Schlagwortarchiv für: N-Wort

Nz, nz, nz: das N-Wort

Der Sprachwahnsinn kennt keine Grenzen mehr.

Es war einmal der Oberbürgermeister von Tübingen. Ein Grüner, erfolgreich, populär, beliebt, wiedergewählt, obwohl die Partei zunehmend Mühe mit ihm hatte und ihn sogar mit einem Parteiausschlussverfahren belästigte.

Nun hat dieser Boris Palmer per sofort seinen Parteiaustritt erklärt und angekündigt, er wolle eine Auszeit nehmen und sich zudem professionelle Hilfe suchen. Warum denn das? Nun, im Wesentlichen hatte Palmer doch tatsächlich – in entsprechenden Zusammenhängen – ein Wort verwendet, dass das grosse deutsche Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» niemals nicht mehr in den Mund nehmen würde, geschweige denn drucken.

Denn, auch ZACKBUM-Leser müssen da durch, was Palmer unverfroren in den Mund nahm und sogar aussprach, ist ein Wort, mit dem «eine früher in Deutschland gebräuchliche rassistische Bezeichnung für Schwarze umschrieben» wird, flötet der «Spiegel».

Das Wort ist so schlimm, dass auch Tamedia ins Stammeln gerät: «Wie auf einem im Internet veröffentlichten Video zu sehen ist, stellte eine Gruppe von Demonstranten Palmer am Freitag vor der Universität und warf ihm vor, das N-Wort zu verwenden. Ein Schwarzer fragt in der Aufnahme den Politiker, ob er ihm das ins Gesicht sagen wolle. Palmer wiederholt daraufhin das N-Wort, indem er einen bereits angefangenen Satz wiederholt.»

So, nun wiederholt wiederholt wiederholt ZACKBUM dieses «N-Wort», das kein Anhänger von faschistischer Sprachreinigung jemals mehr in den Mund nehmen kann:

Neger. Neger. Neger. Neger.

Die überlebenden ZACKBUM-Leser sollen zur Erbauung damit unterhalten werden, dass es mit dem Wort «Neger» sogar eines der längsten Palindrome der deutschen Sprache gibt:

«Ein Neger mit Gazelle zagt im Regen nie.»

Für Sprachidioten: ein Palindrom ist ein Satz, der vorwärts und rückwärts gelesen werden kann und den gleichen Inhalt hat …

In diesem Zusammenhang hat Palmer das Wort vielleicht nicht verwendet, er wurde dennoch mit «Nazi raus»-Rufen traktiert. Was allerdings das Wort Neger mit Nazi zu tun hat (ausser, dass beide mit N anfangen), das erschliesst sich nur völlig verwirrten Geistern, die nicht einmal merken, dass ihr Bedürfnis nach Sprachreinigung zutiefst faschistisch ist.

Was Palmer auch noch passierte: der grosse grüne Heuchler Rezzo Schlauch gab öffentlich bekannt: «Ich habe ihm meine persönliche und meine politische Loyalität und Unterstützung sowie meine juristische Vertretung aufgekündigt.» Denn Palmer hatte genervt nachgelegt: «Das ist nichts anderes als der Judenstern. Wenn man ein falsches Wort sagt, ist man für euch ein Nazi. Denkt darüber nach.»

Das tat Schlauch allerdings nicht. Wer ist das? Der damalige Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag Schlauch benutzte 2002 dienstlich erworbene Flugmeilen für private Zwecke. Zuvor hatte er seinen Kollegen Cem Özdemir für das gleiche Vergehen kritisiert. Nach einem Vertuschungsversuch in eigener Sache wechselte Schlauch in die Wirtschaft. Als Beirat eines der grössten AKW-Betreiber Deutschlands, als windiger Geschäftemacher oder als Honorarkonsul für Albanien.

Verständlich, dass Palmer das nicht mehr im Kopf aushält, dass ein solcher Heuchler und Opportunist wie Schlauch ihn öffentlich kritisiert, der «Spiegel» das dann auch noch genüsslich zitiert (ohne auf die üble Vergangenheit von Schlauch einzugehen), und ihm niemand seiner Parteigenossen öffentlich zur Unterstützung eilt.

Was ist schlimmer? Neger sagen, oder als grüner Fraktionsvorsitzender Flugmeilen sammeln, sie privat verwenden, einen Parteikollegen wegen des gleichen Vergehens öffentlich zusammenstauchen und dann versuchen, das eigene Fehlverhalten zu vertuschen?

Offenbar für viele Grüne und andere Verpeilte ist die Verwendung des Worts Neger viel schlimmer.

 

Linkes Fuck, gutes Fuck

N-Wort? Niemals. SVP und Fuck? Kein Problem.

Von Adrian Venetz
Die «Weltwoche» kann sich gewiss nicht rühmen, stets eine seriöse Berichterstattung zu beherzigen. Was sich das Blatt mitunter an Polemik erlaubt, ist oft an der Grenze des Zumutbaren. Und so galt es auch, einem jüngst publizierten Artikel von Christoph Mörgeli mit grosser Skepsis zu begegnen. Die Rede war da vom «Bounce Cypher 2023»: Unter dem Dach des Schweizer Fernsehens können Rapper (oder Rapper:innen, wie das SRF sie gendergerecht bezeichnet) zeigen, was sie drauf haben. Mörgeli verweist in seinem Artikel auf einen YouTube-Beitrag des SRF, in dem eine Rap-Gruppe folgende Punchline zum Besten gibt:
«Schtande für die Gegend wie e Barbara Gysi, Sanggalle zeig Haltig und fuck uf d Esther Friedli!»
Das kann unmöglich der Wahrheit entsprechen, denkt sich der kritische Leser. Doch bei genauerem Hinsehen und Hinhören bestätigt sich genau dies: Das Schweizer Fernsehen organisiert einen Anlass, an dem eine Ständeratskandidatin und amtierende Nationalrätin der SVP mit den Worten «Fuck uf d Esther Friedli» diffamiert wird.
Ist das ein Skandal? Nein, ist es nicht. Die grassierende Empörungskultur hat genügend Groupies, die jeden Mist aufgabeln. Man muss nicht jeden Schwachsinn zur Staatskrise erklären. Der Skandal erwächst erst aus dem Vergleich der Berichterstattung in Schweizer Medien zu ähnlich gelagerten Ereignissen. Wie beispielsweise der Fall des Zürcher Zunftballs: Rund um diese private und infantile Vorführung einiger Zünftler schrieben sich die Journalisten die Finger wund. Tänzelten gemeinsam mit Politikern auf Zehenspitzen um das «N-Wort» herum, empörten sich masslos über Themen wie Blackfacing und Rassismus. Und jeder, der wegen einer solchen Vorführung nicht stante pede auf den Barrikaden steht, ist natürlich ein Nazi. Doch wenn eine SVP-Nationalrätin, der – im Gegensatz zu Gestalten wie Glarner und Konsorten – nun wahrlich nicht vorgeworfen werden kann, dass sie regelmässig unter die Gürtelline schlägt, in einem SRF-Beitrag zum «Fuck»-Objekt degradiert wird, biegt sich im Schweizer Blätterwald kaum ein Ästchen. Das sagt so einiges aus über den Zustand und die Gesinnung in Schweizer Medienhäusern.

Unhappy Day

Skandal in Spreitenbach. Röbi Koller beleidigt farblich Herausgeforderte.

Hätte man das gedacht? Der charmante Weichspüler, Grinsbacke Röbi Koller, der seit Jahren mit «Happy Day» für so viel Glück sorgt, hat einen Eklat verursacht. Zu einem ganz, ganz heiklen Thema. «Blick» ist ausser sich:

Er benutzte das N-Wort? ZACKBUM ist entsetzt, aber was für ein N-Wort denn? Koller soll öffentlich gesagt haben: «Du kannst in einer Livesendung nicht zu jemandem sagen, du bist ja gar kein N***

Kein N***? Ist das eine neue Form des Genderns? ZACKBUM bittet nun sensible Leser, hier die Lektüre einzustellen oder zumindest tief Luft zu holen und ganz tapfer zu sein. Aus rein aufklärerischen Gründen müssen wir nun einen Versuch wagen, das Pfui-Wort, das Unaussprechliche, hier zu dokumentieren.

Also, wir halten uns die Nase zu, schütteln uns vor Abscheu und wagen es: Neger.

Wir distanzieren uns sofort davon, haben die Tastatur desinfiziert und den Bildschirm gereinigt.

Wie, im Namen aller People of Color, wie konnte Koller nur? Nun, er gab die Anekdote zum Besten, wie er mal vom deutschen Brachial-Komiker Guido Cantz provoziert wurde. Der hatte sich mit schwarz angemaltem Gesicht in Kollers Sendung geschlichen. In dieser Erzählung kam es «zu Kollers verbaler Entgleisung», kennt «Blick» kein Pardon.

Schlimm auch: «Moderator Klapproth äusserte sich in diesem Moment nicht» zu dieser schrecklichen Beleidigung unserer pigmentös anders ausgestatteten Mitmenschen.

Dafür aber «Jasmina Ritz, Geschäftsführerin der Standortförderungsorganisation Limmatstadt AG». Offenbar möchte sie auch noch Diversity-Beauftragte werden, denn sie empört sich wunschgemäss im «Blick»: «Ich traute meinen Ohren nicht!» Sie könne sich nicht erklären, wie eine Person des öffentlichen Lebens zu so einer verletzenden und inakzeptablen Aussage käme.»

Und was sagt Koller, kriecht er zu Kreuze, schwört er beim Grab seiner Mutter, nie mehr N*** zu sagen? Keineswegs, er ist verstockt und schreibe in einer Stellungnahme:

««Ich sprach über einen weissen Mann, der sich in meiner Livesendung schwarz geschminkt und damit eine konfuse Situation geschaffen hatte.» Koller habe das «N-Wort» in diesem Moment explizit als Zitat verwendet, «was man selbst in einem solchen Stressmoment nicht sagen darf.»»

Koller wiederholt also, dass er sagte, dass man selbst in einer solchen Stresssituation nicht Neger sagen dürfe.

Nun haben wir aber ein hübsches Problem: Wie sage ich, was ich nicht sagen darf? Wenn man nicht sagen darf, dass diese Kritiker I***, Vollpf*** und besch*** sind, wie sagt man es dann?

Sprachreiniger, helft, klärt auf, legt Euer Unwohlsein auf den Tisch, schreibt uns, wir wissen nicht mehr aus, noch ein.