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Hilfe, mein Papagei onaniert: die SoZ

Wir nehmen uns eine einzige Sonntagszeitung vor. ZACKBUM ist auch nur ein Mensch.

Das gibt’s für Fr. 6.40:

Die grosse Aufmacherstory, wie zu erwarten:

Vielleicht hätte man eher so titeln sollen: Jetzt verkleben sie sich schon den Kopf. Aber natürlich ist auch die SoZ hin und hergerissen, ob sie die Klebe-Aktionen toll, fragwürdig oder bescheuert finden soll.

Gleich zwei Redaktoren braucht die Abfassung einer Nonsens-Meldung:

Die Dame hat inzwischen gleichviel Chancen wie Christoph Blocher, die Nachfolge Maurers anzutreten …

Aber nun die positive Meldung der Woche, ein Lösungsansatz für die Energiekrise:

Mehr solche Gesetzesbrecher, mehr Windräder, und wir können dann doch die AKW stilllegen.

Was soll man über den neuen britischen Premier schreiben, wenn man nichts über ihn zu schreiben weiss? Einfache Sache, meint die SoZ.

Da machen wir doch copy/paste eines Artikels des Korrespondenten der «Süddeutschen Zeitung» Arne Perras. Der von Singapur aus einen tiefen Einblick in indische Angelegenheiten hat. Er ist immerhin näher dran als Christof Münger, der Auslandchef ohne Ausland von Tamedia.

Weiter unaufhaltsam auf dem Weg nach unten ist das Gefäss «Fokus». Diesmal nicht nur ein Interview als Aufmacher, sondern auch ein Beitrag zur Rubrik «was macht eigentlich ...»:

In ihrer Schludrigkeit ist die SoZ nicht einmal in der Lage, dem Leser im Lead die Information zu gönnen, von wem denn eigentlich das Zitat ist. Rudolf Strahm heisst der Politik-Rentner.

So lobt man sich den «Wissenschaftsjournalisten»:

Felix Straumanns launiger Beitrag ist mindestens so sachlich, faktenorientiert und wissenschaftlich wie diese Karikatur.

Nun kommen wir zum nächsten Beitrag zum Thema «Leser dürfen zuschauen, wie Journis ihren Bauchnabel betrachten».

Ein halbseitiges Symbobild, ein schnarchlangweiliger «Erfahrungsbericht», fertig ist eine weitere Seite Leserverarschung.

Nun aber der IQ-Test für ZACKBUM-Leser. Worüber schreibt man, wenn die Skisaison näherrückt, aber noch nicht wirklich da ist? Na? Richtig, Gratulation, natürlich über das Thema Kunstschnee.

Und was bietet die «Wirtschaft»? Einen Knaller, der Nik Walter sicherlich gefällt:

Denn bleibt dort die Küche kalt, wird weniger geschmatzt, geschlürft und gekaut.

Nein, lieber Leser, das ist kein bezahltes Inserat. Es ist schlimmer, es ist ein unbezahltes Inserat. Ausser, ein solches Gerät steht nun beim zuständigen Journi rum:

Ist das hier ein bezahltes Inserat?

Aber nein. «Der 340 PS leistende Handschalter» mit «Fahrspasssituationen», der als «3,0-Liter-Modell ab 64’900 Franken startet», wurde von der Redaktion nach ökologischen, energiesparenden und Nachhaltigkeitskriterien ausgewählt.

Was bekommt man für Fr. 6.40? Kleingeld, Trinkgeld, schmales Münz. Rezykliertes, Langweiliges und Rechthaberisches. Nabelschau, absurde Reise- und Autotipps. Schnarchinterviews, während Recherche, elegante Schreibe, geistige Anregung Pause macht.

Pause? Oder endgültig eingespart.