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Rezyklieren à la Ringier

Das Haus der Qualitätsmedien spart, wo es nur kann.

Wer findet den Unterschied? Der Artikel «Dort leben, wo die Sonne scheint und die Steuern tief sind», erschien ursprünglich in der «Bilanz». Wurde dann in der «Handelszeitung» rezykliert. Und landete schliesslich auch noch im «Blick».

Immerhin überall hinter der Bezahlschranke; also könnte der unaufmerksame Leser gleich dreimal für den gleichen Content zur Kasse gebeten werden.

Das ist mal Sparmassnahme eins. Dann hätten wir die aufdringliche Werbung, zum Beispiel im «Blick»:

Links ist der Wetterbericht, geschrieben von einer «Praktikantin News-Desk». Nun, jeder und jede hat mal klein angefangen. Daneben etwas Politik, aber lediglich in einem «News-Ticker», ein Euphemismus dafür, dass Agenturmeldungen zusammengeschnipselt und aneinandergeklebt werden. Schliesslich rechts reine Werbung, unten drunter reine Werbung, verkleidet mit einem «Präsentiert von …».

Dann nach dünnem Inhalt:

Diesmal nicht «präsentiert von», sondern «Promotion mit …». Macht den ganzen Unterschied. Da geht doch noch einer:

Der gute, alte Wettbewerb. Wer nun meint, das hier sei wenigstens eine Eigenleistung,

irrt, ist einfach eine Meldung der SDA, womöglich etwas zusammengeholzt. Dann hätten wir noch diese Variante:

Eigenleistung? I wo, «Inhalt von Sunrise starzone». Ach, und erwähnten wir schon, dass der «Blick» selbst eigene Artikel auf seiner Homepage mehrfach rezykliert? Doch, tut er.

Nehmen wir als Absackerchen noch den «Green Circle»:

Im grossen Artikel kommt gnadenlos nur nach Qualität ausgesuchte Kosmetik vor. Die drei rechts machen um ihr Sponsoring kein Hehl, entweder ein «Artikel von …» oder wieder das beliebte «Präsentiert von ..

Was aber mit dem nach streng journalistischen Kriterien erstellten Content der Artikel überhaupt nichts zu tun hat, keinerlei Einfluss hat.

Ach, und natürlich werden auch immer wieder Artikel aus der «Schweizer Illustrieret» oder «SI Style» rezykliert. Denn wie soll man sonst mit immer weniger Indianern, aber immer mehr Häuptlingen überhaupt Content ins Internet und auf Papier blasen?

Bloss: was einen Preis hat, sollte auch einen Wert haben. Dann nennt man es preiswert. Verlang man für Wertloses, Rezykliertes oder Abgeschiednes Geld, dann ist das nicht preiswert. Sondern reine Leserverarsche.

Vielleicht die passende Gelegenheit, ein Gedicht von Kurt Tucholsky zu rezyklieren. Liebe Kindersoldaten, einfach mal den Namen googeln, das hilft schon. Und hier wäre das Gedicht von 1931, heute so frisch wie damals:

An das Publikum

O hochverehrtes Publikum,
sag mal: bist du wirklich so dumm,
wie uns das an allen Tagen
alle Unternehmer sagen?
Jeder Direktor mit dickem Popo
spricht: «Das Publikum will es so!»
Jeder Filmfritze sagt: «Was soll ich machen?
Das Publikum wünscht diese zuckrigen Sachen!»
Jeder Verleger zuckt die Achseln und spricht:
«Gute Bücher gehn eben nicht!»
Sag mal, verehrtes Publikum:
bist du wirklich so dumm?

So dumm, daß in Zeitungen, früh und spät,
immer weniger zu lesen steht?
Aus lauter Furcht, du könntest verletzt sein;
aus lauter Angst, es soll niemand verhetzt sein;
aus lauter Besorgnis, Müller und Cohn
könnten mit Abbestellung drohn?
Aus Bangigkeit, es käme am Ende
einer der zahllosen Reichsverbände
und protestierte und denunzierte
und demonstrierte und prozessierte…
Sag mal, verehrtes Publikum:
bist du wirklich so dumm?

Ja, dann…
Es lastet auf dieser Zeit
der Fluch der Mittelmäßigkeit.
Hast du so einen schwachen Magen?
Kannst du keine Wahrheit vertragen?
Bist also nur ein Grießbrei-Fresser –?
Ja, dann…
Ja, dann verdienst dus nicht besser.

Peer Teuwsen leidet – an sich

Wenn Journalisten über Journalisten jammern …
… dann bekommt Fremdschämen eine neue Dimension. Und Teuwsen einen neuen Spitznamen.

Denn genau das tut der wohlbestallte (seine Spesenrechnungen sind legendär) NZZaS-Kulturchef Peer Teuwsen. Der hatte, nach etwas trübem Anfang bei der «Schweizer Illustrierte», den er schamvoll in seinem Lebenslauf verschweigt, immer Schoggijobs. Aber das will man ihm nicht vorwerfen.

Beginnen wir das Abkanzeln heimtückisch mit einem Lob. Am Schluss seiner Nabelschau mit Spiegelungen zitiert er Kurt Tucholsky. Dafür hat er schon mal 100 Punkte, die er aber zuvor vergibt. Denn er macht sich Sorgen und Gedanken: «Journalistinnen und Journalisten werden immer linker. Oder immer rechter. Was ist los mit dem Beruf, den ich so liebe?»

So etwa in der Mitte seines (zu) langen Textes behauptet er: «Ich habe mich als Journalist immer als einen verstanden, der sich mit nichts und niemandem gemeinmacht, der Distanz hält. Der nach bestem Wissen und Gewissen alle Seiten zu Wort kommen lässt. Und der keine Marschlieder singt.»

Wenn man so selbstverliebt ist wie er, fällt es einem offensichtlich nicht auf, dass er genau das nicht tut und sogar Tschingderassabum-Marschlieder singt: «Roger Köppel, Besitzer eines eher unbedeutenden Schweizer Magazins, hofiert Wladimir Putin, Angriffskrieger und mutmasslicher Kriegsverbrecher, an einer Pressekonferenz.» Hofiert mit einer Frage? Ist Teuwsen etwa neidisch, weil ihm dieser Spesenausflug nicht genehmigt wurde? Und fällt ihm nicht auf, dass die NZZaS selbst immer unbedeutender wird? Aber er kann noch viel garstigere Marschlieder singen:

«Markus Somm, Besitzer eines unbedeutenden Magazins, tritt in Zürich mit der xenophoben, europafeindlichen Wutbürgerin und AfD-Chefin Alice Weidel auf, um ihr entgegenzubrüllen: «Wir müssen an die Macht!»»

Noch nicht mal, dass Somm Besitzer eines unbedeutenden Magazins ist, stimmt hier. Und wie er eine mögliche Kanzlerkandidatin abkanzelt, ist nicht mal ein Marschlied, das ist demagogisches Gebrüll eines Wutschreibers. Ob Teuwsen wohl, um Äquidistanz (blöd auch, dass ihm dieses Fremdwort nicht eingefallen ist) zu halten, auch Netanyahu als mutmasslichen Kriegsverbrecher bezeichnen würde?

Dann erzählt Teuwsen selbstverliebt, wie er eingeladen wurde, um mit dem Chef von «correctiv» ein Interview bei einer Journalistenveranstaltung zu machen. Offenbar sollte das dann eher ein Podiumsgespräch werden, und Teuwsen hatte furchtbar kritische Fragen dabei.

Das beschreibt Teuwsen, um Distanz nach allen Seiten bemüht, so: «Das ist das spendenfinanzierte deutsche Online-Medium, das im Januar dieses Jahres von einem «Geheimtreffen» in Potsdam berichtete, an dem AfD-Politiker, Unternehmer und andere Gesinnungsgenossen «die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland» geplant haben sollen. Als Folge der Recherche, die in Aussage und Vorgehen umstritten ist, gingen in ganz Deutschland Hunderttausende «gegen rechts» auf die Strasse.»

Das Medium ist nicht nur spendenfinanziert, sondern wird auch mit Steuergeldern unterstützt. Und die «Recherche» ist nicht nur «umstritten», sondern dem Verein (und allen, die diese Behauptung ungeprüft übernahmen) wurde gerichtlich verboten, diese Fake News einer angeblich geplanten Vertreibung weiter zu verbreiten. Aber solche Fragen hatte Teuwsen nicht «nach Bern mitgebracht». Auch sonst scheint er nicht viel kritische Fragen gestellt zu haben.

Dann jammert er los: «Was ich in Bern erlebte, ist Ausdruck einer grösseren Entwicklung hin zu einer Reideologisierung, die leider auch unseren Berufsstand erfasst hat. Die Parteipresse von damals ist abgelöst worden durch Meinungsmedien.»

Das nennt man den Balken im eigenen Auge nicht sehen. Zuerst trompetet Teuwsen seine abschätzige Meinung raus. Dann zeigt er, dass er sich nicht mal gut auf das Gespräch mit dem «correctiv»-Faktenfälscher vorbereitet hat. Und dann labert er über Meinungsmedien, der Meinungsträger.

Anschliessend muss er noch etwas geistreicheln und fremdwörterln: «Man kann das alles erklären, ohne es zu verstehen. Die Medienbranche ist eine prekäre. Die Digitalisierung hat auf die sogenannte vierte Gewalt derart disruptiv gewirkt, dass sie, wie die Gesellschaft auch, in immer kleinere Einheiten zerfällt.»

Kein modernes Gequatsche, Pardon, kein Diskurs ohne das Modewort «disruptiv». Bedauerlich nur, dass er keine Gelegenheit fand, «resilient» einzuarbeiten. Dafür aber das schwurbelig nachgestellte Adjektiv «ist eine prekäre». Ist das bemüht-peinlich; ob er weiss, dass man das eine Abart von postnominal nennt, der Sprachquäler?

Dann paraphrasiert er noch den grossartigen Spruch von Bernstein «Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche»:

«Die Medienwelt eilt damit, Lemmingen gleich, dem Abgrund entgegen. Wer die Realität so verbiegt, dass sie in den eigenen kleinen Kopf passt, beleidigt die Intelligenz potenzieller Leser.»

Damit hat sich Teuwsen einen neuen Spitznamen redlich verdient: Elch Teuwsen.

Heisse Luft dreschen

Die neue Paradedisziplin bei Tamedia.

Simon Bärtschi bekommt ernsthafte Konkurrenz, bleibt aber Taktgeber für die Bärtschi-Peinlichkeitsskala. ZACKBUM vergibt hierfür eine glatte 15:

Riesige Freude, Startschuss, gemeinsam, innovativ. Kein Manager-Bullshit-Buzzword darf hier fehlen, wenn der «Chief Revenue Officer & Member of the Executive Board at Tamedia» Marc Isler in die Tasten greift. Nicht einfach Board, you know, but Executive Board, you know. Nur, worum ging es eigentlich?

«Unsere CEO Jessica Peppel-Schulz, zusammen mit Simon Bärtschi, Leiter Publizistik, und Philipp H. Mankowski, zukünftiger Tamedia Advertising CEO, haben erläutert, wie wir das grösste privat finanzierte Redaktionsnetzwerk der Schweiz in die digitale Zukunft führen wollen.» Samt Beweisfoto:

Ist das nicht wunderbar? Das der New York Times abgekupferte T. Daneben der Name einer CEO, die ein Jahr lang über der wohl peinlichsten Neustrategie des an Peinlichkeiten nicht armen Konzerns brütete. Leider hat sich kein Frechdachs getraut, ihren Namen zu Plapper-Schulz, wie sie intern genannt wird, zu verklaren.

Aber, der Höhepunkt, es sieht ganz danach aus, als ob Klapper-, Pardon, Peppel-Schulz höchstpersönlich auf der Bühne stand und nicht etwa einen Avatar vorweggeschickt hatte.

Ach, und dieser Sympathieträger war auch da:

Simon Bärtschi, der wandelnde Peinlichkeitsfaktor 10.

Aber lassen wir diese Äusserlichkeiten, kommen wir zum Inhalt. Wie wollen diese kompetenten Fachkräfte denn «das grösste privat finanzierte Redaktionsnetzwerk der Schweiz», das allerdings ständig zwecks Qualitätssteigerung schrumpft, «in die digitale Zukunft führen»?

«Dabei haben sie einen ersten Ausblick gegeben, wie Tamedia Advertising neben klassischen Werbeformaten und Performance-Modellen kreative Lösungen konzipieren will, um die Zielgruppen in der gesamten Schweiz zu begeistern.»

Aha, gibt es diese heisse Luft noch konkreter?

«Philipp Mankowski: “Unser Ziel ist es mit unserer neuen Aufstellung und der Nähe zu unseren Produkten, unsere Partner zu begeistern, mit uns neue Wege zu gehen und ihre Werbebotschaften noch effizienter in einem hochwertigen, attraktiven Umfeld zu platzieren.»

ZACKBUM wiederholt ermattet die Frage …

Aber vielleicht hilft da die Webseite von advertising.tamedia; dort wird hoffentlich erklärt, wie weit die Beine gespreizt werden:

Nehmen wir mal den «Case: Berner Zeitung». Was gibbs da?

«Stellen Sie sich vor: Sie können in einem hochwertigen Umfeld die Reichweite Ihrer Social Media Kampagne verlängern und dabei eine beeindruckende Wirkung erzielen.
Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre Social Media Story nahtlos auf einem speziell dafür angedachten Halfpage Ad in unseren reichweitenstarken News-Medien zu platzieren.
Dabei können Sie nicht nur Ihren ursprünglichen Social Post verlinken, sondern auch weitere Ziel-URLs einbinden, um die Performance Ihrer Kampagne optimal zu steigern.
Auf allen digitalen Plattformen der Tamedia buchbar

Mit anderen Worten: wir rücken Ihre Werbebotschaft so nahe an den redaktionellen Content wie das die Weko noch knapp schluckt.

Und wie sind die begeisterten Reaktionen des Publikums auf LinkedIn? Zwei Schleimer, die sich zukünftige Geschäfte versprechen:

«Danke Tamedia, dass wir Euch unterstützen durften!» Oder: «Die Firma Tamedia, oder TX Group, vor allem das grösste privat finanzierte Redaktionsnetzwerk der Schweiz verdient viel Gratulation.»

Aber einer, der nicht von Tamedia abhängig ist, bringt’s auf den Punkt: «Aucun avenir. Du vent.» Offensichtlich ist Tamedia seit dem neusten Zusammenholzen in der Romandie zweck Gewinn-, Pardon, Qualitätssteigerung nicht sonderlich beliebt.

Kurt Tucholsky hat mal ein wunderschönes Stück geschrieben, wie ein kleines Kind mit der wiederholten Frage nervt, wie denn die Löcher in den Käse kommen. Die Erwachsenen versuchen sich in gewichtigen Erklärungen, bis sie aufgeben und das quengelnde Kind ins Bett schicken.

Bei diesem Heissluftfön-Event fragt sich der erwachsene Betrachter allerdings auch vergeblich: WIE soll nun Tamedia, T oder «Tages-Anzeiger» (man weiss ja nie, wie das Ding gerade heisst) in die Zukunft geführt werden? In der Schlussszene von «Touch of Evil» fordert Orson Welles die als Wahrsagerin verkleidete Marlene Dietrich auf, sie solle für ihn Karten legen und seine Zukunft vorhersagen.

Dietrich nimmt einen tiefen Zug aus der Zigarette, blickt ihn unnachahmlich an und sagt: «Du hast keine.»

Statt all der Wichtigtuerei und dem inhaltsleeren Gequatsche hätte man im Kunsthaus besser diesen grossartigen Film gezeigt. Er hat auch nichts mit der Zukunft von T zu tun. Unterhält aber ungemein.

Jekami mit Journis

Keiner zu klein, Meinungsträger zu sein.

Die Temperaturen steigen – und fallen wieder. So ist es ein ewiges Auf und Ab. Der Leser kann allerdings nur auf einer Metaebene Vergnügen und Unterhaltung aus den meisten Publikationen saugen.

Zu Prigoschin und Putin haben nun so ziemlich alle Meinungsträger, Experten und Spezialisten ihren Senf gegeben. Vielleicht fehlt noch die Meinung des Kopierers, des Staubsaugers und der Kaffeemaschine auf der Redaktion. Wir warten auf Exklusiv-Interviews.

Wunderbar ist auch, wenn sich im gleichen Organ sogenannte «Experten» diametral widersprechen. Bei CH Media schwafelte der eine von einem Militärputsch, der andere behauptet: «Prigoschins Coup war eine gut inszenierte PR-Operation, die in die Geschichte eingehen wird.»

Such’s dir aus, lieber Leser, kann man so oder so sehen.

In erhöhte Wallungen, geradezu in Vibrationsstatus hat die Medien ein klitzekleines Ereignis in einer klitzekleinen Kommune versetzt: «Erstmals in Deutschland hat die rechtsradikale Partei ein kommunales Spitzenamt erobert». Es gibt neu einen Landrat, der der AfD angehört. Die ist, trotz angebräunten Radikalinskis und Provokateuren wie Björn Höcke, eine demokratische Partei, und dieses Amt wurde in einer demokratischen Wahl erobert. So what? Aber der Tagi vibriert: «Die AfD setzt die Demokratie unter Spannung».

Anlass für homerisches Gelächter ist auch die Meldung: «Sek-Schülerinnen sprechen über die Menstruation». Denn: «Die kostenlosen Binden und Tampons, die neu in städtischen Schulhäusern aufliegen, seien aber erst ein Anfang.» Der Anfang vom Ende? Kurt Tucholsky (Kindersoldaten: googeln) sagte ganz richtig: «Die Frauen haben es ja von Zeit zu Zeit auch nicht leicht. Wir Männer aber müssen uns rasieren.» ZACKBUM regt an, ebenfalls kostenlos Rasierapparate und After Shave aufzulegen; verdammte Ungerechtigkeit.

Wie allerdings vermeldet werden kann, dass Tamara Funiciello nicht nur ein reines Frauenticket für die Nachfolge des Frauenverstehers Alain Berset anregt, sondern überraschenderweise auch sich selbst durchaus darauf vorstellen könnte, ohne dass dem Journalisten die Lachtränen in die Tasten getropft sind?

Wer herausfinden will, wie tief das «Magazin» gesunken ist, sollte sich hier davon überzeugen:

Das nennt man eine journalistische Implosion. Nicht in einer Millisekunde, aber in einem ganzen Heft. Da darf Christian Seiler doch tatsächlich grenzdebile Leserfragen beantworten. Kostprobe:

«Ich bin vor einem Jahr Mami geworden. Nun kommt es öfters vor, dass der Kleine genau dann Hunger hat, wenn ich zu kochen beginne. Das heisst, ich habe ihn dann auf dem Arm. Und da wird es dann schwierig mit Schnippeln Hast du ein paar gute (vegane) Rezepte, die man auch mit einer Hand in Windeseile zubereitet kann

Vielleicht sollte Seiler dem Mami erklären, dass vegane Ernährung zu Mangelerscheinungen führt (Vitamin B12, Vitamin D, Zink, Jod, Eisen), die dem Gedeihen eines Babys nicht förderlich sind, auch wenn man es auf den Arm nimmt. Stattdessen rät er zu einem schnippelfreien Gericht: «Mit dem Löffel essen und den Kleinen immer wieder kosten lassen.» Der arme Kleine.

Okay, jetzt muss aber ZACKBUM die Tastatur trocknen, haben wir gelacht.

 

Es war einmal …

Adventszeit, besinnliche Zeit. Gedenken an früher.

Es ist schon so lange her, dass es fast nicht mehr wahr ist. Als im deutschen Sprachraum Giganten wie Kurt Tucholsky, Joseph Roth, Karl Kraus, Carl von Ossietzky oder Egon Erwin Kisch schrieben.

Von Ossietzky als KZ-Häftling, bevor er zu Tode gequält wurde.

Für Nachgeborene: googeln hilft. Zu diesen Zeiten legten Grössen wie Upton Sinclair oder Lincoln Steffens in den USA neue Massstäbe des literarischen Investigativjournalismus vor.

Sah harmlos aus, war aber brandgefährlich für die Herrschenden: Steffens.

Dem einen oder anderen Redaktor ist vielleicht Truman Capotes «Kaltblütig» bekannt. Weil er’s nicht gelesen hat (oder vielleicht nur die grossartige Verfilmung sah): beeindruckend langweilig geschrieben.

Tom Wolfe war da schon ein anderes Kaliber. «Fegefeuer der Eitelkeiten» oder «Back to Blood» waren herausragende Faction, also eine Mischung aus Fiktion und Fakten.

Alle tot; lebt noch einer? Ja, ein einziger: Gay Talese. Der ist allerdings schon fast 90. Und der Meister der Langzeitreportage. Wobei Langzeit zum Beispiel sechs Jahre bedeuten kann.

Haben alle diese Grössen ein Geheimnis, zumindest etwas Gemeinsames? Aber ja.

Was ist ihr Geheimnis?

Zunächst: sie lebten in Zeiten, in denen Journalismus noch so honoriert wurde, dass man davon leben konnte, sich auch Zeit nehmen. Und hingehen.

Die wichtigste Eigenschaft ist aber: sie haben ihr Thema durchdrungen. Verstanden und verdichtet. Ihre Schriftwerke strahlten immer aus: das ist nur der Kern, drum herum habe ich recherchiert und mich informiert und mich schlau gemacht. Aber das habe ich dann weggeschnitten.

Die zweitwichtigste: sie konnten schreiben. Nicht holpern. Sondern elegant, souverän, stilistisch auf Niveau, mit gelungenen Anspielungen, scharf geschnittenen Metaphern und Beschreibungen, die Atmosphäre, Raum und handelnde Figuren lebendig werden liessen.

Aber heute? In der Schweiz? Wie heisst es so schön: Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten.

Kurz & knapp: Chefredak

Seit der von Kurt Tucholsky unsterblich gemachten Debatte, wie denn die Löcher in den Käse kommen, wird hier von Kindermund eine weitere schwer zu beantwortende Frage gestellt:

Liebe Kinder, egal, was Euch Märchentante Priska Amstutz erzählt hat; die Wahrheit ist: sie ist gar keine richtige Chefredaktorin. Sie ist eine auf Hierarchiestufe drei stehende Co-Chefredaktorin. Eigentlich ist bei ihrem Titel der Teil «Chefredak» überflüssig.

Ein Mops kommt selten allein

Kopflose Satire, Dauerfeuer und andere Aufregungen. Es wird gemopst, gekeift und gefuchtelt.

In der öffentlichen Debatte schenkt man sich nichts. Vor allem, wenn es nicht mehr um inhaltliche Auseinandersetzungen geht, sondern um gegenseitiges Fertigmachen. Dabei kann man dann irgendwann nur noch Stilnoten verteilen oder eine Bewertung von Erfolg, bzw. Misserfolg vornehmen.

Im Schlachtgetümmel, das sind die Nebel des Krieges, ist schnell nicht mehr ersichtlich, was Ursache, was Wirkung, was Anlass, was Reaktion ist. Sobald der Deckel vom Topf fliegt und das Gebräu überkocht, ist das Thema Erkenntnisgewinn durch Debatte erledigt.

Tölpelei, Heuchelei, Unterstellungen, Unter- und Übergriffe, alles erlaubt, alles gern genommen. Dann wird einfach geholzt, gerempelt und die Blutgrätsche mehr oder minder elegant praktiziert.

Selten gibt es parallel zwei Beispiele dafür, bei denen vor allem unglaubliche Heuchelei auffällig ist. Zum einen regt sich Tamedia – zu Recht – über eine idiotische Karikatur eines anonymen Organs namens «megafon» auf. Das wiederum hatte sich über eine Bemerkung einer Tamedia-Journalisten aufgeregt, die häufiger mit Todesmetaphern arbeitet.

Man darf nicht alles. Freiheit muss Grenzen haben

Nun darf ungeniert geprügelt und gehauen werden, verbal und auch im Bild. Ausser, man verstösst dabei gegen Gesetze. Ob es gegen Sachen oder Personen geht: nicht alles, was dem Autor Spass macht, ist erlaubt. Die Bank X ist eine kriminelle Vereinigung – geht nicht. Person Y ist ein verlogener Betrüger – geht nicht.

Allerdings sind die Gesetze unvollkommen und auslegungsbedürftig. Wer sich einen guten Anwalt leisten kann, ist im Vorteil. Wer das durch Cleverness, Geschick, Verschleierung, Umschreibung ersetzt, auch. Wer primitiv holzt, kracht meistens früher oder später an die Bande der Grenzziehung durch entsprechende Artikel in den Gesetzbüchern.

Zum einen – anonym macht mutig – zeigte ein Kollektiv aus dem Umfeld der Berner Reitschule, dass man nicht in Windeln und kurzen Hosen bei den Grossen mitspielen sollte. Vor allem, wenn man die Spielregeln nicht beherrscht. Also desavouierten die eine durchaus bedenkenswerte Kritik an einer Formulierung durch einen schlichtweg brunzblöden Karikaturversuch. Nicht minder dumm solidarisierten sich einige Verwirrte, meistens ebenfalls anonym, mit dieser Geschmacklosigkeit, darunter auch die grosse Kämpferin gegen Hate Speech im Internet, Jolanda Spiess-Hegglin.

The Empire strikes back, of course

Daraufhin schlug das Tamedia-Imperium zurück und skandalisierte die Karikatur. Das rief natürlich politische Gegner der ganzen Reitschule-Veranstaltung auf den Plan, darunter so leuchtende Gestalten der gepflegten politischen Auseinandersetzung wie den SVP-Nationalrat Andreas Glarner. Der hofft, dass durch diese positive Erwähnung seine Feindin Spiess-Hegglin staatliche Subventionierung gestrichen bekommt, «dafür sorge ich persönlich» droht er.

Keiner zu fein, Mops zu sein.

Andere, wie der SVP-Nationalrat und Chefredaktor der «Weltwoche» Roger Köppel, benützen die Gelegenheit, von symbolisch geköpften Journalisten zu real geköpften eine Blutlinie zu ziehen und damit die Urheber der Karikatur zu diskreditieren. Nach längerem Brüten wirft sich auch der Oberchefredaktor von Tamedia in die Wirtshausschlägerei und kündigt eine Strafanzeige an. Allerdings dachte auch er nicht lange genug nach und donnerte am Schluss seines rund 60 Stunden post festum veröffentlichten Kommentars, dass es sich hier um linke Volksverhetzung handle.

Den Zusatz «wie wir sie bei Rechtsextremen erwarten und wie wir sie eigentlich seit 1945 bei uns überwunden glaubten», streicht der Schriftleiter schnell wieder aus seinem Kommentar, nachdem ihm offenbar bedeutet wurde, dass das nun doch zu bescheuert sei.

Das «megafon» hatte schnell die Karikatur gelöscht und sich dafür bei der Betroffenen entschuldigt. Allerdings können es die anonymen Schreibtischtäter nicht lassen, mit einer länglichen «Stellungnahme» nochmals ihren Standpunkt zu verdeutlichen.

«Vorgeschichte, satirischer Flügel, hätte erledigt sein können, aus dem satirischen Kontext gerissen, eskaliert, irreführend».

Selbstgerechtes Gejammer über eine Geschmacklosigkeit, die auch durch Löschung nicht aus der Welt geschafft werden kann. Plus breitbeiniges Gehabe: «Der Strafanzeige des 935 Millionen schweren Medienkonzerns schauen wir mit Gelassenheit entgegen. Wir vertrauen darauf, dass die Satirefreiheit in der Schweiz auch für misslungene Werke gilt.»

Keiner zu klein, mopsig zu sein.

Gut, sie haben’s immer noch nicht kapiert, aber was soll’s. Zusätzlich für Verwirrung sorgten natürlich wilde Ausflüge in die Thematik «was darf Satire?». Gelehrtere Klugscheisser verwiesen auf Kurt Tucholsky, andere brachten «Charlie Hebdo» ins Spiel, man solidarisierte sich, brachte seinen Abscheu zum Ausdruck, verstieg sich in Verästelungen und Nebenschauplätze – wie üblich halt, wenn haltlose Intellektuelle schlaumeiern wollen. Verbale Gewalt, reale Gewalt, Anstand oder Freiheit, Klein gegen Gross, links gegen rechts. Schiessscharte auf, Feuer, Schiessscharte zu. Ungefähr so sinnvoll wie die Schlacht bei Verdun.

Kopf ab furchtbar, Theatermord entschuldbar

Gleichzeitig feuerte aber ausgerechnet Tamedia selbst aus allen Rohren gegen einen SVP-Posseli, der fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit den Ausdruck «Feuer frei!» verwendet hatte. Mit viel bösem Willen liess sich daraus konstruieren, dass er damit provozieren könnte, dass jemand diese Aufforderung ernst und wörtlich nehme. Erschwerend komme noch hinzu, dass sich ein SVP-Regierungsrat davon doch tatsächlich nicht «distanziere», dieser als Biedermann verkleidete Brandstifter.

Dass im gleichen Organ ein sogenannter Kulturredaktor auch schon einen Mordaufruf gegen Roger Köppel als im Kontext zu verstehenden «Theatermord» verniedlichte, das ist schon längst aus dem Kurzzeitgedächtnis der Öffentlichkeit gefallen. Aber angesichts dieser Heuchelei bei Tamedia erscheint die Haltung des «megafon» zumindest einigermassen reflektiert.

Falls die dort tätigen «Redaktor*innen» allerdings mal aus den Windeln herauswachsen wollen, sollten sie sich das zu Herzen nehmen: wenn man einen Stink gemacht hat, dann sollte man ihn – sobald dazu in der Lage – so schnell wie möglich wegräumen. Den Raum lüften und aufs Vergessen hoffen. Aber nicht noch weiter drin rumrühren, die Wände damit beschmieren und markig «Gelassenheit» markieren. Vielleicht könnte auch helfen:

  • Masse mindert Moral. Anonymität mehrt feigen Mut.

Wer wenigstens mit seinem Namen hinter seinen öffentlichen Aussagen steht, überdenkt sie vielleicht das Sekündlein länger, das dann ausreicht, um noch rechtzeitig den Weg zur Kloschüssel statt ins Netz zu finden.

Träumerei

Darf auch mal erlaubt sein: wir erträumen uns guten Journalismus. Wie es wohl war, als es den noch gab?

Keine Nostalgie, kein Dummvergleich früher (alles besser) mit heute (alles schlechter). Als der Besitz von Druckmaschinen eigentlich das Gleiche war wie die Lizenz zum Gelddrucken, wurde auch jede Menge Unsinn angestellt.

Wir konnten Info-Honorare von bis zu 100’000 anbieten. Ob das die Wahrheit verbog oder beförderte? Für schlecht gefälschte Hitler-Tagebücher wurden Millionen bezahlt, der Ruf einer angesehenen Illustrierten für Jahrzehnte ruiniert.

Faker, Erfinder, Hochstapler gab es schon immer. Auch gnadenlose Vorgaben wildgewordener Chefredaktoren, eine Story unbedingt hinzuwürgen. Meist mit legitimen, aber unverhältnismässigen Mitteln. Manchmal auch mit Tricks und Untergriffen.

Wir sassen morgen im Flieger, wenn heute eine besonders saftige kleine Meldung irgendwo erschien. Kinderhandel in Honduras, Arbeitssklaven in Afrika, Ausbeutung wie auf dem «Totenschiff» von B. Traven. Den hatte übrigens der gleiche Journalist aufgespürt, eine Riesenleistung, der dann mit den Hitler-Tagebüchern unterging.

Es gab noch Tugenden

Begleitet wurden solche Auswüchse aber von ein paar Tugenden. Witwenschüttler wurden von allen verachtet. Man rutscht nicht über das Leid eines Menschen in die Schlagzeilen. Agents provocateurs auch. Die brachten den Zündstoff selber mit, um dann zuzuschauen, wie was in die Luft flog – und um darüber exklusiv zu berichten. Einen cleanen Drögeler wieder auf den Drogenstrich zu schicken, um eine Reportage drüber zu machen, widerlich.

Passierte auch alles, aber der Mainstream war: die Aufgabe eines Journalisten ist, zu schauen, aufzuschreiben, verstehen zu versuchen. Verstehen, nicht verurteilen. Wenn damals bei der Themenfindung einer gefragt hätte: und was ist unsere These, was ist die Storyline? Er wäre auf völliges Unverständnis und die Antwort gestossen: Woher soll ich das denn wissen, ich habe ja noch gar nicht angefangen.

Es herrschte verdientes Vertrauen. Wie im angelsächsischen Journalismus bis heute wäre niemand auf die Idee gekommen, ein Interview zu autorisieren. Man vertraute dem Journalisten, dass der in de Lage und willens ist, das gesprochene Wort zu respektieren. Man war selbstbewusst genug, um die Banalität zu verstehen: gesagt ist gesagt. Wozu redet man sonst miteinander, wenn man’s anschliessend alles umschreibt?

Die Fakten, die Ergebnisse einer Recherche hatten meistens ein Gewicht, das kurz hinter einer amtlichen Feststellung lag. Wer früher auf dem Boulevard spazierte und Einblicke in seine Intimssphäre gewährte, wäre nie auf die Idee gekommen, sich zu beschweren, wenn das nicht für, sondern gegen ihn verwendet wurde.

Der Unterschied zu heute liegt im Kern des Geschäfts

Vor allem liegt aber der Unterschied zu heute in der Sache selbst. Der Fotograf fängt die Realität in einen Rahmen – und gibt sich eine Heidenmühe dabei. Der Journalist verdichtet und übersetzt die Realität in Buchstaben. Auch er gibt sich eine Heidenmühe dabei. Sucht nach dem treffenden Wort, dem richtigen Aufbau, der gerechten Gewichtung. Beide wissen um ihre Macht. Man kann jeden Menschen fotografisch fertigmachen, verschönern oder sein Wesen abbilden. Man kann jeden Menschen schriftlich hinrichten, zum Monster niederschreiben, schöner machen, als er jemals sein könnte. Oder versuchen, ihm gerecht zu werden.

Kann man gesehen haben. Ist aber unwahrscheinlich.

All das fehlt heute. Deshalb jauchzen wir, wenn wir eine gelungene Reportage lesen. Bei der nicht die Befindlichkeiten des Reporters im Zentrum stehen. Wie der sich fühlt, was das Erlebte bei ihm auslöst, ganze Zickenkriege, die zur Langeweile des Lesers geführt werden. Diese unselige Nabelschau der heutigen Kindersoldaten, die die Welt nur durch den Filter ihres narzisstischen Ichs sehen können – weil ihnen Kenntnisse, Methode und nicht zuletzt die Intelligenz fehlt, sich auf die überkomplexe, verwirrliche Wirklichkeit einzulassen.

Statt auch mal Brocken mit Kanten und Brüchen, die durchaus beim Lesen wehtun dürfen, gibt’s meistens Brei. Noch verdünnt und verwässert, wenn er zudem angeblichen Korrektheiten entsprechen soll.

Alle die, die mangels anderen Fähigkeiten stellvertretend für Unterdrückte, Schwarze, Frauen, Menschen aus anderen Kulturen und Zeiten geklautes Leiden feilbieten, sind die ewige Pandemie des modernen Journalismus. Totschläger des Widerspruchs, sie missbrauchen und vergewaltigen die Sprache, die sie gerechter machen wollen. Dafür verwenden sie nicht ganz verstandene Begriffe wie inkludiert oder diskriminiert. Mitgemeint oder mitgenommen.

Erwischt: der moderne Journalist bei der Arbeit.

Brei kann ich selber, sagt sich immer lauter der Leser; getretner Quark wird breit, und nicht stark, sagt sich der gebildete Leser, wenn er die Sprachdurchfälle der «Republik» liest. Nichts gegen lange Stücke. Man kann auch in der Dimension von «Krieg und Frieden» schreiben (Achtung, Nora Zukker, das ist so ein dicker Wälzer eines Russen, sollte man auch gelesen haben, übrigens ebenso «Leben und Schicksal», das ist ein anderer dicker Wälzer eines Russen).

Man sollte nur dann, wenn man kann

Aber nur, wenn man’s kann. Heutige Schreibstars (die sich selbst aber unter dem Mikroskop betrachten müssen, um Grösse zu vermuten) wollen Picasso oder Richter oder Pollock bieten. Sie wollen eine Kuh in drei Perspektiven gleichzeitig, hyperrealistisch und gekleckst darstellen. Aber nicht, weil sie schon längst über die naturalistische Kuh hinaus sind. Sondern weil sie nicht mal das malen oder schreiben könnten.

Wer aus dem Traum eines Journalismus in der Liga Kurt Tucholsky, Lincoln Steffens, Joseph Roth oder auch eines Tom Wolfe aufwacht, ist im Alptraum des heutigen Journalismus angekommen. Wo gestolpert, geholpert wird, schiefe Bilder zusammengenagelt, dummdreiste Ratschläge erteilt werden, viele Erkenntnisse laut gackernd als neu präsentiert. Nur, weil der Schreiber so ungebildet ist, dass er nicht weiss, dass das schon längst – und viel besser – formuliert wurde.

Nein, besser nicht träumen. Einfach abwarten, bis intelligente Textprogramme diese Bagage ersetzen. Schriftsteller und ein paar Ausnahmekönner für die happy few (so nannte Stendhal seine Leser, Nora Zukker, das war ein französischer, aber lassen wir das, hopeless) wird es auch immer geben. Nur nicht mehr diese Banalität des Blöden, die sich tagtäglich zu Buchstaben formt.