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Fantastrilliarden

Dem aufmerksamen ZACKBUM-Leser entgeht einfach nichts.

Von verschiedenen Seiten wurde ZACKBUM mehr oder minder freundlich darauf aufmerksam gemacht, dass bei der Aufzählung der Zahlennamen doch auch uns ein Fehler unterlaufen sei.

Rechthaberisch, wie auch wir sind, weisen wir das natürlich entschieden, in aller Form, entrüstet und rundum zurück.

Wir machten folgende Gegenüberstellung:

  1. deutsche Zählung: Million, Milliarde, Billion, Trillion
  2. englische Zählung: million, billion, trillion, quintillion

Dabei wagten wir es, eine Zahl auszulassen, um die Sache etwas zu vereinfachen. Das entging natürlich nicht einer Anzahl von schätzungsweise 3 Fantastillionen ZACKBUM-Lesern.

Also komplettieren wir die Aufzählung:

  1. deutsche Zählung: Million, Milliarde, Billion, Billiarde, Trillion
  2. englische Zählung: million, billion, trillion, quadrillion, quintillion

Der entscheidende Punkt ist, wir wiederholen uns, dass auf Englisch die deutsche Milliarde billion heisst, was zu allerlei lustiger Verwechslung führt, wenn ein kenntnisschwacher Redaktor diese englische billion mit Billion auf Deutsch übersetzt … Das gilt genauso für englisch trillion, was deutsch lediglich Billion ist.

Damit ist sowohl die Billiarde wie auch die quadrillion erwähnt, eingefügt, dazugestellt. Und a Rua is, wie der Bayer in solchen Fällen ganz richtig sagt.

 

Fantastillionen

Grosse Zahlen – grosses Problem.

Selbst der sackseriösen NZZ ist es wieder passiert: «Die Briten haben insgesamt 42 Trillionen Dollar aus Indien geschröpft», beklagt sich in einem Interview der Autor Pavan K. Varma.

Das hat er sicherlich so gesagt. Nur: es gibt einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen der englischen Zählung und der deutschen. Der besteht schlichtweg darin, dass es auf Englisch keine Milliarde gibt.

Also mal für alle gaaaanz laaaangsam zum Mitschreiben:

  1. deutsche Zählung: Million, Milliarde, Billion, Trillion
  2. englische Zählung: million, billion, trillion, quintillion

Schnellmerker sind dem Problem schon auf die Schliche gekommen: eine deutsche Milliarde ist eine englische Billion. Aber beides sind 1000 Millionen. Eine englische Trillion hingegen ist eine deutsche Billion. Was auch noch ganz schön viel ist.

Aber so ausbeuterisch die Briten auch waren, damit hätten sie ihre Insel vergolden können, wenn sie tatsächlich 42 Trillionen Dollar aus Indien herausgepresst hätten.

ZACKBUM empfiehlt daher, eine der genialen Wortschöpfungen der deutschen Übersetzerin der Mickey Mouse Hefte zu verwenden. Da kann man nichts falsch machen, der gestresste Redaktor muss nicht an Fingern und Zehen Nullen nachzählen, es besteht keine Gefahr, sich lächerlich zu machen, und diese Zahlenangabe trifft auf eigentlich alles oberhalb einer Million zu:

Fantastillion.

Danke, Erika Fuchs.

Merken Sie schon was?

Demokratie, Meinungsfreiheit, Medienkontrolle. Schon gefährdet?

Soweit man die etwas merkwürdige Kampagne der Befürworter der Medienmilliarde verstehen konnte, wäre im Fall einer Ablehnung zumindest die Meinungsfreiheit, sicherlich die regionale Berichterstattung, auf jeden Fall die pünktlich am Morgen eingelieferte Papierzeitung in Gefahr.

Eigentlich auch der Meinungspluralismus, qualitativ hochstehender und unabhängiger Journalismus, wohl gleich die gesamte Demokratie. Da eigentlich nur die «Republik» sich aufs Banner geschrieben hat, die Demokratie zu retten, ist das Online-Organ mit 50 Nasen speziell gefordert.

Nun schlägt wohl Wilhelm Tell nicht mehr mit einer gerollten Tageszeitung auf eine stilisierte Mauer ein, auf der «Fake News» steht. Könnte das zur Folge haben, dass wir von solchen Fake News überrollt, beziehungsweise eingemauert werden?

Dann war es ja auch so, dass zumindest die Geschäftsleitung von Tamedia und CH Media, auch die Boss-Etage, gross Klage geführt hat, was alles passieren wird, sollte das Medienpaket abgelehnt werden.

Besonders beeindruckend war für ZACKBUM der traurige Gesichtsausdruck von Peter Wanner, als der gestand, dass ohne die Zusatzkohle sein ganzer Konzern dann mal rote Zahlen schreiben werde. So in ein paar Jahren allerdings erst.

Die sieben Zwerge der «Blick»-Chefredaktion äusserten sich gemeinsam

Ringier hingegen sandte gemischte Signale aus. Der CEO Marc Walder betätigte sich als Helfershelfer des Referendumskomitees. Sein Verleger und immer noch Besitzer Michael Ringier  betätigte sich als Walder-Verteidiger. Die «Blick»-CEO und Global Head of irgendwas führte vor, dass es mit der Trennung zwischen Verlag und Redaktion nicht weit her ist. Vielleicht wollte sie auch mal gerne ihr Konterfei im «Blick» sehen, anders ist Ladina Heimgartners viel zu späte und viel zu lachhafte Intervention nicht zu erklären.

Die sieben Zwerge aus der Chefredaktion der «Blick»-Gruppe behaupteten in einer gemeinsamen Mitteilung, dass sie niemals nicht sich ihre Ausrichtung, Artikel oder Meinungen von oben befehlen liessen. Während Walder das Gegenteil bewies und Heimgartner ebenfalls die Mauer zwischen Verlag und Publikationsorgan einriss, als hätte sie das von Willi Tell gelernt.

Leider gelang es dem Verlegerverband nur unzureichend, genügend Kleinverlage mit Dackelblick aufzubieten, die von ihrer regionalen Wichtigkeit schwärmten und den Gefahren warnten, sollten sie nicht ein paar Krümel von der Milliarde abkriegen.

Es ist vielleicht noch etwas früh, aber ZACKBUM meint: es kann Entwarnung gegeben werden. Die Medienlandschaft der Schweiz ist auch nach der Abstimmung haargenau die gleiche wie zuvor. Das ist allerdings nicht unbedingt eine gute Nachricht