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Nicht-geboosterte Grossmutter

Weihnachten. Das Fest der Liebe und der Geselligkeit. Oder nicht?

Die meisten Firmen haben ihre Weihnachtsfeiern bereits wieder abgesagt. Kein Bock auf Impfdurchbrüche, steigende Zahl von Erkrankten und überhaupt. Aber wie steht es denn im Familienkreis?

Gut, dass wir «watson» haben. Das Organ der wissenschaftlichen Berichterstattung. Das Kompetenz dort abholt, wo sie sitzt.

Drei ist besser als eins. Nach dieser Devise hat «watson» gleich 3 «Fachpersonen» gefragt, wie man denn Weihnachten feiern – und überleben – soll. Die Antworten sind – Überraschung – nicht ganz übereinstimmend und haben auch einen höheren Kicherfaktor.

Stosslüften ist sozusagen die Kleinkaliberwaffe gegen das Virus, die nächste Fachfrau nimmt gleich die Bazooka: «Und überlegen Sie sich doch, Weihnachten nochmals draussen zu feiern im Wald oder bei einem Feuer.» Also auf jeden Fall: warme Unterhosen nicht vergessen.

Aber wie sieht’s denn im grösseren Kreis aus?

Wie steht es denn mit Massenweihnachtsfeiern, also mal mit (noch erlaubten) 40 Leuten? Eine Meinung: «Grundsätzlich ja. Ich selbst werde noch vor Weihnachten an einem Pfadi-Treff teilnehmen.» Zweite Meinung: Maske tragen, und: «Das bedeutet aber leider auch, dass grosse 3G-Veranstaltungen mit gemeinsamen Essen momentan schwierig sind.» Was immer uns die Wissenschaftlerin damit sagen will. Dritte Meinung: «Auch wenn alle 3G sind, kann es doch zu Ansteckungen kommen. Hier gilt es abzuwägen.» Es geht doch nichts über eine wissenschaftliche Orientierungshilfe.

Sollte man sich eigentlich auf jeden Fall vor der Feier testen lassen? «An Weihnachten darf man mit Freuden Geschenke weitergeben, sicher aber keine Viren. Daher: Wer ungeimpft an ein Fest geht, sollte unbedingt dafür sorgen, dass er oder sie nicht ungewollt andere ansteckt. Ein PCR-Test direkt vor der Feier ist hierfür wohl einfacher als eine zweiwöchige Selbstquarantäne.»

Grossmutter muss leider draussen bleiben

Geradezu herzzereissend sind aber die Antworten auf Frage 5:

«Soll man die Grossmutter nicht einladen, wenn sie nicht geboostert ist?»

Wohlgemerkt, das Grosi hat bereits zwei Impfungen überlebt. Dennoch wird kaltherzig geraten, dass Oma sich doch gefälligst noch schnell boostern lassen sollte. Wenn nicht, tja, es gibt ja auch Videochats und so. Oder aber: sonst «können Sie ein Treffen draussen beispielsweise mit einem Spaziergang und einem Glühwein planen». Denn alte Leute sind bekanntlich kälteresistent.

Aber auch Eltern haben es nicht leicht; wie ist’s, wenn die eigene Brut infiziert ist, man selbst aber geimpft und daher keiner Quarantäne unterliegt? Darf man dann die Kinder zu Hause lassen und im Familienkreis mitfeiern?

Da sind sich alle drei «Fachpersonen» völlig einig: nein, selbst wenn man als Weihnachtsmann vorgesehen war: kommt nicht in Frage. Alternative: «Bleiben Sie doch mit Ihren Kindern zusammen zu Hause.» Ist doch auch mal schön.

Was haben eigentlich unsere BAG-Bürokraten an guten Ratschlägen für die Feiertage auf Lager? Schliesslich sollte doch das Bundesamt für Gesundheit unser Wegweiser auch in der Heiligen Nacht und so sein.

Realitätsnahe und aktuelle Ratschläge vom BAG

Da geht nichts über praxistaugliche Ratschläge zur Weihnachtsfeier, die einem weiterhelfen:

«Dabei gilt es vor allem zu vermeiden, dass Sie sich im Familien- und Freundeskreis gegenseitig anstecken. Wir empfehlen Ihnen, sich impfen zu lassen. Bereits eine Dosis eines mRNA-Impfstoffes bietet einen gewissen Schutz – es ist nie zu spät, sich impfen zu lassen. Auch Auffrischimpfungen stehen für alle bereit. So sind Sie am besten vor einer Covid-19-Erkrankung und einem allfälligen schweren Verlauf geschützt.
Sind Sie unsicher, ob Sie dieses Jahr feiern wollen? Sprechen Sie mit Familie und Freunden darüber. Es ist auch in Ordnung, das Fest abzusagen, oder in einem kleinen Kreis zu feiern, wenn Sie sich unwohl fühlen.»

Es will uns allerdings scheinen, dass diese Tipps nicht mehr ganz taufrisch sind. Aber hallo, 630 Sesselfurzer können sich nun auch nicht gleichzeitig um alles kümmern.