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Erhabener Quatsch

Westentaschen-Philosophie im Qualitätskonzern Tamedia.

Der normale Tamedia-Journalist ist nur durchschnittlich peinlich. Gut, es gibt Ausnahmen wie Loser oder Tobler, aber auch sie kommen nicht über die Kategorie «schweres Fremdschämen» hinaus. Die Gazetten sind allerdings, mangels Eigenleistungen, und wirklich alles kann man auch nicht aus München übernehmen, von Kolumnitis befallen.

Also keiner zum klein, Kolumnist zu sein. Das gilt auch für keine. Das gilt besonders für die Westentaschen-Philosophin Barbara Bleisch. ZACKBUM ist sich sicher: hätte sie ein anderes Geschlecht, sie wäre schon längst entsorgt worden. Das hätte allerdings zur Voraussetzung, dass es noch ein Qualitätsmanagement und/oder einen minimalen Qualitätsanspruch gäbe.

Da es den nicht gibt, wird der zahlende Leser hiermit gequält:

Schon der Titel ruft: lies mich nicht. «Post-Ferien-Kater»? Abgesehen von der geholperten Form: kann man im Zeitalter der korrekten Genderei überhaupt noch Kater verwenden?

Aber gut, der Leser ist vorgewarnt, wer sich dennoch auf den Text einlässt, wird nicht enttäuscht: der Adrenalinspiegel steigt, man greift sich an den Kopf, man ist kurz belustigt, dann ernsthaft beleidigt. Und fühlt sich bemüssigt, Schmerzensgeld einzufordern. Jeder ist selber schuld, wenn er auch noch den ersten Satz übersteht: «Seit Montag hat uns die Scholle wieder.» Nein, sie meint damit nicht den Goldbutt, sondern ein Stück Erde. Als ob die Leser alle Bauern wären.

Dann lässt sich die Schande für den Begriff Philosoph darüber aus, dass alle Ratschläge, wie man am Arbeitsplatz Ferienstimmung bewahren könne, nichts nützen. Erkenntniswert bis hier: null. Unterhaltungswert: minus eins. Aber dann wird’s noch schlimmer, denn Bleisch erinnert sich auch in dieser Kolumne plötzlich daran, dass sie ja eigentlich als «Philosophin» schreiben sollte. Und die Hälfte des Platzes hat sie schon mit luftleeren Allgemeinplätzen gefüllt.

Nun aber, der Aufschwung: «In der Philosophie ist in diesem Zusammenhang von der Kategorie des «Erhabenen» die Rede.» Wow. Erhabenheit hat zwar null und nix mit einem «Post-Ferien-Kater» zu tun, aber nach einem Blick in Wikipedia unter das entsprechende Stichwort kann Bleisch mit Namen klimpern: «Erhabenheit hat, wie man beispielsweise bei Edmund Burke oder Immanuel Kant nachlesen kann ..

Denn worum geht’s? Erhabenheit habe «mit der Erfahrung überbordender Quantität zu tun: mit der unendlichen Weite des Ozeans, der überwältigenden Tiefe einer Schlucht, der gigantischen Grösse eines Dschungels, dem endlosen Sternenhimmel über uns». Ist doch praktisch, dass in Wikipedia die Entwicklung des Begriffs von der Antike bis Burke und dann ab Kant dargestellt wird. Leider hat Bleisch aber nicht weitergelesen, was Kant denn über den Ozean sagt:

«So kann der weite, durch Stürme empörte Ozean nicht erhaben genannt werden.»

Ups.

Dass sie dann Hegel, Schiller, Adorno und das Erhabene in der Musik aussen vor lässt – es sei ihr verdankt, denn mehr erträgt der philosophisch ein wenig gebildete Leser wirklich nicht.

Aber Bleisch hat ja im Holper-Titel noch Rezepte versprochen; wunderbar, dass sie noch ganz am Schluss sich daran erinnert. Da muss der Leser noch ein letztes Mal ganz stark sein, tief einatmen, Nase zuhalten und durch:

«Wer in den Ferien dem Gefühl des Erhabenen auf der Spur war, wird im Alltag die Ehrfurcht vermissen, die einen beim Anblick schneebedeckter Alpenketten, weiter Täler und endloser Ozeane erfüllt. Zurück im Büro helfen dann am ehesten ein Paar Kopfhörer und Beethovens Fünfte, gern brechend laut. Mit einem guten Beamer lässt sich abends ausserdem die Wohnung mit David Attenboroughs atemberaubenden BBC-Naturfilmen fluten. Beides reicht vielleicht nicht ganz an die Erhabenheit in wilder Natur, dürfte die Dimensionen aber zumindest kurzfristig wieder zurechtrücken und den Ferienkater vertreiben.»

Was ist eigentlich das Gegenteil von erhaben? Vielleicht lächerlich, erbärmlich, niedrig. Oder aber, wir haben ein neues Antonym entdeckt, um es mal hochstehend bis hochtrabend auszudrücken. Das Gegenteil von erhaben ist «Bleisch-Kolumne».

Die Macht des Tabus

Im «Tagblatt» verrutschen die Massstäbe. «Wir dürfen weiter Hitler grüssen», schreibt eine Kolumnistin.

Es gibt Tabuthemen und es gibt Verbote. Wenn eine Freiheit grenzenlos ist, herrschen Willkür und Faustrecht und Barbarei. Also muss jeder Form von Freiheit Grenzen gesetzt werden, damit sie möglichst unbegrenzt benützt werden kann.

Diese Grenzen sind nicht physikalisch messbar, sondern entstehen aus Konventionen, Traditionen und lokalen Besonderheiten. Sie gelten auch nicht universell. Was in einem fundamentalistisch beherrschten Staat ein todeswürdiges Verbrechen ist, gehört in aufgeklärten europäischen Ländern zur erlaubten Ausübung von Meinungsfreiheit.

Die Freiheit, möglichst unbeschränkt alles kritisieren zu dürfen, sich über den Staat, die Regierung, über Religionen, Sitten und Gebräuche lustig machen zu dürfen, das bildet das Fundament von Aufklärung und Fortschritt.

Umso enger die Grenzen gesetzt sind, umso restriktiver Verstösse bestraft werden, desto stärker leidet die Gesellschaft, stockt der Fortschritt, legt sich das Leichentuch von Fanatismus, nicht hinterfragbaren Dogmen und angeblich unbestreitbaren Wahrheiten über die Gesellschaft.

Sollen Symbole und Insignien verboten werden?

Es gibt monströse Verbrechen in der Geschichte, die nachwirken und immer wieder Reaktionen auslösen. Die verächtliche und widerliche besteht darin, sich als Provokation Symbolen zu bedienen, die für solche Verbrechen stehen. Die andere besteht darin, die Verwendung solcher Symbole zu verbieten.

Dahinter steht die Befürchtung, dass eine ungehemmte Zurschaustellung, ein unreflektierter, aus anhaltender Überzeugung oder als primitive Provokation gedachter Tabubruch diese Verbrechen wiederholbar machen könnte. Wie Bertolt Brecht dichtete: «Der Schoss ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.»

Der Faschismus, der Holocaust, die planmässige und industrielle Ermordung von sechs Millionen Juden ist ein singuläres Jahrhundertverbrechen. Solche Barbarei ist auch nicht relativierbar, indem man zum Beispiel anführt, dass die Sowjetunion einen Blutzoll von mehr als 20 Millionen Menschenleben leisten musste, um Hitler-Deutschland zu besiegen.

Ausserhalb Europas gäbe es in der Geschichte noch weitere Abscheulichkeiten, die sich dem menschlichen Verstand entziehen. Aber sie sind geografisch oder zeitlich weit von uns weg. Die braune Brut gibt’s aber immer noch unter uns. Vernagelte, Depravierte, Provokateure oder Idioten, die entweder dummdreist auffallen wollen, oder tatsächlich aus innerer Überzeugung Nazisymbolik verwenden. Als Ideologie, als Denkschablone und auch durch das Herzeigen von Hakenkreuz und Judenstern.

Hier konkretisiert sich immer wieder die Debatte: muss das im Rahmen der Meinungsfreiheit toleriert werden – oder sollte es verboten und sanktioniert sein? Dass sich die Benützer solcher Symbolik verächtlich machen und ausserhalb jedes vernünftigen Diskurses stellen, ist die eine Sache. Ob diesen Schwachköpfen durch Verbote ein Riegel geschoben wird, die grosse Frage.

Was bringen Ausfälle und Überzeichnungen?

Darin liegt die kleine Frage, ob mit solchen Ausfällen der guten Sache in irgendeiner Form gedient ist: «Wir dürfen zwar nicht «Saujude» schimpfen, aber wir dürfen «Saujude» quasi symbolisch öffentlich darstellen. Wir dürfen nicht «erschiesst sie doch alle, während sie in einer Reihe stehen» rufen, aber wir dürfen diese Forderung als Symbol öffentlich zur Schau stellen. Offiziell erlaubt von unserer Landesregierung.»

Die freie Journalistin Joëlle Weil fährt im St. Galler «Tagblatt» fort:

«Nazis existieren und der Bundesrat hat ihnen ein weiteres Mal den Weg geebnet. Nationalsozialistisches Gedankengut ist Menschen- und Demokratieverachtend. Es stellt für viele Bürger dieses Landes eine potenzielle Lebensbedrohung und ein Sicherheitsrisiko dar.»

 

Das darf sie selbstverständlich im Rahmen der Meinungsfreiheit publizieren.

Sie darf auch den Entscheid des Bundesrats, Nazisymbole nicht zu verbieten, so anrempeln: «Nun frage ich mich, ob der Bundesrat plant, mit «Juden sind auch nur Menschen»-Transparenten und der Nummer einer Selbsthilfe-Hotline beim nächsten Nazi-Aufmarsch an der Seite zu stehen. Oder Präventionswerbung auf «www.ichbineinscheissnazi.ch» zu schalten.»

Sie darf auch übersehen, dass es nicht nur in der Antirassismus-Strafnorm juristische Sanktionierungsmöglichkeiten gegen menschenverachtende oder hetzerische oder diskriminierende Äusserungen und Verhaltensweisen gibt. Nicht nur gegen Juden.

Die interessante Frage ist nun, ob diese Meinung von Weil als falsch, unsinnig, provokativ und unanständig kritisiert werden darf, ohne dass man gleich mit der Nazikeule erschlagen wird.

Tabuthemen sind schwierig zu diskutieren

Sobald ein Thema zum Tabu wird, ist eine vernünftige Diskussion zumindest erschwert. Das ist kein Plädoyer für «alles erlaubt». Es ist öffentliches Nachdenken, ob diese Position von Weil sinnvoll, richtig, zumindest verständlich sei. Ist «Tanz den Adolf Hitler» eine bestrafungswürdige Provokation? So überschrieb 2007 ein Redaktor der linken deutschen Tageszeitung taz eine Kolumne. Natürlich alles andere als ein Nazi, der damit auch solches Gedankengut keinesfalls propagieren wollte. Wäre etwas geholfen, wenn das verboten wäre?

Wäre etwas geholfen, wenn das Tragen eines Judensterns mit der Inschrift «ungeimpft» verboten würde? Oder ist es besser, dass sich der Träger dadurch als geschichtsvergessener, geschmackloser Idiot outet und ausschliesst? War es besser, in Deutschland den Nachdruck von Hitlers «Mein Kampf» zu verbieten oder ihn nun mit ausführlichen Kommentaren zu erlauben?

Ich neige dazu, die Grenzen der Meinungsfreiheit sehr weit zu ziehen und Verbote als letztes Mittel zu sehen, nicht als gesellschaftliches Erziehungsprogramm.

Ich neige auch dazu, die Grundregeln von Kausalität und Logik einzufordern. Dass die Nichtbestrafung von Gesten oder der Zurschaustellung von Symbolen (Hakenkreuzfahnen etc.) zu Rassismus führe bzw. diesen fördere, ist die unbewiesene und unbeweisbare Meinung von Weil, die zudem eine Gleichsetzung macht: Wer etwas nicht bestraft, ist zugleich dafür. Das ist fehlende Differenzierung, das ist Verstoss gegen die Gesetze der Logik, das ist eben platte Demagogie, die nicht deshalb zulässig ist, weil sie von Juden für die eigene Sache bzw. ihr Grundanliegen gemacht wird.

Symbol und Handlung sind nicht das Gleiche

Den Hitlergruss nicht zu bestrafen, heisst eben nicht, dass man ihn fördere oder gutheisse, sondern einfach nicht für strafwürdig hält. Und deshalb beruht die Weil’sche Kritik auf dem unverzeihlichen Denkfehler, zwei Dinge zu verbinden, die man trennen kann und muss: Das Symbol, und die angeblichen tatsächlichen Handlungen, die mit dem Symbol verbunden sind. Kein einziger Jude fällt deshalb tot um, weil Fritz Meier den Hitlergruss auf dem Marktplatz macht. Seine tatsächliche Handlung (Heben des Arms in bestimmter Weise) ist ohne jede konkrete Auswirkung auf andere Menschen.

Dass sich Meier damit als geschichtsvergessener Idiot, Provokateur und verächtlicher Mensch demaskiert: das ist alles, was es dazu zu sagen gibt. Wer mag, kann ihm das auch verbal oder physisch klarmachen, im Rahmen des gesetzlich Erlaubten.

Wer das verbieten will und meint, damit etwas Gutes zu wollen, liegt falsch. Wer das nicht verbieten will, bezeugt damit nicht sein Einverständnis mit dieser abscheulichen Geste.  Daher ist der Aufruf zu Rassenhass, zur Ermordung von Mitbürgern aufgrund ihrer Hautfarbe oder religiösen Überzeugung in der Schweiz verboten. Daher ist es richtig, die Verwendung von Nazisymbolen im öffentlichen Raum nicht zu verbieten.

Wes Brot ich ess …

Offenlegung von Interessenskonflikten? Aber nicht doch bei Tamedia.

Vermischung von Meinung und Metier? Angebliche Doppelrollen? Ein Journalist, der auch Aktivist ist? Das geht im Falle von Philipp Gut natürlich überhaupt nicht. Der hat als Journalist den Blattschuss gesetzt, im richtigen Moment ein peinliches Zitat des Ringier-Chefs Marc Walder auszugraben.

Dabei hätte er aber unbedingt klarstellen müssen, dass er auch im Referendumskomitee gegen das Medienpaket sitzt, wurde gemeckert und gemäkelt. Transparenz, muss der Leser wissen, so geht’s ja nicht.

Oder doch.

Schon seit Längerem führt ein gewisser Michael Hermann eine Kolumne im Reiche Tamedia. Damit beschallt er immerhin so eine runde Million Leser mit seinen Meinungen. Vorgestellt wird er als «Politgeograf». Darunter kann sich der durchschnittliche Leser genau nix vorstellen.

Aber mit etwas detektivischem Gespür kann man der Spur der Fotobyline folgen: «Sotomo». Denn heutzutage machen sich auch grosse Medienkonzerne nicht mehr die Mühe, einen eigenen Fotografen ans Gerät zu schicken.

Nun ist «Sotomo» nicht der Name eines japanischen Lichtbildners. Sondern ein Hinweis darauf, dass Hermann Geschäftsführer der «Forschungsstelle Sotomo» ist. Die widmet sich den Themen «Meinungsforschung, Politikstudien und -evaluation» und anderen Untersuchungen.

Zu seinen regelmässigen Auftraggebern gehören auch Ämter, die SRGdie Bundesverwaltung und – das BAG. Ein Schelm, wer einen Zusammenhang mit der Aussage seiner neusten Kolumne sieht:

«Trotz Verschwörungstheorien und neuen Freiheitsfreunden: Staatliche Massnahmen haben in einer Phase grösster Verunsicherung Sicherheit und Vertrauen geschaffen.»

Man kann doch mal seine Meinung sagen

Vertrauensverlust, Glaubwürdigkeitsproblem, Kakophonie, Herumrudern, Widersprüchlichkeiten, Führungsversagen? Aber nicht doch, nicht in der Welt von Hermann. Das Vertrauen in den Staat wurde gesteigert, Verlierer sind die anderen:

«Nicht Verschwörungstheorien, Wissenschaftsskepsis und neue Freiheitsfreunde sind am Ende wohl die wirklich relevanten politischen Folgen der Pandemie.»

Nun existiert das Phänomen Hermann schon länger, und ZACKBUM hatte sich bereits mit dem Thema befasst.

Da wir, im Gegensatz zum Mainstreamjournalismus, den Betroffenen immer Gelegenheit zur Stellungnahme einräumen, hatte Hermann auch Gelegenheit.

Sie war so gut, dass wir sie gerne hier wiederholen: «Wenn der Massstab wäre, alle Akteure in meiner Kolumne zu deklarieren, bei denen ich  schon Aufträge hatte, müsste ich dies bei praktisch jeder tun. Gerade die Tatsache, dass wir ein so breites Kundenfeld haben, führt zugleich dazu, dass wir gegenüber keinem Kunden in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen.»

Das war nicht schlecht. Ach, und Tamedia in der Gestalt von Oberchefredaktor Arthur Rutishauser machte Sendepause, gar nicht erst ignorieren, die Anfrage.

 Ein weiterer Sargnagel …

Nun ist es allerdings so, dass eine Wiederholung des Gleichen es nicht besser macht. Ein Kolumnist singt das hohe Lied auf einen seiner Auftraggeber – ohne dass dieser Zusammenhang für den Leser transparent ausgewiesen wird.

Das kann man auch lassen, sicher. Dann sollte man aber nicht bei anderen drüber meckern, wenn’s einem in den Kram passt. Aber Einäugigkeit, Parteilichkeit, auch das Vergaloppieren in Nebensächlichkeiten wie die Einreiseprobleme eines Tennisspielers – das alles sind Sargnägel bei der Beerdigung des Journalismus, wie wir ihn kennen.

Denn Unabhängigkeit, Qualität, Ausgewogenheit, Forumsfunktion, Transparenz: Das sind alles schöne Behauptungen. Aber wenn’s nur schöner Schein ist, dann fragt sich der Leser, wieso er dafür über 750 Franken im Jahr ausgeben soll.

Und beantwortet die Frage auch gleich.

 

 

Fassungslos, Part 1

Wir haben lange gezögert, aber es braucht ein neues Gefäss: FASSUNGSLOS.

Lesen, staunen, verzweifeln. Das sind die drei Stufen auf dem Weg zur Medienenthaltsamkeit.

Ja, das kann nur eine: Laura de Weck. Dafür zahlt der Tamedia-Lesende sicher gerne mehr als 700 Franken im Jahr, um so was hinter der Bezahlschranke zu finden.

Wandel ist gut, echter Wandel ist besser. Nur: wie? Weiss das Annik Hosmann?

Gleichberechtige Gesellschaft mit «echter» Chancengleichheit? Also wenn das bedeutet, dass solche Autorinnen gleichberechtigt würden: niemals!

Dass der «Republik»-Linke im Sinne der Unabhängigkeit von einem multimillionenschweren Brüderpaar gesponsert wird, das stört Philipp Albrecht überhaupt nicht. Dass er sich hier über den Untergang der Club-GV freut, sollte wenigstens seine Leser stören.

Das vierfache Grauen.

Wer den sympathischen Herrn nicht kennt: Nik Walter, Leiter «Wissen» bei Tamedia. Hier setzt er in aller journalistischen Unabhängigkeit ein Zeichen.

 

 

Laura de Weck: nein, danke!

Es sollte selbst im Journalismus Schamgrenzen geben. Oder Rücksichtnahme auf den Leser.

Laura de Weck führt eine Kolumne bei Tamedia. Daraus macht sie dann auch ein Buch bei Diogenes. Sie bezeichnet sich selbst als Schauspielerin, Bühnenautorin und Regisseurin. Ihre Stücke wurden schon aufgeführt.

De Weck hätte keine einzige Kolumne verfasst, wäre weder als Schauspielerin, noch Bühnenautorin, noch Regisseurin unangenehm aufgefallen. Wir alle hätten uns dann nicht jedes Mal fremdgeschämt, wenn eine Kolumne von ihr erscheint.

Das alles wäre allen erspart geblieben, wenn sie nicht den Nachnamen de Weck trüge. Genau, das liegt daran, dass sie die Tochter von DEM de Weck ist. Das öffnet Türen, da öffnet jeder Chefredaktor sein Herz. Denn aus eigentlich unerfindlichen Gründen geniesst Roger de Weck den Ruf, ein grosser Denker, Intellektueller und begnadeter Schreiber zu sein. Dieser falsche Schein leuchtet dann auch über seiner Tochter.

ZACKBUM musste sie schon vor Kurzem scharf kritisieren. Weil ihr Geschreibsel weder formalen, noch inhaltlichen Minimalanforderungen entspricht. Wobei aber ihr Selbstbewusstsein umgekehrt proportional zu ihren Fähigkeiten ausgestattet ist: «Unsere SVP möchte wohl am liebsten, dass ich mich nur noch hinter vorgehaltener Hand traue, gewisse Dinge auszusprechen.»

Sie will auch wissen: «Wenn ich mich getraue, die Wörter «strenge Corona-Massnahmen» oder, noch schlimmer, «Steuererhöhung» auszusprechen, bricht gleich ein ganzer rechter Shitstorm über mich herein.»

Nun, das sind halt so unsichtbare Stürmchen, die de Weck vielleicht aus einem einzigen bösen Mail ableitet. Aber keine zur klein, furchtbar wichtig zu sein. Leider, wir sind machtlos, hat sich de Weck schon wieder zu einer Kolumne verstiegen.

Der Titel lautet: «Ehe für Alle. Amen.» Dafür kann sie vielleicht nichts, denn das Korrektorat der Qualitätsmedien von Tamedia ist ja auch ausgedünnt und nach einem Billiglohnland verschoben.

Aber für den nachfolgenden Inhalt kann sie was. Es ist mal wieder ein «Dialog». Nein, Shakespeare, Euripides, Dürrenmatt müssen sich nicht warm anziehen. Es ist eher wieder mal zum massiv Fremdschämen:

Leonie: Mama?

Mutter: Ja?

Leonie: Hast du Zeit?

Mutter: Klar.

Leonie: Ich wollte dir sagen… Ich wollte dir schon lange sagen, also… Ich… Ich bin lesbisch.

Mutter: Ah.

Leonie: Ja.

Da ich nicht de Weck bin oder heisse, erspare ich dem Leser die Fortsetzung. Vielleicht wird das alles besser, wenn endlich 40 Prozent aller Stellen bei Tamedia mit Frauen besetzt sind. Aber vorher? Karl Lagerfeld selig sagte mal den schönen Satz: «Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren.»

Um den zu adaptieren: Wer als angebliches Qualitätsorgan eine solche Peinlichkeit publiziert, hat die Kontrolle über jeden Qualitätsanspruch verloren. Während Lagerfeld solche Sottisen umsonst verteilte, will aber Tamedia für solche Peinlichkeiten auch noch Geld. Dann wundert man sich dort, wieso immer weniger Leser bereit sind, dafür auch noch Geld auszugeben. Das kann doch jede Primarschülerin besser. Und billiger. Ob sie de Weck  heisst oder eher nicht.

 

Die Meinung ist frei

Und sie darf auch frei geäussert werden. Eine Zensur findet nicht statt, heisst es markig in der Bundesverfassung. Über Bezahlung steht da nichts.

Nehmen wir einen heutzutage völlig normalen Vorgang. Ein gewisser Michael Hermann führt eine Kolumne im «Tages-Anzeiger», somit im ganzen Tamedia-Kopfblattimperium. Damit kann er ungefähr die Hälfte aller Deutschschweizer Tageszeitungsleser beschallen.

Seine Meinung ist frei und klar: «Die Kritik an der Impfstoffstrategie von Bundesrat und BAG ist billig». In seiner Kolumne kritisiert Hermann alle, die es im Nachhinein besser wissen wollen, die mit dem Vorteil der Perspektive von heute ungerecht damalige Entscheidungen kritisieren: «Ohne Fehlertoleranz jedoch werden wir an Krisen wie diesen nicht wachsen.»

Unbezahlte Meinung hinter Bezahlschranke.

Das ist sicher ein wahrer Satz. Vielleicht hätte es dem unschuldigen Leser des Qualitätsjournalismus aus dem Hause Tamedia geholfen, wenn auch bei Kommentatoren gewisse Interessensbindungen offengelegt würden. Das schränkt ja die Meinungsfreiheit keinesfalls ein, hilft aber dem Empfänger bei der Einordnung der Meinung.

Michael Hermann, der Nachfolger des Mannes mit der Fliege, ist nämlich in erster Linie Geschäftsführer der «Forschungsstelle Sotomo». Die widmet sich den Themen «Meinungsforschung, Politikstudien und -evaluation» und anderen Untersuchungen.

Ohne billige Kritik geht’s wieder bergauf.

Auch das ist nichts Ehrenrühriges, denn auch Hermann muss ja schauen, dass der Schornstein raucht. Mit seinen politischen Spinnenprofilen und politischen Landkarten gehört der Politikwissenschaftler zum festen Personal der «Fachleute», die in Funk, Fernsehen und auch im Print gerne herbeigezogen werden.

Vor allem von privaten Medienhäusern, bei denen die «Expertenmeinung» häufig den Höhepunkt der Recherche darstellt, die sonst per copy/paste, skype und Google durchgeführt wird.

Was dem einen sein Uhl, ist dem anderen seine Nachtigall

Stellen wir eine hypothetische Frage. Was würde Tamedia wohl dazu sagen, wenn in der «Weltwoche» eine Verteidigungsschrift zum Risk Management der CS erschiene? Und sich herausstellen würde, dass der Autor zu den Lieferanten oder Mandatsträgern der CS gehörte? Ohne dass das dem Leser offengelegt würde? Genau, ein Riesengebrüll würde Tamedia erheben, vom Ende der journalistischen Sitten, gekauften Meinungen, von Leserbeschiss wäre die Rede.

Von Doppelspiel, Unredlichkeit und was einem sonst noch so an Beleidigungen einfällt. Womit Tamedia allerdings völlig recht hätte. Es ist im Fall Hermann allerdings so, dass auch die Credit Suisse zu seinen Auftraggebern gehört. Macht ja nix, darüber schreibt er nicht.

Zu seinen regelmässigen Auftraggebern gehören auch Ämter, die SRG, die Bundesverwaltung und – das BAG. Hermann nimmt hier also eine Behörde in Schutz, auf deren Honorarliste er oder seine Firma steht. Hermann äussert sich hier also positiv zu den Leistungen von Behörden und des Bundesrats, wobei staatliche oder halbstaatliche Institutionen den Grossteil seiner ausgewiesenen Brötchengeber ausmachen.

Immerhin zeigt er auf seiner Webseite Transparenz und führt stolz eine ganze Liste von aktuellen und vergangenen Projekten auf; jeweils mit Thema und Auftraggeber. Das diese Dienstleistungen, inklusive Meinungsumfragen, weder gratis erbracht werden, noch sehr billig sind, versteht sich von selbst.

Auszug aus der Kundenliste.

Wir wollen Hermann auch keinesfalls unterstellen, dass er eine Mietmeinung sei, so wie der Bankenprofessor Peter V. Kunz, bei dem man ein «Gutachten» bestellen kann, das nötige Kleingeld vorausgesetzt.

Wir wollen aber diese mangelnde Transparenz im Hause Tamedia mit angeblich eisernen Regeln und Transparenz, der Basis für das Vertrauen, das der Leser seinen Produkten entgegenbringen soll, scharf kritisieren.

Hermann nimmt Stellung, Tamedia nicht

Hermann nimmt die Möglichkeit wahr, Stellung zu beziehen: «Ich finde Ihre Fragen bezüglich meiner Aufträge durchaus legitim.» Psychologisch geschickter Einstieg;

«wenn der Massstab wäre, alle Akteure in meiner Kolumne zu deklarieren, bei denen ich  schon Aufträge hatte, müsste ich dies bei praktisch jeder tun».

Hier lässt er etwas nach, denn: warum nicht? Aber schon kommt er wieder hinten hoch: «Gerade die Tatsache, dass wir ein so breites Kundenfeld haben, führt zugleich dazu, dass wir gegenüber keinem Kunden in einem Abhängigkeitsverhältnis stehen.»

Zudem sei das Hauptgeschäft Meinungsumfragen, keine strategische Beratung, zu der er sich in seiner Kolumne äussere. Immerhin, netter Versuch.

Tamedia hingegen ignorierte eine gleichlautende Anfrage; Arthur Rutishauser beauftragte nicht einmal die Medienstelle, per copy/paste zu schreiben: Diese Vorwürfe sind falsch.

Wieso überrascht das nicht?

 

 

 

 

https://sotomo.ch/site/projekte/

Zackbum presents Patrizia Laeri

Liebe ZACKBUM-Leserinnen und Leser

Mein Name ist Patrizia Laeri. Sie haben sicher aus den Medien erfahren, dass ich bald auf Youtube gehe. Ich habe aus der Konkursmasse von CNN das Label «DaChelles*?+!!» retten können und will bald auf Sendung gehen. In den letzten Wochen habe ich mehr über Mikroökolonie gelernt als während meines ganzen Studiums an der Universität Zürich. Zuerst galt es, die beiden Schuldprioritäten Economy sustable und Hedge maintable zu fächern. Dann musste ich bei CNN World die Claims und Nuts sheeds abklimatisieren. Das hört sich furchtbar kompliziert an. Vor allem junge Frauen rennen vor solchen «Dingen» davon. Mit der bereits implantierten Netzwerk-Strategie «Equality woman» versuche ich, die verängstigten Hühner aber wieder einzusammeln.

Sicher fragen Sie sich, welcher Topshot als erster in unsere Sendung «DaChelles*?+!!» kommt. Na, gut, ich verrate es: der äusserst attraktive Björn Rosengren, CEO von ABB! Rosengren ist mein totaler Wunschpartner. Er ist sexy, gebildet und hat etwas zu erzählen. Zum Beispiel über Turbinen, Generatoren und High fidelty.

Ich habe aktuell 128‘987 Follower auf Facebook und 654‘000 auf Instagram. Zusammen mit meinen beiden anderen Moderatorinnen (blond und brünett) kommen wir auf insgesamt 23‘987‘000 Followers. Die meisten kommen aus Indien und heissen Singh zum Vor- oder Nachnamen.

Der Vorteil bei Youtube ist, dass Sie «DaChelles*?+!!» jederzeit konsumieren können. Zum Beispiel um 12:15 Uhr. Aber auch 16:30 oder sogar 19:30 Uhr. Wie finanzieren wir uns? Gute Key-Question. Einerseits durch die nervige Werbung, andererseits durch Produkte, die ich noch gerne einführen möchte. Meine brünette und blonde Mitmoderatorinnen LIEBEN (!) Martin Frat-Installer aus London oder Björn Fraser, ein aufstrebender Modedesigner aus Stockholm, beziehungsweise Finnland.

Wir senden übrigens aus dem Zürcher Steinfelsareal. Wegen Corona können maximal 50 Zuschauer zugucken. Auch auf Youtube. Wir streben aber einen höheren Frauen- als Männeranteil an. Also mindestens 26 Weiber und 24 Männer. Es würde mich persönlich rühren, wenn ich Sie bald so begrüssen darf:

«This is «DaChelles*?+!!», herzlich willkommen – und Grüezi!»

Désordre, mon amour

Kolumnistinnen sind verwirrlich.

«Autorin» Simone Meier ist die Allzweckwaffe aus dem Hause CH Media. Sie füllt eine wöchentliche Kolumne «Glamour, mon amour» ab. Inhalt? Öhm, schwer zu sagen.

Dann betätigt sie sich als Resteverwerterin. Nachdem alle über den Absturz von Johnny Depp geschrieben haben, tut sie es auch, wobei ihr kein Kalauer zu abgegriffen ist: «Geht Johnny jetzt als Depp?» Was will sie uns damit sagen? Öhm.

Auch das Schicksal von Britney Spears ist Meier ein Anliegen. Britney wer? Ach so, ja, da war doch mal was, und was gibt es denn Neues? Öhm.

Was ist «Cancel Culture» und warum nicht?

Aber zur Höchstform läuft Meier auf, wenn es darum geht, der «Cancel Culture» kräftig Contra zu geben. Dafür braucht sie auf «watson», dem Millionengrab aus dem Hause Wanner, über 7000 Buchstaben. Aber es geht ja um alles. Denn «Cancel Culture bedroht Ihre Potenz, Ihren Job und überhaupt alles», weiss Meier.

Wer ist denn «Ihr»? Immerhin die Höflichkeitsform und gross geschrieben. Ach so, das ist einfach ein grammatikalischer Fehler, mehr nicht. Aber anscheinend meint Meier, soweit man ihr folgen kann, Leute wie Lisa Eckardt, J.K. Rowling oder Harvey Weinstein. Und – schräg aber auch – den Mohrenkopf. Was der hier zu suchen hat, das versteht nicht mal Robert Dubler, der diesen «Schaumkuss» unverdrossen herstellt. Und ihn Mohrenkopf nennt, um der «Cancel Culture» entgegenzuwirken?

Nun ja, offenbar will Meier in dieser «Analyse» zunächst eine Reihe von Personen aufzählen, die sich als Opfer der Annulierungsunkultur, von Zensur und Auftrittsverboten sähen. Darunter die Satirikerin Lisa Eckardt, die sich «als Antisemitin (miss)verstehen lässt». In Wirklichkeit liegt das Problem ganz woanders: Die Einzige, die so ziemlich alles (miss)versteht, ist Meier selbst. Unterwegs im wilden Kannitverstan.

Opfer sind keine Opfer, na und?

Denn keine dieser Figuren hat sich jemals darüber beschwert, Opfer einer «Cancel Culture» zu sein. Macht aber nix, denn damit will Meier den Leser nur schon ganz am Anfang so verwirren, dass er willenlos weiter durch ihren Text taumelt.

Jetzt muss sich der Leser bitte anschnallen und festhalten. Denn Meier setzt zu einem ganz wilden Ritt an. Nach dieser (miss)verständlichen Einleitung prangert sie «die Rechte» in den USA, aber auch «mitten in Europa» an. Sobald sie da irgendwie nicht weiterkommt, begibt sich Meier in die Geschichte zurück. Fichen in der Schweiz, die Karrieren gecancelt hätten, die McCarthy-Ära in den USA zu Zeiten der Kommunistenhysterie. Unvermeidlich muss nun natürlich der Führer sein hässliches Haupt erheben. Aber à la Meier:

«Unter Hitler wurden Juden, Menschen mit einer Behinderung, Fahrende, Kommunisten und Homosexuelle gecancelt. Und so weiter.» Wie bitte? Den industriell betriebenen Massenmord in Konzentrationslagern nennt man heutzutage «gecancelt»? Dafür verdiente Meier kräftig eins hinter die Ohren, aber das wäre ja Gewalt gegen Frauen, und intelligenter machen würde es sie auch nicht.

Unglaublich geschmacklos

Nach dieser geschmacklosen Entgleisung lässt uns Meier noch an ihrem platten Verständnis ganz grosser Bögen teilhaben: «Doch der Lauf der Geschichte schubst die Gesellschaften nun einmal ganz langsam, aber unaufhaltsam in Richtung von Gleichberechtigung und Teilhabe, von Diversität und Inklusion. Fortschritt ist unumkehrbar.»

Nun, gerade Meier lässt doch daran zweifeln, sie belegt eher: Rückschritt ist machbar, Frau Nachbar. So wie vorher Hitler für die Klimax kruder Behauptungen herhalten musste, ruft Meier nun noch die «Publizistin» Franziska Schutzbach als Zeugin auf.

Eine Anti-Demokratin als Zeugin

Man erinnert sich vielleicht: Diese militante Vorkämpferin für Zensur und Abschaffung demokratischer Spielregeln erregte Aufmerksamkeit, als sie behauptete, es könne nicht gelingen, rechtsnationale Kräfte in Europa, insbesondere die SVP in der Schweiz, «auf formal-demokratischem Weg zurückzudrängen». Sondern wenn ein Rechter, notabene ein gewählter Parlamentarier, den Mund aufmache, sollten andere Parlamentarier den Saal verlassen, Taxi- und Flugunternehmen «sollten keine Rechtsnationalen mehr transportieren».

Sozusagen die moderne Variante von «kauft nicht bei Juden». Als das Kritik auslöste, ruderte Schutzbach zurück, das sei doch nur ironisch gemeint gewesen. Aber was will uns Meier eigentlich sagen? Vielleicht geht sie völlig zu Recht davon aus, dass die Fans von Katzenbildern, lustigen Rangordnungen und ausgewählten Slapstick-Videos, die «watson» anzieht, gar nicht in der Lage sind, einen so langen Riemen überhaupt bis zu Ende zu lesen.

Pech mit dem Schreibpersonal

Da entgeht ihnen aber eine Hammererkenntnis, die Meier aus all dem Durcheinander zieht, das sie selbst angerichtet hat: «Wir befinden uns im Fluss feinnerviger Prozesse und Anpassungen.»

Ach was. Wenn ich in diesen Fluss auch eine feinnervige Anpassung schütten darf: CH Media hat schon ein Pech mit dem Schreibpersonal. Der publizistische Leiter ist ein Heuchler und beschimpft seine Brötchengeber, die Abonnenten. Und die Allzweck-Kolumnistin des Hauses hühnert und stolpert durch ihre Kolumnen, bis dem letzten Leser ganz schwindlig geworden ist.

Sparpotenzial vorhanden

Da wären endlich einmal sinnvolle Sparmassnahmen möglich. Schon alleine eine Einstellung von «watson», bei dem Jahr um Jahr der Zeitpunkt weiter in die Zukunft verschoben wird, dass die Online-Plattform jemals schwarze Zahlen schreiben könnte, würde den weiteren Abfluss von Millionen verstopfen. Schliesslich hat «watson» bereits 99 der «100 wichtigsten Fragen der Menschheit» beantwortet. Nach dieser Gewaltleistung hat es sich Ruhe verdient. Die könnte auch Meier dazu verwenden, mal Ordnung in das Durcheinander in ihrem Kopf zu bekommen.

Anmerkung: In einer früheren Version hiess es, «watson» sei aus dem Hause CH Media. Wir haben den Fehler korrigiert.