Wumms: Ronja Fankhauser
Tamedia verludert. Oder sagten wir das schon?
Einen Kurzauftritt auf ZACKBUM hat heute Ronja Fankhauser. Wenn man unbedingt etwas Nettes über sie sagen müsste: sie schreibt nicht über Russland. Aber immer über ihre Mutter.
Das wäre ja noch nicht schlimm. Aber wie sie schreibt schon. Da ist diese bedeutungsschwangere Pseudoschwulstbrabbelei:
«Ich will die Wasser unserer Beziehung verstehen, aber all die Erwartungen und Schuldgefühle sind wie ein grosser, glitschiger Stein in einem reissenden Fluss, lenken ab, lenken um, versperren mir den Blick. Ich versuche, ihn zu bezwingen, und rutsche immer wieder ab.»
Die Wasser unserer Beziehung? Glitschiger Stein, der ablenkt und den Blick versperrt? Das tut beim Lesen weh, wieso nicht schon beim Schreiben? Aber in den Tiefen des reissenden Flusses gründelt Fankhauser und fördert unglaubliche Wahrheiten zu Tage: «Der Anfang meines Lebens war nicht meine eigene Entscheidung, sondern deine, und du trägst die Verantwortungen für ihre Konsequenzen.»
Da muss man sich allerdings fragen, ob Mutter Fankhauser wirklich für diese Entscheidung – vor allem für die Konsequenzen – überhaupt Verantwortung tragen kann. Denn dass deswegen nichtsahnende und harmlose und unschuldige Leser mit solchem Pennälerquark belästigt werden und sogar noch dafür zahlen müssen, das wiegt schwer wie ein glitschiger, unbezwingbarer Stein.
Aber siehe, auch der Stein ist vergänglich, denn Fankhauser weiss: «Mit etwas Geduld kann starkes, fliessendes Wasser nämlich sogar Stein zu feinem Sand zermahlen.» Allerdings: so viel Geduld kann man gar nicht haben, bis aus diesem Geholper mal ein anständiger Text würde.
Daher sagt ZACKBUM beim Abschied leise Servus, bedauert mal wieder die zahlende Leserschaft und konstatiert, dass die Verluderung, aber das sagten wir wohl schon.