Schlagwortarchiv für: Operation Libero

Wumms: Sanija Ameti

ZACKBUM macht errötend ein Geständnis.

Wir brechen hier ein Versprechen, denn wir wollten nie mehr über die Bachelorette der Politik schreiben. Aber da die Frau wirklich dumm wie Brot ist und leider die Plattformen geboten bekommt, das auch öffentlich zu zeigen, soll’s hier ein letztes Mal sein, Ehrenwort.

Zuerst das Positive: dieser Unsinn von Sanija Ameti wird die Grünliberalen mindestens ein Prozent Wählerstimmen kosten, und die «Operation Libero» wird weiter an Anhängern und Bedeutung verlieren.

Denn die Dichte an Dämlichkeit in diesen wenigen Zeilen ist erschütternd. Wir greifen ein paar wenige absolute Tiefpunkte heraus: «Die Realität ist, dass unsere Existenz als Kleinstaat von der internationalen Ordnung abhängt, die auf Regeln und nicht auf Macht beruht.» Welche internationale Ordnung? Vielleicht die, die von den USA als stärkste Militärmacht der Welt dominiert wird, die die Regeln bestimmen? Was auch Russland, China, Indien und ein paar andere Staaten versuchen? Diese Regeln beruhen nur auf Macht, worauf denn sonst?

«Die Schweiz befindet sich sogar inmitten des hybriden Gefechtsfelds. Der hybride Krieg» fände auch «bei uns» statt, weiss Ameti. Er richte sich auch «gegen unsere Unternehmen». Sehr wahr, da versuchen die EU und die USA, rechtsimperialistisch und als Machtdemonstration Einfluss auf die Rechtssouveränität der Schweiz zu nehmen, indem sie den Bundesrat dazu zwingen, ein Sanktionspaket nach dem anderen zu übernehmen und durchzuwinken, womit Rechtsstaat und Eigentumsgarantie beschädigt werden.

«Die Neutralität war nie für den Fall eines Angriffs auf die Schweiz gedacht. Diese Neutralität hat es nie gegeben. Sie ist ein Mythos.» Das ist Punkt für Punkt so falsch, dass nicht einmal das Gegenteil richtig wäre. Vielleicht hat Ameti vergessen, dass es im letzten Jahrhundert zwei Weltkriege gab.

Die Neutralität sei ein Mythos (die Dame weiss nicht einmal, was ein Mythos ist). «Der Mythos macht nicht mutig, sondern feige. Nicht frei, sondern handlungsunfähig

Zwischen den Stühlen zu sitzen, sich weder mit der guten, noch mit der schlechten Sache gemein machen, das ist der Wesenskern der Neutralität der Schweiz. Das ist mutig, kein Mythos, sondern real. Dagegen behauptet Ameti: «Sie muss sich entscheiden können, auf welcher Seite sie steht, jener der internationalen Ordnung oder der eines kleptokratischen Imperiums.»

Nein, muss sie nicht, und das ist gut so.

Das war nun definitiv das allerletzte Mal, dass wir uns über das Allerletzte äussern, was Ameti blödelt.

 

Wumms: Nicola Forster

Tagi-Interview, realoaded.

Offenbar kann  jeder, der unbelästigt von wirklich kritischen Fragen etwas loswerden will, auf  Tamedia zählen. Das betrifft auch Nicola Forster. Das ist der Marko Kovic der politischen Bewegungen.

Er hat die «Operation Libero» ins Leben gerufen, die gerade von Sanija Ameti beerdigt wird. Und die «Denkfabrik» Foraus, die gerade in der Bedeutungslosigkeit versinkt. Schön, dass er als Präsident der altehrwürdigen «Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft» wieder ein Zubrot gefunden hat.

Dort schmiss er mal kurz den langjährigen Geschäftsleiter Lukas Niederberger raus, verkrachte sich heillos mit Teilen des Vorstands und hob «Pro Futuris» aus der Taufe. Immerhin hat Forster hier Zugang zu einer Kriegskasse von  rund 100 Millionen Franken.

Nun merkt der abgesägte Co-Chefredaktor von Tamedia kritisch an: «Der Netzwerker ist unter Druck geraten.» Aber gemach, wer Mario Stäuble ein Interview gibt, bzw. «Jetzt redet zum ersten Mal der Präsident, der scharf attackiert worden ist», weiss, dass er hier mit Samthandschuhen angefasst wird.

Daher darf er gleich am Anfang kompetent und inhaltlich überzeugend zu einer kritischen Frage Stellung  nehmen:

«Herr Forster, sind Sie ein Vereinsdiktator? – So ein Hafechääs
So geht’s dann weiter; pseudo-kritsche Frage, nicht hinterfragte Nonsens-Antwort. «Sie wollen Herrn Kallay nun aus dem Vorstand werfen. Nicht gerade demokratisch. – Es ist mir ein grosses Anliegen, alle Kräfte einzubinden. Aber dafür muss man sich in die Augen schauen können. Und in diesem Fall wurde unser Vertrauen Mal für Mal verspielt, wobei es nie um politische Fragen ging. Deswegen ist dieser Schritt unumgänglich. – Moment, Sie können Ihrem Widersacher nicht mehr in die Augen schauen? – Ich kann ihm sehr gut in die Augen schauen, aber… (bricht ab) Es ist eine schwierige Situation. Wir haben immer wieder versucht, ihn einzubinden, aber das hat nicht funktioniert.»

Hä?

Forster sistiert Neueintritte von Vereinsmitgliedern, kassiert immerhin 48’000 Franken für seine Tätigkeit (sein Vorgänger 12’000, die er gleich wieder spendete), die Organisation ist seit Amtsantritt Forster in hellem Aufruhr – alles gut, alles kein Problem, alles unter Kontrolle.

Es ist offensichtlich so: wer ins ideologische Raster von Tamedia passt, bekommt ein Gefälligkeitsinterview serviert, in dem er auf vermeintlich kritische Fragen ungehindert seine Propaganda-Show abziehen darf.

Das hat mit Journalismus ungefähr so viel zu tun wie eine Kuh mit Foxtrott. Nur verlangt die keinen Eintritt für ihre blamable Leistung.

 

Es gibt auch Kriegsgurgel*Innen

Sanija Ameti ist eine.

Wer die «Operation Libero» nicht mag, betet täglich dafür, dass Ameti möglichst noch lange «Co-Präsidentin» bleibe. Dann wird die gross angekündigte «Europa Initiative», die bedenklich lange ohne Initiativtext blieb, sicherlich nicht zustande kommen.

Denn obwohl auch schon ein Weilchen um Geld dafür gebettelt wird, sind laut Webseite von den angepeilten 500’000 Franken erst 131’159 eingetrudelt. Zudem gäbe es 63’013 «Unterschriften-Versprechen». Das ist lustig und demokratisches Neuland. Ob es sich bei den 130’000 auch teilweise um Spendenversprechen handelt? Da Ameti einige Male nicht auf Anfragen von ZACKBUM reagierte, verzichten wir …

Wir mussten uns schon einige Male mit dieser Bachelorette der Politik befassen, die sehr geschickt darin ist, mit Erregungsbewirtschaftung und Luftnummern in die Medien zu kommen. Allerdings auch mit Ausrastern, obwohl sie ihre Provokationen meistens sorgfältig vorbereitet. So behauptete sie, sie bekäme «bis zu 100 Hassmails am Tag». Als sie gebeten wurde, das doch mit einem beliebigen Beispieltag, mit oder ohne abgedeckte Absender, zu belegen, verstummte sie wie ein Fisch.

Einen gewissen Mut kann man ihr nicht absprechen. So nahm sie etwas merkwürdig gekleidet an einer Podiumsdiskussion von «Pro Schweiz» teil. «Pro Schweiz» ist die Nachfolgeorganisation der Auns und hat eine «Neutralitätsinitiative» gestartet.

Ameti hatte sich sorgfältig auf ihren Auftritt in Feindesland vorbereitet und trug eine Schweizer Armeejacke. Sie gehöre einem Islamay, dessen Eltern aus dem Kosovo in die Schweiz geflüchtet seien. Also aus einem Mafia-Staat, dessen erster Präsident vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Brüssel schwerer Verbrechen angeklagt ist. Für Ameti werde aber auch hier «unsere Freiheit» angegriffen, wenn die «internationale Ordnung» angegriffen sei. Nur welche, wäre die Frage.

«Jedenfalls wandte sich Frau Ameti gegen ein neutrales Abseitsstehen, plädierte für eine «Weltordnung» und ortete das Böse in Russland und China» berichtet die «Weltwoche». Dann tat Ameti das, was inzwischen zu ihrem Markenzeichen geworden ist. Sie leierte eine vorbereitete Provokation herunter. So wie weiland im «Club» («kann mir keinen strammen SVP-Politiker politisch schöntrinken»), wie in einem Referat vor einer Europadebatte (zu Christoph Blocher: «Ihnen war kein Franken und keine Faktenverdrehung zu schade, um […] das Land im Gefängnis-Modus einzufrieren»).

Diesmal war Roger Köppel das Ziel ihres Angriffs: «Sie, Herr Köppel, mit Ihrer Weltwoche sind die fünfte Kolonne Putins in der Schweiz. Sie sind der Feind im Inneren. Sie sind der Feind, der unsere Freiheit angreift, und entsprechend werden sie auch behandelt.»

Das ist nun echt lustig, denn als «Fünfte Kolonne Moskaus» wurden früher Linke beschimpft, die öffentlich Sympathien für die damalige UdSSR äusserten. Auch sie seien der «Feind im Innern», auch sie hätten die «Freiheit» und überhaupt die Schweizer Gesellschaftsordnung angegriffen.

Ein Leichtes für Köppel, den souveränen Liberalen zu geben und zu betonen, dass er freundlich mit allen Menschen rede, auch wenn er deren Meinung nicht teile. Da stand dann Ameti trotz Kampfanzugsjacke eher nackt da.

«Entsprechend werden sie auch behandelt», kündigte Ameti abschliessend dunkel-drohend an. Damals war es so, dass diese Linken, diese «Fünfte Kolonne» Repressionen auf jeder Ebene erlitten. Berufliche Karrieren wurden zerstört, von gesellschaftlicher Ächtung begleitet, solche Radikale wurden illegal in Fichen erfasst und systematisch denunziert. Unvergessen und unverzeihlich, dass sogar die NZZ durch die Bekanntgabe seiner Wohnadresse einen wütenden Mob zum Zuhause des bekennenden Kommunisten und bedeutenden Kunsthistorikers Konrad Farner lenkte.

Ob Ameti diese Behandlung vorschwebt, die auch schon der Vollirre Philipp Ruch vom «Zentrum für Politische Schönheit» unter Beihilfe des Neumarkt-Theaters probierte? Er initiierte einen Saubannerzug zum Wohnsitz von Köppel, der allerdings an der Stadtgrenze Zürich kläglich stehenblieb.

Inzwischen ist aber zumindest die NZZ geläutert und schreibt zutreffend, dass die «Operation Libero» unter der Führung von Ameti immer mehr die «SVP der Progressiven» geworden sei. In der Geschmacklosigkeit einiger Provokationen steht sie der grössten Partei der Schweiz tatsächlich nicht nach. Allerdings verfügt die SVP über ein intelligenteres Führungspersonal.

Operation Libero-Gaga

Wer fragt, kriegt Antworten. Nur was für welche.

Die «Operation Libero» hat gravierende Probleme. Die haben wir bereits mehrfach beschrieben. Eines der Probleme ist die «Co-Präsidentin» Sanija Ameti. Die drängte sich mit der Behauptung in die Medien, sie erhalte bis zu 100 Hassmails am Tag. Daraufhin bekam sie ein Mail von ZACKBUM:

Sie lassen sich in den Medien damit zitieren, dass Sie bis zu «100 Hassmails» am Tag bekämen.
Das ist sehr bedauerlich. Sie sind sicherlich in der Lage, diese Behauptung zu dokumentieren.
Gerne erwarten wir eine Zusammenstellung von 100 Hassmails von einem Tag Ihrer Wahl.
Sie können die Absender schwärzen oder die Klarnamen stehenlassen, wir werden sie selbstverständlich nicht veröffentlichen.
Wir haben noch eine zweite Frage. Sie bezeichnen sich abwechslungsweise als Muslima oder als Atheistin. Welche der beiden Aussagen trifft mehr zu?
Es wäre wunderbar, wenn Sie uns diesen Beleg für Ihre Behauptung und die zweite Auskunft bis morgen, Donnerstag, 5. Januar 2023, 16.00 Uhr, zukommen lassen können; dafür bedanken wir uns im Voraus.
Eher überraschungsfrei traf keine Antwort von Frau Ameti ein. Darauf bekam sie ein zweites Mail von ZACKBUM:
Sie habe leider nicht geruht, zeitgerecht auf diese Anfrage zu antworten.
Daraus schliesse ich, dass Ihre Behauptung, bis zu 100 Hassmails pro Tag zu bekommen, substanzlos ist – um den Ausdruck «brandschwarz gelogen» zu vermeiden.
Wissen Sie, mit solchen Peinlichkeiten erweisen Sie sich selbst und Ihren Anliegen einen Bärendienst, vom Verhältnis von Schweizern zu Flüchtlingskindern ganz zu schweigen.
Das ist, dafür gibt es keine anderen Ausdrücke, erbärmlich, unanständig und niveaulos.
Darauf reagierte die «Operation Libero» mit Schnappatmung und Herzstillstand, also gar nicht. Bis zum 24. Januar, da griff die Geschäftsführerin in die Tasten:
Guten Abend Herr Zeyer 
Frau Ameti hat damit aufgehört, auf E-Mails wie die Ihre zu antworten – und das ist gut und richtig so. Aus verschiedenen Gründen: Die Mails sind nicht konstruktiv, leisten keinen Beitrag, sie sind höchst persönlich, obwohl man sich nicht persönlich kennt, sie sind unnötig angriffig und beleidigend, und zudem oftmals rassistisch geprägt und motiviert. 
Was nach meinem Guthalten erbärmlich, unanständig und niveaulos ist, sind Mails, wie die Ihre und dann gleichzeitig eine Antwort zu erwarten. 
Sie haben weder das Recht noch dürfen sie einen Anspruch darauf erheben, Frau Ameti Aufträge zu erteilen. Und wie so oft gilt auch im kritischen Miteinander: c’est le ton qui fait la musique. Sie sind an der Aussage von Frau Ameti interessiert? Warum nicht fragen anstatt zu unterstellen? Warum nicht um ein Gespräch bitten, anstatt Deadlines zu setzen, die Frau Ameti vielleicht, aus anderen Gründen nicht wahrnehmen kann und will, als die, die sie ihr unterstellen. 
Jemand einer Lüge zu bezichtigen ist dicke Post. Unterstellungen sind es ebenso. 
Und für das, dass sie Ihr gegenüber nicht kennen, sind die Anschuldigungen wie die ihre in meinem Verständnis unanständig. Von Mensch zu Mensch. 
Finden Sie nicht? 
Daraufhin erhielt die «Operation Libero» ein drittes und wohl letztes Mail von ZACKBUM:
Wie Sie – oder Frau Ameti – dazu kommen, eine höflich formulierte journalistische Anfrage, die wie allgemein im Journalismus üblich mit einer Antwortfrist versehen ist, dermassen arrogant, überheblich und geradezu dümmlich abzuqualifizieren, erschliesst sich mir nicht.
Ich habe Frau Ameti, welch merkwürdige Wortwahl von Ihnen, keinerlei Auftrag erteilt. Sie hat öffentlich eine Behauptung aufgestellt und ich habe ihr Gelegenheit bieten wollen, diese Behauptung zu belegen. Ein ganz normaler und üblicher Vorgang. Nichts Persönliches.
Wenn Sie – oder ich – öffentlich behaupten würden, bis zu 100 Hassmails am Tag zu bekommen, müssten wir auch darauf gefasst sein, dazu aufgefordert zu werden, eine solche Behauptung zu belegen.
Bleibt – zudem begründungslos – eine Antwort aus, ist es ebenfalls völlig normal, daraus zu schliessen, dass es sich um eine leere, unbelegte Behauptung handelt. Oder schlichtweg um eine Lüge. Dass das Ignorieren einer journalistischen Anfrage erbärmlich, niveaulos und unanständig ist, darüber sollte es wohl keine Meinungsverschiedenheit geben.
Statt all dieses Aufschäumen zu veranstalten, wäre es doch für Frau Ameti ein Leichtes gewesen, meine Anfrage direkt zu beantworten. Falls sich bei ihr die Hassmails dermassen stapeln, sollte das kein Problem darstellen.
Schauen Sie, es ist doch ganz einfach: würde ich öffentlich behaupten, ich würde von der Operation Libero unflätige Mails bekommen, dann wäre doch anzunehmen, dass Sie mich dazu auffordern würden, diese Behauptung entweder zu belegen oder zurückzunehmen.
Nun könnte ich das sogar belegen, denn mir zu unterstellen, mein Mail sei beleidigend oder gar noch rassistisch geprägt oder motiviert, ist schon ein starkes Stück. So mit der Rassismuskeule zu fuchteln, das ist eine Beleidigung für alle, die wirklich rassistischen Diskriminierungen ausgesetzt sind. Sie sollten sich eins schämen.
Es beweist sich hier mal wieder: wer dermassen austeilt, will damit etwas kaschieren. Denn mal Hand aufs Herz: haben Sie bis zu 100 Hassmails im Mailaccount von Frau Ameti gesehen?
Oder ist diese Frage etwa auch beleidigend und rassistisch motiviert?
Wenn ich Ihnen noch einen kleinen Ratschlag mit auf den Weg geben darf: das Beherrschen der deutschen Rechtschreibung hilft ungemein, sich verständlich zu machen. Da könnten Sie durchaus noch etwas üben, statt mit Verbalinjurien um sich zu werfen. Finden Sie nicht?
Ohne rassistisch, sexistisch oder beleidigend sein zu wollen: auf eine journalistische Anfrage nach einer Sendepause von 19 Tagen eine solche Antwort zu schicken, das ist schon ziemlich gaga. Finden Sie nicht?

Wumms: Elon Musk

Wollt ihr mich weiter als Chef?

Eines muss man dem erratischen Genie Elon Musk lassen: «Should I step down as head of Twitter? I will abide by the results of this poll.» Das ist mal eine Ansage.

Rund 17 Millionen Twitterer haben an der Abstimmung teilgenommen, ob Musk als Chef des von ihm für 44 Milliarden US-Dollar gekauften Kurznachrichtendiensts Twitter zurücktreten soll oder nicht. Zugleich verspricht er, sich dem Ergebnis zu unterwerfen.

Musk war an verschiedenen Fronten in die Kritik geraten. Zum einen, weil er kurz nach Amtsantritt praktisch die gesamte Führungsriege und die Hälfte der Angestellten gefeuert hatte – während die Überlebenden bereit sein sollten, auch 80-Stunden-Wochen zu schieben. Nach der Devise: besser jetzt im Büro schlafen als zukünftig auf der Strasse.

Dann hatte seine Politik, Konten wieder zu öffnen und andere zu sperren, ebenfalls für Gebrüll gesorgt. Sogar Regierungen äusserten ihr Unbehagen darüber, was mit Twitter zukünftig geschehen könnte, wenn Musk weiterhin herumfuhrwerkt.

Die Twitternutzer haben entschieden: 57,5 Prozent sind dafür, dass Musk zurücktritt.

Das ist nun unbestreitbar originell. Und sollte Schule machen. Wie wäre es mit einer Abstimmung unter Facebook-Nutzern, ob Mark Zuckerberg zurücktreten sollte? Das Resultat wäre allerdings von Vornherein klar.

Oder wäre das eine Möglichkeit, endlich doch die Volkswahl Schweizer Bundesräte einzuführen? Oder zumindest die Frage zur Abstimmung zu stellen, ob beispielsweise Bundesrat Alain Berset zurücktreten sollte oder nicht.

Schule machen könnte das auch in Biotopen wie «Operation Libero», «Republik» oder «Nebelspalter». Jeweils die Mitglieder oder Abonnenten könnten darüber abstimmen, ob Sanija Ameti, Constantin Seibt oder Markus Somm wegen erwiesener Unfähigkeit zurücktreten sollten. Da aber auch hier die Resultate vorhersehbar wären, wird das leider nicht geschehen.

Geradezu langweilig vorhersehbar war die Reaktion in den Mainstream-Medien, die Musk nicht mögen. Stellvertretend für alle anderen schrieb der «Digitalredaktor» Matthias Schüssler von Tamedia: «Pseudo-Abstimmung, scheindemokratisches Besänftigungsmanöver». Wäre doch immerhin was, wenn sein Oberboss Pietro Supino es auch mal auf ein solches Besänftigungsmanöver ankommen liesse. Das Resultat dürfte auch nicht anders ausfallen.

Himmel hilf: Sanija Ameti

«Operation Libero» am Abgrund. Dank ihrer Co-Präsidentin.

Sanija Ameti hat in ihrer kurzen, vom Mainstream bejubelten Karriere kaum einen Fettnapf ausgelassen. Wozu diese Schleimspur nochmals beschreiben.

Nun könnte es allerdings sein, dass der reine Überlebenswille der «Operation Libero» dazu führt, sie wegen Unfähigkeit und Schädigung der Reste des Ansehens zu kübeln.

Aus unerfindlichen Gründen war sie zum aktuellen «Club» im Schweizer Farbfernsehen eingeladen worden, in dem es um einen «Kandidatencheck» der beiden SVP-Politiker Alfred Rösti und Hans-Ueli Vogt ging.

Nach einer wackelig-nervösen Einleitung dachte Ameti wohl, sie müsse nun noch etwas Gas geben und sagte mit zittriger Stimme:

«Ich kann mir wahrscheinlich politisch betrachtet keinen von ihnen (gemeint sind die beiden Kandidaten, Red.) schöntrinken.»

Ein fataler Fehler. Denn Vogt liess sich die Gelegenheit zu einer öffentlichen Hinrichtung der Dummschwätzerin nicht entgehen.

«Frau Ameti, wir haben unterschiedliche politische Meinungen», setzte der Professor sanft an, unser Staat lebe von verschiedenen Meinungen. «Aber nie würde ich Ihnen am Anfang sagen», liess er dann das Fallbeil niedersausen, «dass ich Sie mir nicht einmal schöntrinken könnte». Ameti will hektisch intervenieren, Vogt behält die Oberhand und das Wort: «Konkordanz heisst, und ich respektiere das zutiefst, dass ein Mensch vor einem anderen Hintergrund redet. … Nie würde ich das Gespräch verweigern; Sie schaffen eine Gesprächsblockade. «Ich kann Sie nicht einmal schöntrinken», das ist eine krude Beleidigung. Ob Herr Rösti oder ich gewählt wird, wir respektieren zutiefst, dass man aufeinander zugehen und miteinander reden kann.»

Mit dem verlegenen Lächeln eines beim Rauchen erwischten Backfischs hörte sich Ameti die professorale Standpauke an.

Vielleicht hätte ihr noch geholfen, sich bei nächstbietender Gelegenheit für diesen Ausrutscher zu entschuldigen. Aber zutiefst unsichere Menschen überspielen das häufig mit Arroganz und Aggressivität. Wobei bei Ameti auch noch dazu kommt, dass sie einen eher kleinen Löffel dabeihatte, als der Herr Hirn vom Himmel regnen liess.

 

Wumms: Sanija Ameti

Iran und Anti-Iran: Verhüllungsgebot gegen Verhüllungsverbot.

Dem Qualitätskonzern Tamedia ist die Umsetzung des Gesichtsverhüllungsverbots gerade mal eine Tickermeldung der SDA wert. Alle Redaktoren waren wohl mal wieder in die Betrachtung des eigenen Bauchnabels vertieft.

Die im März 2021 angenommene sogenannte Burka-Initiative wird anderthalb Jahre später in ein Gesetz gegossen. Also einen Gesetzesentwurf, um genau zu sein. Bei Zuwiderhandlungen drohen Bussen bis zu 1000 Franken. Ausnahmen gibt es zur Genüge, wie Tamedia abschreibt:

«Das Gesicht darf zum Beispiel in Kirchen und anderen Sakralstätten bedeckt werden. Unter anderem auch aus Gründen der Gesundheit, der klimatischen Bedingungen und des einheimischen Brauchtums. Auch für den Schutz der Meinungs- und Versammlungsfreiheit – etwa auf Kundgebungen – bleibt die Gesichtsverhüllung erlaubt.»

Interessant ist die Parallelität zu aktuellen Ereignissen im Iran. Dort wird das Verhüllungsgebot zu Anlass zu anhaltenden Protesten. Die blutig niedergeschlagen werden. In Persien ist allen bewusst und klar, dass es sich bei diesen Kleidungsvorschriften keinesfalls um einen Ausdruck weiblicher Selbstbestimmung handelt. Sondern um ein Unterdrückungssymbol. Frauen sollen nur in einem Käfig, in einem Stoffgefängnis in die Öffentlichkeit.

Fundamentalistische Sittenwächter sind sich bewusst, dass ein Protest gegen diese Unterdrückungsmassnahme gleichzeitig eine Revolte gegen ihr Regime, gegen sie selbst, gegen mittelalterliche, dumpfe religiöse Wahnvorstellungen ist.

In der Schweiz halten sich alle Protestierer gegen die damalige Initiative bedeckt. Alle? Nein, es gibt eine, die kein Fettnäpfchen auslässt, in das man hineinhopsen kann, wenn man der eigenen Organisation («Operation Libero»), der eigenen Sache (Frauenrechte) oder der eigenen Partei (GLP, die unterstützt nicht einmal die neuste Initiative der «Operation Libero») schaden will.

Also postet sie als «cybersandwich» solche Fotos von sich selbst:

Das wäre nun im Iran eher nicht möglich, und auch hierzulande erhebt sich die Frage, welche inhaltlichen Botschaften Ameti damit unter die Leute bringen will.

Hier wird die Brüller-Botschaft vielleicht noch deutlicher; offenbar bedeutet Gleichheit für Ameti das Recht, einen kurzen Rock über Highheels tragen zu dürfen:

Auch bei dieser Freizeitbeschäftigung mag man sich fragen, ob die mit grünliberalen Zielsetzungen und der aktuellen Energiesituation kompatibel ist:

Fügen wir noch zwei Schnappschüsse hinzu, die für sie unbedingt mit der Weltöffentlichkeit geteilt werden müssen. Was will uns die Politikerin hier wohl sagen:

Geht’s noch dümmlicher? Aber immer. So stellt sie zwei Fotos auf Instagram, deren Anblick wir empfindlichen Lesern ersparen wollen. Auf dem einen ist eine Frau in der Burka zu sehen, dazu die Bemerkung «verboten». Auf das gleiche Foto hat Ameti dann eine Fasnachtslarve montiert und dazugeschrieben: «erlaubt». Damit zeigt sie zwar, dass sie das demokratisch und mehrheitlich angenommene Verhüllungsverbot in der Schweiz in seinen Grundzügen verstanden hat.

Oder auch nicht. Denn niemals würde sich eine Burkaträgerin eine Fasnachtsmaske überstreifen. Neben vielen anderen Defiziten und Defekten haben Menschen, die diese mittelalterlichen Kleidervorschriften befolgen, dort eine Leerstelle, wo eine wichtige menschliche Eigenschaft sitzen sollte. Sie sind nämlich völlig humorlos.

Im Jahresbericht der «Operation Libero» wurde noch gegen die mehrheitliche Annahme der Initiative so gewäffelt:

«Die Schweizer Stimmbevölkerung schrieb das illiberale Burkaverbot dennoch in unsere Verfassung. Es ist den fremdenfeindlichen Kräften gelungen, mit den zweifelhaften Argumenten der Gleichstellung und der öffentlichen Sicherheit einer Minderheit in diesem Land die Freiheitsrechte abzusprechen

Einer Minderheit werden durch «fremdenfeindliche Kräfte» die «Freiheitsrechte» abgesprochen?  Also ist eine Mehrheit der Schweizer fremdenfeindlich, illiberal und gegen Freiheitsrechte? Wie verpeilt muss man sein, um einen solchen Satz zu schreiben, ohne sich schamvoll zu verhüllen?

Auch Ameti ist völlig humorfrei. Es ist nun die Frage, wie lange die «Aktion Libero» und die GLP noch zuschauen wollen, wie sie durch ein führendes Mitglied geschädigt und lächerlich gemacht werden.

Die EU-Schwurbler von Libero

Der SoBli kriecht Sanja Ameti auf den Leim.

Man muss die richtigen Verbündeten haben. Im SoBli darf die «Operation Libero» ihre völlig verunglückte EU-Initiative bewerben. Obwohl die «nationale Bürgerbewegung» damit baden gegangen ist, noch bevor es Sommer wurde.

Der moderne Armuts-Journalismus braucht zwei Trigger, und schon fängt er an zu sabbern wie der Pawlovsche Hund, wenn die Glocke erklingt und er meint, es gebe Fresschen.

Der eine Trigger ist das Wort «exklusiv». Der andere eine attraktive Frau. Eigentlich mit umgekehrten Rollen sprang das ansonsten für gebildete Kreise schreibende «NZZaS Magazin» auf Sanija Ameti an, die Co-Präsidentin der «Operation Libero». In einem lobhudelnden Modeporträt, in dem sich Ameti in schwarzer Lederjacke und blutrot geschminkten Lippen in edelblassem Gesicht inszenieren durfte, fehlte jeder Hinweis auf die Reihe von Pleiten, Pech und Pannen, die Ameti in ihrer kurzen Karriere hingelegt hatte.

Denn gleich zum Stellenantritt bei «Libero» meldete sich Ameti mit der menschenfreundlichen Frage  zu Wort, ob wir als Mehrheit «in Kauf nehmen müssen, dass Menschen, die sich einer Impfung verweigern, ihre Mitmenschen gefährden, das Gesundheitssystem an den Anschlag bringen, Burn-outs beim Pflegepersonal und Schulschliessungen verursachen oder gar in einen Lockdown führen, welcher die Freiheit aller einschränkt». Nach dem Verursacherprinzip müssten diese Leute die wirtschaftlichen Schäden tragen

Dass sie damit zeigte, dass sie das Solidaritätsprinzip einer obligatorischen Gesundheitsversicherung nicht kapiert hat, was soll’s. Es gab sogar mehr Gesprächsstoff ab als ihre selbstverliebte Inszenierung in der SI. Lasziv mit rotgeschminkten Lippen und dicker Zigarre in der Hand.

Aber natürlich wollen wir eine Frau keineswegs auf ihr Äusseres reduzieren, auch wenn sie selbst gerne damit angibt. Denn ihr grösster Flop bislang besteht in der Lancierung einer Initiative, mit der der Bundesrat zu einer Einigung mit Brüssel und die Schweiz mehr oder minder zu einem Beitritt in die EU gezwungen werden sollte.

Initiative ohne Initiativtext

Damit prellte Ameti vor, ohne dass zumindest ein fertiger Initiativtext vorhanden war. Logisch, dass sich keine der Bundesratsparteien für diese Idee erwärmen konnte. Selbst ihre eigene Partei, die Grünliberalen, fremdelten von Anfang an und suchten schnell Distanz und das Weite. Lediglich der Präsident der Grünen, dem bekanntlich kein Thema für eine Selbstdarstellung zu billig ist, zeigte vorsichtiges Interesse.

Dann wurde es eine ganze Weile ruhig um diesen Flop. Nun darf aber der SoBli vermelden: «Aller Häme zum Trotz: acht Monate nach der Ankündigung steht der Initiativtext jetzt tatsächlich fest.» Woher er das weiss? «Das Sitzungsprotokoll und der Initiativtext liegen SonntagsBlick vor.»

Wie geht denn das? Hatte sich ein Boulevard-Reporter in diese Sitzung geschummelt? Und mit seinem Handy den Initiativtext abfotografiert? Ach was, die Erklärung ist viel banaler. In solchen Fällen meldet sich derjenige, der in die Öffentlichkeit drängt, mit einem einfachen Angebot: ihr kriegt was exklusiv, wenn ihr auch freundlich darüber berichtet.

Exklusive, wohlwollende Berichterstattung 

Deal, sagte der SoBli und berichtet so brav wie unkritisch. Umkurvt der nun vorliegende Initiativtext alle heiklen Themen und ist somit eigentlich unbrauchbar? Keinesfalls, das kann man auch so sehen: «Während die Operation Libero bereits an der Argumentationslinie eines kommenden Abstimmungskampfs arbeitet, rührt sie die heiklen inhaltlichen Fragen nicht an – jene Punkte also, an denen das Rahmenabkommen im vergangenen Jahr gescheitert ist: Lohnschutz, Unionsbürgerrichtlinie und Streitbeilegung, darauf gehen die Initianten nicht ein. «Wir definieren bewusst nicht das Mittel, sondern das Ziel», sagt Sanija Ameti (30), Co-Präsidentin der Operation Libero.»

Leider ist auch die politische Unterstützung kein bisschen gewachsen. Oder in den Worten des SoBli: «Derzeit steht nicht einmal Ametis eigene Partei, die GLP, hinter dem Initiativprojekt. Trotz intensiver Gespräche mit den Spitzen von Verbänden und Parteien ist die Schar der Verbündeten in den letzten Monaten kaum gewachsen. «Ob sich noch die eine oder andere Partei offen zur Initiative bekennt, wird sich zeigen. Unsere Tür ist offen», sagt die Co-Präsidentin der Operation Libero.»

Aber es gibt eine gute Nachricht: «Auf einen Unterstützter jedoch kann die Operation Libero sicher zählen: Auf den Verband der Schweizer Studierendenschaften (VSS).»

Studierendenschaften? Egal, damit kann das Unterschriftensammeln ja kein Problem sein. Und der SoBli konnte fast zwei Seiten mit einer Exklusiv-Story füllen, als Illustration natürlich ein übergrosses Foto der Co-Präsidentin. Diesmal sogar mit dezent geschminkten Lippen.

Merke: manchmal hat man exklusiv, was sonst keiner will …

 

 

 

Strahlendes Porträt einer Geflopten

Schwärmen kann man bei der NZZaS. Immer wieder.

ZACKBUM gesteht: bei dieser Titelstory des aktuellen Magazins der NZZaS tippten wir als Autorin sofort auf Rafaela Roth. Und lagen daneben, es geht noch schlimmer.

Die ehemalige Mode- und Fashionredaktorin der «Annabelle» Andrea Bornhauser spürt dort nicht mehr neusten Trends nach, sondern versucht sich im ernsten Fach des Porträts. Nun ja.

Objekt der Anschmachtung ist Sanija Ameti, die Co-Präsidentin der «Operation Libero». Eine Frau, die ganz sicher nicht auf ihr Äusseres reduziert werden will. Bornhauser will sie aber liebend gerne auf eine Erfolgsstory reduzieren. Dabei macht sie den gleichen Fehler wie weiland Roth in ihrem völlig einseitigen und somit verunglückten Porträt einer angeblich unglaublich erfolgreichen Medienanwältin. Die aber dummerweise um die Publikation des Jubel- und Schmachtartikels herum eine Klatsche nach der anderen vor Gericht einfing. Sozusagen als Serienverliererin.

Alle Bildzitate aus «NZZ am Sonntag Magazin».

Das muss sich Bornhauser als Vorbild genommen haben, denn Pleiten, Pech und Pannen, die kommen in ihrem Porträt nicht vor. Schon gleich zum Stellenantritt bei «Libero» meldete sich Ameti mit der menschenfreundlichen Frage  zu Wort, ob wir als Mehrheit «in Kauf nehmen müssen, dass Menschen, die sich einer Impfung verweigern, ihre Mitmenschen gefährden, das Gesundheitssystem an den Anschlag bringen, Burn-outs beim Pflegepersonal und Schulschliessungen verursachen oder gar in einen Lockdown führen, welcher die Freiheit aller einschränkt». Nach dem Verursacherprinzip müssten diese Leute die wirtschaftlichen Schäden tragen

Dass sie damit zeigte, dass sie das Solidaritätsprinzip einer obligatorischen Gesundheitsversicherung nicht kapiert hat, was soll’s. Es gab sogar mehr Gesprächsstoff ab als ihre selbstverliebte Inszenierung in der SI. Lasziv mit rotgeschminkten Lippen und dicker Zigarre in der Hand. Aber bitte, liebe männlichen Leser, nicht zum Schwein werden und die Frau als Sexobjekt missverstehen.

Auch in der SI gab sie Vollgas mit der Selbstdarstellung.

Von ähnlich schwüler Tonlage sind auch die Fotos im Magazin der NZZaS. Besonders putzig ist die Bildlegende, dass sich Ameti auf Inszenierung verstehen würde – in einer mehr als inszenierten Fotoserie ausgedrückt.

Bei der Inszenierung stört der Kopf nur …

Aber bitte, es geht doch nicht etwa um Äusserliches, auf die Inhalte kommt es an. Also, da wäre mal die Forderung nach Selbstbezahlen von angeblich Selbstverschuldetem.

Im Jubelartikel geht’s ganz anders zur Sache: «Die Schweizer Politik hat Sanija Ameti ein romantisches Wochenende in Rom vermiest.» Schon der Einstieg gibt die Stimmlage des anhimmelnden hohen C vor.

«Die politische Aktivistin mit dem Inszenierungswillen einer Influencerin ist in der Presse kaum zu übersehen. Sanija Ameti provokant mit Zigarre im Mund, im Coca-Cola-T-Shirt, wie sie sich auf ihrem Designersofa räkelt.»

Hoppla, jetzt sind wir doch schon wieder in der Beschreibung von Äusserlichkeiten gelandet. Worum geht es ihr denn nun? «Sie sieht sich als eine Art moderner Laokoon, der einst die Trojaner vor dem Untergang retten wollte. «Ich möchte die Leute aufklären. Wer soll es sonst tun?»»

Vorne Ameti, hinten Laocoon.

Nun ja, mit oberflächlichen Kenntnissen der griechischen Sagen mag man das so formulieren. Gut ist auch immer die Frage nach Idolen. Die ist originell und die Befragte antwortet ganz spontan, als wäre es das erste Mal: «Sanija Ameti nennt alt Bundesrätin Elisabeth Kopp, weil sie für ihre Überzeugung eingestanden sei, auch wenn es nicht der Meinung ihrer Partei entsprach. Und Winston Churchill. Mit dem britischen Premierminister verbindet die Politikerin nicht nur die Vorliebe für Romeo-y-Julieta-Zigarren, die sie sich einmal im Monat und nicht nur fürs Foto gönnt, sondern auch die Vision eines vereinigten Europas.»

Wir laufen in die Zielgerade ein

Dann hätten wir’s ja fast, es fehlt nur noch der szenische Ausstieg. Es ist Zeit aufzubrechen, die Wahlfeier der Zürcher Grünliberalen beginnt gleich. Im Tram auf dem Weg ins «Terrasse» am Bellevue gesteht Ameti, dass sie Events nicht besonders mag.

Ein überraschendes Geständnis, wie süss. Als die beiden bei der Wahlfeier ankommen, macht sich Bornhauser noch so ihre tiefen Gedanken: «Inmitten der Parteikollegen wirkt sie fast ein wenig verloren. Während sie auf dem politischen Parkett regelmässig in den beast mode schaltet, scheint sie sich zurück in ihre Badewanne zu wünschen.»

Der Lohn der ganzen Mühe

411 Treffer verzeichnet die Mediendatenbank SMD in den letzten sechs Monaten für Ameti. Das ist zwar noch nicht in der Liga Molina (1658), Glättli (1665) oder Wermuth (2803). Aber sie ist gut unterwegs.

Allerdings neigt sie doch, wie bei ihren markigen Aussagen zur Pandemie und einem «differenzierten Impfzwang», auch sonst dazu, etwas viel Gas zu geben. Eine Todesanzeige zum «Gedenken an das Rahmenabkommen»? Kam angesichts der Ukraine nicht wirklich gut an. Die «Europa-Initiative»? Mit grossem Tamtam angekündigt, dabei gibt es weder Text noch Verbündete. Mitinitiator Balthasar Glättli hat inzwischen Besseres zu tun, selbst ihre eigene grünliberale Partei steht nicht mehr hinter diesem Flop.

Aber all das hat in einem Jubelporträt einer Moderedaktorin natürlich ungefähr so viel Platz wie die Erwähnung seines Verhältnisses zu Kindern in einer Würdigung auf Michael Jackson. Allerdings: die NZZaS hat nun doch ein Problem. Denn ihre Leser erwarten schon, dass es im Niveau, in der Darstellung und in der Qualität spürbare Unterschiede zu «Bravo», «Annabelle» oder SI gibt. Womit nichts gegen diese Zeitschriften gesagt sein soll.

Das Zielpublikum ist einfach etwas verschieden. Es gibt das Jubel-Hudel-Porträt der intellektuell etwas tiefergelegten Organe. Wie das mal visuell am Beispiel der «Schweizer Illustrierten» auf den Punkt gebracht wurde. Deren Porträtexte seien so wie die dazugestellten Fotos. Und die sähen so aus: Vorne hell, hinten hell, und in der Mitte lacht’s. Auch wenn hier in der Mitte ein leuchtend rot geschminkter Mund nicht lacht: das Prinzip ist das gleiche.

Leider auch das Prinzip, dass ein Porträt nicht mit einer Darstellung der Komplexität einer Person überladen werden sollte. Rückschläge, Flops, Niederlagen, Fragwürdiges, Widersprüchliches neben Strahlendem und Erfolgreichem? Das macht eigentlich jeden Menschen aus, macht ihn für den Leser fassbar, verständlich. Unkritische Lobhudelei und Oberflächenkosmetik hingegen wird von Fans goutiert, aber eigentlich weniger von erwachsenen Lesern. Die auf Wiederholungen zunehmend irritiert reagieren.

 

 

 

 

Das darf doch gesagt werden

Angeblich ein Slogan von rechten Hetzern. Aber in den verludernden Medien ist auch einiges möglich.

Dezent berichtet das St. Galler «Tagblatt»:

«So hat etwa die Co-Präsidentin der Operation Libero vergangene Woche in der SRF-Sendung «Club» die Frage aufgeworfen, ob wir als Mehrheit «in Kauf nehmen müssen, dass Menschen, die sich einer Impfung verweigern, ihre Mitmenschen gefährden, das Gesundheitssystem an den Anschlag bringen, Burn-outs beim Pflegepersonal und Schulschliessungen verursachen oder gar in einen Lockdown führen, welcher die Freiheit aller einschränkt». Nach dem Verursacherprinzip müssten diese Leute etwa die wirtschaftlichen Schäden tragen. 

Auch verschiedene Gesundheitspolitiker, wie etwa Mitte-Nationalrätin Ruth Humbel, forderten, dass Ungeimpfte die Konsequenzen ihres «Nichthandelns» tragen und gegebenenfalls auf einen Platz auf der Intensivstation verzichten sollten.»

Nun darf im Rahmen der Meinungsfreiheit jeder (auch jede!) alles sagen, solange es sich innerhalb unserer Rechtsordnung bewegt. Zensur ist verboten, und ein IQ-Test muss auch nicht absolviert werden. Ebenso wenig eine Überprüfung des Alkoholpegels.

Verblüffend aber, dass jeder dumme Spruch eines verpeilten Impfgegners mit grossem Hallo durch die Medien geschleift wird. Diese beiden Ungeheuerlichkeiten hingegen werden so ein passant vermerkt.

Die «Operation Libero» zeichnet sich dabei durch ein speziell nassforsches Vorgehen ihrer Co-Präsidentin aus. Die scheint ganz allgemein unter einem Aufmerksamkeitsdefizit zu leiden. Nicht nur in kampffeministischen Kreisen würde ein solcher Auftritt auf dem Laufsteg der «Schweizer Illustrierten» eigentlich für hämische Kommentare sorgen.

Aber bei Frauen, die doch eigentlich auf der guten und richtigen Seite stehen, herrscht Beisshemmung. Auch wenn sie schon eine «Impfersatzabgabe» forderte und in Frage stellt, ob ein solches grobfahrlässiges Inanspruchnehmen der Impffreiheit in der Schweiz nicht sanktioniert werden müsste. Wer rauche, müsse doch auch Tabaksteuer bezahlen.

Im Übrigen ist Sanija Ameti für eine «differenzierte Impfpflicht». Logik ist nicht so ihre Sache, sonst würde sie selbst merken, wo ihre Analogie mit dem Rauchen hinkt. Der Konsum von Tabak ist kostenpflichtig, die freie Entscheidung, zu rauchen oder nicht, die ist gratis.

Honni soit, qui mal y pense.

Ähnlich schräg argumentiert auch SP-Nationalrat Fabian Molina, der eine Impfpflicht mit der obligatorischen Dienstpflicht für Männer vergleicht. Es ist bedauerlich, zu welchen öffentlichen Fremdschämaktionen der ewige Versuch von Politikern führt, in den Medien wahrgenommen zu werden.

Auch eine Lobbyisten ist ganz vorne dabei

Ganz vorne dabei ist auch die Krankenkassenlobbyistin Humbel:

Alleine die Liste ihrer Interessensbindungen als Nationalrätin zählt 9 bezahlte Verwaltungs- oder Stiftungsratsmandate auf; darunter die Concordia, das Swiss Medical Network, die Reha Clinic AG, die Stiftung Vita Parcours, usw. Natürlich völlig unabhängig davon fordert eine christliche Politikerin der Mitte doch tatsächlich, dass Ungeimpfte allenfalls auf einen Platz in der Intensivstation verzichten sollten.

Dieser fundamentale Angriff auf das Solidaritätsprinzip in der obligatorischen Krankenversicherung wird weitgehend kommentarlos zur Kenntnis genommen und referiert. Ob ein alter Raucher eine Lungentransplantation bekommen sollte oder ein Alkoholiker mit Leberzirrhose ein neues Organ, das sind völlig berechtigte Abwägungen. Aber wegen der Inanspruchnahme eines Freiheitsrechts Sanktionen oder gar den Ausschluss von medizinischen Leistungen zu fordern, das ist eigentlich unerhört.

Getoppt wird das nur durch die Gleichgültigkeit der Medien, deren Erregungsbewirtschaftung auf andere Aussagen fokussiert ist. So nach der Devise: man kann sich ja nicht um alles kümmern. Vor allem nicht um Aussagen, die doch eigentlich deren vorgefasster Meinung über Impfmuffel entsprechen …