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Darüber müsste selbst Seibt lachen

Er steht auf unserer Shitlist. Aber es gibt so wenig zum Grinsen heutzutage.

Es ist stärker als ZACKBUM. Wir versuchen krampfhaft, den Blick abzuwenden. Aber wie ein Magnet zieht ihn eine Schlagzeile an, die einfach brüllend komisch ist. Selbst Buster Keaton würde es nicht gelingen, mit unbewegter Miene darauf zu blicken.

Man liest, die Mundwinkel wandern unbeherrschbar nach oben und aussen. Zuerst verschafft sich ein leises Kichern Bahn, und dann wird’s unkontrollierbar. «Die alte Macht der Männer ist zurück». Boah, ey. War sie denn jemals weg? Und wenn sie zurück ist, ist sie dann weiterhin die alte Macht – oder eine neue alte? Prust. Auch daran ist Trump schuld. Gröl. «Auch Europa und die Schweiz kennen den Trend». Kicher, hier beginnt sogar die Sprache zu holpern, als Verstärkung des Lacheffekts. Und hier gerät sie völlig ausser sich: «Seine Folgen: potenziell schwer». Potenziell, schenkelklopf. Schwer, tränenabwisch. Spätestens hier winselt der Leser um Gnade und wälzt sich am Boden, mit Seitenstechen und Schnappatmung.

Das ist von dermassen strahlender, unverstellter Dummheit, wie man es nicht bei der «Republik», nicht bei der WoZ, nirgendwo sonst antrifft.

So platzt das Lachen heraus. Unkontrollierbar. Man liest die wenigen Wörter im Titel und im Lead. Und man weiss: mehr hält das Zwerchfell nicht aus.

Man wundert sich, wie so etwas entstehen kann. Da weiss KI Rat:

Der erste Schritt beim Lachen ist das Verarbeiten eines Reizes, z. B. eines Witzes, einer lustigen Situation oder einer absurden Begebenheit. Der präfrontale Kortex und das limbische System (insbesondere die Amygdala und der Hypothalamus) sind entscheidend, um humorvolle Inhalte zu bewerten.

Dann erfolgt Muskelaktivierung, der Herzschlag beschleunigt sich, die Atmung verändert sich und: Lachen führt zur Freisetzung von Endorphinen, Dopamin und Serotonin, die die Stimmung heben und ein Gefühl des Wohlbefindens erzeugen.

Und schliesslich: Lachen hilft, Stress abzubauen und Spannungen zu lösen.

Danke, Philipp Loser, danke. Mike Arschloch») Müller, der einzige Mensch, der Dick und Doof als Solist spielen kann, war gestern. Hier und heute kommt der neue Comedystar. Damit ist auch das Humorproblem von SRF gelöst. Late Night mit Loser. Der Aufwand ist absolut überschaubar. Er liest einfach aus eigenen Werken. Und wenn man nachts das Fenster aufmacht, hört man in der ganzen Schweiz Gekicher, Gelächter, Gegröle.

Das ist genau das, was die Seele in diesen schlimmen Zeiten braucht. Erholung und Labsal. ZACKBUM nimmt alles zurück, was wir jemals gegen diesen Giftzwerg gesagt haben. Völlig falsche Einschätzung. In Wirklichkeit ist er die grosse weisse Hoffnung der Schweiz, endlich einmal wieder eine befreiende Humorsendung hinzukriegen.

Was für ein Spassvogel. Harlekin. Pausenclown. Schalk. Schelm. Witzling. Scherzkeks. Spasskanone. Witzbold. Auch eine Witzfigur, ein dummer August, ein Hanswurst, eine Lachplatte, Witzblattfigur, ein Tünnes.

Hui. ZACKBUM wischt sich die Lachtränen ab, versucht an sich zu halten und bricht wieder in konvulsivisches Gelächter aus. Meiner Treu, was für ein Labsal.

Schielen auf den «Blick»

Wir wollen’s immer wieder lassen. Aber der «Blick» ist stärker als wir …

Zunächst ein Scherz für Insider:

Sturm ist Direktor der Konjunkturforschungstelle der ETH Zürich, die von vielen mit DOF abgekürzt wird. Denn seine Prognosen und Analysen haben eine Gemeinsamkeit: sie treffen eigentlich nie ein. Daher ist es für einmal gut, dass dieses Interview bei «Blick+» unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet.

Sichere Lacher liefert «Blick» immer mit seinen Ratgebern (garantiert werbefrei):

Apropos Experte, neben Sturm gibt es noch eine zweite Koryphäe, die auch schon mal mit dem Dritten Weltkrieg droht. Wenn es allerdings keine so knackigen Zitate gibt, dann hilft das Allerweltswort vom Einordnen:

Hier handelt es sich für einmal nicht um den Inhalt, sondern mehr um die Form, die äussere Hülle. Denn gleich zwei Kleidungsunfälle nebeneinander, das ist nur was für starke Nerven und Augen:

Hier wird’s allerdings wieder inhaltlich dunkel:

Zurück zum Ratgeber; das hier kannten wir noch nicht:

Warum? Ganz einfach. Dieb, Türklinke runter, schepper, Dieb weg. Blöd nur: mit Spannteppich funktioniert das nur bedingt. Bei einem Türknauf (üblich nicht nur in den USA) wird’s schwierig. Ist’s der Zimmerservice oder ein Gast, der sich in der Türe geirrt hat, dann erhebt sich die Frage: wer zahlt die Tasse? Aber der «Blick» hat noch mehr gute Ratschläge auf Lager: «Die Türe stattdessen mit einer Schnur oder einem Gürtel zu sichern, kann schnell zur tödlichen Falle werden. Im Falle eines Brandes muss es schnell gehen. Einen Knoten zu lösen, könnte da wertvolle Zeit kosten.»

Abgesehen vom Brandrisiko: wie um der Karwoche willen sichert man eine Tür mit einem Gürtel oder einer Schnur? Aber immerhin: vielleicht haben die, die das machen, noch alle Tassen im Schrank. Ach, und dass eigentlich jede Hoteltüre eine Verriegelung hat, solche Details lassen wir lieber aus, kills the story …

Hilfe, aufhören, das Zwerchfell schmerzt.

Aber ein Absackerchen haben wir noch. Den völlig werbefreien «Blick» in die Zukunft. Ganz weit in die Zukunft:

Das Datum muss sich jeder Vielflieger rot im Kalender ankreuzen. Ach, schliesslich noch eine Warnung sozusagen in eigener Sache:

Der «Blick»-Kenner hätte das allerdings auch schon daran gemerkt, dass sie fehlerfrei und höflich formuliert ist …

Da capo, japst ZACKBUM. Endlich mal eine Prognose mit 100 Prozent Eintrittswahrscheinlichkeit.

4 Monate, die die Welt veränderten

Nun gut, die kleine Medienwelt der Deutschschweiz. Ein wenig.

Schon nach einem Monat waren sich viele Getroffene und Betroffene einig: ZACKBUM.ch macht sicher bald mal die Schraube. Ist doch unvorstellbar, dass drei Nasen freiwillig und ohne Bezahlung monatelang einen Artikel nach dem anderen rauspusten.

Nach inzwischen vier Monaten kann man laut sagen: doch. Es sind inzwischen weit über 330 Artikel geworden; jeden Tag mehr als einer, manchmal sogar drei. Schnell schafften wir, was der Ritterschlag für jedes kritische Organ ist: Wir wurden schnell gehasst – und entweder bedroht, oder ignoriert.

Bedroht mit dem Üblichen: Werden Sie nicht, dann werde ich alle geeigneten rechtlichen Schritte, Blabla. Konstruktiver waren Hinweise von vielen Seiten, wenn der Wunsch entstand, etwas zu ergänzen, allenfalls etwas richtigzustellen.

Das tun wir immer und gerne. Genauso, wie wir aus Prinzip allen Betroffenen oder Beteiligten die Gelegenheit geben, Stellung zu nehmen. Innerhalb eines geplanten Artikels, oder auch als Gastbeitrag. Wir nehmen es als Kompliment für die Stichhaltigkeit unserer Recherchen, dass die Gegenrede noch nie benutzt wurde. Was auch bedauerlich ist.

Nicht minder bedauerlich ist, dass dieses Schweigegelöbnis auch dann gilt, wenn ZACKBUM.ch einen Primeur knallen lässt. Wir haben nach 8 Medienmitteilungen aufgegeben, die übrige Journaille dazu zu bewegen, was sie sonst bei jedem Pipifax tut: etwas vermelden, was wir veröffentlichen.

Seien das die internen und despektierlichen Aussagen des Leiters Publizistik bei CH Media über seine eigenen Leser, das ungenierte Brechen von Sperrfristen, gar die Ergebnisse einer exklusiven Umfrage unter den Medienhäusern, wie sie es mit Kurzarbeit halten: die Antwort ist schweigen. Der Sozialplan von Tamedia bei der nächsten Entlassungsrunde, der Auflagenschwund bei der NZZ, die Fehler von «10vor10», dass Tamedia eine Würdigung seiner ehemaligen Mitarbeiterin Charlotte Peters verschnarcht hat, die schwindende Trennung zwischen redaktionellem und bezahltem Inhalt – das alles interessiert die betroffenen Medien nicht.

Als wir starteten, haben wir nicht gewusst, dass wir immer nötiger werden. Nicht nur, weil wir immer besser werden. Sondern, weil Tamedia schon lange die Medienkritik aufgegeben hat. CH Media weitgehend. Die NZZ vor Kurzem. Weil zudem der «Schweizer Journalist» wie so viele Medien Opfer der Pandemie geworden ist. Kaum mehr Eigenrecherche in der Schweiz, dafür Berichterstattung vom hohen Norden Deutschlands oder von Wiener Hofintrigen.

Auch die «Medienwoche» hustet nur mehr Gesinnungsjournalismus aus, und persoenlich.com bleibt das Organ der Beliebigkeit und der Medienmitteilung: Agentur X hat eine neue Putzfrau angestellt, Pardon, eine Facility Managerin.

In diesem sich selbst verzwergenden Umfeld ist es nicht nur Eigenleistung, immer grösser zu werden. Das drückt sich auch in nicht explodierenden, aber stetig steigenden Zahlen aus. Wir haben nicht die Schweiz als Zielpublikum, und wir befürchten, dass auch Donald Trump uns nicht zur Kenntnis nimmt, was die meisten Kommentatoren in der Schweiz von sich annehmen.

Aber in den meisten Gesprächen mit Berufskollegen, an Reaktionen aus journalistischen Ecken, mit denen wir nie gerechnet hätten, vor allem aber durch den Standardsatz: «natürliche lese ich Euch», wissen wir, dass wir unser Zielpublikum in lediglich vier Monaten erreicht haben.

Werbefreies Magazin

Was bemerkenswert ist, weil wir faktisch keine Werbung machen, nicht on- und schon gar nicht offline. Wir sehen uns bestätigt: Mund-zu-Mund-Propaganda ist besser als alles andere. Wer etwas leistet, und kontinuierlich nicht nachlässt, wird wahrgenommen.

Das äussert sich auch darin, dass wir in dieser geballten Menge noch nie in unserer nun auch nicht kurzen Karriere von Whistleblowern informiert wurden wie seit dem Start von ZACKBUM.ch. Der Leidensdruck in den noch verbleibenden Medienkonzernen ist immens.

Die Zeiten sind kritisch. Die Debatte über Fake News, Gesinnungsblasen, verschiedene Wahrnehmungen der gleichen Realität, fehlende analytische und einordnende Fähigkeiten, Alternativen zum Sparmodell «schmeiss sie raus und verkauf’s dem Leser als Verbesserung», all das braucht Reflexion und kritische Begleitung.

Auch mit Geldvernichtungsmaschinen wie «Republik», «watson», «Bajour» oder die verblichene «TagesWoche»: es braucht kritischen Journalismus wie eigentlich noch nie. Aber wie? Welche Modelle gibt es, wie kann er überleben?

Wir wissen auch nicht alle Antworten. Sonst wäre ZACKBUM.ch bereits in der Stratosphäre angelangt. Aber wir liefern nach bestem Wissen und Gewissen unsere Beiträge. Gepfeffert und nicht weichgespült. Den Temperamenten der tapferen Drei entsprechend. Nur erlaubte Meinung und belegte Tatsachenbehauptung kommen bei uns vor. Deshalb gab es zwar schon viele rote Köpfe und dunkle Drohungen, aber noch nie eine Gegendarstellung oder ernsthafte Rechtshändel.

Daher gilt: Nach vier Monaten ZACKBUM.ch ist vor vier Monaten ZACKBUM.ch. Immer wieder. Immer gerne und mit Lust. Mit Humor, Ironie und ja, auch mal mit Schadenfreude. Denn wie hiess es schon vom genialischen Regisseur und Schauspieler Erich von Stroheim: the man you love to hate.

Aber wir werden nicht nur gehasst, auch geliebt. So erreichen uns gar nicht so selten Anfragen, wohin man denn etwas überweisen könne, man wolle nicht einfach genüsslich konsumieren. Wir haben uns fest vorgenommen, niemals auf das Niveau der «Republik» und vielen anderen zu sinken. Lieber Selbstausbeutung als Bettelei. Aber: Wir wollen natürlich niemanden davon abhalten, seine Dankbarkeit auch finanziell auszudrücken.

Solche milden Gaben brauchen aber eine Struktur. Wer Geld annimmt, wird rechenschaftspflichtig. Muss transparent machen, wohin das Geld genau fliesst, was damit angestellt wird. Wer das kontrolliert. Sonst ist’s nicht seriös. Wir werden nun keine Holding mit AG, Genossenschaft und wunderlichen Buchungstricks basteln. Aber wir arbeiten an was Einfachem und danken vorläufig allen unseren Lesern.

Denn ohne sie gäbe es ZACKBUM.ch nicht. Denn wir haben von Anfang an geschworen: Wenn wir bis Ende 2020 nicht eine deutlich und stetig steigenden Zahl von Besuchern haben, dann ziehen wir den Stecker wieder raus. Dank Euch allen sind wir zuversichtlich, dass wir Ende Jahr ohne diesen Entscheid die Korken knallen lassen.