Beiträge

Corona-Blues

Der wird in Deutschland gesungen. In der Schweiz bleibt’s (noch) stumm.

Ganz neue Töne im «Spiegel». Gut, auf das deutsche Nachrichtenmagazin war auch schon mal mehr Verlass, seit dem Fall Relotius und der Affäre Roshani ist der Lack ziemlich ab.

Aber so forsch die Deutschen auch sind, den kleinen und grossen Überwacher zu spielen, der nichts lieber als «das ist verboten!» sagt, so schnell sind sie dann auch bereit, in sich zu gehen. Schon zweimal murmelten sie im letzten Jahrhundert: «haben wir nicht gewollt und gewusst».

Nach der Corona-Hysterie ist nun auch Asche aufs Haupt angesagt. So titelt der «Leiter Meinung & Debatte» beim «Spiegel»: «Wir Coronaversager». Und greift in die Vollen:

«Inzwischen wissen wir, dass viele Pandemiemaßnahmen unsinnig, überzogen, rechtswidrig waren. Kein Ruhmesblatt, auch nicht für uns Medien.»

Hoppla. Dann haut sich Alexander Neubauer eins nach dem anderen selbst über die Rübe: «Inzwischen wissen wir, dass einige Coronamassnahmen nicht nur fragwürdig oder unsinnig waren, sondern auch rechtswidrig. Das Brandenburger Verfassungsgericht hat gerade entschieden, dass das sogenannte kommunale Corona-Notlagegesetz gegen die Landesverfassung verstieß, weil es die Gewaltenteilung aushebelte. Geklagt hatte die AfD-Fraktion, die sich jetzt als Verfassungsheldin aufspielen kann, ausgerechnet

Natürlich muss man sich in Deutschland immer gleich grundsätzliche Fragen stellen: «Nun ist es hinterher immer leicht zu sagen, was besser gewesen wäre. Doch was mich im Nachhinein umtreibt, ist, wie leicht die Freiheitsrechte in unserer angeblich so liberalen Gesellschaft suspendiert wurden.»

Bitteres Resümee: «Zu wenige widersprachen, als die Politik vor drei Jahren erstmals Schulschließungen anordnete und dann über Monate immer wieder verlängerte: kein Bundesverfassungsgericht, keine Nationale Akademie der Wissenschaften, kein Deutscher Ethikrat, kein Christian Drosten. Was, wie ich heute sagen würde, ein Riesenversäumnis war.»

Dem schliesst sich noch eine Selbstkritik an, eine Kritik an seinem eigenen Blatt. Dazu passt, dass der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach, der immer vorne dabei war mit Alarmismus und Lobgesängen auf die Wirkung der Impfung, nun plötzlich ganz betroffen ist, weil es doch tatsächlich Nebenwirkungen und Long Covid geben soll. Dafür den nahezu vollständigen Schutz durchs Impfen nicht mehr.

Jeder vernünftige Mensch, und davon gab es öffentlich während der Corona-Hysterie sehr wenige, hatte während der gesamten Pandemie vor überzogenen Massnahmen, vor der Verteufelung von Kritikern, vor Freiheitsverlust und Kontrollgewinn gewarnt.

Auch hier – wie inzwischen bei der Ukraine – kam es zu einer Vertauschung der Rollen. Während vor allem rechte Kreise davor warnten, dass Corona-Massnahmen zu einer vollständigen Überwachung des Staatsbürgers missbraucht werden könnten, war die Linke, allen voran die SP, hellauf begeistert von noch mehr Kontrolle.

Aber während in Deutschland immerhin eine Art Reflexion beginnt, sind es in der Schweiz bislang nur vereinzelte Stimmen wie die von Katharina Fontana, die ein kritisches Resümee ziehen. Die Corona-Kreischen bei Tamedia und Ringier (bei dem Verlag weiss man inzwischen wenigstens, warum), all die Befürworter von Zwangsimpfungen, die jeden Ungeimpften als potenziellen Massenmörder beschimpften, all die besinnungslosen Vertreter der Meinung, dass das elende und einsame Sterben in Altersheimen halt leider ein notwendiges Übel sei, also all die schon damals unangenehm auffallenden Hetzer und Rechthaber, sie bleiben einfach mal stumm.

Die  Wissenschaftler in der Schweiz, die sich einen Platz an der Sonne der öfffentlichen Wahrnehmung eroberten, indem sie immer absurdere Todeszahlen an die Wand malten; die Mitglieder der «Task Force», die regelmässig den Bundesrat in den Senkel stellten, den sie eigentlich beraten sollten – all die Apokalyptiker, die ihre Unkenrufe in fette Forschungsaufträge und die Verbesserung der eigenen Stelle ummünzen konnten: wo sind die heute?

Journalistische Meinungsführer aus dem Hause Tamedia, denen die Massnahmen des Bundesrats viel zu weich waren, die unverfroren Impfzwang forderten, eine Westentaschenpolitikerin, die öffentlich darüber nachdachte, ob Ungeimpfte nicht ihre Krankenhauskosten selber zahlen sollten; all die üblen Selektionierer, die öffentlich darüber nachdachten, ob Ungeimpfte nicht bei Behandlungen ausgeschlossen werden sollten: hört man von denen ein Wort der Selbstkritik? Der Einsicht? So etwas Ähnliches wie die Ausführungen von Neubacher im «Spiegel»?

Nein, die schweigen stumm in der Schweiz. Und haben schon längst einen neuen Feind ausgemacht. Friedensdemonstranten, die sich angeblich von ehemaligen Corona-Leugnern wieder für deren üble Ziele einspannen lassen. Reichsbürger, Rechtsradikale, einmal etikettiert als Verschwörungstheoretiker, immer Verschwörungstheoretiker, einmal Staatsfeind, immer Staatsfeind, mit oder ohne Aluhut.

Mit der gleichen parteilichen Gehässigkeit, mit der früher über sogenannte Corona-Leugner hergezogen wurde, geht es nun gegen Teilnehmer an Demonstrationen, wenn die Veranstalter nach Meinung der gleichen Kreischen nicht über jeden Zweifel erhaben seien. Und was zweifelhaft ist, das bestimmt natürlich die Kreische mit ihrer natürlichen Autorität und der unbezweifelbaren Fähigkeit, zwischen Gut und Böse unterscheiden zu können.

Man kann ja Fehler machen, das ist menschlich. Man kann hysterisch werden, was für Journalisten eher abträglich ist, wie man bei Marc Brupbacher beobachten kann. Man kann den Rechtsstaat in die Tonne treten, wie das der Politchef Denis von Burg bei Tamedia regelmässig tut. Man kann «Berset Superstar» lobhudeln, weil einem das von oben eingeblasen wird.

Was man damit aber nicht kann: seine Glaubwürdigkeit wiederherstellen. Den Weg nach unten der Massenmedien abbremsen. Das Zufallen des Sargdeckels verhindern.

 

Nachtreten wie im Kindergarten

Wenn das die ersten Signale der neuen Chefredaktorin sind …

ZACKBUM ist es gelungen, mit versteckter Kamera eine Aufnahme von einer Redaktionskonferenz im «Tages-Anzeiger» zu machen. Wir waren perplex …

«Dafür bedankt er sich für die Geduld des Reporters, der seine Tirade bis zum Schluss ausgehalten hat.» So beendet Cyrill Pinto seine Berichterstattung über einen Vortrag des «Weltwoche»-Chefs Roger Köppel. Wie bei seiner grossen Vordenkerin mit kleinem Besteck, wie bei Raphaela Birrer, kann man Pinto als mildernden Umstand zubilligen, dass er wahrscheinlich gar nicht weiss, was das Fremdwort Tirade bedeutet.

Keine mildernden Umstände gibt’s aber für dieses Nachtreten von Tamedia. Als Köppel bekanntgab, dass er bei den nächsten Wahlen nicht mehr antreten wird, titelte das ehemalige Qualitätsorgan: «Roger Köppel will nicht mehr. Oder darf er nicht mehr

Begleitet wurde diese haltlose Spekulation von einem geschmacklosen Kommentar der designierten neuen Überchefredaktorin des Konzerns. Als ob die SVP bestrebt wäre, den mit dem besten Resultat aller Zeiten gewählten Nationalrat eine neuerliche Kandidatur zu verwehren. Absurd, aber hier ist kein Untergriff zu abwegig.

Eigentlich wollte Köppel einen Vortrag über «Krieg und Frieden» halten, leitete den aber mit einer offenbar einstündigen Philippika über die Berichterstattung der «Mainstream-Medien» zu seiner Ankündigung ein.

Zunächst gibt der «Reporter» etwas O-Ton wieder: «Köppel störte sich auch daran, dass SVP-Parteimitglieder anonym zitiert wurden, wonach man ihm den Rücktritt wegen seiner Haltung zum Krieg in der Ukraine nahegelegt habe. Das sei «frei erfunden», hielt Köppel zuvor auch auf Twitter fest.»

Dann macht Pinto das, was Schmierenjournalismus immer mehr auszeichnet. Er tritt nach, weil er als Autor natürlich das letzte Wort behalten kann: «Tatsächlich hatten ihn Parteischwergewichte wie der Zürcher Finanzdirektor Ernst Stocker für seine Haltung zum Krieg in der Ukraine kritisiert. An der Delegiertenversammlung im April 2022 kanzelte Stocker die «Putin-Versteher» öffentlich ab.»

Das ist nun voller dummer Perfidie. Denn tatsächlich hatte Stocker diesen Ausdruck verwendet und Köppel wohl mitgemeint. Aber weder Stocker noch andere SVP-Exponenten hatten Köppel den Rücktritt nahegelegt, und darüber regt sich der WeWo-Chef auf.

Dann geht Pinto – sicherlich unbeabsichtigt – zu einer Realsatire über: «In seiner Tirade gegen die «Mainstreammedien» – zu denen er offenbar alle ausser der eigenen «Weltwoche» zählt – zeichnete er das Bild von Redaktionen, in denen nicht diskutiert werde und abweichende Meinungen abgekanzelt würden.»

Nochmal Tirade? Zeichnet er? Das ist nun echt lustig, denn wer wüsste es besser als Pinto, dass es auf seiner Redaktion genau so zu und her geht. Abweichende Meinungen, Pro und Contra, wenigstens eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Zielen der Friedensdemo am nächsten Samstag in Bern? Verständnis für Corona-Massnahmenkritiker, so neben der ewigen Kreische Marc Brupbacher? Bei Tamedia? Niemals.

Eine Stellungnahme der Redaktion zur Affäre Roshani? Grabesstille. Sämtliche Zeugen, inklusive Roshani, stehen im Schweizer Telefonbuch. Da hätte das sogenannte Investigativ Desk für einmal nicht von anderen gestohlene Geschäftsunterlagen ausschlachten müssen, sondern hätte zeigen können, dass es die Grundlagen des Journalismus beherrscht. Ein Konflikt findet vor der Haustüre statt. Eine ehemalige Redaktorin erhebt schwerste Vorwürfe gegen ihren ehemaligen Chefredaktor. Wie war’s wirklich? Telefonhörer in die Hand nehmen, anrufen, fragen, Indizien sammeln, den Untersuchungsbericht behändigen, banal.

Worin besteht die Berichterstattung über diese Affäre? Werden hier die neuen, skandalösen Entwicklungen wenigstens referiert? Schliesslich entwickelt sich die Anklage eines angeblichen weiblichen Opfers immer mehr zum Rohrkrepierer. Aber der grosse Qualitätskonzern Tamedia hat es im Monat seit dem Platzen der Affäre bei einem einzigen Artikel bewenden lassen: «In eigener Sache. Stellungnahme zum «Spiegel»-Artikel». Gezeichnet von der «Chefredaktion». Da hätte man nun doch vielleicht drüber diskutieren können. Aber da’s bei Tamedia so ist, wie es Köppel beschreibt …

Schlimmer noch: bei Tamedia ist das Handwerk nicht mehr vorhanden. Nicht mal banale Handgriffe werden ausgeführt. Dafür herrscht Banalität im Denken und Schreiben. Aschgrau.

Und noch mal

Wem das Englisch vorkommt: wer immer das Gleiche macht …

«One trick pony» ist ein wunderbarer englischer Ausdruck für einen Menschen, der nur eine Sache draufhat. Die aber unermüdlich. Bestes Beispiel dafür ist Marc Brupbacher von Tamedia. Man fragt sich, wann der Mann noch dazukommt, die «Co-Leitung des Ressorts Daten & Interaktiv» wahrzunehmen.

Denn unermüdlich und ohne Rücksichten auf Verluste kümmert er sich um Corona. Ja, genau, diese Pandemie, die am Verschwinden ist. Aber nicht für Brupbacher. Er hat hier seine Lebensaufgabe gefunden. Man kann nur hoffen, dass er Tweets wie diesen mit Mundmaske und auf desinfizierter Tastatur schreibt:

Auch ein «one trick pony» ist natürlich Philipp Loser von Tamedia. Ist er nicht gerade als Konzernjournalist unterwegs, der Schmähkritiken über unliebsame Konkurrenten schreibt, wirft er sich nicht gerade für gendergerechtes Schreiben in die Bresche, kennt er nur ein Thema: die SVP.

Von Daniel Binswanger vernehmen wir hingegen Beunruhigendes: «Daniel Binswanger hat Ferien. Sein Wochen­kommentar fällt deshalb aus.» Damit will sich Binswanger wohl der Mehrheitsfraktion der «Republik»-Schreiber anschliessen, die ungern häufiger als einmal im Monat in die Tasten greift. Das schützt wohl vor einem Burn-out, trägt aber dazu bei, dass die «Republik» dieses Schicksal ereilt.

Daher kann er nicht seine Schindmähre zu Schanden reiten. Denn unermüdlich warnt er: «Im öffentlichen Diskurs wird die Demokratie vor allem durch Rassismus und Populismus bedroht.» Durch wen zum Beispiel? Überraschung, natürlich durch die SVP. Also ahnt Binswanger: «Es wird ein hässliches Wahl­jahr werden. Wir stehen erst am Anfang

Während er früher durchaus auf verschiedenen Klavieren zu spielen vermochte, verbiestert sich Frank A. Meyer auch immer mehr in einem Thema: Waffen und Ukraine. Wer nicht für Waffenlieferungen dorthin sei, natürlich auch aus Schweizer Produktion, ergreife Partei für Putin, behauptet der Irrwisch. Und wird nicht müde, über seinem Embonpoint aus dem Ohrensessel heraus Kriegerisches von sich zu geben.

Von allen vier Herrenreitern vermisst man aber klärende Worte zu Problemen, die viel näher liegen als die Ukraine. Wie war denn das nun genau mit der Standleitung zwischen Alain Berset und Marc Walder? Und wie ist das nun mit dem Sexismus bei Tamedia? Stimmt es, dass nun auch aus der betulichen «Schweizer Familie» Protestgeschrei zu vernehmen ist?

Da wäre doch Meyer bei Ringier echt gefordert. Oder Binswanger, Loser und Brupbacher bei Tamedia; die sollten doch Erfahrungen aus erster Hand haben.

Aber das ist eben das Problem eines one trick pony: es kann nur einen, auch wenn sich das Publikum gähnend abwendet.

Wumms: Denis von Burg

Noch schlimmer als der «Blick». Nicht einfach, aber machbar.

Tamedia zeigt mit allen vorhandenen Zeigefingern auf den Ringier-Verlag mit seinem sehr unglücklich agierende CEO Marc Walder. Der hatte, zusammen mit Ladina Heimgartner und Christian Dorer als Trio Infernal unterwegs, allen Anlass dafür geboten.

Allerdings übertrieben es die «Blick»-Basher an der Werdstrasse dermassen, dass sie einen kleinen Shitstorm ihrer Leser ernteten. Daraufhin fühlten sie sich bemüssigt, den «Blick» nachzuahmen und den eigenen Leser für dumm zu verkaufen: Tamedia sei dann wirklich völlig regierungsunabhängig, habe keinesfalls lobhudelnd und jubelnd die Politik des damaligen Gesundheitsministers Berset verteidigt.

Das stimmt allerdings. Im Gegensatz zu «Blick» hat Tamedia Berset sogar noch mit Forderungen nach noch drakonischeren Massnahmen, mit Beschimpfungsorgien gegen angebliche Verschwörungstheoretiker, Aluhutträger, Corona-Leugner und Impf-Verweigerer als potenzielle Massenmörder deutlich an Radikalität überholt. Unzählig die hysterischen Ankündigungen baldigen Untergangs durch die Corona-Kreische Marc Brupbacher, der verkündete, er sei dann «fertig» mit Berset, im Fall.

Es sei aber auch an einen Satz des Politikchefs und Leiters der Bundeshausredaktion von Tamedia erinnert. Kein kleines Würstchen, sondern ein Mann mit Einfluss und Medienmacht.

Allerdings wird Denis von Burg zum beleidigten Leberwürstchen, wenn man ihn höflich anfragt, was er denn so post festum zu seinem Gekeife ausser Rand und Band sagen möchte, ob da nicht eine Entschuldigung fällig wäre. Da will er höchstens auf anständig gestellte Fragen antworten, wenn überhaupt.

Nicht Stellung nehmen mochte er zu diesem ungeheuerlichen Satz aus seiner Feder:

«Jetzt muss Berset die Gegner endlich zur Impfung zwingen

Man kann Ringier und «Blick» einiges vorwerfen. Aber das ist denen dann doch nicht unterlaufen. Einen Bundesrat öffentlich dazu auffordern, das Recht zu brechen? Wie in einem diktatorischen Unrechtsstaat einfach durch nichts legitimierten Zwang anwenden?

In jedem verantwortungsbewussten Medium wäre ein solcher Politchef seinen Posten losgeworden, um gemeinsam mit Brupbacher von der Zuschauertribüne aus weiterzuwäffeln. Aber doch nicht bei Tamedia.

Schweigsame Corona-Kreischen

Zweifel am Nutzen der Impfung steigen. Lautstarke Journis schweigen.

Die «Weltwoche» nimmt den Mund recht voll: «Die Geschichte der Pandemie muss neu geschrieben werden.» Das letzte Mal wurde dieser Satz vom «Stern» verwendet, als er die Hitler-Tagebücher gefunden haben wollte.

Aber die WeWo hat durchaus mehr gesicherten Anlass dafür. Eine Pfizer-Managerin gestand vor der EU ein, dass die Impfung nicht auf ihre Wirkung getestet wurde, ob sie in der Lage ist, die Ausbreitung des Virus zu stoppen. Noch deutlicher: «Am 13. Oktober bestätigte die Europäische Kommission in einem offiziellen Hearing, dass die Impfung weder vor Übertragung noch vor Ansteckung schütze.»

Noch dickere Post: «Die EU-Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Ihr wird vorgeworfen, zum Nachteil der EU und der Steuerzahler überteuerte Deals mit der Pharmaindustrie eingefädelt zu haben – und die belastenden Nachrichten zu verheimlichen.»

Nun mag die Managerin nicht ganz dicht sein, auch eine EU-Kommission kann sich täuschen, und gegen Politiker wird ständig ermittelt.

Aber ob die Geschichte umgeschrieben werden muss oder nicht: diese drei News, zusammen doch eine geballte Ladung, haben ihren Weg nicht in die Mainstream-Medien gefunden. Das ist ein Skandal. Nur im «Nebelspalter» oder der WeWo wird ihnen mit der gebührenden Aufmerksamkeit begegnet.

Ist nicht ganz unverständlich, denn sollte sich erhärten, dass die Impfmittel in erster Linie eine ungeheuerliche Bereicherungsmöglichkeit für Pharmabuden waren, aber ansonsten weitgehend wirkungslos, haben sich alle Journis restlos blamiert, die Impfgegner beschimpften und Impfen als das Allheilmittel in der Bekämpfung der Pandemie in den Himmel jubelten.

Nun sind Journalisten nicht gerade dafür bekannt, öffentlich Selbstkritik zu üben. Also haben wir mal drei herausgepickt. Die Corona-Oberkreische Marc Brupbacher von Tamedia, der schon mal den gesamten Bundesrat für «übergeschnappt» erklärte oder verkündete, dass der mit Gesundheitsminister Berset fertig sei, weil der nicht den gnadenlosen Impfwünschen Brupbachers entsprach. Der Amok liess sogar seine wehrlosen Kinder in Deutschland impfen, als das in der Schweiz noch nicht möglich war.

ZACKUM wollte von ihm wissen, was er angesichts dieser neuen Erkenntnisse zu seinen damaligen Ausbrüchen sage. Brupbacher antwortete mit dem Pausenzeichen. Die Kreische verstummt, wenn sie sich erklären sollte. Das ist nicht übergeschnappt, aber schwach, verantwortungslos und feige.

Dann fragten wir den Chef der «Blick»-Familie Christian Dorer, wie er heute zu seiner damaligen Aussage stehe: «Dürfen Impfgegner benachteiligt werden? Darauf gibt es nur eine vernünftige Antwort: Selbstverständlich!»

Dazu sagt Dorer auf Anfrage heute: «Das Impfen war auch aus heutiger Sicht der Schlüssel aus der Pandemie: Das Risiko einer schweren Erkrankung ist für Ungeimpfte deutlich höher als für Geimpfte – unabhängig von der Frage, ob Geimpfte das Virus weitergeben oder nicht. Deshalb war es eine Zeitlang leider notwendig, dass sich Ungeimpfte mehr einschränken mussten, um das Gesundheitswesen nicht zu überlasten.»

Zudem möchte er klarstellen, dass so wie oben verkürzt zitiert würde. Das vollständige Zitat laute: «Wer nicht geimpft werden will, muss auch nicht. Was eine heftige politische Diskussion entfacht hat: Dürfen Impfgegner benachteiligt werden? Darauf gibt es nur eine vernünftige Antwort: Selbstverständlich!»

Immerhin, eine Reaktion.

Als Dritten um Bunde klopfte ZACKBUM beim Politikchef Denis von Burg an. Der Tamedia-Leiter hatte sich zur Aussage verstiegen: «Jetzt muss Berset die Gegner endlich zur Impfung zwingen.»

ZACKBUM kommentierte: Dieser Satz war schon immer rechtsstaatlich mehr als fragwürdig. Durch die neusten Erkenntnisse über die Wirkung von Impfungen ist er völlig obsolet geworden. Sind Sie in der Lage, sich von ihm zu distanzieren oder sich für diese Verirrung zu entschuldigen?

Während aber von Burg gerne Impfgegner in die Pfanne haute, ohne ihnen Gelegenheit zur Gegenwehr zu geben, reagierte er auf diese Anfrage verschnupft: «Wenn Sie von mir aber in einem anständigen Ton und ohne irgendwelche ultimativen Forderungen, die Frage stellen, wie ich heute zu diesem Kommentar stehe und mir auch noch verraten, in welchem Zusammenhang Sie eine allfällige Aussage verwenden wollen. Werde ich Ihnen gerne einige Sätze schreiben.»

Nachdem ihm ZACKBUM mitteilte, dass sich der Zusammenhang möglicherweise aus dem Absender ergebe, der Ton keinesfalls unanständig sei und auch keinerlei «ultimative Forderungen»–  so wie von ihm – aufgestellt wurden, war er endgültig eingeschnappt: «In dem Fall bitte ich Sie zur Kenntnis zu nehmen, dass ich keinen Kommentar abgeben will

Das nimmt ZACKBUM zur Kenntnis und wiederholt sein Urteil über Brupbacher auch gegenüber von Burg. Schwach, verantwortungslos und feige.

ZACKBUM masst sich, im Gegensatz zu vermeintlichen Fachleuten wie Brupbacher, Dorer oder von Burg, keinesfalls die medizinische Kompetenz an, diese neuen Erkenntnisse wissenschaftlich korrekt einordnen zu können. Dass sie aber in den grossen Medien weder referiert, noch kommentiert oder gar korrigiert werden, dass – mit einer Ausnahme – die Journalisten schweigen, die damals nicht müde wurden, Impfgegner in allen Tonlagen zu beschimpfen, trägt auch nicht dazu bei, das Vertrauen in die Massenmedien zu erhöhen …

Panic is back

Schon gehört? Corona ist immer noch gefährlich.

Nik Walter war mal Leiter Ressort Wissen bei Tamedia. In dieser Funktion enthüllte er den Schmatz-Skandal in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Gnadenlos stellte er seine Mitreisenden an den Pranger:

«Je länger, desto mehr ekle ich mich vor all den mampfenden, schmatzenden, schlürfenden Mitpassagieren in den Zügen, die ihre Maske nur am Arm oder bestenfalls am Kinn tragen. Das Essen und Trinken im ÖV ist mittlerweile eine Seuche, eine wahre Pest.»

Leider konnte er sich mit seiner Forderung nach einem Verbot solch frevlerischen Tuns nicht durchsetzen. Zu seinem grossen Erstaunen hat das aber die Schweiz ohne massive Bevölkerungsverluste überlebt.

Das machte Walter stumm und fassungslos. Aber jetzt ist er kregel da und reitet wieder:

Schon wieder mahnt und warnt Walter. Er sieht Schlimmes auf uns zukommen: «Leider beziehen viele Menschen die Eigenverantwortung nur auf das Wort «eigen», also auf sich selbst, deshalb funktioniert das Konzept nicht wirklich

Es werde fahrlässig nichts gegen die nächste Covid-Todeswelle unternommen, dabei wäre es doch so einfach, verzweifelt Walter:

Können wir Eigenverantwortung? Nein, es wird weiterhin im ÖV geschmatzt, gemampft und geschlürft. Natürlich ganz ohne Maske. Es wird auch gelesen, in der Nase gebohrt, geschwatzt und gehustet. Ganz ohne Eigenverantwortung. So wie damals verantwortungslos das Konsumationsangebot in den Speisewagen der SBB genutzt wurde, zum Ekel und Frust Walters.

Wie steht es aber eigentlich mit der Eigenverantwortung bei Walter? Statt alle Mitmenschen dazu aufzurufen, Dinge zu tun, die nicht vorgeschrieben sind, aber laut dem Besitzer der einzig richtigen Wahrheit, dem Seuchenbekämpfungspapst Walter unbedingt getan werden müssten – wie wäre es, wenn Walter in seiner näheren Umgebung Eigenverantwortung zeigte? Und zum Beispiel die Corona-Kreische Marc Brupbacher, seinen Redaktionskollegen, einen Maulkorb verpasste? Der beschimpft Wähler, die anders abstimmen als es ihm passt. Der beschimpft sogar den Bundesrat als «völlig übergeschnappt». Der liess und lässt keine Gelegenheit aus, panisch auf fürchterliche Gefahren hinzuweisen.

Treffen die dann prinzipiell nicht ein, gönnt er sich erschöpft eine kurze Ruhepause («muss schlafen»), um anschliessend mit frischer Energie vor neuen Weltuntergängen zu warnen. Auf ihn könnte man den Artikel «Schreckung der Bevölkerung» aus dem Schweizerischen Strafgesetzbuch problemlos anwenden.

Dazu gäbe es noch genügend weitere Mitarbeiter bei Tamedia, die Walter an ihre Eigenverantwortung erinnern könnte. Die zum Beispiel darin bestünde, die Leser nicht endlos mit der Betrachtung des eigenen Bauchnabels und endlosen Beschreibungen der eigenen Befindlichkeit zu quälen.

Das wäre doch endlich einmal wahrgenommene Eigenverantwortung, auch bei Walter himself.

Es ist erschreckend, mit welch routinierter Rechthaberei bei Tamedia Redaktoren allen Mitmenschen mitteilen, wie die sich zu verhalten hätten. Was verantwortungsvoll und was verantwortungslos sei. Nämlich das, was Walter als das eine und das andere festlegt. Denn was allen übergeschnappten Bundesräten und anderen verantwortungslosen Politikern, ja was der Schweizer Bevölkerung nicht einfällt, weiss Walter. Es müssen wieder Masken getragen werden, man solle genügend Abstand halten, zu Hause bleiben.

Bislang galt eigentlich, dass es verbindliche Vorschriften gibt – und freiwillige Verhaltensweisen, bei denen die Entscheidung jedem Einzelnen überlassen ist. Aber schon während der Pandemie wurden sogenannte Impf-Verweigerer übel beschimpft, sogar als potenzielle Mörder verunglimpft, gegen die streng durchgegriffen werden müsse, wie ein anderer hyperventilierender Redaktionskollege von Walter forderte. Das böse Wort vom Impfzwang stand im Raum. Alles eigenverantwortlich von hysterischen Redaktoren in die Welt gesetzt.

Was ist nur in all diese Redaktoren-Toren gefahren? Ist es der Frust über Bedeutungs- und Stellungsverlust? Ist es mangelnde Selbstkontrolle? Ist es ungehemmte Rechthaberei? Besserwisserei? Der Wahn der Unfehlbarkeit? Das Bedürfnis, anderen ungefragt die eigene Meinung aufs Auge drücken zu müssen?

Gesund ist das jedenfalls nicht.

Wumms: Marc Brupbacher

Der Amok von der Werdstrasse rempelt jeden und alles an.

Man fragt sich, wann Marc Brupbacher noch Zeit findet, seinem Broterwerb als zurückgestufter «Co-Leiter Daten und Interaktiv Redaktion Tamedia» nachzugehen. Dabei möchte er eher «Dr. Strange als Dr. Long Covid» sein. Was immer er uns damit sagen will. Das mit strange schafft er locker.

Harmlos ist er noch, wenn er der NZZ eine reinhaut: «Die NZZ fällt auf manipulative Anti-Vaxx-Propaganda von Peter Doshi rein.» Gut, dass er das gemerkt hat.

Ziemlich wild wird er allerdings, wenn er sich für die Frauen ins Zeug legt: «Über 120 Jahre haben auf nationaler Ebene bei Abstimmungen nur Männer entschieden. Da können sie doch auch einmal schweigen. Frauen machen 51% der Bevölkerung aus und sie wollen die Erhöhung nicht.» Allerdings lässt er die Frage unbeantwortet, wieso dann die Frauenmehrheit die Erhöhung des AHV-Alters nicht einfach an der Urne bodigt. Ob das wohl daran liegen mag, dass laut Umfragen immerhin 41 Prozent aller Frauen für die Erhöhung stimmen wollen?

Gänzlich unbeantwortet lässt Kampffeminist Brupbacher allerdings die Frage, wie sich hier Non-Binäre, Diverse oder Transsexuelle positionieren.

Vorher hatte er seine übliche Betriebstemperatur erreicht und Männer, die für die Erhöhung des AHV-Alters stimmen, mal kurz als «Lumpen» beschimpft.

Dann musste er eine schöpferische Pause einlegen; es ist halt anstrengend, Tag und Nacht die Welt retten zu müssen: «Muss hier zumachen, muss schlafen. Viele sind mit Tweet nicht einverstanden, er sei undemokratisch. Geht mir nicht um Abstimmungsverbot. Geht um klaren Willen der Frauen, die höheres Rentenalter ablehnen, Männer sollten es akzeptieren und leer einlegen. Auch das ist Demokratie.»

Vielleicht hat dann Supino mal wieder ein ernstes Wort mit ihm gesprochen, jedenfalls kriecht er offenbar ausgeschlafen zu Kreuze: «Ich nehme AHV-Tweet zurück: Wer als Mann abstimmt über höheres Rentenalter für Frauen, ist KEIN Lump. Ich entschuldige mich für Beleidigung der Stimmwilligen. Ich hoffe aber, dass Männer Umfragen, die zeigen, dass Frauen Vorlage deutlich ablehnen, bei Entscheid berücksichtigen

Aber das geht ihm natürlich nur schwer runter, also muss er nachtreten: «Bürgerliche, die mir erklären, dass ich Demokratie nicht verstehe. Meinen die diese Demokratie, von der in der Schweiz Frauen 120 Jahre lang ausgeschlossen waren? Oder jene, in der die 25% Ausländer:innen nicht partizipieren dürfen

Und nachnachmopsen: «Oder jene, in der Jugendliche immer noch nicht wählen und abstimmen dürfen, obwohl es doch um ihre Zukunft geht

Aber er findet immer wieder zu seinem Lieblingsthema zurück: «So viele krank um mich herum, teilweise nach 2 Wo. nicht zurück. Ein Termin nach dem anderen platzt (für mich sehr wichtige zurzeit). Habe Verständnis, ist aber auch anstrengend. Leute tragen aber selbst bei engsten Platzverhältnissen mit Hustenden keine Maske mehr.»

Aber mal im Ernst, liebe Tamedia; wird das wirklich geduldet, dass ein leitender Redaktor ständig durchrastet und vom Bundesrat bis zum Stimmbürger alle übel beschimpft, die nicht seiner Meinung sind? Der gehört doch nicht in eine Redaktion, sondern in eine Therapiegruppe …

Die Corona-Kreische ist zurück

Marc Brupbacher läuft wieder zur Höchstform auf.

Mit Gesundheitsminister Berset ist der Tamedia-Redaktor «schon längst fertig», den Gesamtbundesrat bezeichnete er auch schon mal als «völlig übergeschnappt». Unablässig warnte Brupbacher vor apokalyptischen Zuständen in der Schweiz. Überlastete Intensiv-Stationen, viele, viele Tote. Zögerliche Behörden, unfähige Beamte, nachlässige Bevölkerung, er wurde immer verzweifelter, weil niemand auf ihn hören mochte. Und weil sich all seine Ankündigungen des Corona-Weltuntergangs nicht bewahrheiteten.

Seit diesem Frühling köchelte er etwas auf kleinerem Feuer, aber jetzt ist er wieder zurück. Und ansteckend, denn weitere Tamedia-Redaktoren haben sich seinen neuen Befürchtungen vor einer Riesen-Corona-Sommerwelle angeschlossen. Die aber natürlich nur der Vorbote einer noch riesigeren Herbstwelle ist. Und von der Winterwelle wollen wir noch gar nicht reden, sonst kriegen wir alle Gänsehaut vor Schiss.

Eine volle Doppelseite lässt Tamedia auf seine nichtsahnenden Leser los:

Ein Gemeinschaftswerk von mehreren «Corona-Taliban», wie das Lukas Hässig auf seinem Finanzblog «Inside Paradeplatz» launig nennt. Brupbacher hatte vor ein paar Tagen bereits vorgelegt:

Nun aber kommt das volle Programm:

Da gibt es nur eins:

Also ein Booster für den Booster. Am besten immer wieder; in Deutschland sind bereits viele bei der vierten Impfung angelangt und überlegen sich die fünfte. Obwohl die Wirkung, gelinde gesagt, nicht wirklich erwiesen ist.

Das Merkwürdige an der Riesensommerwelle, deren Höhepunkt noch gar nicht erreicht ist: die Spitäler merken nichts davon. Triage vor Intensivstationen, alle Plätze belegt, Notfall im Notfall? Nein.

Will Tamedia tatsächlich wieder eine neue Impfwelle herbeischreiben? Mit Panikmache die Behörden vor sich hertreiben? Gibt es auch hier keine Qualitätskontrolle mehr, die Brupbacher und Konsorten einen Riegel schiebt? Werden nächstens Impfunwillige wieder übel beschimpft? Wird wieder gefordert, dass sie gefälligst zwangsweise zur Impfung verdonnert werden sollten?

Verabschiedet sich Tamedia nun endgültig vom verantwortungsbewussten Journalismus? Sicherlich ist nicht die ganze Redaktion (und Führungsmannschaft) auf der Linie der Corona-Kreische Brupbacher. Aber man lässt ihn gewähren.

Statt nochmals – und offensichtlich vergeblich – mit gesundem Menschenverstand und kritischer Analyse diesen Wahnsinn zu bekämpfen, macht ZACKBUM einfach auf den Artikel 258 des Schweizerischen Strafgesetzbuches aufmerksam.

Der besagt:

«Schreckung der Bevölkerung. Wer die Bevölkerung durch Androhen oder Vorspiegeln einer Gefahr für Leib, Leben oder Eigentum in Schrecken versetzt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.»

Als juristischer Laie hält ZACKBUM den Straftatbestand für erfüllt …

Wumms: Tanja Stadler

Second life für die ehemalige Task Force Chefin.

Sie verabschiedete sich mit einer krachenden Fehlprognose: Omikron – wöchentlich bis zu 10’000 Hospitalisierungen und bis zu 300 Einweisungen auf Intensivstationen. Mit anderen Worten: Katastrophe.

Real waren es dann etwas über 1000 Spitaleinweisungen, wenn man grosszügig alle Nebendiagnosen «hat auch noch Corona» mitzählte.

Dann wurde die Task Force endlich aufgelöst, und man gab sich kurzfristig der Hoffnung hin, dass man weder von Tanja Stadler, noch von Corona-Kreische Marc Brupbacher («Bundesrat völlig übergeschnappt»), noch von all den anderen Weltuntergangspropheten jemals wieder etwas hören würde.

Aber i wo, «Blick» pflegt immer gerne sein Reservoir von sogenannten Fachexperten und führt ab und an völlig überflüssige Interviews mit denen. Im an Intensität zunehmenden Kampf gegen das Sommerloch ist turnisgemäss mal wieder Stadler dran:

Natürlich muss sie das. Sonst wäre das kein Thema für «Blick», sonst hätte Stadler ihren Medienauftritt vergeigt. Was raunt sie denn aktuell? «Das A und O sind Masken und saubere Luft in Innenräumen.» Also wieder auf mit der Maske. Und wie steht es um den nächsten Piks, also allenfalls den vierten? «Eine vierte Impfung schützt diese Menschen (Senioren, Red.) noch besser vor einem schweren Verlauf und ist darum sinnvoll

Also, die Lage ist weiterhin potenziell bedrohlich, wenn auch nicht mehr so sehr wie auch schon, meint die Wissenschaftlerin. Die grösste Bedrohung hat sie sich allerdings bis zum Schluss des Interviews aufgespart. Nämlich die Antwort auf die Frage, ob sie bei einer allfällig neuen Task Force auch wieder dabei wäre:

«Wenn es mich braucht, klar. Ich habe es immer als Privileg empfunden, mithelfen zu dürfen

Jetzt wissen wir wenigstens, wovor wir uns wirklich fürchten müssen.

 

Wumms: Tanja Stadler

Die Task Force hat eine Stärke: Fehlprognosen.

Eigentlich wollte der Bundesrat, umzingelt von Krisenstäben und Beraterheeren, eine eigene, kompetente Task Force, die ihn beraten und von allen anderen Reinquatschern etwas unabhängiger machen sollte.

Eigentlich sollte die Task Force to the Bundesrat ihrer Tätigkeit diskret und still nachgehen, sich nur nach Absprache an die Öffentlichkeit wenden. Aber da unterschätzte der Bundesrat gewaltig, wie gierig sonst völlig vernachlässigte Virologen, Epidemiologen und Seuchenspezialisten nach öffentlicher Wahrnehmung sind.

Auch alle anderen Mitglieder der zeitweise bis zu 70 Nasen umfassenden Task Force  versuchten, sich ihr Scheibchen Ruhm abzuschneiden. Menschlich verständlich, für das Vertrauen in die Wissenschaft desaströs.

Denn alle wussten: mit der Message «alles gut, wir haben’s im Griff» erregt man keine Aufmerksamkeit. Im Wettbewerb des Überbietens mit Todes- und Horrorzahlen schon.

Auch die hoffentlich letzte Chefin weiss das. Also raunte Tanja Stadler, dass man bei Omikron mit wöchentlich bis zu 10’000 Hospitalisierungen und bis zu 300 Einweisungen auf Intensivstationen rechnen müsse. Mit anderen Worten: Katastrophe.

Real waren es dann etwas über 1000 Spitaleinweisungen, wenn man grosszügig alle Nebendiagnosen «hat auch noch Corona» mitzählt.

Deshalb geben gewitzte Prognostiker lautstark worst case an, leiser best case Szenarien. Blöd nur, dass die wahren Zahlen «um etwa 25 bis 30 Prozent niedriger als von der Taskforce im optimistischsten Szenario angenommen» lagen, räumt nun Stadler ein. Nassforsch fügt sie hinzu: «erfreulicherweise».

Diese Task Force hat bereits einen solchen Schaden an der Reputation der Wissenschaft angerichtet, was überhaupt nicht erfreulich ist, dass eigentlich nur noch eine einzige News von ihr erfreuen kann: sie wurde aufgelöst, entsorgt, abgeräumt. Als gescheitertes Experiment gestrichen. Ersetzt durch peinlich berührtes Schweigen.

Alleine Corona-Kreische Marc Brupbacher würde das bedauern und als schmerzlichen Verlust empfinden. Aber damit müssten und könnten wir leben.