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Doppelte «Fuckability»

Was SoZ und NZZaS können, ist für SoBli und «Das Magazin» kein Problem.

Wir erinnern uns: die bescheidene journalistische Kraft Rafaela Roth servierte den NZZaS-Lesern auf einer Doppelseite ein Interview, das mit der gleichen Person (und weitgehend identischem Inhalt) drei Monate zuvor in der SoZ erschienen war. Das reihte sich würdig in ihre jüngsten Flops ein, wie ein Jubelartikel über eine angeblich hervorragende Medienanwältin, die aber dummerweise einen Prozess nach dem anderen verliert.

Das können wir doch auch, sagten sich «Das Magazin» von Tamedia und vom SoBli. In der korrekten Reihenfolge:

Trotz allen Versuchen, die Macho-Männer bei Tamedia zu zähmen, hier interviewt nun eine Frau eine Mode-Erscheinung aus Oxford, die mit ein paar scharfen Begriffen umhüllt gähnende Langeweile verbreitet.

Geradezu zurückhaltend der Titel beim SoBli:

«Kein Recht auf Sex», titelt das Boulevardblatt schüchtern, und illustriert das Interview mit einem Porträt der «Philosophin», während «Das Magazin» lüsterne Fotoinszenierungen zum Interview stellte.

Nun könnte man noch meinen, die Frau habe dermassen Interessantes zu erzählen, dass sich ein Doppelschlag lohnt, dass die Dublette halt Unerhörtes zu Tage fördert.

Nun ja: «Natürlich ist Sex sehr privat und intim, aber er kann gleichzeitig auch politisch sein.» Oder: «Aber wo und wie wir aufgewachsen sind sowie unser Umfeld beeinflussen, wen wir attraktiv finden.»

Das, wie der ganze Rest, ist nun von einer dermassen banalen Beliebigkeit und einer Philosophin unwürdigen Flachsinns, dass man ihr nur gratulieren kann, den Ausdruck «Fuckability» erfunden zu haben. Der haut halt rein und macht es offenbar für Journalisten unmöglich, dahinter gähnende Leere zu erkennen.