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Wumms: Kerstin Hasse

Frauen ergreifen das Wort. Das kann sich nicht wehren.

Ungefähr einmal im Jahr meldet sich das Mitglied der Chefredaktion von Tamedia, Pardon, vom «Tages-Anzeiger», also einfach die Lohnempfängerin des Coninx-Clans Hasse zu Wort. Anlass ist jeweils der 8. März, der «Internationale Tag der Frau». Vor einem Jahr forderte sie kühn mehr «lila Populismus», was immer das sein mochte.

Diesmal hat Hasse bis zum 11. März gebraucht, um dieses Ereignis gebührend zu würdigen. Vielleicht funktionierte der Internet-Anschluss im Basler Luxushotel «Trois Rois» nicht, wo sich Hasse gerne in goldumkrusteten Spiegeln per Selfie der Welt präsentiert.

Nun lässt sie diverse Protestaktionen rund um den Globus Revue passieren, als würde sie keinen Leitartikel, sondern einen Schulaufsatz schreiben. Wobei das für sie womöglich das Gleiche ist. Auf jeden Fall titelt sie neckisch: «Wir müssen über Geld reden».

Hasse verbreitert sich über das brandneue Thema, dass weiterhin eine Lohnungleichheit zwischen Mann und Frau für gleiche Arbeit existiere. So weit, so gähn. Was schlägt sie denn als Lösung vor? «Eine mögliche Massnahme, um diesem Gender-Pay-Gap entgegenzutreten, ist mehr Lohntransparenz. Eine Lösung, die eigentlich auf der Hand liegt: Wenn in Unternehmen Löhne offengelegt und damit vergleichbar werden, werden es auch (ungerechte) Lohnunterschiede.»

Dann erwähnt sie lobend das Beispiel von Patrizia Laeri, die habe «erst vor wenigen Tagen ihren Lohn auf dem sozialen Netzwerk Linkedin öffentlich gemacht – ihr Post sorgte für Furore.» Vor allem sorgte er dafür, dass Laeri mal mit etwas anderem als einem angeblichen Kussversuch vor mehr als 20 Jahren in die Schlagzeilen kam. Ob der von ihr angegebene Lohn überhaupt stimmt oder ihren Gesamteinnahmen entspricht – da fragte kein Recherchierjournalist nach.

Aber item, Offenlegung der Löhne, einzelne Journalistinnen preschen vor, der markige Schlusssatz von Hasse:

«Wer es ernst meint mit der Gleichberechtigung, muss das Schweigen über Geld brechen

Peinliche Frage: meint es Hasse selbst ernst mit der Gleichberechtigung? Wenn man das daran messen will, ob sie auch ihren Lohn offenlegt, ist die Antwort ein klares Nein.

ZACKBUM wagt die Vermutung, dass es Hasse peinlich ist offenzulegen, wie viel Kohle sie für süsses Nichts- und Wichtigtun kassiert …

Es darf gelacht werden: was bleibt

Wenn man das Überthema auslässt, wird’s aschgrau in den Medien.

Wir wollen viel Luft nach oben, deshalb fangen wir mit «watson» an:

ZACKBUM ist sich sicher, dass uns der Leser dankbar ist, wenn wir kein einziges zeigen …

Scheitern im Alphabet, auch das kann «watson». Nein, damit sind nicht die grässlichen Rechtschreibfehler gemeint, sondern das hier:

Alphabet ist immer gut, nur gibt es halt so blöde Buchstaben wie MMännerdominanz»), Xx-mal») oder YYes-Man»). Daran sind schon viele Versuche gescheitert, eine Auflistung nach Alphabet zu machen. Geht noch ein Listical?

Vielleicht noch ein Absackerchen:

Sex sells, weiss doch jeder. die Frage bleibt: kann man bei «watson» von digitaler Umweltverschmutzung sprechen?

Damit es uns beim Anstieg nicht schwindlig wird, gehen wir eine halbe Etage nach oben. Der «Blick» hat immer noch nicht ganz aufgegeben:

Allerdings ein etwas verzweifelter Versuch, das Überthema Corona wachzuküssen; das liegt im Koma.

Seit der «Blick» beschlossen hat, seine weibliche Seite zu entdecken, also Frauen nicht mehr als Sexobjekte zu missbrauchen, findet das Thema nur noch so statt:

Eine Win-Win-Situation: Dildo im Blatt, erst noch als bezahltes Inserat. Beim «Seite 3»-Girl musste der «Blick» noch Fotohonorar zahlen …

Das hier tut nun echt beim Anschauen weh:

Obwohl’s das auch als Bewegtbild gibt, ist sich ZACKBUM nicht sicher, ob es sich nicht um einen Deep Fake handelt.

Schliesslich, ein Regenrohr und ein runder Punkt im Logo verpflichten, kümmert sich «Blick» noch um ein Ereignis, das leider auch im Schatten von grösseren Ereignissen steht:

Wie heisst es so schön? Die Geste zählt.

Weiter hinauf, in die schwindelnden Höhen von «Blue News». Dort hat man einen Blick auch für die kleinen menschlichen Gesten:

Das ist schön, wie’s im spanischen Königshaus zugeht, echt menschlich, verzeihend, anteilnehmend. Eigenschaften, die die Bourbonen nicht unbedingt durch die Geschichte begleiteten.

Auch aus der Forschung gibt es einen Durchbruch zu vermelden; wir verstehen nun unsere vierbeinigen Koteletts endlich richtig:

Nicht länger mehr «oink» ist «oink»: «Ob Schweine gut oder schlecht gelaunt sind, können Forscher nun anhand der Grunzlaute der Tiere erkennen.» Wir als Schweinekenner würden sagen, dass man sich nur in einen Schlachthof und an eine Schweinesuhle stellen müsste, um gewisse Unterschiede in den Grunzlauten wahrzunehmen, aber wir sind da keine Fachleute.

Auch «blue News» begibt sich in die Hölle eines Listicals:

Da liegt die Latte (Pardon) doch ziemlich hoch. Erschwerend kommt hinzu, dass der Autor – ein Mann ist. Ts, ts. Das arme Schwein (Pardon) musste nun 51 Gründe zusammenkratzen, da wollen wir gleich beim ersten Nachsicht walten lassen:

«1. Aus den Daten des Bundesamtes für Statistik geht hervor: 50,4 Prozent der in der Schweiz lebenden Menschen sind weiblich – mehr als die Hälfte also

Auch nach tiefem Nachdenken fällt ZACKBUM nicht ein, was das mit baldiger Gleichberechtigung zu tun haben könnte.

Wer uns bis hierher durch die Hölle des Seicht-Journalismus begleitet hat, kann das ohne Weiteres als bestandene Mutprobe werten.

Ex-Press XXVII

Blasen aus dem Medien-Sumpf

Schon alleine, um virenverseuchte Blödkommentare nicht mehr lesen zu müssen, ist ein baldiges Ende der Pandemie sehr willkommen.

Anhaltende gesundheitliche Probleme bei Tamedia

«Bis der Putschversuch und das anschliessende Rückzugsgefecht zum Desaster wurden. Nach den abstrusen Diktaturvorwürfen übt sich die SVP nur noch im spätpubertären Trötzeln.» – «Und wer eine Öffnungsagenda in Stein meisseln will, glaubt auch an Aluhüte, den Storch …» – «Undemokratisch, populistisch, antiliberal, ohne jede politische Linie oder führungslos: In nur einer Woche Corona-Politik im Parlament haben sich die bürgerlichen Parteien disqualifiziert.»

Wenn der «Politik-Chef» Denis von Burg bei Tamedia nicht mal den Drehzahlmesser runterkriegt, befürchten wir für seine Gesundheit das Schlimmste. Oftmals sind solche Ausbrüche Vorboten eines Hirnschlags. Wir empfehlen die Burn-out-Klinik Hohenegg. Oder eine Fastenkur an der Seite von Eric Gujer.

Aber es darf in der «SonntagsZeitung» auch gelacht werden: «Geld bedeutet für mich aktuell vor allem Verantwortung», sagt Jascha Rudolphi, einer der beiden Masken-Millionäre.

Unaufgeklärter Mordversuch am «Tatort»

Weiteren Lachstoff in trüben Zeiten liefert die SoZ mit ihrer Fortsetzung des Rachefeldzugs gegen den Schweizer «Tatort». Nach der immer guten Nummer, einen abgehalfterten Regisseur Gift und Galle speien zu lassen, legt Rico Bandle noch einen drauf.  «Missglückter Tatort: SRF gibt Fehler zu», es habe «heftige Kritik» gegeben, «für viele Zuschauer» sei der vorletzte Sonntag «ein Fernsehabend zum Vergessen» gewesen. Davon, dass der kritische und bei der Schweiz oberkritische «Spiegel» in eine Lobeshymne ausbrach, davon lässt man sich doch nicht die These vermiesen.

Und die letzte Lachträne gilt dieser Meldung: «Polizei löst Frauendemo auf». Kann ich bezeugen, war um die Ecke meines Büros, musste deshalb einen Riesenumweg machen, als ich mich an der Langstrasse mit Stoff versorgen wollte (nein, Scherz, bevor da jemand eine Meldung macht).

Was aber verwundert: Es war eine Demo für den Frauentag. Der ist aber am 8. März. Die Demo war am 6. Nach Frauen und Einparkieren nun auch Frauen und Kalender? Dabei ist es doch eher ungewöhnlich, dass Frauen zu früh kommen (ich geb’s zu, Männer sind Schweine).

 

Und was macht die NZZaS?

Sagen wir so: Eric Gujer wird entweder eine neue Fastenkur antreten, oder seinem Ruf als zu fürchtender Niedermach-Chef nachleben. Denn es steht buchstäblich nix Nennenswertes drin.

Woran man das merkt? Einfach. An folgenden Indizien:

  1. Wenn ein minderjähriges Jubiläum gross abgefeiert wird. 10 Jahre Fukushima in diesem Fall.
  2. Wenn selbst Felix E. Müller, die schreibende Sparmassnahme, nichts zu lachen bietet.
  3. Wenn ein Promi ein Krankheitsgeständnis macht.
  4. Wenn da und dort dem Frauentag gedacht wird und eine Comix-Figur wie Wonder Woman hochgehudelt.
  5. Wenn der Leser einzig an der Meldung hängenbleibt, dass es in Zürich eine Neuauflage der «Speak easy» gibt: illegale Lokale, wo der Koch im Geheimen Gäste bewirtet, die sich konspirativ durch den Hintereingang hereinschleichen.
  6. Wenn kein einziges Wort zur anhaltenden Krise bei der Credit Suisse geschrieben wird.
  7. Wenn eine Autorin ihre Familiengeschichte ausbreiten darf, bei der einer ihrer Vorvorvorfahren doch tatsächlich beinahe und indirekt am Sklavenhandel profitiert haben soll.
  8. Wenn der «Sponsored Content für Philip Morris» interessanter ist als der nicht bezahlte Inhalt.
  9. Wenn sich das völlig runtergewirtschaftete «Magazin» der italienischen Unkultur widmet, dass dort im TV immer noch Frauen als hübsche, aber stumme Statisten auftreten.
  10. Bevor nun Hartmeier fragt, wo das Positive bleibe (ausser, dass er hier sonst nicht vorkommt): ein Stück über ein erfolgreiches Print-Projekt aus der deutschen Provinz namens «Katapult» war interessant. Auch wenn es von der Freelancerin Barbara Höfler aus Deutschland stammt. Was nicht gegen sie, aber gegen das «Magazin» spricht. Ebenso bei der TV-Titelgeschichte. Die Autorin Barbara Bachmann bestreicht als freie Reporterin aus dem Südtirol Italien. Über «Frausein in Italien» hat sie gerade das Buch «Hure oder Heilige» veröffentlicht. Schön wenn man das dann billig einkaufen kann, samt Fotos.

PS Guten Humor beweist das «Magazin» auch beim zweiteinzigen Inserat der Ausgabe:


Auch ein Frauenbild: Kopf? Überflüssig. Lächeln, Beine, Goldheels: unbedingt.

So nebenbei, ich gönne ja jedem seinen Job, aber: dafür braucht’s 9 im Impressum aufgeführte Nasen, davon 3 in führenden Positionen (den Oberführer Luzi Bernet gar nicht mitgezählt, ebenso wenig den Oberoberführer Eric Gujer samt Frau)? Plus Kolumnisten, Gestaltung, AD, Bildredaktoren? Wo doch nur Andrea Bornhauser das angebliche «Trend-Thema Secondhand» beigesteuert hat?

Künstlerisch wertvoll und bescheiden? Bornhauser auf Xing.

Photoshop, schamhaftes Verschweigen der Vergangenheit als Modeeinkäuferin, Lifestyle-Redaktorin bei «Annabelle» und seit drei Jahren beim «Magazin NZZaS». Dafür Verweis auf ihre schnuckelige Foto- und Tippsammlung «familianistas».

Bevor sich der SoBli diskriminiert fühlt

Nix, einfach auch nix. Nicht mal viele gebrochene Lanzen für den Frauentag. Nicht mal ein Frank A. Meyer ohne garantierten Gähnreflex. Schade, konnte er schon besser.

Sonst sagt auch hier ein Bild mehr als tausend Worte:

Aber die Pflegerin lebt noch (Pferd ist wohl ausgestopft).

Nein, es ist kein Pferde-Corona. Es ist ein Pferde-Herpes.

Packungsbeilage: Für Spitzfindige (also für fast alle unserer Leser). Ich kaufe mir die Sonntagspresse wirklich nicht mehr. Ich schnorre sie nun in meinem Lieblings-Frühstücks-Speak-Easy. Wo das ist? Also bitte, schon mal etwas von Quellenschutz gehört?