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NZZ am Sinken

So muss man inzwischen NZZaS ausschreiben.

Wie tief kann’s noch gehen? Sagen wir so: wenn ein Kommentar von Frank A. Meyer im «SonntagsBlick» geistreicher und eleganter geschrieben ist als das meiste, was in der neusten Ausgabe der NZZaS steht, dann steht es schlecht um sie.

Meyer zieht hier über die jammernden Linken her, dass es eine Art hat und Leselust bewirkt.

Während sich die NZZaS mehr auf das Auslösen des Gähnreflexes konzentriert:

Wie erziehe ich mein Kind richtig, ein Cover-Aufmacher für die NZZaS? Und drunter die Reklame für ein Buch, das ein tieffliegender Tagi-Redaktor zusammen mit einem Ex-Redaktor geschrieben hat? Als grosse Aufmacher.Story? Wie verzweifelt muss diese Redaktion mal wieder gewesen sein.

Selbst dem stellvertretenden Editorial-Schreiber Daniel Foppa fällt nichts Bemerkenswertes ein, und dabei ist man sich von Beat Balzli schon Einiges gewohnt. Gesteigert wird das Elend wie üblich noch durch riesige Illustrationen im Post-Gaga-Dada-Stil:

Gut getroffen, dass das illustrierte Haus aber völlig gerade und waagrecht steht. Auch eine solche halbseitige Platzverschwendung lässt einen am gesunden Menschenverstand aller Beteiligten zweifeln:

Was die Platzverschwendung oberhalb des Fotos betrifft, scheint die NZZaS in einen Wettbewerb mit der Online-Ausgabe vom Tagi treten zu wollen: wer kann schlimmer?

Ich, ich, sagt die NZZaS:

Markus Bernath, die Unke aus Wien, scheint den Trump-Schock nicht ganz überwunden zu haben. So fantasiert er in seinem Aufmacherkommentar: Trump wolle «keinen ukrainischen Präsidenten Selenski, der vor der Kamera erklärt, dass die USA sein Land im Stich lasse, und der dann womöglich an die Front geht, um den Heldentod zu sterben». Selenski und Heldentod? Echt?

So labert es sich dahin; selbst die Autobiografie der Rapperin Loredana ist der NZZaS eine Seite wert.

Wie kann man das Elend noch beschreiben? Die «Reise»-Beilage, natürlich bezahlte Werbung, ist interessanter als das Hauptblatt. «Z, die Substanz des Stils», überbietet sich wieder mit absurd bepreister Mode. «Oberteil und Jupe aus Viskose von Bottega Veneta» schlappe 8000 Franken. Oder ein «Langhaar-Sportmantel», für dessen Tragen man Schmerzensgeld verlangen müsste, der aber 14’030 Franken kostet. Richtig beruhigend, dass wieder Diverses «Preis auf Anfrage» ist. Ein Collier von Chopard allerdings nicht, das nette Weihnachtspräsent kostet bloss 205’500 Franken.

Und wenn das «NZZ am Sonntag Magazin» mit der «Vermessung der Unterwelt» tatsächlich mal einen interessanten Beitrag hat, dann verdirbt Paula Scheidt, «Chefredaktorin Magazin», mit einem weiteren überflüssigen Editorial die gute Laune. Auch sie muss, Überraschung, noch ihren Senf zur Wahl von Trump geben und leitet dann zu einem hemmungslosen Lob über: «Meine kluge Kollegin Kerstin Netsch und ihr Lifestyle-Team kuratieren die Bellevue-Seiten Woche für Woche mit viel Detailliebe, Expertise und Stilbewusstsein für Sie».

Das gelingt ihnen so toll, dass sich ZACKBUM Mal für Mal aus reiner Qual darüber lustig macht. Wie auch dieses Mal. Als Aufmacher eine «Winter Vegan Capuche», die so aussieht, wie sie heisst. Ungeniessbar:

Dazu passend der «Vegipass» mit «150 Bons für 115 vegane Angebote», ein Deospray für müffelnde Turnschuhe (kein Witz) und ein Buch einer gewissen Jovana Reisinger: «eine atemberaubend eloquente Tour de Force durch die Luxus-Triade Schlaf (meterlange Hotelbett-Laken!), Nahrung (Schlemmermaus!) und Kleidung (Dior, aber fake!)» (Klappentext).

Kann man auch billiger haben, aber nach der Lektüre hilft sicher das hier:

Richtig, das ist ein elastischer Boxsack namens «Punch a Wall», ein weiterer Höhepunkt aus «Bellevue».