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3G-Regel bei der NZZ

Freiheit statt Zwang? Das galt einmal – beim liberalen Hoforgan.

Ab dieser Woche sollen an der Falkenstrasse zu Zürich verschärfte Regeln gelten. Einlass in die heiligen Hallen des Liberalismus und der Wirtschaftsfreiheit bekomme nur noch, wer die 3G-Regeln erfüllt.

Für Laien: das steht für «geimpft, genesen, getestet». Das ist im grossen Kanton im Norden der letzte Schrei bei der Bekämpfung der Pandemie. Nur wer eines dieser drei Kriterien erfüllt, darf rein.

Wo rein? Na, überall und doch nicht überall. 3G ist das neuste Gefummel, um krampfhaft darum herumzurudern, dass es keine Impfpflicht gibt. Also wäre es nicht so toll, wenn dann doch eine Apartheit-Gesellschaft entstünde. Durchlässig für alle Geimpfte (mit Zertifikat, natürlich), verschlossen für alle ohne.

Kellner, zahlen! – Darf nicht jeder sagen

Besonders bei Restaurants gehen auch in der Schweiz die Wogen hoch. Die spielen zwar volkswirtschaftlich keine grosse Rolle, zudem fehlt bis heute jeglicher Beweis, dass Speiselokale sich in Virenhöllen und Superspreader-Events verwandelt hätten. Aber es ist eine Massnahme, wie sie den Politikern gefällt: erregt Aufmerksamkeit, jeder merkt jeder, dass die was tun, Wirksamkeit völlig egal.

Aber da man nun hoch und heilig versprochen hat, dass es keine Impfpflicht gibt, wäre es heikel, Ungeimpfte einfach vor der Türe stehen zu lassen. Daher kam ein cleveres Kerlchen auf die die Idee mit den 3G. Jeder Impfmuffel kann sich schliesslich testen lassen, wenn er dabeisein will. Dann gibt es noch die Genesenen, die sich ihre Erkrankung ebenfalls testieren lassen können. Und natürlich die Geimpften.

Schon ist’s nicht mehr diskriminierend, Problem gelöst. In öffentlichen Lokalitäten wie Wirtschaften. Aber was dort recht ist, kann doch in der Privatwirtschaft nicht falsch sein. Wäre doch blöd, wenn die eh schon von Sparmassnahmen geschüttelte NZZ einen Corona-Ausbruch in ihren Redaktionsräumen hinnehmen müsste.

3G gilt wohl auch hier; wenn schon, denn schon.

NZZ: per freiwilligem Zwang zum Impfen?

Gerade bei freiheitsliebenden Redaktoren («mehr Freiheit, weniger Staat») kommen natürlich solche freiwilligen Impfzwänge ganz schlecht an, steht zu vermuten. Also könnte ein überproportional hoher Anteil an NZZ-Mitarbeitern nicht geimpft sein.

Dass diese Impf-Frösche eine Maske tragen müssen (wie auch die Geimpften), nun ja, das erfüllt zwar Vorschriften und senkt das Ansteckungsrisiko – aber was ist mit den Fröschen mit Maske, aber ohne Impfung?

Es stünde gerade der NZZ ganz schlecht an, ihren Mitarbeitern einen freiwilligen Impfzwang aufzuerlegen («weniger Freiheit, mehr Spritze»). Also schlaumeiert auch sie. Niemand hat die Absicht, alle impfen zu lassen. Aber nur wer 3G erfüllt, darf noch rein. Alle anderen bleiben im Home Office. Wo sie beste Chancen haben, bei der nächsten Sparrunde zuvorderst berücksichtigt zu werden.

Freiwilliger Zwang bei der NZZ?

Was sagt die die NZZ? «Es trifft zu, dass wir unseren Kolleginnen und Kollegen – in Absprache mit ihren Vorgesetzten –  derzeit eine teilweise Rückkehr ins Büro empfehlen, falls sie geimpft, genesen oder getestet sind gemäss 3G-Regeln. Die Einhaltung der Regeln erfolgt eigenverantwortlich, was unserer liberalen Haltung entspricht. Kontrollen sind nicht vorgesehen. Von «Zutrittsverweigerungen» kann insofern keine Rede sein.»

Eigenverantwortung ohne Kontrolle, ob das gutgeht?