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Hi- Hi Hilfe

Die Ukraine kriegt Geld. Viel Geld. Sehr viel Geld. Von wem?

Natürlich nicht nur in Cash. Aber wenn man die zugesagte finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung in Milliarden US-Dollar als Massstab nimmt, sieht es so aus:

  1. USA, fast 44 Milliarden
  2. Grossbritannien, fast 5 Milliarden
  3. EU, 4,3 Milliarden
  4. Polen 2,7 Milliarden

Danach folgen Deutschland (2,45), Frankreich (2,2) und Kanada (2,1). Anschliessend gibt es Kleckerbeträge von 500 Millionen abwärts. Japan beispielsweise mit 300 Millionen, Australien mit 200 Millionen noch hinter Estland oder Lettland und schliesslich die Schweiz mit 60 Millionen.

Daraus folgt, dass die grossen Sugar Daddys der Ukraine eindeutig die USA und GB sind, gefolgt von der EU und Polen. Anschliessend geht’s deutlich bergab, und schon die asiatischen Verbündeten wie Japan oder Australien sind nur noch mit bescheidenen Beträgen dabei.

Also auch hier viel Maulheldentum, wobei vor allem Deutschland zu Unrecht geprügelt wird, dass es sich viel zu wenig engagiere. Dem unbedarften Leser wird ein völlig falsches Bild von den wahren Grosszahlern vermittelt. Und vorgegaukelt, dass die Unterstützer der Sanktionen, also die USA; die EU, Japan, Australien und Neuseeland, gleichzeitig auch Unsummen für die Ukraine einsetzen.

Dabei werden nicht mal die Sanktionen vorbehaltlos unterstützt, und eine Gesamthilfe von 200 Millionen einer Wirtschaftsmacht wie Australien (oder 300 Millionen von Japan) kann man nur als Witz oder Feigenblatt bezeichnen.

Löchrige Sanktionen und halbherzige Unterstützung: das deutet darauf hin, dass es diesen Staaten darum geht, dass die Ukraine und Russland sich gegenseitig möglichst viel Schaden zufügen. Worauf dann westliche Firmen in der Ukraine abräumen können, was auf den Feldern wächst. Natürlich unterstützt wie seit vielen Jahren von der ukrainischen Oligarchenclique, den wahren Machthabern im Lande.

 

 

«Fairmedia» wird unfair

Der Verein «Fairmedia» vergreift sich bei der Wahl der Unterstützungsbedürftigen.

Von Adrian Venetz

Wer schon einmal vor Gericht stand oder stehen musste, dürfte vor allem dies in Erinnerung behalten haben: Es ist kompliziert, es ist zeitaufwendig. Und es kann verdammt teuer werden. Mir blieben solche Erfahrungen bislang gottlob erspart. Als Journalist hatte ich den vergangenen 20 Jahren aber dutzendfach mit Menschen zu tun, die – oft gänzlich unschuldig – in die Mühlen der Justiz geraten waren.

Und die daran fast zerbrachen: weil sie den Juristenjargon in den Urteilen nicht verstanden und sich dumm fühlten; weil sie den Ausführungen ihres Anwalts nicht folgen konnten; weil sie nicht verstanden, warum alles so lange dauert und so viel kostet. Und vor allem: Weil sie in ständiger Sorge lebten, dass der finanzielle Aufwand ihnen das Genick bricht.

Dank verschiedenen Institutionen, Stiftungen und Vereinen gibt es niederschwellige Angebote, beispielsweise in Form von unentgeltlicher Rechtsberatung. Auch der Basler Verein «Fairmedia» gehört dazu. Bekannte Gesichter und Namen wie Catherine Thommen und Peter Bertschi finden sich im Vorstand. Mit Spenden und Mitgliedschaften kann der Verein unterstützt werden. Laut eigenen Angaben bildet der Verein mit Geschäftsstelle eine «kostenlose Anlaufstelle für Betroffene von Medienberichten». Das ist rühmlich. Sehr sogar. Zu viele Menschen sind schlicht überfordert, wenn sie es mit Boulevardmedien und der Justiz zu tun kriegen.

Nun ruft der Verein zu einer grossen Sammelaktion auf. Auf der Website von «Fairmedia» wurde sogar extra eine Menüpunkt dafür geschaffen. Noch nie hat der Verein derart offensiv um Unterstützung geworben. Und wem kommt das Geld zugute? Einfachen Menschen, die sich finanziell kaum über Wasser halten können und sich plötzlich mit Medienrecht befassen müssen? Menschen, die niemand kennt und die sich nichts sehnlicher wünschen als eine helfende Hand in einem Rechtsstreit? Nein.

Dieses plötzliche Aufbäumen des Vereins, diese grosse Sammelaktion kommt nicht ihnen zugute, sondern dient als Finanzierung für den Rechtsstreit von Jolanda Spiess-Hegglin. Der neu geschaffene Menüpunkt heisst «Team Jolanda». Das ist weniger löblich. Das ist vielmehr ein Hohn für all jene, die wirklich juristische Hilfe brauchen und sich kaum ein 10-minütiges Gespräch mit einem Provinzanwalt leisten können. Menschen, die niemals einen eigenen Menüpunkt auf einer Website erhalten werden, weil kein Schwein sie kennt und kein Schwein sich für sie interessiert.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Berufung ans Bundesgericht völlig aussichtslos und reine Geldverschwendung ist.

Und genau das, liebe Freunde von Fairmedia, ist nicht löblich, sondern ekelhaft.