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Das hat noch gefehlt

Was? Na, das Thema Misogynie.

Dieses Fremdwort beherrscht jede Kampffeministin, die etwas auf sich hält. Was das eigentlich ist? Wir holen tief Luft und machen uns mit Wikipedia schlau:

«Misogynie (von altgriechisch misos „Hass“, und gyne „Frau“) oder Frauenfeindlichkeit ist ein Oberbegriff für soziokulturelle Einstellungsmuster der geringeren Relevanz oder Wertigkeit von Frauen beziehungsweise der höheren Relevanz oder Wertigkeit von Männern. Sie wird sowohl von Männern als auch von Frauen selbst über die psychosoziale Entwicklung verinnerlicht (Sozialisation, Habitualisierung) und stellt die Erzeugungsgrundlage für den hierarchisierenden Geschlechtshabitus von Männlichkeit und Weiblichkeit dar. Sie ist damit die Basis hegemonialer Männlichkeit oder patriarchaler Beziehungsgefüge.»

Nachdem das geklärt ist, weisen wir auf das neuste Gelaber (Pardon, das wäre misogyn, also auf den neusten wertvollen Beitrag von Kerstin Hasse  – was wird denn nun aus der? – und Annik HosmannSie hat an der Universität Zürich Publizistik und Kulturanalyse mit einem Schwerpunkt auf moderner Kunstgeschichte studiert») hin:

Der Inhalt: «Wie konnte es dazu kommen? Wie konnte eine solche offene Misogynie in der Politik plötzlich salonfähig werden? Welche Rolle spielte die Geschlechterdebatte im Wahlkampf? Und sorgen die wieder gelockerten Abtreibungsgesetze in einigen Bundesstaaten für einen kleinen Hoffnungsschimmer?»

Will man das hören? Nein, auch wenn das sicherlich eine misogyne Antwort ist. Denn zum gleichen Thema ergreift auch noch Katharina Riehl das Wort:

Riehl ist auch so eine Absolventin des «Lehramtsstudiums», hat aber diesen Beruf verfehlt und «leitet seit April 2021 mit Stefan Kornelius das Politikressort der SZ». Was ihm überhaupt nicht guttut. Von Tamedia ganz zu schweigen, denn natürlich übernimmt das Qualitätsorgan im Glashaus das wirre Geschreibsel von Riehl. Denn die Mehrheit der US-Stimmbürger, get over it, hat tatsächlich lieber Trump gewählt als eine heisse Luft redende Frau.

Der schliesst sich Riehl an: «Gerade einmal 54 Prozent der amerikanischen Frauen stimmten für Kamala Harris als Präsidentin der Vereinigten Staaten; 44 Prozent hielten Donald Trump für den besseren Kandidaten.» Na und? Soll das etwa heissen, dass Frauen Frauen, Männer Männer wählen sollen? Blonde Männer in erster Linie Trump? Dunkelhaarige und -häutige Frauen dafür unbedingt Harris? Entscheidung nach Geschlecht? Wie blöd ist das denn?

So blöd: «Was also bleibt, ist die bittere Erkenntnis, dass 44 Prozent der amerikanischen Frauen es ganz offensichtlich für eine gute Idee halten, sich von einem unverhohlen misogynen Mann regieren zu lassen.»

Vielleicht halten sie es für eine gute Idee, von einem Kandidaten regiert zu werden, dem sie mehr wirtschaftlichen Sachverstand, mehr Führungsstärke, mehr Beherrschung der Macht zutrauen als einer Frau, die sogar von ihrer eigenen Partei erst in allerhöchster Not und nur deswegen, weil sonst viele Millionen Spendengelder hätten zurückgezahlt werden müssen, als Kandidatin präsentiert wurde.

Aber man kann daraus natürlich – wie aus fast allem – ein Frau-Mann-Ding machen. Sich am Begriff misogyn festklammern. Frauen sollten Frauen wählen. Also Männer Männer. Das ist so bescheuert, dass nicht mal das Gegenteil richtig wäre.

 

Ach, Aline Wanner

Die Dame verträgt keine Kritik.

Obwohl sie angeblich «Medienkritikerin» ist. Zumindest füllt sie im Turnus mit dem schreibenden Pensionär Felix E. Müller jede zweite Woche eine Kolumne in der «NZZamSonntag».

Das tut sie dermassen schwach, dass sie bereits einige Male hier kritisiert wurde. Leider mussten wir schon über sie schreiben: «Aline Wanner, diesen Namen trägt der Niedergang der Medienkritik in der NZZaS».

Natürlich haben wir das begründet, denn ZACKBUM teilt hart aus, aber niemals ohne Argumente. Das hat nun Wanner ganz schlecht vertragen.

Also keilte sie am 12. Februar zurück: «Ein Autor der «Weltwoche», der einen rüpelhaften und misogynen Medienblog betreibt, machte diese Woche einen klassischen Denkfehler.»

Unglaublich, als wollte sie die These vom Niedergang nochmals beweisen. Dabei wäre das gar nicht nötig, er findet sowieso und jedes Mal statt, wenn sie die Kolumne füllt.

Nun ist die NZZaS so vornehm, dass sie nur eine verstümmelte Version der Replik des angepinkelten René Zeyer abdruckte. Daher ist sie hier in aller Schönheit und Richtigkeit:

Schäbig

Aline Wanner behauptet, zackbum.ch sei ein «misogyner und rüpelhafter Medienblog». Dabei unterschlägt sie dem Leser einiges. Meinen Namen, den Namen des letzten kritischen Medienblogs zackbum.ch – und vor allem, dass sie selbst dort schon einige Male Thema war.

Wir kritisierten unter anderem, dass die Redaktionsleiterin von «NZZ Folio» an allem rummäkelt, selbst aber keine nennenswerten journalistischen Spuren hinterlassen hat.

Ich hätte «hämisch» die Frage gestellt, wie es um die Glaubwürdigkeit all der schweigsamen Mitarbeiter des «Magazins» stehe, die kein Wort zur Affäre um ihren Ex-Chefredaktor sagen. Das tat ich allerdings nicht auf zackbum.ch, sondern anständig in einem Artikel in der «Weltwoche».

In den Medienkolumnen von Wanner eine innere Logik entdecken zu wollen, das ist unmöglich. Sie bekommen schnell eine cellulitische Konsistenz, werden breiig. Nun verträgt sie offensichtlich solche Kritik nur schlecht und benützt eine an den Haaren herbeigezogene Gelegenheit, ihrem Kritiker Misogynie vorzuwerfen, obwohl er im von Wanner zitierten Artikel «Das Schweigen der Männer» gar nichts Frauenfeindliches oder Rüpelhaftes schreibt.

Auch hier unterläuft ihr ein peinlicher Denkfehler. Sie titelt «Journalisten haften nicht für ihren Chef» und unterstellt mir fälschlich, ich hätte das postuliert. Dabei habe ich kritisiert, dass sie zu feige sind, sich zum Verhalten ihres Chefs zu äussern. Aber Wanner und Logik …

Dass Journalisten nicht für ihren Chef haften, das werden Wanners Mitarbeiter aufatmend zur Kenntnis nehmen.

Wer Wanner kritisiert, muss unter krankhaftem Frauenhass leiden. Diese Unterstellung ist unanständig; ohne Beleg vorgetragen hinterlistig und zeugt von einem bescheidenen intellektuellen Niveau.

Auf solch billige und schäbige Art Rache nehmen wollen – ob sich das mit einer leitenden Funktion im Journalismus verträgt?

Wir würden Wanner gerne Gelegenheit geben, ihre Behauptung, zackbum.ch sei rüpelhaft und misogyn, zu untermauern. Wir laden sie ein, das unzensiert in einem Gastbeitrag zu tun. Wir befürchten allerdings, dass sie für einen offenen Schlagabtausch zu feige ist. Deswegen würden wir ihr aber niemals Misandrie vorwerfen …

René Zeyer