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Wenn die Vernunft einmal siegt

Der Club Zürcher Wirtschaftsjournalisten bleibt, wie er ist.

An der letzten Generalversammlung geschah Unschönes. Drei Anträge wurden von den wenigen Anwesenden angenommen. Der erste: Umbenennung in den «Club Zürcher Wirtschaftsjournalist*innen».

Zweiter Antrag: «Ausarbeitung einer Branchenvereinbarung mit dem Ziel, dass die Redaktionen in ihrer Berichterstattung 50% Akteurinnen der Wirtschaft zu Wort kommen lassen.» Dritter: «Verzicht auf Sponsoring bei der Jahresveranstaltung; Prüfung alternativer Finanzierungsmodelle oder Anpassung des Rahmens der Veranstaltung.»

Damit wäre der Club im 50. Jahr seiner Existenz Opfer des Genderwahns, Opfer einer falsch verstandenen Quotenregelung und Opfer einer Sparmassnahme geworden, die die Begegnung mit hochkarätigen Wirtschaftsführern und Politikern unmöglich gemacht hätte.

Also in einem Wort: eine Notschlachtung. Glücklicherweise unterlag diese Abstimmung einem Formfehler und musste deshalb wiederholt werden. Nicht nur wegen Corona diesmal schriftlich; die Mitglieder (und auch die ohne) hatten zwei Wochen Zeit, nochmals abzustimmen.

Erfreuliches Resultat: «Es haben 76 von 116 wahlberechtigen Mitgliedern abgestimmt. Die Wahlbeteiligung lag damit bei 65.5 Prozent bzw. war mehr als drei mal so hoch wie an der physischen GV. Die Abstimmungsergebnisse sind also basisdemokratisch breit abgestützt und drücken den Willen der Mehrheit unser Clubmitglieder aus.»

Noch erfreulicher: für einmal in diesen Zeiten siegte die Vernunft und der gesunde Menschenverstand. Der Antrag auf Umbennung erhielt zwar wieder eine knappe Mehrheit von 51,32 Prozent. Da aber für eine Statutenänderung eine Zweidrittelmehrheit nötig wäre, ist er abgelehnt.

Klar fiel das Resultat bei der Quotenfrauregelung aus. Nur 23,7 Prozent waren dafür, eine satte Mehrheit von 65,8 Prozent waren dagegen. Schliesslich wurde der Verzicht auf Sponsoring des Jahresanlasses mit 33,3 Prozent Ja-Stimmen gegen 50,7 Prozent Nein abgelehnt.

Ende gut, alles gut, und dem Club bleibt das Mitglied René Zeyer erhalten, der nach der ersten, ungültigen Abstimmung seinen Austritt aus Protest erklärt hatte.