlicher Warte den Fachmann zu spielen. Seine neuste Luftblase: ehemalige Corona-Verschwörungstheoretiker haben umgesattelt und sind nun Putin-Verschwörungstheoretiker. Also sie bezweifeln grundsätzlich, was in westlichen Medien über Putin und Russland veröffentlicht wird.

«Stammt aus der Propagandafeder des Kreml», wer das wiedergibt, mache sich zu «nützlichen Idiot:innen»,

schreibt er nicht ganz sattelfest im Deutschen in der WoZ. Von Markus Somm über Roger Köppel glaube man moskaugesteuerten Einflüsterungen, furchtbar.

Das bringt ihm flugs ein Interview mit SRF4 News ein, wo der «Sozialwissenschaftler und Journalist» den gleichen Stuss einem Stichwortgeber erzählen darf. Denn er habe ja «in der linken WoZ die Zusammenhänge aufgedeckt». Welche denn?

«Wir wissen aus der Forschung zur russischen Desinformation der letzten 10, 15 Jahre, dass die Regierung Putins über diverse Desinformationskanäle, über Sender wie Russia Today oder Sputnik, aber auch über ihre Social-Media-Präsenz gezielt die Erzählung streut, im Westen seien die Medien korrupt, sie seien unterwandert.»

Unglaublich, diese Russen. Dabei sind die westlichen Medien doch frei, geben allen Standpunkten Raum, entlassen niemals Mitarbeiter wegen deren Meinung, und korrupt, also bitte, für die grossen Medienclans in der Schweiz spielt Geld keine Rolle, das weiss man doch. Gut, sie wollten einen Extrazustupf von einer Milliarde Steuergeld, aber das hätte sie überhaupt nicht korrumpiert.

Das Elend mit so Figuren wie Kovic ist, dass er dem Renommee der Soziologie genauso schadet wie die Journalisten dem Ruf der Medien, die ihn interviewen und nicht einmal eine einzige kritische Frage wagen.

Die naheliegende wäre: Macht man es sich nicht zu einfach, wenn man – wie bei Corona – jeden Kritiker unter den Generalverdacht stellt, er sei ein Verschwörungstheoretiker und/oder ein nützlicher Idiot? Wichtig wäre doch: wie unterscheidet man Leute mit Scheuklappen wie Kovic von ernstzunehmenden Kritikern?

Das ist zwar kein Beleg für angebliche Verschwörungstheorien von angeblich von Corona zu Putin abgewanderten Aluhutträgern. Es ist aber ein Beleg für den jämmerlichen, lausigen, unprofessionellen Zustand der Medien im Westen.