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Mäkeln statt machen

Aline Wanner weiss eigentlich immer alles besser. Bei den anderen.

Nachdem sich ZACKBUM schon mehrfach mit den Rundumschlägen der «Leiterin NZZ Folio» befasst hat, ist es höchste Zeit, mal ihre eigene Leistung anzuschauen. Nehmen wir als Beobachtungszeitraum ein Jahr. Sicher genug Platz für eine grosse Anzahl eigener Werke.

Nun ja, es sind stolze 14 Stück. Darunter 6 Editorials, also die wenig originelle Einleitung der jeweiligen Ausgabe. Bleiben noch 8 Werke. Eine Aufzeichnung einer Beziehungsgeschichte in der Rubrik On/Off. Schnarch. Eine Nachrecherche zu Bewertungen, die Wanner abgegeben hat. Gähn. Co-Autorin eines launigen Stücks, ob Affen Menschenrechte bekommen sollten, wie es eine Initiative in Basel-Stadt verlangte, die natürlich abgeschmettert wurde.

Eine Reisereportage aus Mykonos. Denn auch Folio-Leiterinnen wollen mal bezahlten Urlaub machen. Ein Interview mit Barbara Lüthi. Fast 19’000 Anschläge harmlose Fragen auf dem Niveau Schülerinterview. Dann noch zwei weitere Co-Autorenschaften. Teilweise sind die Texte so lang, dass sie der «Republik» durchaus Konkurrenz machen. Teilweise sind sie so lang, dass man sich fragt, ob sie ausser von der Autorin von noch jemandem zu Ende gelesen wurden.

Wir könnten nun die gleichen Massstäbe an diese Texte anlegen, die Wanner jeweils verwendet, wenn sie die liebe Konkurrenz von Tamedia, CH Media oder Ringier reihum abwatscht.

Lieber lassen wir es bei der Bemerkung bewenden: Natürlich muss der Wegweiser nicht zum Ziel gehen. Aber wer sich als Medienkritikerin dermassen auf ein hohes Ross setzt, sollte selbst schon nicht gerade mit der Rosinante unterwegs sein. Da kommt dann neben dem Geschmäckle, dass Wanner niemals ein Produkt des eigenen Hauses kritisiert, noch der üble Geruch hinzu, dass hier jemand andere eintopft, obwohl er selbst nur mit lauwarmem Wasser plätschert. Pardon, sie.