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Nebi: erschütternd wenig Abos

Exklusiv: Insider enthüllen die Abo-Zahlen des «nebelspalter.ch»

Seit etwas mehr als einem Jahr gibt es den neuen «nebelspalter.ch». Seit mehr als einem Jahr erscheint er faktisch werbefrei. Seit mehr als einem Jahr gibt er keinerlei Zahlen bekannt. Abonnenten, Einschaltquote, Einnahmen? «Kein Kommentar», sagt Chefredaktor Markus Somm routiniert.

Zwei voneinander unabhängige und mit der Materie vertraute Quellen haben ZACKBUM gegenüber die Zahl der Abonnenten enthüllt. Sie ist besorgniserregend. Es handelt sich um durchschnittlich 4000.

Da «nebelspalter.ch» konsequent seinen Inhalt hinter einer Bezahlschranke versteckt (erst seit Kurzem gibt es ein Schnupper-Abo), entsprechen die 4000 Abonnenten auch den Lesern.

 

Das ist erschreckend. Das bedeutet, dass monatlich rund 60’000 Franken reinkommen. Werbeeinnahmen null. Demgegenüber steht eine aufgeblasene Payroll. Selbst nach dem grossen Köpferollen vor Kurzem, als endlich auch der völlig unfähige Geschäftsführer gefeuert wurde, besteht die Redaktion noch aus 9 Nasen. Ob Ralph Weibel als Chefredaktor des Print-«Nebelspalter» oder der Kommunikationsberater Philipp Gut wirklich dazugehören, sei dahingestellt. Dazu kommen noch 14 «ständige Mitarbeiter und Kolumnisten», sowie der «Geschäftsführer» und, nobel, eine «Assistentin der Chefredaktion».

Die monatlichen Ausgaben dürften sich locker auf rund 200’000 Franken läppern. Bei Einnahmen von 60’000. Man rechne.

Erschwerend kommt hinzu, dass es geradezu an absichtliche Verweigerung grenzt, wenn ein Online-Organ, das Werbung eigentlich mit weit gespreizten Beinen entgegennehmen möchte, nach einem Jahr werbefrei erscheint. Das ist unfassbar.

Eigentlich tödlich ist, dass es dem Nebi nach einem Jahr nicht gelungen ist, mehr als 4000 Nasen zum Abschluss eines Abos zu bewegen. Das bedeutet, dass der Neugier-Faktor des Beginns restlos aufgebraucht ist und allerhöchstens die Abgänge teilweise kompensiert werden. Zum Start hatte der Nebi dank Werbekampagne und Neugierfaktor sicherlich mehr als 4000 Abonnenten. Was bedeutet, dass es nicht gelungen ist, die Leserbasis zu verbreitern – oder zu halten.

Womit wir beim zentralen Problem angelangt sind. Der Nebi hat in diesem ganzen Jahr nie einen Primeur gelandet (abgesehen von einem Geschenk Guts). Der Nebi hat es nicht geschafft, in anderen Medien zitiert zu werden. Der Nebi hat es nicht geschafft, Artikel zu produzieren, die Pflichtlektüre sind. Wer sich selbst und alle anderen fragt, bekommt immer die gleiche Antwort: gibt es einen Artikel im Angebot, den  man unbedingt lesen möchte und dafür auch 15 Franken zahlen? Die Antwort ist nein. Zu  vorhersehbar, eintönig, von den ewig gleichen Autoren stammt der Content. Dazu Somm auf allen Kanälen und als Vielschreiber. Nicht immer sehr kompetent, aber eloquent.

Bei dieser Burn-Rate kann man ausrechnen, wann das eingesammelte Startkapital verbraten ist. Schlimmer ist, dass keinerlei Besserung zu erkennen ist. Im Gegenteil, viel zu spät wurde auf die Kostenbremse getreten. Aber durch das Feuern diverser Mitarbeiter wird der Content auch nicht besser.

Das fundamentale Problem scheint aber zu sein: weder Somm, noch der alte wie der neue Geschäftsführer, noch der Verwaltungsrat haben auch nur die geringste Ahnung, wie Internet funktioniert; wie man Einkommen generiert, wie man sich ins Gespräch bringt.

Was sagt Chefredaktor Somm zu diesen Abozahlen? Nein, das wird kein Intelligenztest. «K.k., kein Kommentar».

Also steht zu vermuten: die Beerdigung wird in aller Stille stattfinden.